Sniffsniff

Sniffsniff

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 21
Sniffsniff vor 14 Tagen 10 12
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Seelenfrieden to spray.
Mauna. Klingt gut. Da schwingt so eine phonetische Sanftheit mit, etwas Rundes, Harmonisches, Wohlgefälliges.

Aber wir wollen uns ja nicht von subjektiven Schwammigkeiten, sondern von höchst empirischen Fakten leiten lassen. Bittesehr: Mauna entstammt der hinduistischen Philosophie und bezeichnet ein Schweigegelübde, das den Schweigenden auf den langen und beschwerlichen Weg der inneren Ruhe leiten und letztlich zum Seelenfrieden führen soll.

Da ich mir den absoluten Seelenfrieden im Großen und Ganzen sanft, rund, harmonisch und wohlgefällig vorstelle, bin ich nun doch ein wenig überrascht, wie plastisch die Onomatopoesie hier zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem vermittelt.

Vielleicht ist mein assoziativer Zufallstreffer aber auch einfach der Tatsache geschuldet, dass ich bereits ein winziges Tröpfchen des Duftes auf meinen Handrücken gesprüht hatte, als ich über die Wirkung des Namens nachdachte. Denn Mauna wirkt auf mich genau so: Sanft, rund, harmonisch, wohlgefällig.

Ein weicher, kontemplativer Duft mit wunderschöner Sandelholzseele. Ein beruhigender und erdender Duft. Ein eher leiser Duft, der dazu einlädt, seine Facetten in aller Ruhe und mit der gebotenen Achtsamkeit zu ergründen. Ein Duft, der durch seine warmholzige Aura nahbar wirkt und doch ständig zwischen Nähe und Distanz changiert. Ein Duft, dessen Kopfnote durch würzige Pfeffrigkeit geprägt ist, über die sich ein zarter Weihrauchschleier legt. Ein Duft, dessen wunderbar austarierte und federleichte Süße sich erst dann zeigt, wenn das weiche Benzoeharz und die Tonkabohne in der Herznote die Bühne betreten.

Diese Noten sind jedoch nur charmante Statisten, die das Sandelholz, das für mich unumstritten im Zentrum des Duftes steht, so vortrefflich betonen, dass ich sagen möchte, dass ich es schöner kaum je gerochen habe.

Sandelholz wird gerne brachial interpretiert und wirkt dann schnell spanplattig. Und ich meine damit die günstigeren Spanplatten aus Fernost. Die, bei denen man es mit den Formaldehydgrenzwerten nicht ganz so genau nimmt.

Bei Mauna kann man diesbezüglich gänzlich unbesorgt sein. Brachialsynthetik ist diesem Duft fremd. Er wirkt eher so, als wäre er ein bislang unbekannter Teil von mir, der sich heute an die Oberfläche wagt. Schön, dass du da bist.

Wann würde ich ihn tragen? Immer. Und wo? Überall. Und kann den auch Tante Hilde tragen? Klar. Sogar Onkel Jürgen.

Und performt der auch so richtig im Beastmode? Nein. Zum Glück nicht.
Der ist schließlich Seelenfrieden.
12 Antworten
Sniffsniff vor 30 Tagen 14 15
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Bekenntnisse einer Marzipanhasserin.
Velvet Tonka fand als großzügige Duftpostbeigabe in Form einer kaum angetasteten 3-ml-Essenza-Nobile Abfüllung den Weg zu mir. Hier machte sich bereits ein leiser Anflug von Skepsis breit. Der Duft schien scheinbar nicht den Geschmack seiner Käuferin getroffen zu haben.

Ich hatte Velvet Tonka für mich nicht wirklich auf dem Schirm - BDK ist, bis auf Vanille Leather, der hier nicht sonderlich viel Anklang zu finden scheint, bislang nicht unbedingt meine Marke. Zu plakativ, teilweise arg synthetisch, oft eindimensional.

