SisterBliss

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1 - 5 von 13
SisterBliss vor 8 Jahren 9
Ferien bei Oma
Ich habe dieses Jahr hauptsächlich Amberdüfte getestet, da kam mir die Gelegenheit Áperion zu testen grade recht.
Amber und Tonka mag ich ohnehin, mit Lakritze habe ich auch keine Probleme, wenn sie nicht dominiert, die große Unbekannte war das Veilchen – ich habe es ja bekanntlich nicht so mit blumigen Düften.

Als Kind bin ich immer in den Sommerferien zu meinen Großeltern gefahren, die in dem Ostseestädtchen, in dem ich auch geboren wurde, wohnten und in ihrem Haus Zimmer an Feriengäste vermieteten.
Für diese Gäste hatte meine Oma immer so kleine Seifen mit Veilchenduft in die Zimmer gelegt, damit diese eine neue Seife zur Verfügung hatten und nicht die Seife des vorherigen Gastes benutzen mussten.
Die Reste wurden dann im großelterlichen Haushalt verbraucht.

Beim ersten Auftragen (getupft) wurde ich also mit genau diesem Duft begrüßt, den diese Seifen damals verströmt haben, der aber wohl durch die Lakritze so abgepuffert wurde, dass es nicht zu blumig und auch nicht seifig wurde. Die Lakritze an sich habe ich kaum wahrgenommen, sie hat sich doch sehr im Hintergrund gehalten.
Nachdem das Veilchen ca. 3 Stunden lang die Szenerie dominiert hat, hat es sich allmählich zurückgezogen um für dem Amber und die Tonkabohne Platz zu machen, ab hier wurde mein Beuteschema genauestens getroffen.

Beim zweiten Test (gesprüht) sah die Sache schon etwas anders aus.
Auch hier dominiert das Veilchen, lässt der Lakritze aber mehr Platz und es wirkt insgesamt luftiger und transparenter. Die Basis kommt hier schon nach 2 Stunden durch und wird innerhalb der dritten Stunde immer mal wieder vom Veilchen überhaucht, bis es sich dann ausgetobt hat und sich komplett zurückzieht.

Ápeiron hat durch das Veilchen einen nostalgischen Touch, bleibt aber durchaus ein eher moderner Duft. Ich empfinde ihn als eher ruhig ohne leise zu sein.
Für meinen Geschmack hätte es weniger Veilchen sein dürfen, ob es mich auf Dauer eher nervt oder ich mich damit anfreunden kann wird die Zeit zeigen, von daher gibt es erst mal keine Bewertung.
Für die Basis alleine hätte ich 90% gegeben...

Die Haltbarkeit ist mit 8-9 Stunden gut.
0 Antworten
SisterBliss vor 9 Jahren 4 1
5
Flakon
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
8
Duft
Würzrose
Lese ich in einer Duftpyramide die Wörter Zimt und Orange springe ich direkt darauf an, so auch hier, da ich immer noch auf der Suche nach einem Duft bin, wo diese Kombination im Mittelpunkt steht.

Nachdem ich dann also blind eine Abfüllung erworben hatte folgte der erste Test in freudiger Erwartung, allerdings wurde diese dann nicht so erfüllt, wie gedacht.

L’eau de Tarocco beginnt herb-zitrisch, eher an die Schalen der Zitrusfrüchte erinnernd, als an deren Inhalt, von Süße keine Spur.

Schnell kommt eine Würze dazu, bei der ich am ehesten Zimt und Ingwer herausriechen kann, die Zitrusfrüchte werden von einer dunklen, vollerblühten Rose abgelöst und bilden mit den Gewürzen einen wirklich interessanten Akkord, den ich so noch nicht kenne und der dankenswerterweise auch nicht ins seifige abgleitet.

Zur Basis hin wird es wärmer, leicht rauchig und holzig und die Rosen-Gewürz-Kombi zieht sich zurück.

L’eau de Tarocco ist bei mir nicht süß, sondern in erster Linie rosig-würzig und entfaltet sich am Besten bei höheren Temperaturen. Es ist daher auch eine gute Abwechslung zu den gängigen Colognes, die nach häufigem Tragen doch ganz gerne mal langweilig werden ;-)

Nachdem ich also den ersten „Schock“ überwunden hatte, gefällt es mir mittlerweile gut und könnte sich zu einem Nachkaufkandidaten entwickeln, wenn sich die Abfüllung dem Ende zuneigt.

