Smelly

Ich habe in den vergangenen Tagen Black öfter getragen und dabei eine Entwicklung feststellen müssen, die mir beim ersten Eindruck nicht aufgefallen war, die aber das Parfum in seiner Bewerung für mich deutlich abfallen lässt: Während die Kopfnote absolut im Bereich des Akzeptablen, bedenkt man den Preis sogar des Erfreulichen, liegt, passiert nach ca. 30 Minuten zweierlei:
Erstens: Die Intensität lässt dramatisch nach - kann man (wiederum bei Berücksichtigung des Preises) vielleicht noch ganz gut mit leben, muss man halt nachspühen.
Zweitens aber: Der Duft kippt in eine von mir als sehr unangenehm empfundene Richtung um - beim Lesen der Duftpyramide bin ich etwas ratlos, was es bloß ist? Seerose? Im Zusammenspiel mit Patchouli, das ich sonst durchaus schätze? Ich weiß es nicht - und genau so wenig mag ich es!
Dabei ist es mir auch egal, ob es synthetisch oder austauschbar ist, es ist einfach unangenehm - zum Glück nur noch schwach und von geringer Haltbarkeit.
Mein Fazit: Auch in dieser Preisklasse gibt es, z.B. von Adidas, wirklich bessere Produkte.

TPU eröffnet mit dominanter aber sehr angenehmer Lavendelnote. Der Duft bleibt würzig geprägt, aus der Pyramide erkenne ich Anis in der Herznote, das sich aber nicht in den Vordergrund drängt.
In der Basisnote ist für mich der Zimt deutlich wahrnehmbar, ohne dem Parfum einen zu süßlichen Duft zu geben, dafür sorgt Patchouli im Akkord mit Leder.
Nichts für den Sommer oder jeden Tag, aber doch gerne immer mal wieder.
Alles in Allem ein Duft, der mehr als 25 Jahre auf dem Buckel hat, ohne deswegen altmodisch zu sein - andererseits aber auch kein Klassiker.
Die Haltbarkeit ist gut.

L'Eau d'Issey Intense bekam ich geschenkt, roch es und sagte zunächst artig Danke. Dann ließ ich es erst einmal stehen und unternahm den zweiten, dritten usw. Anlauf....
Nichts ging!
Dann musste ich einfach mal die "normale" Version testen und war überrascht: Die ist ja gar nicht so schlimm, sondern ein origineller Zitrusduft mit Charakter! Was hat man sich dann bei diesem Intense-Duft bloß gedacht, auf keinen Fall ist er die Steigerung von L'Eau d'Issey, eher etwas ganz Eigenes, dabei aber wirklich nichts Gutes.
Der Weihrauch, den ich im Konzert mit anderen Düften sonst sehr schätze, z.B. in der Basisnote des Gucci pour Homme, wirkt hier einfach nur erschlagend und ihm hängt etwas unangenehm synthetisches an.
Also bei mir wird L'Eau d'Issey Intense wohl wie Blei im Schrank stehen bleiben.

Ich habe GF nunmehr einige Wochen getragen und fand seine Präsenz stets sehr angenehm. Es ist kein Duft, der andere Menschen zu Begeisterungsströmen verführt, ein direktes Riechen an der (After-Shave Flasche) führte dann und wann sogar zu kritischem Stirnrunzeln.
Aber auf der Haut entwickelt GF sich dann sehr angenehm. Geprägt von würdiger Zurückhaltung entsteht ein ausschließlich positiver Effekt, vornehmes Understatement. Ein Duft, mit dem man im Beruf jederzeit richtig ausgestattet ist, niemals aufdringlich oder gar dominant, keinesfalls aber billig oder beliebig und auch nicht alltäglich.
Wer es konservativ mag und würdige, vornehme Zurückhaltung schätzt, der sollte sich vom ersten Eindruck auf dem Teststreifen nicht abschrecken lassen und GF einmal im Alltag tragen. Man hat etwas Ungewöhnliches ohne damit aufdringlich aufzufallen.
Die Haltbarkeit ist gut.

War aufgrund eines aktuellen Sonderangebots ein Blindkauf, aber ein erfolgreicher.
Der Duft ist bestens geeignet, wenn man einen vornehm zurückhaltenden Duft sucht, der eindeutig männliche Züge trägt. Er wird eindeutig von einer holzigen Basis getragen, ohne dabei auch nur den Hauch von Kratzigkeit zu entwickeln.
Die Haltbarkeit ist leider nicht überzeugend.