Und mit Mandeln habe ich generell gewisse Schwierigkeiten. Nein, da muss ich differenzieren. Mandeln sind großartig - aber Marzipan ist mein Kryptonit. Ich bin Marzipanaversionista. Zuckerklebbäh. Gab es zu Weihnachten schicke Präsente aus dem Hause Niederegger, habe ich diese bevorzugt am zweiten Schultag nach den Ferien gegen Hausaufgaben getauscht. Stabile Währung.

In Erwartung eines starken, vermutlich sehr süßen Marzipanduftes sprühte ich Velvet Tonka auf meinen Handrücken. Dreimal fzzzz. Und zack. Selbsterfüllende Prophezeihung. Die Marzipankeule schlägt unbarmherzig zu. Latthammer auf Stirnmitte. Ich befinde mich in Sekundenbruchteilen in einer dichten Wolke aus schreiend süßem Kratzmarzipan. Das Velvet besteht hier offensichtlich aus borstigen Synthetikfasern. Samt geht definitiv anders. Auch nach dem Verfliegen der intensiven Alkoholbegrüßung kratzt es munter weiter.

Es hilft nichts, ich muss jetzt los. Edeka ruft, der Laden schließt bald. Mein Auto ist klein, sehr klein. Die Fahrgastzelle ist ein dankbarer Duftträger. Ich rieche Marzipan, Marzipan, Marzipan. Oder vielleicht doch eher Persipan. Das günstige Substitut. Denn meine Niederegger-Präsente rochen deutlich angenehmer und nicht so stechend-bittermandelig-artifiziell.

Als ich nach dem Einkauf an der Kasse stehe, kann ich die Marzipanwolke, die mich umgibt, fast sehen. Sie ist ockergelb. Ich schäme mich, fühle mich angestarrt. Ich silliere hemmungslos. Der Mann hinter mir tritt einen Schritt zurück. Nehme ich ihm nicht krumm, hätte ich nicht anders gemacht. Ich fühle mich verkleidet. Diese Süße, dieses Essbare. Das bin ich nicht.

Später am Strand ist es luftiger, jetzt mischt sich eine subtile Orangenblüte ins Geschehen. Das Marzipan macht peu à peu der Tonkabohne Platz, die ja auch von Haus aus eine gewisse Marzipanigkeit mitbringt - aber eben nicht mehr in der Intensität des initialen Mandelakkords. Da schwingt auch etwas Vanille mit. Aber der Grundton bleibt süß und synthetisch. Immerhin wird er jetzt etwas gnädiger, büßt ein wenig von seiner kratzigen Gnadenlosigkeit ein. Er gefällt mir immer noch nicht.

Ich bin froh, dass ich den Duft nur auf den Handrücken und nicht an meinen Hals gesprüht habe. Da wäre mir vermutlich der Kragen geplatzt.

Es geht mir mit Velvet Tonka nicht anders als mit vielen anderen getesteten BDKs - zu plakativ, arg synthetisch, eindimensional.

Aber wat dem een sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
15 Antworten
Sniffsniff vor 2 Monaten 19 20
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
2
Duft
Nussdämmerung
Sommer 1997, Zeltübernachtungsparty bei meiner Freundin Manu.
Manu hatte sehr liberale Eltern, die sich nicht daran störten, dass diverse Flaschen des Berentzen'schen Milchlikörsortiments und einige Exemplare eines bekannten irischen Toffee-Likörs ihren Weg in den Obstgarten fanden. Wir waren immerhin alle bereits konfirmiert.

Die liebe Josy war hellauf begeistert und langte beherzt zu. Wollte sie doch an diesem Abend alle Hemmungen über Bord werfen und endlich bei Christoph landen. Sie schüttete das süß-klebrige Zeug in sich hinein, als gäbe es kein Morgen. Christoph schien davon recht angetan und tat es ihr gleich.

Irgendwann kam er auf die Idee, Josy einen leckeren Longdrink zu mixen: Baileys mit Apfelsaft. Ich beobachtete nicht ohne Interesse, aber aus sicherer Distanz, dass die Mixtur lustige Flocken bildete und auch farblich nicht sonderlich appetitlich wirkte. Josy ließ sich jedoch nicht beirren und trank mit Todesverachtung aus, was Amor ihr dargeboten hatte.