Die Haltbarkeit liegt colognetypisch bei 2-3 Stunden, die Sillage im unteren mittleren Bereich.
Der 200ml Flakon hat eine schöne Optik, ist für mich aber leider sehr unhandlich.
1 Antwort
SisterBliss vor 10 Jahren 18 5
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Frühsommer in der Flasche
Meine liebste Zeit im Jahr ist der Frühsommer, so Ende Mai – Anfang Juni, die ersten richtig warmen Tage sind da, aber noch ohne die brütende Sommerhitze, die gerne darauf folgt.
Die ersten Erdbeeren und Himbeeren sind reif, Johannisbeeren und Heidelbeeren hängen voller Früchte, Tomaten sind gepflanzt und der erste Salat ist auch schon in der Schüssel gelandet.
Auf den Beeten blühen Akeleien, Glockenblumen, Maiglöckchen und andere Frühsommerblüher durcheinander um die Wette, alte Fliederbüsche, fast schon kleine Bäume und jede Menge Rosenstöcke legen los.
Die Terrasse ist einsatzbereit, die Kübel frisch bepflanzt, das Holzdeck auf dem Balkon gesäubert und neu geölt und die Palmen haben auch wieder ihren Outdoorplatz eingenommen.
Man kann endlich wieder alle Fenster und Türen den ganzen Tag auflassen ohne, dass einem im Haus zu kalt wird.
Die Haustür wird faktisch nicht benutzt, sondern wir gehen meistens durch die Holztür in der Mauer, die den Hof vom Garten trennt und dann über den Balkon ins Haus.

So, und jetzt stellt Euch einen dieser sonnigen und warmen Frühsommertage vor, es ist ungefähr 5 Uhr Nachmittags und ich komme nach Hause, der Hof ist kühl und schattig und ich öffne die Tür zum Garten.
Welch ein Erlebnis – ich trete vom kühlen, grauen Hof auf den Balkon in die milde Nachmittagssonne und mich empfängt eine fast goldene Glocke, die all die Düfte von reifen Beeren, Blumen, Flieder und Rosen in sich vereint.
Ich blicke auf frischgrün belaubte Bäume und ein Meer von Blüten, dazu allerlei Getier, Vögel, Schmetterlinge, Libellen und jede Menge wilde Bienen.
Später zum Abend hin verblasst die Duftwolke und es kommt der Duft des Holzdecks vermischt mit dem Geruch warmer Erde hervor, manchmal auch noch der Rauch der Holzkohle, wenn jemand in der Siedlung den Grill anzündet.

Das ist meine Idylle und wenn ich jetzt im Herbst die Erinnerung daran zurückholen will, bevor mich der Blues packt, dann kommt Idylle zum Einsatz, denn es bringt mir genau diese Düfte zurück :-)
Im Frühsommer bevorzuge ich allerdings das Original ;-)

Die Haltbarkeit liegt bei 6 bis 8 Stunden, die Sillage im mittleren Bereich.
Der Flakon ist optisch gut gelungen, aber ich finde ihn etwas unhandlich.
5 Antworten
SisterBliss vor 10 Jahren 11 2
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Savon noir ?!
Eine Geschichte in 6 Akten.

1. Akt
Nachdem ich mein geliebtes Coco nur noch im Winter vertrage, mussten nun endlich mal ein paar Auswahlmöglichkeiten her – nichts wie hin zum Vitrinenschrank und mal schauen was da noch aus alten Zeiten so rumsteht – Ah, die beiden Scherrers – und - es gibt sie noch – also sind sie wieder bei mir eingezogen, allerdings als EdT.

2. Akt
Erster Test – Aufsprühen – mal gucken was so kommt – Einkaufen fahren – Mensch, ist die Luft im Auto hier anstrengend – Ach ja, die Reste vom großen Bruder vom Vortag sind noch im Mantel – OK, Testabbruch – Alles in die Wäsche – Demnächst neuer Versuch.

3. Akt
Zweiter Test – Aufsprühen, abwarten – Aber - Hä – Was ist das? – Seife? – Keine Früchte – Keine Blumen – Nix - nur Seife, dunkle warme Seife – Es hilft nichts, mein Mann muss Testriechen, sein Kommentar: SEIFE, bäh! – Nach Stunden verzieht sie sich dann endlich und die Basis kommt zum Vorschein – Ah, ja das kenne ich doch – warm, weich, sinnlich, würzig und unsüß, Hmmmmmh – Ok, ich gebe noch nicht auf.

4. Akt
Dritter Test – Erstmal auf den Balkon und ein paar Sprüher in die Luft jagen, dann einer auf die Haut – Wieder: Seife, aber diesmal nicht so dominant, es blitzt sogar kurz etwas fruchtiges hervor, von den Blumen allerdings immer noch keine Spur, dafür wird es würziger, durchaus elegant würde ich sagen – Später, beim Zubettgehen - Kommentar des Angetrauten: du riechst aber gut – Aha, geht doch.

