Tanninaz

Tanninaz

Rezensionen
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1 - 5 von 11
Tanninaz vor 4 Jahren 12 4
8
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Chypre für Grufties
Für mich startet Chypre Mousse mit einer starken pilzartigen Note, dazu ein wildes Durcheinander von Kräutern, die alle eher knarzig und bitter daherkommen. 'So richtig erkennen kann ich keine der kräuterigen Noten, sie erwecken eher den Eindruck eines verwilderten Kräutergartens in einem verfallenen Anwesen. Dazu rieche ich auch etwas leicht modriges, wie nasse Blätter auf dem Kompost oder ähnliches.
Darunter liegt dann ein Duft, den ich am ehesten von einen Kastanienblütenhonig aus Italien kenne- minimal süss, danach leicht bitter, sehr aromatisch und etwas medizinisch schmeckend. Dazu vielleicht noch ein Hauch geröstete Maroni. Bei mir wird nichts balsamisch, nur grün und moosig. Wäre es eine Farbe, wäre das Parfum grün-braun mit silbrigen Sprenkeln.
Die Haltbarkeit ist mehr als fabelhaft, man muss schon mit der Bürste und Seife dran, um den Duft loszuwerden.
Der Duft kann sicherlich von Männern und Frauen getragen werden, im Frühjahr und Herbst passt er für mich besonders gut. Aber oft tragen kann ich ihn nicht, denn dafür muss ich in der Stimmung sein, denn sonst trägt der Duft mich und nicht umgekehrt. Dennoch für Liebhaber von herben Chypres durchaus testenswert.
Lustigerweise wird Chypre Mousse in einem amerikanischen Parfumforum auch liebevoll "Eau de Crypt" genannt (passender Duft für Morticia Adams?), aber das trifft es eigentlich auf den Kopf.
4 Antworten
Tanninaz vor 5 Jahren 8 2
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Chypre mit Tropenfeeling
Der Duft beginnt grün und frisch durch die Limettennote, wirkt auch ein bisschen kräuterig, wahrscheinlich ist das das Basilikum. Mit der Zeit kommen dann noch einige weisse Blüten, wobei die Blumigkeit eher schwächer ausgeprägt ist, ich kann aber den Ylang relativ deutlich herausriechen, den Jasmin eher weniger. Es bleibt aber relativ unsüss und nicht sehr wuchtig, zum Glück, denn mit big white florals komme ich nicht so gut klar.
Die trocken-grüne Grundnote von Eichenholz wird durch ein bisschen Sandelholz und Benzoin leicht gemildert, der Duft wird aber nie süss. Ein winziges bisschen erinnert es mich an Private Collection, von dem ich einen Vintage Mini habe, aber mit einem thailändischen Einschlag und mehr blumig als grün.

Rogue Perfumery gibt auf seiner Seite an, dass die Anteile an Eichenmoos nicht IFRA-konform sind und in deutlich höheren Konzentrationen verwendet werden. Wer also so etwas sucht, der kann hier fündig werden.
Für mich ein sehr erfolgreicher Blindkauf.
2 Antworten
Tanninaz vor 5 Jahren 15 2
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Kein Hauch von Nichts
Nach dem Lesen von einigen Kommentaren sowie Blogbesprechungen war ich definitiv der Meinung, dass dies ein Duft für mich sein könnte - ich mag gerne auch etwas Animalisches in der Grundnote, es sollte aber nicht zu überwältigend sein. Schliesslich möchte ich das Parfum auch zur Arbeit tragen können, ohne meine Patienten zu belästigen.
L´Air de Rien beginnt eigentlich wirklich extrem muffig, was wohl am Eichenmoos liegt. Die Nerolinote wirkt ebenfalls überhaupt nicht frisch, sondern staubig, so als hätte man das Ganze in einer alten Handtasche oder Kiste vergessen und Jahre später wieder herausgezogen.
Das wirkt die erste Stunde wie ein abgestandenes orientalisches Parfum und hat tatsächlich auch eine gewisse Ausstrahlung. In dieser Phase zieht mein Freund ziemlich die Nase hoch.
Nach der Anfangsphase wird der Duft aber deutlich kuschliger, immer noch leicht muffig und leicht pudrig. Hat irgendwie etwas vom Duft der alten Lieblingstante, die früher mal ein heisser Feger war. Dazu kommt eine minimal ungewaschene Moschusnote, so wie wenn man an der Kopfhaut des Liebsten riecht, der zwar in der Früh geduscht hat, aber eben einen Arbeitstag hinter sich hat. Nicht wirklich schweissig, aber eben auch nicht frisch...
Insgesamt ein wirklich eigenwilliger Duft, den ich persönlich wirklich toll finde. Hat durchaus Zeug zum Signaturduft
2 Antworten
Tanninaz vor 5 Jahren 14
10
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schwarztee gefällig?
Als passionierte Teetrinkerin bin ich an Tee-Düften immer interessiert. Bisher habe ich nur den Camelia chinois von Maitre Parfumeur getestet sowie früher ein paar Bvlgaris.
Der Duft kommt in einer wirklich hübschen Flasche mit niedlichen, bunten Elefanten bedruckt, was mir gut gefällt.
Bei Aufsprühen kommt erst einmal eine deutliche Zitronennote, so wie frischer Zitronensaft. Danach kommt gleich ein klassischer Teeduft, und zwar Schwarztee, unparfümiert. Am ehesten wirklich wie feiner Assam, kein dunkler Tee, kein feiner Darjeeling. Die Zitrone verfliegt nach eine Weile, der Schwarztee bleibt dominant, zum Schluss kommt noch eine leicht milde Note in der Basis dazu. Nachdem Sandelholz in den Angaben enthalten ist, tippe ich wohl darauf.
Insgesamt : bei dem Duft bekommt man genau das, was drauf steht - frischen Assam mit Zitrone. Den kann ich mir super im Sommer zum Erfrischen vorstellen, für tagsüber im Büro oder in der Freizeit. Definitiv nichts für den Abend.
Haltbarkeit eher mässig, aber Nachsprühen macht ja auch Spass....
0 Antworten
Tanninaz vor 5 Jahren 7 1
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Weihnachtlich
Von diesem Parfum habe ich netterweise eine Probe bekommen (Dank an Hannah!). Zum Gegencheck dient eine kürzliche Abfüllung von Wazamba.
Beim Aufsprühen des Lutens beginnt Weihrauch, eher dunkel, leicht kirchlich. Dazu eine feine Nadelwaldnote, muss wohl die Pinie sein, allerdings wohl eher leicht angekokelte Piniennadeln. Dazu ein süsslicher Trockenobst-Unterton, der dem ganzen eine eher leckere, aber nicht gourmandige Note verleiht. Für mich ein eher ruhiger, leicht meditativer Winterduft. Die Haltbarkeit ist gut, nach acht Stunden ist noch immer zu riechen.

Das zum Vergleich gleichzeitig aufgesprühte Wazamba startet ähnlich weihrauchig, allerdings mit mehr Betonung auf Rauch als auf Weihe. Dazu ein Anflug von Apfel, fast cidreartig, danach ebenfalls eine Trockenobstnote. Wazamba bleibt aber über den Verlauf deutlich trockener, weniger süss, etwas apfeliger und leicht rauchiger.
Wer aber den Lutens nicht mehr auftreiben kann, sollte Wazamba durchaus mal Gegentesten. Haltbarkeit hier ähnlich gut.
1 Antwort
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