Traash

Traash

Rezensionen
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1 - 5 von 13
Traash vor 8 Monaten
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
It's a match!
Match begegnete mir im Frühsommer 2022. Auf den ersten Sprüher gefiel er mir ganz gut. Holzig, ingwerig, grün und irgendwie anders als alles was ich bisher kannte. Also ab auf das Handgelenk damit. Über den Nachmittag und Abend konnte ich meine Nase kaum von ihm lassen.

Der Duft entwickelte sich kaum, aber roch belebend ohne zu spritzig zu sein. Spannend und anziehend. Nicht zu holzig, nicht zu frisch, wunderbar grün.

Im Winter durfte er einziehen. Voller Freude sprühte ich ihn auf. Erster Eindruck wie im Sommer, aber nach einer gewissen Zeit gesellte sich dieser Kümmelschwitz dazu, der auch in den Statements zu lesen ist. An mir mochte ich diese Entwicklung nicht. Die Enttäuschung war erstmal groß. Aufgeben wollte ich ihn noch nicht und habe eine Lösung gefunden: Layering mit Molecule 1.
Diese Kombination ist inzwischen zum Signature geworden.

Noch ein paar Gedanken zu Match:
Je nach Wärme kommt der Kümmelschwitz mehr oder weniger durch.
Haltbarkeit und Sillage sind gut bis sehr gut. Auf meiner Haut verfliegen düfte sehr schnell, Match hält mind. 6h durch bevor er schwächer wird.

Definitiv unisex und für alle interessant, die Ingwer und grüne Düfte mögen.
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Traash vor 7 Jahren 12 2
Gut gedacht, schlecht gemacht.
…Charlotte Wer?
Makeup Artist Charlotte Tilbury. Jedem Makeup Enthusiasten ist dieser Name ein Begriff. Wenn Kate Moss smoky Eyes trägt, dann kann Charlotte Tilbury nicht weit sein. Neben Moss hat sie weitere namhafte Klienten wie bspw. Amal Clooney, Cara Delevingne oder Nicole Kidman. Tilbury stellt mit jedem Ihrer Looks ihr Können unter neuen Beweis.
Nachdem Sie bereits an der Makeup Linie von Tom Ford mitgewirkt hat, hat sie ihre eigene, gleichnamige Marke auf die Beine gestellt, unter der sie Pflege und Makeup verkauft. Neben der luxeriösen Verpackung locken vielversprechende Produktnamen (z.B. the magic cream oder wonderglow) und überschwängliche Werbeversprechen die Käuferin an.
Auch bei der Produktbeschreibung des Duftes zieht sich das durch, denn das Parfum ist nichts weniger als „the key to attraction“.

Doch wie genau riecht denn das?
Der erste Sprüher hat mich positiv überrascht. Ein sehr interessanter Duft. Orientalisch. Warm. Sinnlich. Edel. Ein klein wenig verrucht. Würde gut zu Irene Adler passen aus der BBC Sherlock Verfilmung.
Auf meiner Haut rieche ich am stärksten Tuberose und Jasmin heraus, was zunächst noch von der Bergamotte und der Mandarine dominiert wird. Im Laufe der ersten Stunde verlieren sich dann die Bergamotte und die Mandarine und es bleiben die Herznoten zurück. Der Duft wird innerhalb dieser Zeit auch sehr körpernah und ist dann nur noch schwer wahrnehmbar. Die eher kurze Haltbarkeit kann jedoch meiner Hautchemie geschuldet sein, da an mir Düfte nicht so gut haften.
Per se finde ich den Duft dennoch gelungen, obgleich es nichts ist, was es nicht schon in ähnlicher Form gegeben hat. Es hat mich sofort an Belle d’opium erinnert. Trägerinnen von Shalimar initial könnten auch Freude an dem Duft haben.