5. Akt
Vierter Test – Diesmal ist das Vintage EdP dran, es kann doch nicht sein, dass ich damals so eine Seifenbombe für gut befunden habe – Also ran an die Miniatur – Und siehe da, es startet fruchtig, ein paar Blümchen tauchen auf – einzelne Noten kann ich mangels Übung nicht ausmachen – dann wird es dezent seifig und würziger, bis sich das seifige verflüchtigt und die wohlbekannte Basis zum Vorschein kommt.

6. Akt
Der obere Text ist vor gut einem Jahr in meiner Parfumoanfangszeit entstanden und ich bin damals zu keiner abschließenden Einschätzung gelangt. Mittlerweile habe ich so einiges unter der Nase gehabt, meine Sammlung ist deutlich gewachsen und die Urteilsfindung fällt mir doch etwas leichter.
Scherrer 2 ist für mich ein sehr eleganter Duft, in der Regel zu elegant für mich, wobei ich das Vintage bevorzuge, weil hier die einzelnen Bestandteile deutlicher und opulenter zum Vorschein kommen, beim neueren EdT dominieren mir die seifigen Noten zu stark und erdrücken über geraume Zeit den Rest, vor allem in der Kopf- und Herznote. Erst in der Basis nähern sich beide wieder an.
Es ist bis jetzt das einzige Parfum, bei dem ich mit der Seifigkeit zurechtkomme und er wird seinen Platz in meiner Sammlung behalten (vielleicht auch aus nostalgischen Gründen) auch wenn ich andere Düfte bevorzuge und ihn recht selten trage.

Scherrer 2 gehört für mich in den Herbst und Winter, die Haltbarkeit liegt bei sparsamer Dosierung bei 6 (EdT) bis 8 (Vintage) Stunden und die Sillage ist im mittleren Bereich.
Der Flakon ist genauso elegant wie sein Inhalt, liegt gut in der Hand und eine Bereicherung der Sammlung.
2 Antworten
SisterBliss vor 10 Jahren 7 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Zufallsfund
Oder ein Blumenduft für Leute, die keine Blumendüfte mögen.

Heliotrope / Ylang-Ylang / Citron war mein erster Blindkauf.
Irgendwann stand er in einem mehr oder minder bekannten Outlet herum und da mich Korres als Marke interessiert, habe ich ihn dann einfach mal mitgenommen, nachdem ich ein paar mal drumherum geeiert bin. Um so gespannter war ich dann was mich da so erwartet.

Eines noch vorweg, ich kann normalerweise nicht mit reinen Blumendüften, ich finde sie passen nicht zu mir – ich bin halt kein Blumenmädchen ;-)

Heliotrope / Ylang-Ylang / Citron folgt seiner Duftpyramide, wobei in der Kopfnote für mich vor allem Rose und Zitrone wahrnehmbar sind, den Jasmin vermag ich nicht so recht zu erkennen, bzw. geruchstechnisch einzuordnen. Die Blumen sind hier etwas dominanter und bekommen durch die Zitrone eine gewisse Frische, ohne dass es ins zitrische geht.

In der Herznote dreht eine helle Blüte auf, vermutlich der Ylang-Ylang, unterstützt durch Heliotrop, der dem ganzen eine leichte vanillige Süße verleiht und verhindert, dass es zu blümelig wird. Das Veilchen vermag ich auch hier nicht einzuordnen, das liegt aber wohl eher an meiner Unerfahrenheit mit dieser Duftrichtung.

In der Basis wiederum dominiert klar die Vanille, Amber und Moschus sorgen dafür, dass der Vanillekipferl-Effekt ausbleibt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung auch eher hautnah und die Basis klingt dann vermeintlich recht schnell aus, obwohl von Zeit zu Zeit immer mal wieder unerwartet etwas Vanille durchblitzt. Nun gut – ich bin ja auch eher die orientalische Richtung gewohnt.

Heliotrope / Ylang-Ylang / Citron ist für mich ein mittelschwerer, alltagstauglicher Blumenduft, der einen nicht erschlägt, nicht zu süß wird und dabei auch nicht ins seifige abgleitet.
Das Ganze auch noch zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis, große Parfümeurskunst sollte man hier nicht erwarten, eher solides Handwerk ;-)

Die Haltbarkeit liegt etwas unter dem Durchschnitt, die Sillage im mittleren Bereich.
Der Flakon ist recht originell, passt zum Konzept und liegt gut in der Hand.
Wer sich über die Inhaltsstoffe informieren möchte hat auf der Umverpackung einiges zu falten und zu lesen, hier merkt man eindeutig, dass Korres aus der Naturkosmetik kommt.
1 Antwort
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