Tiane

Tiane

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1 - 5 von 13
Tiane vor 2 Monaten
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Süßes Getreide in Vanillebutter
Nachdem ich von den Navitus Düften bislang sehr angetan war, durfte ich heute auch zum ersten mal einen Duft der Schwester Marke - Vivamor Perfumes - testen.
Aus dem Vivamor Discovery Kit habe ich mich als erstes für Candy Pop entschieden, weil mir hier geröstete Kastanie in Aussicht gestellt wurde. Den Duft von Maronen mag ich sehr gerne und ihn gibt es finde ich leider vieeeel zu selten in Parfums. Doch von den Maronen rieche ich leider nicht so viel.
Am Anfang riecht der Duft sehr intensiv nach Karamell und Butter, etwas Vanille und wirklich sehr süß. Und überraschend flach. Ich hätte doch mehr Komplexität erwartet.
Mich erinnert das Ganze ganz krass an ein E-Zigaretten Liquid was mein Bruder mal angebetet hat, was irgendeinen fancy Namen hatte. Irgendein Pancake oder Cookie Duft. Es ist auf jeden Fall so als hätte jemand einen richtig tiefen Zug von einem leckeren Gourmand Liquid genommen und es mir in's Gesicht geblasen. Als ob Dich eine sichtbare und dichte Wolke aus Duftmolekülen einhüllt. Das ist für einen Moment ok, aber wenn das länger so gehen würde, wäre das dann doch ein wenig belastend.
Der Duft wird aber schnell weniger intensiv und erinnert mich dann eher an "Lann-Aël | Lostmarc'h" . Die krasse Süße geht ein wenig zurück. Das Popkorn wird zu Cerealien, die Butter aber wird nicht zu Milch sondern bleibt gut riechbar, wie auch die Vanille. Ich bilde mir auch ein wenig Apfel ein. Da ist aber wenig Florales, wenig Zitrisches. Bergamotte rieche ich leider gar nicht im ganzen Verlauf. Das hätte dem Duft denke ich richtig gut getan, ein klein wenig Frische und eine zusätzliche interessantere Note zum Abrunden.
Nach einer Zeit lässt sich auch eine unsüße Basis erahnen. Zeder womöglich. Diese unsüße Note erinnert mich an die mir bekannten Navitus Düften; so teilen sie vielleicht doch auch die gleiche DNA im Kern. Am stärksten bleibt dann der Eindruck von buttrigem süßlichem Getreide. Karamell ist für mich also nicht unbedingt das, was ich mit "Caramel Pop | Vivamor Parfums" am meisten verbinde.

Insgesamt fehlt mir hier etwas, was den Duft doch nochmal interessanter macht. Ich mag Gourmands. Aber eher welche, die überraschen mit ungewöhnlichen Noten (Maronen, Sesam, Erdnuss,..), die unsüß sind und wo Gourmand Noten nicht unter sich bleiben. So wie ich sich bei "Divine Aphrodisiac | Navitus Parfums" Vetiver zu Sesam und Erdnuss gesellt.

Caramel Pop ist hier eher ein wenig überraschender Gourmand.
Wer buttriges süßes Getreide mit Vanille Untertönen einfach feiert und auch den kompletten Duftverlauf nichts anderes riechen möchte, der ist hier super bedient. Ich habe noch nichts Vergleichbares gerochen. Und was der Duft auch gerade am Anfang richtig gut kann finde ich, ist Kompaktheit und Schwere zu vermitteln. Ganz ganz dichte Moleküle. Ein wenig Zucker gelöst in Butter und erhitzt bis alles Wasser gewichen ist.

Am Ende bin ich nur minimalst enttäuscht. War doch ein hinreichend solider Start in die Vivamor Welt.
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Tiane vor 6 Jahren 20 9
6
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
(Un)geschliffener Diamant
Ich wünschte, es wäre ein Duft von einem renommierten Parfumhaus. Ein teures, edles Juwel. Das alle anderen Flakons überstrahlt, wenn es im Regal steht. Nahezu ein Sammlerstück. Begehrt. In gewissen Kreisen bekannt und verehrt.

