Tomkleins

Tomkleins

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 7
Tomkleins vor 3 Monaten 5 2
8
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wackelkandidat.
Chandigarh Express eröffnet unterkühlt und medizinisch. Vorrangig Kardamom, direkt gefolgt von hell-floralen Komponenten und einem Leder-Akkord sind zu vernehmen. Leider riecht diese Kombination insbesondere in der Kopfnote eher steril und generisch.
Sobald sich die Kopfnote gelegt hat wird es spannender und komplexer. Der Leder-Akkord wird eins mit den holzig-rauchig-harzigen Basisnoten, umgeben von lichtdurchfluteten floralen Komponenten. Alle Komponenten fließen hier reibungslosen ineinander, bleiben dabei immer transparent und elegant.
Eine spannende Entwicklung und definitiv ein Duft, den ich wiederholt testen werde.
Kritikpunkt meinerseits, neben dem Opening, ist der Kaufpreis von Chandigarh Express. Das scheint allerdings ein wiederkehrendes Thema bei Ex Nihilo für mich zu sein. Ich sehe hier keine außergwöhnliche Qualität oder ähnliche Faktoren, die den Preis rechtfertigen sollten.
Test before you buy. ;)
2 Antworten
Tomkleins vor 6 Monaten
1
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Neuer Kommentar.
Ich hatte bereits einen eher zerschmetternden Kommentar zu "Art Collection - Sidra Wood | Al-Jazeera / الجزيرة" verfasst, ziehe diesen hiermit jedoch zurück und verfasse einen neuen Kommentar. ;)
Es brauchte für mich Zeit und einen erneuten Test um den Duft zu verstehen und wertzuschätzen.
"Art Collection - Sidra Wood | Al-Jazeera / الجزيرة" lässt sich als ein moderner Leder-Duft kategorisieren. Die Handschrift von Quentin Bisch ist deutlich zu erkennen. Es gibt ein paar Orientierungspunkte, um zu erahnen, wie "Art Collection - Sidra Wood | Al-Jazeera / الجزيرة" riecht. Es lässt sich hier ein ähnlicher, leicht fruchtig und würziger Ambroxan-Leder-Akkord finden. Dieser ist in "Art Collection - Sidra Wood | Al-Jazeera / الجزيرة" jedoch deutlich kraftvoller von einer Basis aus Labdanum und Vetiver untermalt. Was natürlich nicht fehlen darf: Akigalawood. Akigalawood gibt dem Duft einen surreal-lichtdurchfluteten Charakter und eine prickelnde Textur. Irgendwo zwischen holzig, ledrig, fruchtig, hell und dunkel findet "Art Collection - Sidra Wood | Al-Jazeera / الجزيرة" seinen Platz.
Ziemlich wilde Mischung, die kraftvoll modern daherkommt und definitiv einen Test wert.
0 Antworten
Tomkleins vor 7 Monaten 9 4
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Unzählige.
Ein neuer Duft von Louis Vuitton und die Begeisterung ist groß. Unzählige Sharings füllen sich wie von alleine.
Hier mein erster Eindruck zum neuen Extrait.
Myriad eröffnet ziemlich frontal mit Oud - echtes Oud mit einer angenehmen Portion Biss. Das Oud zeigt sich hier von seiner ledrigen, holzigen Seite und ist in jedem Fall verträglicher als das Oud in "Pur Oud | Louis Vuitton".
Schnell wird der Duft weicher, insbesondere Ambrette, synthetischer Moschus und eine durch Kakao gesüßte, hell-rote Rose machen sich bemerkbar. Entfernt lässt sich (Eichen-)Moos erahnen, dieses wird im Verlauf immer präsenter. Myriad changiert hier zwischen roter Rose und grünem Moos, umrahmt von großzügig dosiertem Ambrette & Moschus. Oud gibt Körper, Tiefe und einen Hauch Animalik.
Alles in allem ein sehr fluffiger, runder Duft, der mich in seiner Textur an "Fleur du Désert | Louis Vuitton" erinnert.
Man könnte Myriad als einen orientalischen Chypre kategorisieren, der mit französischer Rafinesse zusammengesetzt wurde.
Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich, ein Sprühstoß überdauert auf der Haut einen Tag, auf Klamotten mehrere Tage.
Ich weiß noch nicht so recht, ob mir Myriad gefällt oder nicht, aber gut gemacht ist er.
4 Antworten
Tomkleins vor 3 Jahren 36 4
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Hass auf den ersten Blick.
Wenige Sekunden nach meinem ersten Test hatte ich The Moon abgeschrieben. Aufsehenerregend, aber nichts für mich. Zu laut, zu überladen, zu süß. Der Teststreifen landet im Müll.
Nach einigen Monaten bin ich wiederholt in einem einschlägigen Luxuskaufhaus in Berlin um Düfte zu testen. Ich will The Moon noch eine Chance geben. Ich behalte den Teststreifen eine Weile bei mir während ich andere Düfte teste. The Moon beruhigt sich allmählich und wird durchaus spannend, aber die quietschige Himbeernote macht mir zu schaffen. Der Teststreifen landet wiederholt im Müll.
Weitere Monate ziehen ins Land, mich verschlägt es wieder ins besagte Kaufhaus. The Moon. Soll ich nochmal? Na gut, ein letzter Versuch.
Mein Bild von The Moon fing sich langsam an zu verändern, der Teststreifen sprach mich immer mehr an. Auf die Haut damit, let’s give it a try.
Ich verlasse das Kaufhaus, die Sonne scheint, Maske kann endlich ab, ich rieche an meinem Handgelenk. Verdammt, irgendwie ist der gut.
Kurze Zeit später durfte The Moon dann bei mir einziehen.

