Sublim22

Nachdem dieser sympathische Duft hier nur so semi gut wegkommt, ist es an der Zeit, mal eine richtig große Lanze für ihn zu brechen. Mit l‘imperatrice findest Du einen frühlingsfrischen, unbeschwerten und vor allem fruchtigen Duft. Einen, der niemals und niemanden nervt, sondern einfach immer gute Laune macht. Nicht zu süß, nicht synthetisch, sondern zum Anbeißen lecker. Und das ist mehr, als einige andere dieses Genres bieten.

Von Anfang bis Ende fruchtig ist der Duft, ein ganzer Korb voll mit knackig frischem und saftigem Obst erwartet Dich hier. Diese herrlich aufmunternde Frische lässt nach kurzer Zeit nur etwas nach, der Duft ist dann weniger brizzelig, verliert aber seine positive Ausstrahlung nie ganz. Vordergründig blumig wird er nie, es bleibt fruchtig, wird minimal süßer. Moschus, normalerweise mein Endgegner, ist wirklich nur ganz zart und fein eingesetzt und scheint allenfalls zur besseren Haltbarkeit beizutragen.

Besonders schön trägt sich dieser tolle, junge Duft im Frühling und im Sommer, wenn es nicht zu heiß ist. Der reinste mood booster! Die Kaiserin schafft es jedes Mal zuverlässig, mir beim Aufsprühen ein wonniges Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Nur schade, dass sie sich schon nach 3 Stunden wieder in ihre Gemächer zurückzieht. Hält nicht lange durch, die Gute.

Apropos Kaiserin: Den Namen L‘lmperatrice, die Kaiserin, finde ich irgendwie unpassend, denn eine Kaiserin stelle ich mir erwachsen, ernsthaft, erhaben vor. Und so ist der Duft nicht. Wenn es denn ein Adelstitel sein soll, dann käme für mich nur la princesse in Frage, eine junge, strahlend hübsche Prinzessin aus einem liberalen Königshaus.

Alles in allem ist l‘imperatrice ein toller, unkomplizierter Duft wohl hauptsächlich für uns Nichtprinzessinnen und Nichtkaiserinnen, ein Duft, der an sonnigen Tagen die Lebensfreude noch unterstützen kann und an nicht so schönen Tagen als Wolkenschieber dient. Also fast ein must have in der Duftgarderobe.

Es sind schon viele tolle Kommentare zu diesem Duft verfasst, so dass es einigermaßen schwierig ist, noch etwas nennenswertes hinzuzufügen . Ich möchte aber noch einen Aspekt beisteuern, den ich in der letzten Zeit bei "Eau Duelle (Eau de Toilette) | Diptyque" genieße. Aber lasst mich dazu kurz abschweifen.

Noch vor ein paar Jahren stand ich oft genug vor meinem üppig gefüllten Kleiderschrank und hatte doch nichts anzuziehen. Zig ausgefallene Einzelstücke, Muster, Farben, Formen, alle Teile für sich wunderschön. Aber auch teilweise zu laut, zu weit, zu eng, zu dies, zu das. Und daher zog für jede Feier, jeden Anlass ein neuer, bunter Vogel ein in meinen Schrank. Mittlerweile ist das Geschichte. Heute habe ich viel weniger im Schrank. Ausschließlich Teile, die ich liebe und immer wieder trage, hauptsächlich Basics. Ich bin hier jetzt Weltmeisterin im Kombinieren. Wie schaffe ich nun den Brückenschlag zu Eau Duelle?

Auch in meiner Duftgarderobe gab es ein Kommen und gehen. All time Favoriten neben Eintagsfliegen, die im Affekt gekauft und wieder weg gesoukt wurden. Auch hier habe ich meinen Weg gefunden, weiß, was ich mag und was ich nicht mag. Und ich habe das Layering für mich entdeckt. "Eau Duelle (Eau de Toilette) | Diptyque" ist meine Geheimwaffe in der Duftgarderobe geworden. Wenn meine restliche Sammlung bewusst klein gehalten ist und nur noch aus Lieblingen besteht, ist Eau Duelle oft der letzte Schliff wie ein Schmuckstück oder der Lippenstift beim Outfit. Ist mir ein Duft zu frisch, zu blumig, zu irgendwas, steuert Eau Duelle seine herrliche, luftige Vanille bei und zaubert mir jedesmal ein Lächeln ins Gesicht.

Natürlich darf er auch gern im Soloauftritt brillieren. Ich liebe diesen zarten Hauch, der mich an eine Zuckerwattestation denken lässt, die ihren Duft aus der Ferne herüber weht. Das muss ein Duft erstmal schaffen, diese luftig feine Süße, perfekt einfach. Im Karamellsektor hat das bisher nur "Candy L'Eau | Prada" geschafft und für fluffige Vanille finde ich eben "Eau Duelle (Eau de Toilette) | Diptyque" wunderschön, schöner übrigens als im "Eau Duelle (Eau de Parfum) | Diptyque" .

Nach der 2. Abfüllung bin ich mir sicher, dass ich einen Flakon davon möchte. Es darf auch gern ein großer sein.

Habt alle eine schöne Adventszeit!

Ich liebe meine Schublade mit den noch von mir zu entdeckenden Duftschätzen, all die kleinen Proben und Abfüllungen, einfach herrlich! Ich lege allerdings zum Blindtest nur die hinein, die meinem Beuteschema in etwa entsprechen, denn es herrscht hier das Zufallsprinzip! Wenn mir danach ist, haben die Kleinen ihren Auftritt, nicht nur ein Tropfen fürs Handgelenk, sondern all in. Und wer weiß, vielleicht lerne ich bei einem solchen blind date mal wieder eine neue, ganz große Duftliebe kennen. Nicht immer geht das gut. Zufrieden bin ich aber schon, wenn mir ein Duft richtig gut gefällt und bestenfalls auch meinem Mann an mir. Vor ein paar Tagen nun zog ich eine Abfüllung des mir unbekannten Nuit Etoilee aus der Schublade.