Ich war so oft schon entzückt von einem Duft, habe überschwänglich einen Kommentar geschrieben, war den Duft aber so schnell wieder überdrüssig. Nicht, dass ich den Kommentar wieder komplett zurückziehen würde. Das war alles schon aufrichtig gefühlt in dem Moment. Aber lang gehalten hat es eben nicht. Die Probe vielversprechend und verzaubernd. Die Suche nach dem Flakon aufregend. Der Flakon dann da. ernüchternd.

Hier lief es anders. Blindtausch. wenige Erwartungen. Riecht erst mal verdammt gut. Trage ihn mehrere Tage nacheinander. Immer noch zauberhaft. Mensch, das wäre ein Kandidat für einen Kommentar. Signaturduft? Ich glaube sowas habe ich nicht, warum auch festlegen. Aber ich bekomme immer noch nicht genug von ihm.

Tja und ich wünschte eben, der Duft wäre in jeder Hinsicht, in jedem Detail, das er kommuniziert - von Name, Flakon, Verpackung bis Marketing und der Art und Weise wie und wo ich ihn kaufe - so einzigartig und hochrangig, wie das, was er olfaktorisch kommuniziert. Wenn ich schon diesen besonderen Duft finde, könnte es dann nicht bitte ein Parfum sein, was rundum vollkommen ist? Ich fühle mich mit dem Gedanken oberflächlich, was ich eigentlich? nicht bin. Vielleicht ist es auch einfach die Tatsache, dass er es verdient hätte.

Der Duft ist erst mal überhaupt nicht orientalisch für mein Empfinden. Nicht schwülstig oder schwer. Wenn, dann ist dies ein extrem heller, leichter Gourmand. Blumen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Auch ist er nicht animalisch oder besonders würzig.

Am dominantesten nehme ich Walnuss und die luftigste weiße Vanille Schokolade wahr. Ich mag eigentlich nicht, Parfum mit Desserts zu vergleichen - Düfte, die sehr foody und süß riechen, kann ich nur begrenzt ab. Die Beschreibung lockt, aber Tragen schockt. leider.
Aber hier passt die weiße Schokolade schon recht gut. Dennoch ist der Duft recht unsüß. Nur Vanille und Rose verleihen eine dezente Süße. Einen Ticken ist er in der Tat holzig. Aber auch luftig. Den Amber in der Duftpyramide , trocken zu nennen, war äußerst passend. Man riecht ihn kaum und er ist wenig animalisch, sondern sehr mild und zahm. Ich bin immer noch nicht eins, ob der Duft pudrig ist. Ich glaube, er hat was Pudriges, aber niemals staubig. Eher prickelnd sogar. Manchmal habe ich diese Assoziation, dass ein Duft prickelnd riecht, so wie Champagner prickelt, bloß ohne Alkohol. Kann sein, dass das der Weißdorn bei mir auslöst. Ich hatte durch googeln mal gesehen, dass viele den Geruch von blühenden Weißdorn in der Natur eklig finden. Ich weiß nicht genau, wie das riecht. Für mich ist Weißdorn kühle Eleganz. Chanel beige.

Mehr mag ich gar nicht zu dem Duft schreiben. Ich hoffe, es folgen noch (viele) Kommentare.
Wenn der Duft schon nicht ein teures, seltenes Juwel ist, so will ich mich auf die Vorteile konzentrieren. Ich hoffe, dass viele von Euch - insbesondere meine Gourmand-, Vanille- und Puder freunde - dank des günstigen Preises in den Genuß dieses Vanille-Nuß-Luftikus kommen können.
Besonders ist er so oder so. Exklusiv muss er nicht sein. ich mag diesen Schatz gerne mit Euch teilen.
9 Antworten
Tiane vor 7 Jahren 28 7
6
Flakon
8
Sillage
4
Haltbarkeit
10
Duft
Jagdgründe
Aus Sylvaine Delacourtes collection muscs kommt Florentina offenbar bislang am besten an.
Florentina ist ohne Zweifel ein wunderschöner Duft und wird sicherlich einen festen Platz in der Riege der pudrigen Düften einnehmen. Ich finde ihn allerdings auch ein wenig zu gefällig, zu perfekt und einen Tick zu süß - zumindest zu süß, um ihn jeden Tag im Büro zu tragen.
Smeraldo ist nun der Duft, der mich am meisten fasziniert. Er ist nicht super exzentrisch, aber weniger süß und interessanter, sodass er verspricht, mir nicht so schnell langweilig zu werden (ist es eigentlich ein bekanntes Parfumo Phänomen, dass man sich viel zu schnell an einen Duft gewöhnt und dann gleich wieder etwas Neues braucht?).
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich keinen vergleichbaren Duft kenne. Vielleicht einer dieser Momente, in denen man sich eine neue Duftwelt erschließt und einfach geflasht ist, weil da plötzlich so viel neues Jagdterrain ist ;-)