Bei meinem Fazit war und bin ich unentschlossen. Obwohl ich Charlotte Tilbury und einige ihrer Produkte sehr mag, ist der Duft für mich dann doch eher ein Flop. Die kurze Haltbarkeit steht in einem starken Kontrast zu den Marketingversprechen und dem Preis. Gut gedacht, schlecht gemacht- das trifft es in meinen Augen am besten.
2 Antworten
Traash vor 8 Jahren 6
4
Flakon
5
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kirschen und Moschus - Eine Liason für ewig auf meiner Haut?
Ich vermute, dass ich Cherry Musk niemals in Augenschein genommen hätte, wenn mich die Verkäuferin nicht auf ihn gestoßen hätte. Moschus ist voll mein Ding. Aber Kirschen? Unvorstellbar! Übermäßig üppige Beeren à la La petite Robe noir von Guerlain mag ich an mir nicht riechen. Die gehören meiner Ansicht nach auf den Teller und nicht auf die Haut. Bei Kirschen sehe ich das genauso. Dennoch sind Geschmäcker verschieden und das ist auch gut so.

Im ersten Moment hat mich Cherry Musk an ein dezent fruchtig beeriges Duschgel erinnert. Sehr weich und keinesfalls aufdringlich wie andere Fruchtbomben (Ja, Tresor Midnight Rose, du bist gemeint!). Die Kirsche dominiert nicht, aber sie ist wahrnehmbar. In Kombination mit der schwarzen Johannisbeere lecker! Dennoch ziemlich belanglos. Zunächst.
Nach circa einer halben Stunde kommt der große Auftritt des Moschus. Der Duft wird anders. Aus dem Girly-Duschgel wird ein erwachsenes, fruchtig elegantes Düftchen.
Der Begriff „Düftchen“ ist hier bewusst gewählt, da die Sillage keinen raumgreifenden Charakter hat, mich allerdings schön umgibt. Die Haltbarkeit ist sehr gut, bereits wenige Spritzer am Morgen schenken mir bis in die Abendstunden Geborgenheit. Vor allem an Tagen, an denen düstere Wolken den Horizont schmücken.
Die Entwicklung zu diesem moschuslastigen Früchtchen war ein Kaufargument für mich, denn einen solchen Duft habe ich bisher noch nicht gerochen. Ein Sauberduft ist er nicht. Ein Ausgehduft aber auch nicht. Er ist irgendwas dazwischen.
Als Freund des Layerings habe ich etwas experimentiert um zu sehen, was aus ihm noch herauszuholen ist. Hervorzuheben ist, dass er mit anderen Düften gut funktioniert. In Verbindung mit dem Chloé EdT kam ein sehr interessanter Duft zustande, der dann eher in die Sauberrichtung geht. Mit markanteren Noten wie Oud, Vetiver oder Kaffee kommen durchaus spannende Verbindungen zustande.
Ist er einzigartig? Ich glaube schon, zumindest ist mir bisher keine ähnliche Komposition unter diese Nase gekommen. Ist er sein Geld wert? Da streiten sich die Geister. Er ist angenehm zu riechen und er ist kuschelig. Es mag sein, dass er aus hochwertigen Essenzen besteht. Allerdings fehlen mir die Kanten. Es fehlt die Tiefe, der letzte Twist. Wenn man das Preissegment betrachtet, in dem dieser Duft rangiert, gibt es einige Kompositionen, die wesentlich interessanter sind. Aus rein praktischen Gründen finde ich den Flankon überhaupt nicht gelungen. Durch die nicht abnehmbare Kappe ist der Flankon beim Sprühen eher unhandlich. Wertig ist er dennoch.

Stellt sich die Frage: Ist der Duft eine Offenbarung? Nein. Für Menschen, die eine Abneigung gegen Beeriges und Kirschen in Düften haben, sich aber sich auf neues Terrain begeben wollen, sollten ihn trotzdem unbedingt testen! Für mich ein toller Duft, den ich sehr gerne rieche. Ein Nachkaufkandidat wird es aber nicht werden.
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Traash vor 8 Jahren 14 5
10
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
Schweden kann mehr als Möbel!
Das erste Mal, dass ich auf Blanche aufmerksam wurde, war im letzten Frühjahr. Ich war auf der Suche nach etwas Neuem, abseits meiner sonst schwereren Duftfavoriten. Eine sehr engagierte Dame in der Parfümerie zeigte mir Blanche von der schwedischen Marke Byredo. „Hm… Der Geruch kommt mir bekannt vor. Den kenn ich.“, meinte ich. „So rochen die Bettlaken bei meinem letzten Urlaub auf Kreta!“ „Sind sie sich sicher? Dann hatten sie aber wohlriechende Laken.“, lachte die Parfümverkäuferin. Auf der Suche nach einem Sauberduft war ich damals nicht, daher war er erstmal abseits des Radars.

