Sternanis

Sternanis

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 42
Sternanis vor 3 Jahren 8
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Der Honig ist schuld.
Eigentlich müsste ich diesen Duft lieben - ich mag Orangenblüten und Jasmin, Patchouli, und gegen Honig in Düften hatte ich bisher nichts auszusetzen.
Ich bin jahrelang in vielen Läden um den hässlichen Klunkerflakon herum geschlichen, habe mir das La Rive Dupe gekauft, und das dann doch kaum benutzt.

An einen Abend, als ich LM testweise getragen habe, erinnere ich mich besonders: ich sprühte den Duft an einem nasskalten Herbstnachmittag auf, duftete hell-blumig mit leichter Fruchtnote (mit einer Orange wie bei Amor Amor), und fühlte mich direkt, als wäre der Spätsommer wieder zurück.
Ich hätte ihn fast spontan gekauft - gut dass ich es doch nicht getan habe.

Als ich mich ein paar Stunden später mit Freunden traf (damals, als das noch legal war) kommentierte jemand, dass ich gut riechen würde. Da ist es mir plötzlich aufgefallen: der Geruch der in der Luft liegt, das bin ja ich! (Haltbarkeit und Sillage sind also nicht schlecht)
Es roch nach Honig mit leichter Patchoulinote. Wo sind meine Blumen?! Schlecht riecht das nicht, aber ich wollte Blumen und daher nervt mich der Honig im Laufe der Zeit immer mehr. Ein leiser Moschus verstärkt die Honignote dann auch noch und streckt ihre Haltbarkeit über Stunden. Bei Elie Saab Le Parfum nehme ich den Honig nur wahr, wenn ich wirklich darauf achte, hier ist er eine Zeitlang wirklich im Vordergrund.
Aber vielleicht liegt es nur daran, dass ich gerade nicht nach Honig riechen will. Es ist auch irgendwie eine anstrengende Duftnote.

Zuhause nehme ich den Duft wieder bewusst wahr - und wieder ist er ganz anders. Dunkelholzig-süßes Patchouli, das ganz leicht ambriert wirkt, edel, herbstlich, aber auch etwas angestaubt. Eine leichte Haarspraymoschus-note lässt ihn mir unpassend wirken für einen Abend mit Jeans und Bier (eine olfaktorische Jogginghose wäre mir gerade lieber, wo ist dieser Asiduft von dem alle schreiben?!). Ist meine Nase jetzt gegen den Honig abgestumpft? Egal. An dem Tag habe ich festgestellt, dass ich den Duft, zumindest ab der Herznote, nicht tragen mag. Er ist gut gemacht, riecht absolut nicht billig, aber der Honig macht ihn mir kaputt und die Basis ist mir etwas zu bedrückend. Das ist keine Kritik am Duft selbst, er ist bloß nicht das was ich suche. Mir fallen auf Anhieb mehrere Personen ein, zu denen er besser passen würde, und das ist kein gutes Zeichen.

Es liegt wohl eher am Flakon, dass der Duft hier so oft als prollig und vulgär wahrgenommen wird. Ich finde ihn eher klassisch-damenhaft, am Ende sogar etwas oldschool. Mich erinnert er im Drydown entfernt an Laura Biagiottis "Venezia". Den mag ich auch gerne riechen, aber zum tragen ist er dann doch nicht meins.

Wer mit dem Duft ein ähnliches Problem hat: Cash (La Rive) ist weniger klebrig. Mir leider immer noch zu viel, ich kann es jetzt nicht mehr "entriechen". Wenn ich einmal eine Störnote identifiziert habe, ist es wohl vorbei :(
0 Antworten
Sternanis vor 3 Jahren 9 2
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Jetzt muss ich ihn doch haben...
Ich habe für den Duft ein paar Anläufe gebraucht - also nicht gerade das, was ein "Wow!" normalerweise ausdrückt. Soviel zum Namen ;)
Sonst kann ich mit Joop nicht viel anfangen, mir fällt spontan nur Le Bain ein, das ich schon immer scheußlich fand, und Homme Extreme, das mein Freund scheußlich fand. An der Joop-Ecke gehe ich also meistens schnurstracks vorbei. Aber irgendetwas an der Aufmachung hat mich dann doch zum testen angeregt, und ich fand den Duft immerhin interessant genug, dass ich ihn danach nicht einfach abgehakt habe. Die Kopfnoten und Teile der Herznote sind nämlich etwas gewöhnungsbedürftig und lassen einen ganz anderen Duft vermuten, als später daraus wird. Er hat also einen spannenden Verlauf ;)