Beim Smeraldo finde ich auffällig, dass der Dufteindruck sich ganz stark unterscheidet, je nachdem wie nah man man der Haut kommt. Wenn ich ganz nah an der Haut rieche, riecht der Duft herb-bitter, krautig und vor allem am Anfang zitrisch.
Die Duftwolke, die mich nach dem Aufsprühen ein paar Stunden lang umgibt, riecht vollkommen anders - überhaupt nicht herb-bitter, sondern blumig-fruchtig. "Blumig-fruchtig" ist für mich eigentlich eine Duftbeschreibung, die irgendwo zwischen Beleidigung und Warnung liegt. Hier meine ich es jedoch im besten Sinne. Nicht süß-blumig-fruchtig-schwülstig, sondern natürlich fruchtig und dezent blumig.
Konkret: Am stärksten nehme ich eine wunderbar ineinander verwobene Mischung aus Birne, Angelika und Weißdorn wahr. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Birne so toll in einem Duft machen könnte. Aber wir haben hier auch keine überreife Birne, auch keine saure, unreife Birne. Und wir sind fern von Birnenaroma. Es riecht anders, mild grün-fruchtig. Liegt auch vielleicht daran, dass die Duftnoten einfach ganz toll ineinander gemischt wurden und ein vollkommen neuer Dufteindruck synthetisiert wird. Das Ganze ist hier definitiv mehr als nur die Summe der Teile.
Die warm-würzige Angelika kann man herausriechen und erinnert mich an Angelique noire, wo ich sie auch schon absolut umwerfend finde. Der Weißdorn erinnert mich an Chanels Beige und macht den Duft edel. Die Rose kann ich nur erahnen und finde, dass sie den Gesamteindruck zusammen mit einem leicht zitrischen Duft toll abrundet.
Oft erinnert mich diese in Summe süß-mild, kalt-warm und grün riechende Mischung an den Start von Omnia Amethyste (Duftnote "grüner Pflanzensaft"). Manche werden mit dem Duft eventuell den Duft von wildem Waldmeister bzw. Cumarin verbinden.
Weder Vetiver noch Zeder nehme ich besonders wahr, wir haben hier auf jeden Fall keinen Vetiver lastiger Duft und keine ausgesprochen holzige Basis. Auch der Mastixstrauch macht den duft nicht holzig, sondern schlichtweg einen kleinen Ticken kantiger und interessanter.
Ich trage Smeraldo momentan im Winter sehr gerne und empfinde ihn als passend, aber er passt sicherlich noch besser in Frühling und Sommer. Wahrlich ein Immergeher.
Smeraldo wirkt super edel und erinnert mich in der Art und Weise, Hochklassigkeit mit understatement zu verbinden, wiederum an Chanels beige. Gefällt mir aber wesentlich besser. Eigentlich hätte ich dieses frische, edle understatement gerne jeden Tag für's Büro - und zwar jetzt. Passt auch gut in's Büro. Wobei er schon fast zu schade dafür ist. Ich schätze es wird Zeit, dass ich mich damit vertraut mache, wie man ein Sharing startet. Denn den 100 ml Flakon schaffe ich inzwischen nicht mehr - nach 10 ml muss wieder was Neues her. Das neue Jagdrevier will ja auch erschlossen werden :)
7 Antworten
Tiane vor 8 Jahren 15 3
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Ambrosia
Systematisch gehe ich jede neue Duftprobe durch und teste sie, entscheide, ob ich sie entweder behalte oder in den Souk stelle.
Manchmal sind da dank lieber Parfumos auch mir gänzlich unbekannte Düfte dabei, die ich niemals nachgeschlagen habe.
Das einzige, was ich von diesen Düften kenne, ist der kleine Schriftzug auf dem Probenröhrchen.
Bei diesen Proben habe ich wenige Erwartung vor dem Teste, kaum etwas, was mich beeinflussen würde.
Allerdings heißt es auch, dass ich nicht im gleichen Maße gespannt bin. Es ist nicht die gleiche Wertschätzung wie ich sie für einen Duft fühle, den ich explizit im Tausch erwerben wollte, von dem ich die Duftpyramide in und auswendig kenne.
Vermutlich widme ich diesen gesichtslosen Düften nicht genug Zeit, nicht genug Aufmerksamkeit. Denn ich kenne ihre Geschichte nicht.
Letzten Endes stelle die Proben vermutlich viel zu oft vorschnell in den Souk.
Wie viel wahre Duftschätze mag ich schon übersehen haben?