The Moon eröffnet mit übersteuerten Ambrox-Beeren, die leicht fermentiert süß-sauer wirken. Nicht als Note gelistet, aber definitiv rasch wahrzunehmen ist Kumin/ Kreuzkümmel. Kumin wurde hier meines Empfindens nach großartig dosiert und ist nicht zu schwitzig, sondern formt einen tollen körperlichen Gegenpol zu den synthetischen Beeren.
Insbesondere in der Herznote ist für mich beim tiefen Einatmen ein durchaus angenehm dreckig-rauchiges Oud zu vernehmen, auch hier wieder vorzüglich dosiert und eingebettet in die Gesamtkomposition. Weihrauch wirkt auf mich als leichter Lift der bereits genannten Noten, Rose eher hintergründig.
Die Beeren sind weiterhin präsent und tanzen förmlich auf dem Untergrund aus Oud, jedes Einatmen kribbelt. The Moon wirkt besonders in diesem Stadium aufmunternd und ist ein echtes Erlebnis. Julien Rasquinet zeigt hier meiner Meinung nach gekonnt wie Kontraste spielerisch und doch harmonisch zusammenfinden können.
Die Basis von The Moon präsentiert sich cremig, leicht ledrig und schon fast pudrig. Ein Eindruck der noch bis zum nächsten Tag auf der Haut verweilt.

Noch ein paar abschließende Worte.
The Moon sollte meiner Meinung sparsam dosiert werden, ein Sprühstoß ist mehr als genug. Der Duft projiziert besonders in den ersten Stunden wie verrückt und hält wie erwähnt bis zum nächsten Tag.
Insbesondere Oud-Puristen und Kritiker von synthetischen Inhaltsstoffen werden hier wahrscheinlich ihren schlimmsten Alptraum finden.
Wer The Moon jedoch ohne Vorurteile und mit ein bisschen Geduld begegnet, kann sich durchaus auf einen spielerisch-vielschichtigen Duft freuen, der nuancierter ist als man vielleicht auf den ersten Blick meint.
4 Antworten
Tomkleins vor 3 Jahren 13 2
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Tradition in der Moderne.
Manchmal braucht es nicht viel um mich zu begeistern.
Ghala ist ein straight forward Rose-Oud-Duft der gekonnt zeigt, dass Rose-Oud nicht gleich Rose-Oud ist. Dabei glänzt Ghala durch ausgesprochen hochwertige Rohstoffe und eine fein austarierte Komposition.

In der Kopfnote findet sich eine grün anmutende zitrisch-würzige Taif Rose, sowie indische Rose, dicht gefolgt von einem aromatischen indischem Kalakassi Oud.
Als Referenz kann man hier Malik Al Taif von Areej Le Doré herbeiziehen. Das Opening der beiden Düfte ist tatsächlich vergleichbar, wobei in Malik Al Taif weitaus animalischeres Oud verarbeitet wurde.
Ghala ist hier eleganter, weniger fordernd und das Oud ist eher zart animalisch.
In der Herznote lassen sich Weihrauch und Zeder erahnen, der Duft bleibt aber weiterhin grün-zitrisch-würzig auf einem schimmernden Bett aus Oud.
In der Basis entwickelt sich Ghala zu einem wunderbar cremigen Sandelholz-Patchouli-Vetiver-Oud-Gemisch und verliert dabei etwas an Spritzigkeit.
Ghala wirkt auf mich im gesamten Verlauf sehr feierlich, aufmunternd und hell mit schöner Tiefe durch die verarbeiteten indischen Ouds, ohne dabei schwer oder zu viel zu sein.

Mit Ghala bekommt man ein Parfüm, dass wunderbar balanciert ist und dessen natürliche Qualität man riecht.
Haltbarkeit & Sillage sind durch 25% Duftöl-Anteil ausgezeichnet, ohne dabei penetrant zu sein.
Den Preis von 350EUR für 100ml ist für mein Empfinden mehr als angemessen.

Ghala ist meiner Meinung nach eure Zeit & einen Test wert, auch wenn ihr schon einen oder mehrere Rose-Oud-Düfte besitzt. :)
2 Antworten
1 - 5 von 7