Stinki

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1 - 5 von 44
Stinki vor 2 Monaten 1
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Faszinierend..
ich hatte damals den Le Male als ihn tatsächlich noch niemand kannte, selbst in Berlin wurde ich dauernd darauf angesprochen, was das denn wohl wäre.. das hat sich im Laufe der Jahre allgemein etwas geändert, da sich gerade die dupes dieses Duftes „brennpunkthaft” vermehrten. Ich kann sagen, hier ist er wieder, der ganz alte, zu ca. 95%, da er auch diese anfänglich sehr deutliche, schmutzige, fast animalische, etwas klosteinartige Note besitzt, die dann aber in eine saubere Lavendeligkeit abgleitet, ohne das Erstgenannte zu verlieren, und sich zu seiner sehr eigenständigen Melange verbindet. Wohingegen der heutige Le Male nur noch quitschig süß und synthetisch ist und mit dem ganz Alten nur noch die Ahnung verbindet. Bei den dupes der selbe Fall, eben noch mit diesem unschlagbar hitzig schweißigen Kreuzkümmel/Döner Odeur. Gerade im Hochsommer brüllend delikat.
Diesem ganz besonderen Flair, will dieser nach meiner Meinung nicht nachkommen. Wer also so etwas noch tragen und sich nicht verdächtig oder gemein machen möchte; warum nicht, im Block kennt man diese eine Note nicht mehr.

PS: Ich vergebe 9 Punkte aufgrund des völlig fehlenden synthetischen Einschlages und einer perfekten Kopie !
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Stinki vor 11 Monaten 1 3
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Im Herz der Finsternis - Nelke-Moos-Harz


Eine grüne Quelle, fern, innerhalb eines monumentalen schwarzen Lochs, das alles zu verschlingen droht.
Doch wo Schatten, da auch immer Licht. Und jene kleine Quelle, ätherischer Natur und organischen Ursprungs, in weiteste Ferne gerückt, punktuell und kaum wähnbar innerhalb dieses schwarzen, dehydrierten, heiss pulsierenden Lochs, existiert.
Ein verdurstender in der dunklen Wüste auf der Suche nach dieser kleinen Oase, die endlich Kühlung und Labsal verheisst, quer durch diesen fast undurchdringlichen schwarzen, gazeartigen, antiseptischen Schleier, der die Lieblichkeit zu seinem Antagonisten erkoren hat.
Die Fahrt durch dieses fast undurchdringliche Labyrinth scheint bereits aussichtslos, doch fast wie aus einem Traum heraus erscheint der sehnlichst erwartete Quell.
Ein Tagtraum, ein Nachttraum, eine Odyssee durch tiefste Nacht, an dessen Ziel gekommen, die Belohnung wartet.
Ein klitzekleiner immergrüner Lebensborn - dieser einzigartige der Natur entstammende Urquell des Seins innerhalb von tausend dunklen Gefahren. - JdJ -
3 Antworten
Stinki vor 4 Jahren 6 2
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der Zitronen Zauberwald (Zitrone - Lavendel - Coumarin),
G.F. Trumper hat 82 Jahre zuvor einen m.E . fast identischen, bzw. DNA teilenden Duft mit Wild Fern herausgebracht. Er besaß dieselbe männliche, waldige Eichenmoos Note, hatte aber viel mehr Moschus, zuviel wie ich meine. Er hatte etwas fast märchenhaftes, zutiefst an dunkle Wälder, aber auch seichte grüne Wiesen und Täler erinnerndes - selbstverständlich aus dem aristokratischen Monokel heraus betrachtend - aber auch leicht Überforderndes (das Moschus). Grün und sehr viel Moschus ist durchaus ne Marke für sich. Ich kann mir beim besten Willen kaum vorstellen, dass E. R. diesen Duft nicht gekannt hat, obwohl ich dem Meister nie Nachahmungen unterstellen würde. Jeder Mensch hat sich schon von jeher von Allem und Jedem inspirieren lassen. Rein hypothetisch, er unterlag der Vorstellung diesen Duft etwas weniger pflanzlich, verträumt britisch dandyhaft (der country dandy) und dafür sprudelnd-tonisierender, mediterraner und animalischer zu gestalten, dann dürfte die Rechnung zu 100% aufgegangen sein. Er hat es sozusagen geschafft diesen Duft in seine Heimat zu transportieren und ihm seinen persönlichen und somit auch ur-französischen Stempel aufzudrücken. Ja, ja, E. R. du kleiner Schelm, nun bin ich Dir auf die Schliche gekommen .. Pardon Meister, ich wurde impertinent.
2 Antworten
Stinki vor 4 Jahren 5 1
4
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Jäger des verlorenen Billigheimers (Zypresse - Vetiver),
der bin ich grade. Da ich kein Verlangen verspüre für eine neu gehypte Synthetikbrühe 80-150 EUR auszugeben und noch weniger Verlangen habe für einen wirklich guten Duft 250 EUR und mehr hinzublättern, habe ich mich nun etwas den Düften für "Abgerissene" gewidmet, zumal man dann auch mal den einen oder anderen Fehlkauf/blindbuy tätigen kann. Komischerweise wurde ich auf dieser Suche fast nie enttäuscht und hier sogar ziemlich belohnt. Alle italienischen Klassiker (Armani/Versace/Capucci pour homme, Tuscany, Krizia) mag ich sehr, kann sie aber nicht tragen, da sie mir zuviel Zimt enthalten. Der Stil ist hier fast identisch, aber nur fast, denn der Zimt (ich finde den Geruch in höheren Dosierungen, wie auch von Kardamom und Kreuzkümmel, in Parfüms für Männer zwielichtig) ist zwar da, aber nur äusserst gering. Er ist durch ein fruchtiges, mineralisches Element ersetzt worden und was ich ganz stark wahrnehme ist Vetiver. Über diesem liegt ein Schleier von Cumin und Coumarin (Fougere!). Es ist ein sehr schönes erdiges, männliches, natürliches und deutliches Vetiver. Wirklich ganz feines, unverfängliches aber präsentes Stöffchen - sowas hab ich schon lange, gerade für den Sommer, gesucht. Der Preis ist geradezu lächerlich.
Ein wenig erinnert er mich auch an Bowling Green und, steinigt mich, wenn ihr möchtet; Terre de Hermes - M finde ich jedoch besser.