Aber mit der Zeit habe ich mich an die "störende" etwas quietschige Himbeernote gewöhnt, und nach ca. 20-30 Minuten verbindet sie sich schön mit der Rose, statt sie zu übertönen. Bis hierhin hätte ich irgendein pinkes Himbeerrosenbonbonwasser erwartet (wahrscheinlich auch noch mit Vanille und Cashmeran als Basis, gähn). Stattdessen kommt hier eine Art tiefdunkelroter Rosenduft zum Vorschein, den ich bisher im Drogerie- bis Mainstream-Parfumeriekettenbereich nur sehr selten geschnuppert habe ("Rosenrot" wäre auch so ein Kandidat, aber den finde ich mehr ölig, während "Wow!" deutlich fruchtiger ist). Gut, mit Moonlight Patchouli (entgegen des Namens ebenfalls ein Rosenduft) kann er qualitativ nicht mithalten, aber er ist auch vielseitiger einsetzbar, gerade weil ihm diese hochwertig duftenden pudrig-eleganten Nuancen fehlen.

Ich würde es eher als süßere Abwechslung zu Aigners Explosive anschaffen - Herz und Basis haben fast dieselbe dunkle Patchoulirose (jemand hat sie mal bei Explosive als metallisch bezeichnet, das würde ich halb unterschreiben). Bei Explosive ist sie trockener, hier ist sie fruchtiger und weicher. Das Patchouli ist nicht ganz so erdig, was den Duft deutlich gefälliger für diejenigen in der Umgebung macht, die keine Freunde von Kellermuff sind. Die Kombination ist hier eher süffig als modrig oder ruppig.
Explosive ist natürlich viel komplexer (manche würden es überladen nennen, die 80er lassen grüßen - Eichenmoos! Aldehyde!!), aber manchmal gefällt mir etwas geradlinigeres besser, was nicht so anstrengend für die Nase ist.

Wahrscheinlich könnte man die Kopfnoten etwas harmonischer gestalten, aber die habe ich nach einigen Jahren Parfumtesterei gelernt auszublenden. Ich würde sogar schätzen, dass ca. 1/3 meiner Lieblingsdüfte einen eher unangenehmen Start haben. Umgekehrt gibt es aber viel mehr Düfte, bei denen mir der Kopf gefällt, die dann aber fies, lasch oder langweilig werden, und das finde ich wesentlich ärgerlicher.

Die Haltbarkeit musste ich seit meinem Statement nach oben korrigieren: ich habe mir in der Drogerie, ungefähr zum 5. mal testend, Wow! "richtig" aufgesprüht und 2 Tage später den selben Pulli nochmal angezogen, diesmal trug ich Encre Noire (ja, den Herrenduft, meine Nase empfindet den als geschlechtsneutral). Noch einen Tag später roch der Pulli zwar noch nach Encre Noire, aber auch nach der Patchoulirose von Wow! (die Mischung ist übrigens auch toll, ich werde die Düfte wohl häufiger layern. Und vielleicht kann ich so meinen Freund an den "alten Schrank" EN gewöhnen :P ).

Der Flakon ist, um es nett auszudrücken, nicht so besonders. Die Farbe ist zwar schön und passt zum Duft, aber in der Drogerie habe ich mir am extrem fest sitzenden Verschluss einen Fingernagel abgesplittert und ansonsten ist es eben eine Glasbuddel mit Papieretikett, das am vor meinen Augen neu ausgepackten Testflakon schon verschlissen aussieht. Aber immerhin sprühte er gut.
2 Antworten
Sternanis vor 3 Jahren 15 2
6
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Origineller, erwachsener Kokos-Sandelduft ohne Vanillekipferl
Ich mag normalerweise nichts, was hier oft als "Kuschelduft" oder "cremig" beschrieben wird. Entweder ist da ein fieser stickiger Moschus drin, oder tonnenweise Cashmeran, oder es ist zu süß, und alles davon löst bei mir einen beklemmenden, einengenden Eindruck aus, den ich nicht ständig um meine Nase ertrage. Manche dieser Düfte schlagen mir sogar auf den Magen.
Das Gegenteil davon ist ein frischer "Wachmacher"-Duft - der muss wiederum Zitrus, Grünzeug oder etwas anderes scharfes oder kratziges haben. Oder sommerlich seifig-fruchtig sein.
Bisher kannte ich Kokosdüfte nur als eine der beiden Kategorien; Crystal Noir passt in keine davon.