Fath de Fath war so eine Probe, die ich vor Monaten als goodie erhalten hatte. Eine kleine Originalprobe mit einem goldenen Schriftzug.
Jacques Fath sagte mir rein gar nichts. Nie gehört. Obwohl ich Gold liebe, wirkte die Schrift auf der Probe eher altmodisch.
Ich erwartete einen Blumen Wummser, der mich erschlagen würde und der gleich wieder im Souk landen würde.
Aber irgendwas hatte dieser Duft. Schnell war die Probe leer - und Fath de Fath landete auf der Merkliste.
Ich bin so froh, dass er mich schon damals erkannt habe, was für einen tollen Duft ich da testen durfte - und bin zuversichtlich, dass ich wahre Duftschätze auch zukünftig nicht übersehen werde, wenn ich sie treffe.

Nach vielen Monaten halte ich wieder eine Probe in meinen Händen. Ich darf Fath de Fath nun wirklich kennen lernen - lasse mir Zeit...

Ich rieche vor allem Pfirsich und ein wenig Pflaume zusammen mit der wunderbaren weichen und warmen Basis - bei der ich glaube alle gelisteten Duftstoffe riechen zu können. Sie sind wahnsinnig toll ineinander gemischt. Die Blumen sind dezent und pudrig.
Am Anfang ist der Duft würziger und leicht herb (Tuberose?), wird später weicher und reduziert sich zu Pfirsich und Vanille.
Es ist nicht, was ich einen Orientalen nennen würde. Ob es ein Frucht Chypre ist?
Andere Düfte, die ich als "Pfirsich Düfte" wahrnehme, wie Taylor von Taylor von Taylor Swift oder Ame Toscane von Isabell Derroisné - wirken blass und eindimensional dagegen.
Ich bin mir nicht sicher, wie sehr ich mich auf meine Erinnerung von Royal Extract von Guerlain verlassen kann; es ist so lange her, dass ich ihn testen dufte. Aber ich glaube es gibt eine gewisse Ähnlichkeit.

Fath de Fath ruft bei mir tatsächlich Erinnerungen an indische Mythen hervor, die ich als Kind gelesen habe.
Ich erinnere mich nicht an Details - nur daran, dass es einen göttliche Nektar gab - Amrita oder Ambrosia.
Er muss mich damals schon fasziniert haben. Die goldene Farbe, die ich seit langem liebe.
Das Versprechen von Unsterblichkeit. Ein unwiderstehlicher, süßer Geschmack, eine göttliche Kostbarkeit.
Der Moment kommt mir besonders vor. Der Duft hat ein Detail hervor geholt, was ansonsten keinerlei Bedeutung hat für mich, mich nie beschäftigt.
Zumal ich mich grundsätzlich kaum mit der Vergangenheit beschäftige. Ich mag keine Fotos und trenne mich schnell von allem, was einzig der Erinnerung dient - Spielzeuge, CDs, Bücher,...
Ich bin beeindruckt. und ich bin mir sicher: genauso so muss Ambrosia riechen.

