Steffel13589

Vorweg: Ich habe nicht das EdT (wie oben abgebildet) sondern die 1-Liter Colonia Pulle (Splash-Cologne).

Es fällt mir schwer den Duft zu beschreiben. Irgendwoher kommt mir der Duft gekannt vor, ich komme aber nicht darauf woher. Das Colonia geht in Richtung des spanischen Floid After Shaves (falls das jemand kennt). Varon Dandy ist, meiner Meinung nach, ein dezenter Duft welcher nahe an der Haut bleibt. Man riecht also nicht 10 Meter gegen den Wind. Den Duft empfinde ich als süßlich, eher warm, ganz leicht pudrig, aber trotzdem immer leicht frisch (wo Floid, für mein Näschen, eher pudrig-trocken ist). Ich glaube auch noch eine ganz, ganz leichte bittere Note wahrzunehmen, bin da aber nicht sicher. Aromatisch könnte als Beschreibung auch noch passen. Von einer herben Note, welche manchmal erwähnt wird, merke ich bestenfalls einen Hauch. Für mein Empfinden ein Duft für Herbst und Winter, vielleicht auch noch Frühling.
Auf meinen Unterarm (beharrt) aufgetragen, ist der Duft für mich, wenn ich mit der Nase nahe ran gehe, mehrere Stunden (4, 5 oder 6) wahrnehmbar.
Auf basenotes.net habe ich gelesen, dass dieser Duft 1912 von Joan Parera kreiert und 1916 reformuliert wurde. An einer anderen Stelle habe ich wiederum gelesen, dass dieser Duft 1957 von Parera (Firma) herausgebracht wurde und seitdem, vom Duft her, gleich geblieben ist.

Auch hier schweigt sich Durance über die Duftnoten aus. Beschrieben wird der Duft als „klar und frisch, sportiv“. Dem stimme ich zu. Ich empfinde den Duft als frisch, leicht kühl, aber irgendwie auch lieblich und herb. Ein dezenter Duft. Ähnlich wie auch der Absinth Duft von Durance, zieht sich auch dieser Duft schnell auf die Haut zurück, bleibt meinem Empfingen nach aber stärker wahrnehmbar. Bürotauglich. Keine Ähnlichkeit mit einem Pfefferminzkaugummi.
Pfefferminzwasser soll übrigens, unter anderem, entzündungshemmend, zellregenerierend und schmerzlindernd wirken.

Wie den Duftnoten oben entnommen werden kann, handelt es sich bei diesem Duft um ein klassisches Eau de Cologne. Entsprechend bescheiden ist die Haftung. Der Duft hält aber länger an als z. B. Eau de Cologne Imperiale von Guerlain. Auf der Haut kann ich Agua de Colonia 1916 mehrere Stunden schwach wahrnehmen (near skin).
Ich empfinde den Duft als zitrisch-frisch, leicht fruchtig, leicht herb aber auch ein bisschen lieblich. Nicht süß. Eher kühl als warm. Der Duft ist nicht zitronig-spritzig oder stechend-sauer, eher zurückhaltend, gedämpft, gepflegt. Im Vergleich zu Eau de Cologne Imperiale weniger zitronig und für mein Empfinden etwas weniger frisch.
Ich wüsste nicht, warum sich nur Frauen an diesem Duft laben sollten.
Oben steht, wie auch bei basenotes.net und fragrantica.com, das dieser Duft seit 1982 produziert wird. Auf der Verpackung steht hingegen, wenn ich es richtig verstanden habe, dass es AdC 1916 seit 1916 gibt und dem Colonia 1925 auf der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille verliehen wurde. Hier das spanische Zitat von der Verpackung(falls hier jemand Spanisch beherrscht): "En 1916 nace esta fragancia fresca, de espiritu clasico y sobrio, sublime es su sencillez, que obtuvo el reconocimiento internacional con la concesion de la medalla de oro de la exposicion internacional de paris de 1925. Hoy, casi un siglo mas tarde, siguen cautivando el frescor y naturalidad de su original combinacion de acordes citricos y florales."
Vielleicht wurde der Duft 1982 neu aufgelegt?

Für mein Empfinden dominiert bei diesem Duft der Lavendel den ganzen Duftverlauf über. Als ich diesen Duft vor mehreren Jahren erstmalig auf Arbeit trug, meinte eine Kollegin als erstes: Orange. Ich musste erst einmal zu Hause nachschauen, ob Orange als Duftnote enthalten ist. Der Duft hat ihr übrigens sehr gut gefallen.
Wenn ich den Duft aufsprühe empfinde ich ihn sehr frisch, krautig-fruchtig, leicht herb aber gleichzeitig auch leicht süß, eher kühl und klar. Das Krautige kommt, meiner Meinung nach, aber nicht mit dem Dampfhammer daher, sondern gezügelt. Nach einiger Zeit nehme ich eine leicht holzige Note wahr, zusammen mit einer ganz leichten Wärme. Die eher kühlen Noten gehen etwas zurück. Die krautige Note bleibt für mich die ganze Zeit über wahrnehmbar.
Insgesamt, für mich, ein schöner frischer, eher herber, aromatischer Lavendelduft. Nicht so krautig-herb wie einige englische Lavendeldüft die ich habe oder hatte, aber auch nicht so süß wie viele französische Lavendeldüfte die ich kenne.

Bei diesem Cologne handelt es sich um Naturkosmetik aus den USA. Direkt nach dem Aufsprühen empfinde ich den Duft als sehr frisch und ein kleines bisschen süß, die zitronigen Noten dominieren (Bergamotte). Eine warme Orange bemerke ich nicht. Von Anfang an macht sich mir ein holzig-krautiger Unterton bemerkbar (Patchouli?), anfangs noch im Hintergrund aber immer deutlicher werdend. Die anfängliche Zitrusnote verfliegt schnell, trotzdem empfinde ich den Duft die ganze Zeit über als frisch. Patchouli ist zwar, meiner Meinung nach, ständig in diesem Duft deutlich bemerkbar, trotzdem ist dieses Cologne weit von einem Gothik-Patchouliduft (besitze ich auch) entfernt.
Insgesamt empfinde ich diesen Duft als frisch, herb, eher kühl, holzig-krautig und klar.
Burt’s Bees Inc. hat übrigens ursprünglich mit dem Verkauf von Bienenwachskerzen, ein Nebenprodukt der von Burt Shavitz geführten Imkerei, angefangen.