Irgendwann erhob sie sich aus dem Schneidersitz. Ihre Gesichtsfarbe hatte sich verändert. Nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Sie ähnelte nun irgendwie dem blassen Beige-Grün des zuvor konsumierten Mischgetränks. Statt den Weg zur Toilette einzuschlagen, tat Josy einen großen Ausfallschritt in Richtung meines nagelneuen Igluzeltes. Sie ging recht zügig in die Knie und im selben Moment ergoss sich ein süßsaurer Schwall ihres Mageninhaltes auf die bis dato unbefleckte knallblaue Zeltwand. Ich werde diesen Geruch niemals vergessen. Danke nochmals, liebe Josy!

Mit dem Eintreffen von Happy Nuts konnte ich diesen wunderbaren Moment meiner Jugend in all seiner olfaktorischen Pracht nun noch einmal detailgetreu nacherleben. Happy Nuts ist ein Konglomerat aus allerlei Gourmandnoten, die so beliebig und unharmonisch zusammengewürfelt wirken, dass mir die Worte fehlen. Ich rieche nichts Nussiges, oder zumindest nichts, was ich mit angenehmem Nussgeruch assoziieren könnte. Stechend künstliche Ethylmaltolsüße begleitet dieses undurchdringliche Süßspeisenpürree. So weit, so schlecht. Wären da nicht auch noch Patchouli und Tabak in den Brei gefallen, welche dem Ganzen eine gewisse dumpfe Säure verleihen, die mich sofort ins Jahr 1997 zurückkatapultiert. Vergorene Schokoladensüße. Der Duft ist für mich absolut nicht (er)tragbar und es wäre mir höchst unangenehm, wenn mich jemand so riechen würde.

Keine Nüsse für Aschenbrödel.
20 Antworten
Sniffsniff vor 2 Monaten 17 19
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Einfach stricken
Da ich in letzter Zeit immer häufiger feststelle, dass man offensichtlich davon ausgeht, einen Duft mit 50 bis 60 Wörtern hinreichend beschreiben und würdigen zu können, werde ich die folgende Rezension in zwei Teile gliedern: Teil 1 sagt alles aus, was man über den Duft wissen muss, Teil 2 richtet sich an Menschen mit zu viel Tagesfreizeit.

Teil 1: Hammergeiler Juice, echt kuschelig und auch bissi sexy, ordentliche Performance, völlig underrated. Preis-Leistungskracher. Absoluter Must-Buy für Vanille- und Weihrauch-Fans.

Teil 2:
Wie ich an diesen Duft kam, ist schnell erzählt: Irgendwo auf dieser Seite "Pas de Velours" aufgeschnappt, Duftseite besucht, Pyramide und Statements gelesen, Abfüllung geordert.

Tja, und irgendwann kam die Abfüllung ins Haus geflattert, wurde auf den Handrücken gesprüht und für gut befunden. Nein, hier kokettiere ich mit nordischer Zurückhaltung. Seit ich "Pas de Velours" das erste Mal gerochen habe, bin ich diesem Duft regelrecht verfallen.