PS: Frank Sinatra ist für mich der Grösste und ich weiss, dass er Agua Lavanda, English Lavender und Zizanie getragen hat, aber M hätte auch verdammt gut zu ihm gepasst.
1 Antwort
Stinki vor 4 Jahren 11 3
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Erfrischung auf hoher See (Nelke-Vanille-Talcum),

entdeckt habe ich diesen Duft vor ca. 25 Jahren in einer Autowerkstatt, die diesen Namen nicht wirklich verdiente, und zwar in einer Kiste neben div. Kriechölen, Maschinensprays, Metallpflegemitteln, Rostentfernern, etc. Es interessierte mich einfach nur, was für eine Substanz in dieser Milchflasche ist und ich sah, dass es sich hierbei nicht um ein weiteren betrieblichen Werkstoff handelte, sondern um ein Cologne mit einem Segelschiff drauf. Der Name Old Spice war mir ein Begriff, der Duft nicht, ich musste es also probieren. Gesagt getan und ich fand ihn sofort angenehm und sehr tonisierend. Eine Stunde später dann - wir befanden uns Mitte der Neunziger, also auf dem olfaktorischen Höhepunkt der freshies - beurteilte ich es als wesentlich zu süsslich und auch für mich als jungen Mann nicht passend und überholt. Er war jetzt zu brav, zu gemütlich, sprichwörtlich zu altväterlich, obwohl dieser Duft auch jenseits dieser Gedanken sofort etwas mit einem macht. Es ist dieses verwegen und gleichzeitig sehr heimelige. Und das ist mir gestern, nach etwa 25 Jahren aufgefallen, nachdem ich ihn quasi im vorbeigehen als AS (bin Nassrasierer) in der Drogerie für den Preis eines Kännchen Kaffees beim Discount Bäcker das erste mal käuflich erwarb und das zweite mal im Leben benutzte. Es folgte die fällig gewordene, obligatorische Nassrasur und dann OS AS. Ohh, dieses milchig-aldehydige Orangen, Piement, Muskat, Nelken Elixier ist wirklich einmalig auf der Haut und in der Nase. Das Frischegefühl ist excellent und herausragend und anders als das üblich zitrische. Man(n) fühlt sich sprichwörtlich bereit und gewappnet für den Tag. Das Aroma erinnert anfänglich an maritime, leicht exotische Verwegenheit und gleitet dann in eine Talcum Glückseligkeit ab (hätte ein Werbeslogan der 50er sein können..). A touch of high class beyond upper class.
Er ist aus meinem Gedächtnis verändert worden. Vorteil: der Nelkenaspekt in der Kopf und Herznote ist deutlich wahrnehmbarer, Nachteil: die Basis erscheint mir doch mit etwas weniger Gewürz, dafür nun mit leicht künstlichem Ambroxan.
Fazit: Die Kopfnote ist die Schönste, die ich kenne ! Die Flasche mit dem kleinen Stöpsel gefällt mir sehr gut !

PS: Ich bin Gelegenheitsraucher (Zigarre, Pfeife), Tabakrauch aktiviert bei OS den spritzigen Orangenanteil.. unbeschreiblich ..
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