Eine große Abfüllung ist es zum Glück, daher habe ich gleich beherzt 3 mal gesprüht… Wow!
Ich bin ein echtes Kopfnotenopfer und schließe instinktiv und genießerisch die Augen, so verzückt bin ich dieses Mal. Einen passenderen Duft für diesen Aprilmorgen konnte es nicht geben. Sofort noch 2 mal nachgesprüht, ich konnte nicht anders. Welch ein Hochgenuss!

Ziemlich frisch ist es an diesem frühen Morgen noch, sonnig und Tau glitzert auf dem Rasen. Und so ist auch meine Assoziation nach dem Aufsprühen, so taufrisch, so natürlich und grün. Blätter, Wald, Pflanzen, dunkle, tiefe Seen kommen mir in den Sinn.

Zitrisch ist er schon, aber vor allem die Minze ist in der Kopfnote sehr präsent. Die ganz normale Minze im Garten, die alles überwuchert, wenn ich nicht aufpasse. Ich freue mich aber auch immer auf den Duft, wenn man ein Blatt davon zwischen den Fingern reibt. Diese absolut natürliche Minze ist es, die mich hier schwärmen lässt zum ersten Mal, denn bisher hat mich diese Note im Parfum eher abgeschreckt.

Die Pfefferminze, die den Frischekick hier ausmacht, nimmt sich im späteren Verlauf zurück und macht Platz für den Duft von Tannenwald. Klar und ruhig bleibt der Duft, wird mild, zart und etwas süßer, aber zu keiner Zeit blumig, nie langweilig. wie ich finde. Über den Tag habe ich einige Male nachgesprüht und jedes Mal belebte und begeisterte mich Nuit Etoilee aufs Neue. Ich empfinde ihn übrigens als eher feminin. Bisher hat es kein so grüner Duft in meine Sammlung geschafft. Das könnte dich nun ändern mit diesem himmlischen Wohlfühlduft.

Zitrusdüfte, ich liebe sie sehr, all meine unkomplizierten, sommerlichen Stimmungsaufheller. So gerne ich mit ihnen verschwenderisch umgehe, was ich übrigens als sehr genussvoll empfinde, so habe ich auch immer nach einem solchen Duft gesucht, der mal mehr Stehvermögen, mehr Kraft hat. Bei Neroli Outrenoir habe ich diesen Duftschatz gefunden. Natürlich spielt er qualitativ in einer ganz anderen Liga und ist daher auch nur bedingt mit den üblichen Frischlingen vergleichbar.

Neroli Outrenoir ist nicht preiswert, aber er ist seinen Preis wert.

Ich bin ihm von Anfang an verfallen, diesem herrlichen, facettenreichen Duftverlauf von frisch zu warm, einfach wunderschön. Herb und erfrischend, kühl und elegant in der ersten Stunde. Nicht das Capri-Eis im lauten Freibad, sondern eher ungezuckerter Eistee mit klirrenden Eiswürfeln im Glas in einem schönen, ruhigen Garten. So wohltuend.
Erst viel später kommt eine traumschöne, köstliche Süße dazu, hautnah dann, aber sie bleibt über Stunden.

Die Sillage ist perfekt, nicht zu stark, aber doch deutlich von Anderen wahrzunehmen.

Neroli Outrenoir ist für mich kein Ausgehduft, sondern durch diese Teenote vielmehr ein Wellnessduft, mit einer beruhigenden Ausstrahlung und Tiefe. Im Sommer sicherlich am Schönsten, aber im Gegensatz zu den üblichen Zitrusverdächtigen eben nicht nur dann.

Es ist ein Duft, der sich in meinen Augen besonders durch seine Haltbarkeit abhebt, denn die ist unglaublich gut. Ein Duft fürs Leben.

Schon immer war ich ein „Angel-Mädchen‘“, wobei es Mädchen mittlerweile nicht mehr so ganz trifft. In meinem Leben hatte ich drei Mal den Sternflakon, einmal auch den Flanker sucre und vor Jahren mal den Innocent. Es dauerte immer ewig, bis ich den Duft aufgebraucht hatte. Oder ich den jeweiligen Flakon irgendwann weitergab. Eine komplizierte Beziehung und Leidenschaft ist das mit uns zweien.

Ich liebe, liebe, liebe den Angel-Duft an anderen und schnuppere jeder Trägerin hinterher mit beseeltem Blick. Und unzählige Male in Jahrzehnten hatte ich den Gedanken, ach, ich sollte, könnte, müsste doch mal wieder einen Angel haben. Aber, siehe oben, ich wusste, es wäre wieder nur ein blaues Strohfeuer. Weil ich die Kopfnote einfach nicht mag. Für mich ist sie zu stark und irgendwie „krautig“ und kratzig. Das legt sich zwar bald, aber störte mich immer so sehr, dass ich nicht warten wollte auf die wunderschöne Basis.

Und nun der Brückenschlag zu river of love: Dieser Drogerieschatz ist für mich die schönere Alternative. Erstens fehlt ihm diese pieksende Patchoulinote und zweitens ist dieser alltagstauglicher, was die Sillage angeht. Er hat diese wonnige Angelnote, warm, süß und lecker von Anfang bis Ende und ist dabei mittelmäßig ausdauernd. Einfach perfekt! Dieser Engel nervt mich nie und ich werde den Flakon nicht nur zügig aufbrauchen, sondern mir ein backup davon holen. Nie wieder ohne!