Tommy

Als ich zum ersten mal Egoiste roch, konnte ich diesen Duft, besser gesagt: die Kopfnote, anfangs überhaupt nicht einordnen. Und um ehrlich zu sein, es fällt mir weiterhin schwer. Ich nehme an, dass Mandarine und Koriander die Kopfnote dominieren. Zumindest ist die Kopfnote sehr individuell und aufgeregt. Was sich wunderbar in die Entwicklung des Duftes einfügt.
In der Herznote ist Zimt omnipräsent und wird von Nelke flankiert, wodurch der Duft ruhiger wird um fließend in die Basis überzugehen. In erster Linie nehme ich Holz und Vanille wahr, Jede Aufregung ist verflogen, Egoiste ist in der Basisnote ruhig und zurückhaltend. Er ist zwar präsent, aber drängt sich niemandem auf. Gewissermaßen ist er für mich der ideale Winterduft, eine übliche Assoziation zu diesem Parfum ist sicherlich Weihnachten, aber darauf sollte er nicht reduziert werden. Man könnte sagen, Egoiste widerspricht sich selbst, er ist ein geselliger Duft, kein Einzelgänger, andererseits passt er perfekt, wenn man den einen Menschen gefunden hat, den man mit niemandem mehr teilen muss.

Sillage ist gut, Haltbarkeit liegt bei 8+ Stunden. einzig der Flakon wirkt zu beliebig für dieses Parfum.

Emporio Armani Lui ist ein Parfum, dass mich auf Anhieb überzeugt hat. Ziellos stand ich eines Tages
vor den Armani-Düften und wollte am liebsten jeden einzelnen testen. Allerdings wurde daraus nichts,
da ein Flakon durch seine unerwartete Erscheinung darauf verzichtete, sich in das Gesamtbild des Regals zu fügen. Ich griff sofort zu diesem elitär anmutenden Deodorant und sprühte es auf den Teststreifen.

Was folgte war eine Offenbarung und aus dem Teststreifen wurde unverzüglich das Handgelenk.
Die Kopfnote ist fruchtig, keinesfalls dieser kühle Zitrusduft diverser Sportparfums, nein, vor allem
durch den Apfel und Ananas formt Lui seinen Charakter. Schon in der Kopfnote ist seine größte Stärke
angelegt:sein ruhiges und zurückhaltendes Auftreten.
Dieses wird konsequent fortgeführt und Lui wandelt sich in der Basis zu einer warmen, hölzernen Note,
die allerdings nie schwerfällig wirkt. Was bleibt ist stetes Stilbewusstsein.

Ein Duft für all jene, denen ein stillvolles und besonnenes Auftreten wichtig ist.

Letzten Endes wird seit unserer ersten Begegnung jeder leere Lui-Flakon durch einen Vollen ersetzt.
Und nebenbei: Nennt ihn doch bitte "Lui" und nicht "He", er hat es sich verdient.

Wichtig, da Freedom mein Verhältnis zu Parfums vollkommen veränderte, mir verdeutlichte, dass Parfums eine Art Kunst darstellen, die mehr bedeutet als "gut riechen", sondern auch etwas ausrücken soll und das Wesen eines Menschen unterstreicht.

Ich bin mir zwar sicher, dass es seltsam erscheint soetwas bei einem Parfüm zu lesen, das fernab einer guten Bewertung ist. Aber zum ersten Mal roch ich es, wie MaxWpunkt, in einer Zeitschrift und war sofort davon angetan. Ich nahm eine angenehme Frische war, optimal für den Sommer und so ließ ich es mir schenken. Und dann kam die böse Überraschung.

Von dieser angenehmen frische bleibt nicht mehr viel übrig wenn man es aufträgt, spätestens nachdem die Kopfnote verflogen ist, wird der Duft schwer erträglich. Die Orangenblüte nehm ich noch war, aber es schwingt stets etwas anderes mit, möglicherweise das "Salzig-Sonnige", was wahrscheinlich alles sein kann, auch Schlechtes.

Die Haltbarkeit dürfte bei 4h liegen, aber man will es auch nicht so lang riechen. Abgerundet wird der Duft durch eine vielzu geringe Sillage. Der Flakon ist kein Überflieger, aber in meinen Augen gutes Mittelmaß und damit das beste an diesem Parfüm.