"Pas de Velours" ... hach, wat klingt dat fein. Très français! Aber was heißt das eigentlich? Mein Schulfranzösisch sagt mir sofort "kein Samt". Hallo? Kein Samt? Nö. Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein. Wie kann man einem so wunderbar warmen und wirklich samtweichen Duft denn bitte qua Namen jegliche Samtigkeit derart explizit absprechen? Muss also noch mehr dahinterstecken. Das Wort "Pas" ist nämlich ein ganz hinterhältiger Zeitgenosse; kann es doch nicht nur als Baustein für die französische Verneinung Verwendung finden, sondern auch als Vielzweck-Nomen, das unter anderem Schritt, Tanzschritt, Gang, Straße oder Sohlen bedeutet. Und "Pas de Velours" sind in Frankreich das, was der Deutsche landläufig als Samtpfoten bezeichnet. Katzenfüße. Aha. Ja, damit bin ich namenstechnisch complètement d'accord.
Schmiegt "Pas de Velours" sich doch so geschmeidig an seine/n Träger*in wie ein schnurrendes Katzentier auf Kuschelkurs. Wohlgemerkt ein krallenloses Katzentier. Denn der Weihrauch, der diesen Duft zweifellos dominiert, ist hier nicht kratzig und kühl verbaut, sondern wird von einer fluffig-leichten Vanillewolke umwoben, die ihn warm und einladend wirken lässt. Und zugegeben: Viel mehr passiert hier auch nicht. Die Pyramide erlaubt keine Zweifel, dass "Pas de Velours" in seiner Konzeption eher einfach gestrickt ist. Ylang-Ylang im Kopf, Weihrauch im Herzen, Vanille in der Basis. Es geht komplexer. Und auch die Kombination von tropischem Ylang-Ylang und Weihrauch klingt irgendwie grotesk. Ungefähr so harmonisch wie Karamellkuchenakkord an Zibetkatze und Bibergeil. Aber um es kurz zu machen: Dieses sonderbare Dreigestirn schafft es, dem Weihrauch seine sakralen Zähne zu ziehen und ihm eine zugewandt-optimistische Aura zu verleihen. So zeigt "Pas de Velours" gleich in der Kopfnote seine streichelzarte und helle Seite, die von einer angenehmen, an Puderzucker erinnernden Süße flankiert wird. Der weitere Duftverlauf ist, wie die Pyramide bereits erahnen lässt, nicht besonders spektakulär. Aber das muss er auch nicht, denn dieser süßrauchigwarme Kokon des Wohlbefindes darf gerne genau so verweilen. Mit der Zeit setzt sich der Duft jedoch ein wenig, die Vanille tritt stärker in den Vordergrund und verweist Ylang auf die Ränge. Hier wird der Dufteindruck schließlich dunkler, intimer und ambrierter.

Ich liebe den Geruch von Weihrauch und war lange auf der Suche nach einem tragbaren Duft, der diese Note deutlich herausstellt, ohne dabei in eine angestrengt avantgardistische Richtung "olfaktorischer Performancekunst" abzudriften. Vieles habe ich gestestet, Vieles roch nach Weihrauch (und einiges davon wie Hulle), aber wirklich tragbar im Sinne meines antiquierten Dogmas "Parfum als schmeichelnder Wohlgeruch" war das wenigste.

Mit "Pas de Velours" habe ich nun einen wirklich feinen Weihrauchbegleiter an meiner Seite, der mich vollumfänglich begeistern kann. Es fasziniert mich, wie gekonnt die drei Hauptakteure hier zu einer zauberhaften Einheit verwoben wurden, die mich den ganzen Tag wie ein silbriggoldener Schleier umschmeichelt. Manchmal ist weniger mehr. Manchmal reicht es, wenn Parfumeur*innen einfach stricken.
19 Antworten
Sniffsniff vor 6 Monaten 18 4
Orient. Ambivalent.
Vor Kurzem stach mir auf der Parfumo-Startseite der Redaktionstext für die neue Carlo Colucci Signature-Reihe ins Auge. Zugegeben, das Flakon-Design sprach mich an, der Duftnotencheck ebenfalls. Carlo Colucci - irgendwo in meinem Hinterkopf kämpfen sich verschwommene Bilder aus den späten 90ern ans Tageslicht. Deutschunterricht, 10. Klasse. Herr R. bittet einzeln nach vorne, um die Klausurergebnisse zu verkünden. Er trägt gerne Wollpullover in gedeckten Erdtönen. Ich setze mich neben Herrn R. und entdecke ein kleines Label auf seiner Brust. Carlo Colucci. Mein pubertäres Bratzenhirn liest und macht sogleich aus Colucci "Polutschi". Während ich mich noch frage, ob Carlo Polutschi der außereheliche Bruder von Bruno Banani ist, bahnt sich ein Lachkrampf seinen Weg und will erst wieder enden, nachdem der sichtlich genervte Herr R. mir eine Dosis Frischluft vor der Tür verordnet hat.
Dieser Ausfall war mir in der Folgezeit sehr, sehr peinlich, denn Herr R. war ein ganz wunderbarer Mensch und Lehrer und es wäre mir niemals in den Sinn gekommen, seine Gutmütigkeit auszunutzen oder ihn in irgendeiner Form böswillig bloßzustellen.
Dass es die Marke noch gibt, hat mir beim Stöbern auf dieser Seite ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, denn ich denke heute gerne an meine Schulzeit und an Herrn R., der mich von der 7. Klasse bis in die mündliche Abiprüfung begleitete, zurück.
Und so wurde der Wunsch, den Duft zu testen, zu einer Herzensangelegenheit. Die guten alten Zeiten ...