Ich bin wohl deshalb lange daran vorbeigelaufen, weil ich immer etwas von "cremiger Kuschelduft, Kokosblabla" im Hinterkopf hatte und den deshalb für mich abgehakt hatte. Das Trauma von einer Busfahrt im Sommer mit vier Teenies die sich großzügig mit Victoria's Secret Kokos-Bodyspray einnebelten saß wohl noch zu tief. Ich brauchte ganz bestimmt nie wieder ein Kokosparfum!
Dann habe ich vor einer Weile nach Bright Crystal Absolu gesucht (Bright Crystal gefiel mir, fand ich aber im Winter etwas lasch und hoffte auf eine stärkere Version), wurde mal wieder nicht fündig (kein Tester weit und breit, obwohl der Duft seit Monaten im Regal steht), und sprühte mir spontan und etwas frustriert Crystal Noir EdP auf einen und Crystal Noir EdT auf den anderen Arm. Ich erwartete nichts besonderes.

Aber schon die Kopfnoten waren völlig anders, als erwartet. Grün, beerig, würzig und etwas kratzig. Auf eine gute Art kratzig! So wie Bergamotte manchmal kratzig wirkt, oder diese krautige Note aus schwarzen Johannisbeeren, die viele so fies finden, die für meine Nase aber vor allem erfrischend riechen. Ich nahm auch direkt die Kokosnuss wahr, konnte aber schon ahnen dass das kein Kokosmakronenduft wird.

Ein frischer Duft ist es aber auch nicht, in der nächsten halben Stunde setzte sich nämlich ein dunkler Sandelholzton durch, den ich sonst nicht besonders mag, der hier aber richtig gut zur Kokosnuss passt. Etwas kühlendes, fast koniferiges oder mentholartiges würde ich dem Kardamom zuordnen.
Die Weißblühermischung wabert eher im Hintergrund.
Dumpf-nussige Kokosmilch, dumpfer Waschmittelmoschus und dumpf-milchiges Sandelholz ergeben hier seltsamerweise einen dunkelsauberen, holzig-nussigen Duft, der nicht mit Süßkram erschlägt und einen relativ hohen Wiedererkennungswert hat.
(Währenddessen roch das EdT leider fast nur noch nach Cashmeran, und da hört die Ähnlichkeit für mich auch auf! Das EdT ist kein guter Ersatz, außer man will nur die Kopfnoten haben und dann nach Weichspüler riechen)
So bleibt der Duft auch, und zwar tagelang (!). An meinem Pullover hat er sich locker 3 Tage gehalten (den Arm habe ich natürlich in der Zwischenzeit gewaschen :P).

Die Pyramide ist seltsam - der riecht doch hauptsächlich nach Kokosnuss, warum steht die hier nicht drin?
Der Duft ist auf eine Weise trüb-milchig und hat eine gewisse Dichte, die aber nichts mit süßen Sahnecocktails gemeinsam hat, zwar definitiv eher in den Winter passt (höchstens noch an einen kühlen Frühsommerabend), aber eben bei mir keine Beklemmungen oder Übelkeit auslöst. Ich habe bisher noch nichts gerochen, das ansatzweise ähnlich ist. Das hat mich schon etwas verwundert, schließlich gibt es den Duft schon seit 2004, und sonst kopieren die Designerdüfte sich doch ständig gegenseitig. Vielleicht passte der nicht in die damals aktuelle Duftmode. Aber dafür riecht/roch man ihn eben auch nicht an jeder Ecke, und mir fallen auch nicht wie bei einigen anderen aus der Zeit (Coco Mademoiselle, Alien) zehn Bekannte ein die ihn zum Signaturduft gemacht haben und seit Jahren täglich tragen.