Geschmäcker und Bedürfnisse ändern sich, und so kam es wie es kommen musste- Frau brauchte einen Sauberduft. Anforderung an das Objekt der Begierde war: gut und gepflegt riechen, aber keines falls aufdringlich. Die Zuordnung in die Kategorie „Sauberduft“ ist sehr subjektiv. Die einen assoziieren damit Duschgel, andere Waschpulver oder Weichspüler. Ich liebe den Duft von Niveacreme und der Balea Med Reihe. Kühl und clean, reichlich Moschus. Das mag ich. Erste Wahl wäre Narciso Rodriguez‘ Essence gewesen, wahrlich ein wundervoller reiner Duft (für mich). Da der zwischenzeitlich eingestellt ist, verschlug es mich zu Blanche. Es gab bereits Mitglieder, die einen Vergleich zu L’eau von Serge Lutjens zogen. Ich sehe zwischen den beiden wenig Parallelen. Generell ist es schwer, ihn mit anderen Düften der „Sauber“-Kategorie in eine Reihe zu stellen oder gar zu vergleichen. Ich habe einige Tage versucht etwas ähnlich Duftendes zu finden, aber es kam einfach nichts an Blanche. Entweder zu rosig, zu zitrisch, zu fruchtig, zu warm, oder oder oder... Blanche hingegen ist für meinen Geschmack ein besonderer Duft, da das Blumige mit dem Moschus harmoniert und keine Duftnote herausstechen will. Auf meiner Haut kommt das an, was ich will: kühl, cremig, Moschus. Dass mich Blanche dabei jedes mal wieder zurück in den Urlaub versetzt, ist außerdem ein netter Nebeneffekt.
Bei mir findet kaum ein Duftverlauf statt, da bin ich aber auch nicht böse drum. Die Sillage ist für meinen Geschmack ausreichend. Bei Sauberdüften möchte ich nicht, dass Menschen im Umkreis von 3 Km mich riechen.
Die Haltbarkeit ist ein anderes Thema. Einerseits gilt „mehr ist mehr“. Umso mehr ich von Blanche benutze, desto länger hält er auf der Haut. 4 Spritzer je Arm, einen je Genick+Hals und ich kann ihn 8h wahrnehmen. Bei lediglich 2 Spritzern reicht es nur 3-4 Stunden. Mit der Zeit wird er schwächer, kommt aber immer wieder in die Nase. Interessanterweise bleibt der Duft auf meinen Handgelenken bei weitem nicht so lang, wie im Nacken. Für den Preis würde ich mir jedoch wünschen, dass er bei geringerer Menge länger hält. Allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau und möglicherweise ist das Problem der Haltbarkeit meiner Hautchemie geschuldet.