Ich konnte also, trotz mangelndem Tester, nicht umhin, ihn zu erwerben, als er da plötzlich in seiner ganzen Pracht vor mir im dörflichen Rossi-Regal stand. Die Präsentation ist wirklich erste Sahne mit Kirsche. Da war dann auch das selbst auferlegte Blindkaufverbot schnell vergessen. Und immerhin konnte der Duft bereits auf 8.0 Parfumopunkte verweisen ... samt drei Statements, die sich nicht besonders abgeneigt zeigen. Wie Black Opium in orientalischer. Hey, warum nicht? Ich mag Black Opium, fand ihn aber immer etwas zu zahm.

Ich will gleich mit der Tür ins Haus fallen. Blumen, Black Opium? Hömma! Das ist ein 200-Dezibel-Gewürzkracher mit Oudrauschen! Zuckerwatte? Wo? Und wie riecht Zuckerwatte überhaupt? Ich rieche eine Wagenladung Zimt, mehrere Schaufeln anderer Gewürze, für deren Einordnung mir das Näschen fehlt, sehr viel Holz und die Sorte Moschus, die mich gemahnt, dass allzu intensive körperliche Betätigung im Polyesterleibchen olfaktorisch selten folgenlos bleibt. Also kein Saubermoschus, sondern eher die metallisch-animalische Variante. Auf meinem Pullover empfinde ich den Duft als spannend und sehr unerwartet. Gleichermaßen süß wie herb. Definitiv orientalisch. Und gaaanz weit weg vom aktuellen Damen-Mainstream. Viel mehr Wüste als Blumenmeer. Allenfalls die Rose kann ich mit viel gutem Willen und dem Wissen, dass sie in der Pyramide aufgeführt wird, erahnen. Früchte? Vielleicht ein homöopathischer Anklang. Gefällt mir gar nicht so schlecht. Irgendwie fällt er aus der Zeit, blind hätte ich ihn wohl eher um die Jahrtausendwende verortet. Allerdings ist da auch dieser Oud-Hauch, der ihn dann doch wieder ins Hier und Jetzt zurückholt. Wäre wohl grundsätzlich auch am Mann einen Versuch wert. Aber auf meiner Haut entwickelt sich der Duft leider absolut katastrophal. Künstliches Moschus-Schweiß-Holz. Klamotte hui, Haut pfui. Aber für meine Hautchemie kann ich Herrn Colucci ja keinen Vorwurf machen ...
Die Haltbarkeit ist beachtlich und Carlo silliert auch entsprechend potent umher.
Ob ich ihn behalten werde? Ich weiß es noch nicht, ich finde ihn wirklich ungewöhnlich und nicht reizlos - zumal ich ihn ja für 'ne schmale Mark in der Drogerie und nicht für teures Geld in meinem Lieblings-Nischenladen erworben habe. Sympathisch ist mir der Duft bereits durch die Tatsache, dass er sich durch seine Ecken und Kanten deutlich vom rundgelutschten Zeitgeist-Mainstream abhebt und einen klaren Wiedererkennungswert besitzt. Ich brauche wohl noch ein wenig Gewöhnungszeit, um zu wissen, in welche Richtung sich die derzeitige Ambivalenz entwickeln wird.
4 Antworten
1 - 5 von 21