Ich weiß noch nicht ob es für die Wunschliste reicht - also, ich finde ihn schon gut gemacht, und gleichzeitig tragbar und einzigartig, aber er hat auch so einen "Gebrauchsduft"-Touch, der bei mir keine großen Emotionen auslöst.
2 Antworten
Sternanis vor 4 Jahren 14 7
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Ruhe in Frieden.
Anno 2009:
"Hallo, Marketingabteilung hier! Encre Noire läuft gut, macht mal einen für Damen!"
"Was denn? Ideen sind gerade aus..."
"Ach egal, was mit Rosen geht immer!"

Als ich vor einer gefühlten Ewigkeit (OK, vor ungefähr 5 Jahren) das erste mal nach "Encre Noire" fragte, wurde mir, trotz wiederholter Beteuerung meinerseits, dass ich wirklich die Herrenversion testen will, der hier angedreht. Oder besser gesagt: ich wurde damit attackiert.
Alles von Lalique war unzugänglich hinter der Theke deponiert, und die Verkäuferin weigerte sich stur, mir Encre Noire aufzusprühen, weil der "auf Frauenhaut gar nicht geht" und ich den "ganz sicher nicht haben will und nur verwechselt habe". Im Laufe der Diskussion landete plötzlich, ohne Vorwarnung, eine Wolke Encre Noire Pour Elle auf meinem Arm.

Nun ja, es ist ja eigentlich kein so unterirdisch schlimmer Duft, aber es is eben nicht einmal ansatzweise eine ähnliche Duftrichtung wie die ursprüngliche Version, auf die ich die ganze Zeit gespannt war, und Charakter und Stil sind auch völlig anders.
EN ist (nadel)holzig, aber auch erdig, rauchig, und darin so extrem dass er fast abstrakt wirkt. Aber eben nur fast. Nathalie Lorson ist für einige meiner Lieblingsdüfte verantwortlich und ich finde, sie hat einen wiedererkennbaren Stil, der sich durch alle Duftrichtungen zieht. Auch Amethyst und Sunlight Lumiere haben diese gewisse Menge an Details (aber nicht zu viele), und eine Art Symmetrie/Asymmetrie.

EN pour elle ist von Christine Nagel und riecht mir wie ein pastellrosa Weichspüler mit etwas Rosenseife (die von Kattus hat eine gewisse Ähnlichkeit, das Feinwaschmittel von Domol sogar noch mehr). Das ist wahrscheinlich OK, wenn man Rosenweichspüler haben will - ansonsten finde ich ihn nur nichtssagend. Ich hätte ihn lieber abstoßend, aber interessant gehabt. Oder zumindest in eine bestimmte Richtung charakteristisch, mit Wiedererkennungswert. Eine gewisse Schärfe oder Frische hätte dem Duft meiner Meinung nach gutgetan, diese Art Weichspülermoschus wirkt sonst nur flach oder beklemmend, und die Rose an sich ist alles andere als kantig.

Gar kein Vergleich zum Herrenduft - als hätte sich hier beim "Flanker" einfach keiner mehr Mühe gegeben weil der ja sowieso gekauft wird (sonst ist das meistens andersherum, und mir tun jetzt auch die Herren ein wenig leid, denen zu jedem neuen Damenduft die xte langweilige "for men" oder "pour homme" Version hinterhergeworfen wird).
Und das ärgert mich eigentlich am meisten. Nicht, dass Lalique den 10000000000sten Rosenduft auf den Markt wirft, sondern dass man als Kunde für blöd verkauft wird. (da könnte man natürlich weit ausholen und einen Bogen schlagen zu Black Opium und Poison Girl, aber das lasse ich lieber).
Außerdem ginge der ursprüngliche Duft doch problemlos in unisex. Chanels Sycomore, der ziemlich ähnlich ist, soll schließlich für Damen sein.

Wenn der Duft einen anderen Namen hätte und als lieblicher Rosenduft im Teeservice-Porzellan-Flakon vermarktet würde (und in diesen alten lackierten Blechdosen mit den Blumenmädchen statt im Karton :P ), könnte ich vielleicht einen, wenn auch völlig anderen, Zugang dazu finden (Gucci hätte das wohl hinbekommen). Aber so ist es: setzen, 6, Thema verfehlt.

