Smellycat

... das gute Leben. Und da ich daran glaubte, dass so ein Einfluß von außen nach innen dringen kann, entschied ich mich damals '99 für Good Life. 1999 war mein Abijahr und ich war entschlossen, es (und alles, was danach käme) zu einem Good Life Jahr zu machen. Was für mich erstmal hieß: erholen vom Lernen, in der Sonne sitzen mit Freunden und Asti Cinzano (ja, nur den, denn der hatte die schönste Flasche) nippen und dabei super lecker nach Feige und Sandelholz und warmer Haut zu riechen. So, wie es Good Life damals für mich tat. Eine ganz wunderbar warme Duftkomposition. Wie ein Sonnenuntergang nach einem Tag am Meer,den man mit Freunden (und einer Flasche Asti ☺️) genießt.
Leider hab ich mir aus nostalgischen Gründen noch einmal eine vintage Flaache davon zugelegt und der Duft und ich mussten feststellen, dass wir beide nicht mehr die von damals sind.

Zwei Probiertage lang war es ganz wunderbar mit ihm, die Birne und die Freesien ergeben die perfekte Kombination aus fruchtig und blumig. Doch heute plötzlich war anscheinend etwas anders, Wetterumschwung, Hautchemie, ich weiß es nicht, aber die Patchoulinote, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte, kam deutlich in den Vordergrund und machte den Duft plötzlich schwer. Ich werde ihm noch eine Chance geben, aber das patchoulige hat mich jetzt schon leider abgeschreckt...

an einer Bekannten habe ich den Duft zuerst gerochen und bewundert Das Vanillige! Und dazu die tolle schwarze Johannisbeere. Hmm, yammi.
Heute habe ich ihn an mir selbst getestet und meine Hautchemie ist dagegen: keine Beere, keine Vanille, dafür eine Kopie von Bruno Banani for her. :(
Sad!

also ich habe mir den Duft bei Yves Rocher bestellt, weil ich ihn als Handseife(an sich schon kein gutes Vorzeichen für einen Duft)aus meinem letzten Urlaub als angenehm in Erinnerung hatte.

Wie auch immer: heraus kam, dass wohl im Urlaub alle Sinne einschliesslich des Geruchssinns benebelt sind und/oder die Anforderungen an eine Handseife doch andere als an ein Eau de Toilette.
Erst mal war der Flacon eine absolute Unansehnlichkeit.
Und der Geruch: eine Sekunde rieche ich "blaue" Frische auf der Haut, danach absolute, alles einnehmende Modrigkeit und Muffigkeit mit eindeutigem Billig-Einschlag. Süß-modrig und alt.
Mein Fazit: Das ist kein Eau de Parfum.

Nun zu uns, Marc Jacobs! Ich kann es nicht benennen, was ich da sehr vordergründig rieche, daher wird das wohl der "aquatische Nebel" sein.
Die Bezeichnung "Nebel" trifft es ganz gut, die Note legt sich über den Duft und ist auch nach einer Stunde noch sehr präsent.
Ich glaube, auch "Beyond Paradise" hat so etwas nebulöses-aquatisches in sich, ich finde es gleichzeitig anziehend und etwas zu dominant. Ausserdem ein wenig künstlich.
Die blumigen Anteile empfinde ich aber als sehr schmeichlerisch für den Geruchssinn und auch eher natürlich.
Fazit: ein komplexerer Duft, als ich zuerst dachte.
Wir bleiben in Verbindung, Marc.