Fath de Fath ist ein Lebenselixir, warm und golden wie die Sonne.
Der kristallene Flakon bricht das Licht in alle Farben des Regenbogens.
Der Duft verströmt genau die richtige Menge an Süße. Schwer, zugleich subtil und elegant.
Eine meisterhafte Komposition - facettenreich, komplex, harmonisch und unergründlich.
Ein kostbarer, goldener Nektar, der nur den Göttern vorbehalten ist.
3 Antworten
Tiane vor 9 Jahren 7 2
8
Duft
Verwandlungskünstler
Ich war mir so sicher, dass ich hier eine Variante von Sensuous Nude gefunden hätte und hatte bereits einen Kommentar fertig, den ich dann kurz darauf doch wieder größtenteils verwarf, als auf einmal die Assoziation mit Isles Lointaines dominierte. Dass sich mein Dufteindruck so stark in kurzer Zeit ändert, kannte ich bislang so nicht. Daher ist Montana 80 für mich ein Verwandlungskünstler, ein raffinierter und komplexer Duft.

Die ersten Eindrücke nach dem Aufsprühen sind: tropisch-fruchtig, leichte Kokosnuss, ein klein wenig anders, Sommer. Keinesfalls ein typischer Sommerduft. Keine Mainstream Zuckerfrucht Bowle. Kein aquatischer oder frischer Duft. Denn hier ist eine Basis da, die einen schwereren Gegenpol zum Fruchtigen Eindruck einbringt.
Eine schmelzende holzig, warme Basis wie bei Sensous Nude.

Ich bleibe noch beim Vergleich mit Sensuous Nude, denn insgesamt habe ich bei Montana 80 noch am stärksten die Idee “Light Variante von Sensuous Nude” und anhand dessen kann man sich auch für mein Gefühl am besten einen Eindruck machen von dem Duft.

Der direkte Vergleich:

Montana 80:
- Kopfnote: Mandarine, rosa Pfeffer
- Herznote: Iris, Lorbeer, Orangenblüte, Tuberose
- Basisnote: Amber, Sandelholz, Vanille, Zeder

Sensuous Nude:
- Kopfnote: sizilianische Bergamotte, Mandarine, schwarzer Pfeffer, rosa Pfeffer
- Herznote: Honig, Jasmin, Kokoswasser, Maiglöckchen, Moschus
- Basisnote: Amber, geschmolzene Hölzer, Moschus, Heliotrop, Sandelholz, Vanille

Der tropische Touch, den ich mal mehr fruchtig, mal mehr als blumig empfinde, hebt Montana 80 ab. Die Blumenmischung im Herz allgemein offensichtlich, welche diffus und leicht tropisch ist. Bei Sensuous Nude dominiert hier Jasmin.
Gemein ist den beiden die Basis und ein ähnlicher Kokos Einschlag (keine süße Creme Kokos, sondern eher Kokoswasser). Komischerweise kann man auch bei Montana 80 leichte Kokosnoten riechen, die so nicht in der Duftpyramide aufgeführt sind.
Die Amber-Hölzer, Vanille -Basis beider Düfte finde ich sehr ähnlich und super lecker. Bei Sensuous Nude wiegt die Basisnote in Kombination mit Honig und Jasmin für mein Gefühl wesentlich stärker, weshalb ich ihn als schwerer und süßer empfinde und ihn auch eher im Winter als im Sommer trage (Kokos im Duft macht ihn nicht zwangsläufig gleich zum Sommerduft). Montana 80 ist grundsätzlich weniger wummsig, die Basis weniger dominant; zusammen mit dem tropisch-fruchtig-blumigen Touch daher stellenweise eher wie eine Sommer-Light Variante von Senusous Nude.

Montana 80 hat eine sehr gute Haltbarkeit, eine ausgeglichene, gute Sillage - nicht zu hautnah, aber auch nicht aufdringlich.
Nach ein paar Stunden hat der Duft - wenn man nicht direkt an der Haut schnuppert - für mich etwas von Isles Lointaines, wirkt vorwiegend diffus blumig, erinnert mich ein wenig an Monoi. Diese Wandlung kann ich mir nicht so ganz erklären, frage mich, ob ich als einzige diesen blumigen Duft gegen Ende rieche?

Insgesamt ist Montana 80 ein spannender und sehr angenehmer Sommerduft. Spannend nicht insofern als er aneckt; Feinde macht man sich damit sicherlich nicht. Sondern auf eine subtilere Art spannend. Durch verschiedene Facetten, einen schönen Verlauf und leichte Exotik ohne an klebrige Mainstream Sommerdüfte zu erinnern. Montana 80 ist damit sicherlich einen Test (und mir einen Kommentar) wert
2 Antworten
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