Jaja, ich weiß, das wurde alles schon 100 mal geschrieben, aber noch nicht von jedem ;)

Jedes Mal wenn ich ihn bei jemandem in der Sammlung sehe, werde ich an die Erfahrung im Laden erinnert und zucke innerlich ein bisschen zusammen. In freier Wildbahn würde ich ihn wahrscheinlich gar nicht erkennen, weil er so gewöhnlich ist.
Ich habe ihn später, seit die beiden Düfte auch im Kaff erhältlich waren, noch ein paar mal getestet, um zu sehen ob er mich vielleicht doch noch überzeugt oder meine Erinnerung irgendwie verzerrt war, aber weiter als "Rosenweichspüler" kam meine Nase nie. Vetiver rieche ich hier ganz bestimmt nicht heraus. Deshalb erspare ich euch hier auch alle imaginären Duftpyramiden.

Der Text hier ist in einer ursprünglichen, rudimentären Fassung vor über zwei Jahren entstanden, und an meinem Eindruck hat sich nichts geändert.
Nebenbei: Es gibt einige wirklich gut beduftete Alltagsprodukte (wie ich hier bei Parfumo gelernt habe, müssen sehr viele Klosteine darunter sein), aber diese Art Rosenduft gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Der ist einfach ausgelutscht, hinüber.
Vielleicht gibt es hier einige Rosenweichspülerfans, die in genau diesem Duft ihre Lieblingsduftnote perfekt verkörpert finden. Ich würde mir stattdessen eher das Rosendeo von Fa kaufen.

Der Fairness halber: hier stinkt mir zumindest nichts. Eigentlich sollte mir etwas nach so einem Anschlag auf meine geruchliche Selbstbestimmung immer stinken, aber das tut es nicht. Ich kann den Duft nicht hassen oder abscheulich finden, nur langweilig. Es wundert mich deshalb nicht, dass er eingestellt wurde, wie das mit den meisten Flankern nach ein paar Jahren passiert.
7 Antworten
Sternanis vor 4 Jahren 8 2
5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Yogi-Tee im Matcha-Kostüm
Es ist grün, es steht Tee drauf - ich muss es kaufen :D
Bei den Tesoris tut das ja nicht weh im Zwiebelleder, und so habe ich letztes Jahr seit langem wieder ein paar Blindkäufe gewagt, und nach ausgiebigem Testen muss ich auch endlich ausgiebiger kommentieren :P

Der Duft startet grün und sehr frisch, fast minzig, mit ein bisschen Zitrus.
Die Teenote ist eher weich als herb, und erinnert mich mehr an Matcha-Eis als an das Getränk. Sie ist auch nicht so blumig und durchdringend wie bei Bvlgari oder Arden.

Nach etwa 30 Minuten wird der Duft würziger (Zimt/Ingwer/Kardamom? Ich kann das gar nicht so aufdröseln), und die Teenote wird etwas blumiger, das minzige lässt nach - und nach 1-2 Stunden rieche ich ganz eindeutig Yogi-Tee. Den klassischen, in der braunen Packung, aber nicht mit Milch und Zucker, sondern so wie ich ihn früher immer getrunken hab: einfach mit Wasser aufgegossen. (Nachdem mir jemand erklärt hat dass da Milch und Zucker reingehört habe ich es auch mal so probiert, aber das schmeckte mir doch zu sehr nach Pudding.)
Es sind keine süßen Noten wie Vanille oder Karamell dabei, aber bei diesen Gewürzen denkt man sich die Süße irgendwie dazu, auch wenn sie nicht wirklich da ist.
Eine ebenso würzige Zedernote gesellt sich dazu (nicht diese flache, künstliche Papierzeder, sondern schon richtig naturnah holzig), und in der Basis ist auch etwas sauber-frisches, aber ohne Seifennoten - ich würde es als (ganz leicht angepuderten) Wäscheduft mit etwas Coumarin und Cashmeran beschreiben.
Diese Phase erinnert mich zwar entfernt an Armani She, aber diese Art weich-holziger Akkord kommt so auch in vielen anderen Damen- Herren- und Unisexdüften vor.

Das ist wieder so ein Duft, bei dem ich die Geschlechtszuordnung nicht nachvollziehen kann. Es ist ein gemütlicher Duft, der eigentlich an jedem geht, und ich kann mir nicht vorstellen dass er jemanden stört.
Der Verlauf hat mich beim ersten Test etwas erschreckt, aber mittlerweile finde ich den ziemlich rund und passend.
Die Haltbarkeit ist für so ein frisches grünwürziges etwas nicht so schlecht, und die Sillage ist umweltfreundlich ;)
2 Antworten
1 - 5 von 42