Fazit:
Meiner Ansicht nach hebt sich Blanche von anderen Düften dieser Kategorie ab, denn es gibt keine vergleichbaren Alternativen. Wem Blanche gefällt, wird nicht drum rum kommen, den stylischen Flankon bei sich einziehen zu lassen. Für mich persönlich ist es der schönste Sauberduft, der mir bisher unter die Nase und ins Haus gekommen ist.
5 Antworten
Traash vor 8 Jahren 14 3
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
10
Duft
sah, sprühte und verliebte mich.
Die Vorgeschichte (wer es eilig hat, überspringt diese):
Für die Wintermonate bin ich mit meiner Parfümsammlung weitestgehend ausgestattet. Schwere, orientalische Düfte kann ich im Sommer jedoch nicht an mir riechen, weshalb ich schon seit Wochen fieberhaft nach einem Duft suche, der mich im Sommer nicht erdrückt und auch für den Sport tauglich ist. Was ich genau wollte, wusste ich nicht. Die typischen Sommerdüfte, wie bspw. Sun von Jil Sander gefielen zwar, aber nicht so sehr, dass der Kauf lohnenswert gewesen wäre. Ich ließ mich öfters beraten, aber das führte zu nichts außer Kopfschmerzen… Frische Düfte sind von Haus aus nicht meins. Um Aquatisches macht mein Näschen einen großen Bogen und zitrische Düfte erinnern mich meist an Kloreiniger. Wenn mir mal ein Zitrusduft gefällt, dann gewinnen hölzerne Anteile nach einer kurzen Zeit die Oberhand, was an mir zu maskulin riecht (Blöde Hautchemie!). Cremiges und Fruchtiges ist mir zu süß für warme Temperaturen.
Kurz um: Es schien daher denkbar unmöglich, einen Duft zu finden, der mich erfrischt, kein Vermögen kostet und eine ordentliche Haltbarkeit hat.
So kam es wie es kommen musste: Es war mal wieder ein heißer, schwüler Tag und ich hatte immer noch keinen Duft, der mich zwischen all den miefenden Gerüchen einer Großstadt erfreuen konnte. Aus diesem Grund suchte ich die nächste Parfümerie auf und sprühte drauf los. Die ersten Griffe waren noch daneben, aber dann erblickte ich die Flankons der Aqua Allegoria Reihe, die mich sofort fesselten. Wahre Blickfänger!
Herba Fresca hatte ich noch in guter Erinnerung, also wurden nun die Verbleibenden beäugt. Pamplelune hat mich beim ersten Sprüher überzeugt, weshalb er sofort gekauft wurde. Endlich hat die Suche ein Ende, yay!

Das Wesentliche:
Pamplelune entwickelt sich auf meiner Haut keineswegs animalisch. Der Duft ist für mich vielmehr Inbegriff von Sommer. Es riecht sofort nach herben Grapefruitschalen. Was für eine Erfrischung! Binnen zwei Minuten gesellen sich auf meiner Haut die Johannisbeere und eine dezente Vanille hinzu, die die Spritzigkeit ein wenig verringern, dafür den Duft wunderbar abrunden. Danach passiert erstmal nicht mehr viel. Die Duftintensität verringert sich, er wird gegen Ende immer sanfter und nach 4 Stunden hat er sich endgültig verflüchtigt. Sillage ist bei mir eher körpernah und wenn man eine Schwäche finden will, wäre diese wohl die Haltbarkeit. Für mich sind 4 Stunden dennoch eine akzeptable Leistung, da es sich um ein EdT handelt und meine Haut Düfte regelrecht „frisst“. Zudem ist es kein Geheimnis, dass frische, zitrische Düfte nicht so lange halten können, wie die schwereren. Da die Sillage keinen raumgreifenden Charakter hat, kann man ohne Bedenken im Büro nachsprühen. Von daher alles keine große Sache.

Ein aufmerksamer Leser wundert sich nun sicherlich, weshalb ich Pamplelune wertschätze, obwohl ich zu Beginn erwähne, dass zitrische Düfte gar nicht mein Ding sind. Die Lösung liegt in der Komposition. Pamplelune hebt sich von anderen Citrusdüften zum einen dadurch ab, dass es ohne Hölzer daherkommt und zum anderen verwandelt es sich nicht in ein „Zuckerwasser“. Holzige Varianten werden bei mir entweder sehr balsamisch in der Basis oder aufdringlich maskulin. Pamplelune hingegen, wie bereits geschrieben wurde, ist zwar weniger komplex, aber sorgt somit auch nicht für eine böse Überraschung in der Basis. Bei mir bleibt er durchweg leicht, aber trotzdem wahrnehmbar. Er ist durchweg spritzig, angenehm herb ohne diese „Kopfwehfrische“ oder eine klebrige Süße. Einfach genial!

Wer also auf der Suche nach einem erfrischenden Sommer-, Sport- oder einfach leckerem Citrusduft ist, der authentisch nach Pampelmusen riecht, sollte Pamplelune ganz oben auf die Merkliste schreiben… oder ihn gleich in den Warenkorb packen. :-)
3 Antworten
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