TristanKalus
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Ein flüchtiger Tag im Spätsommer
Feines Knirschen kleiner Kiesel auf trockenem Boden bricht die Stille,
Ein Nachmittag im Spätsommer, monotones Zirpen einer Grille.
Samtbezogene Schuhe eines Sultans bahnen sich durch angelegte Gärten,
Eine Brise, warm und trocken, fährt in die feinen Kleider des Gelehrten.
Auch biegen sich Rosmarin und Davanadolden in dem warmen Wind,
Ein Hauch von Menthol und Ätherischem es ihm kurz den Atem nimmt.
Vorbei an grünen Ginsterhecken, die so schön duften in der Sonne,
Hin zu Orangenbäumen, praller Früchte, süßer Duft - was für eine Wonne!
Nicht weit von hier pflückt der Sultan dicke Brombeeren von der Hecke,
Johannisbeeren saftig, sauer, schmecken köstlich, dass er sich die Lippen lecke.
Seine Finger streifen zimtbestäubte Rosenblüten, zart und sehr fragil,
Auch duftet es nach Nelken und nach Sellerie, dezent und nicht sehr viel.
Büsche dicker Lorbeerblätter säumen sich am Rand des Hains,
Er lächelt selbstzufrieden, denn dieses Land ist alles seins.
Tiefer geht’s hinein ins Geflecht aus Harzen, Hölzern, Moosen.
Gelbes Gold von Wipfeln tropft auf zarte Blätter knochiger Zistrosen.
Aus längst vergangener Zeit steht eine Kapelle mittig auf der Lichtung,
Feine Schwaden Weihrauch und von Myrrhe wehen aus dieser Richtung.
Vor der Kapelle nimmt der Sultan Platz, Sonnenstrahlen kitzeln sein Gesicht,
Und so vergeht ein flüchtiger Spätsommertag, schwindet und Ende der Geschicht’.
Fin.
___________
Was für ein wunderschönes, fragiles und flüchtiges Elixir Amouage hier doch geschaffen hat! Die neueste Kreation aus der Reihe der Exceptional Extraits ist wahrlich ein Geschenk der oder für Könige. Perfekt ausbalanciert, komplex verwoben, sinnlich, kraftvoll und doch zugleich auch zart und so fragil und vergänglich wie das Leben selbst. Ein trocken, krautiger Auftakt verschwimmt langsam mit leichten, rauchigen Noten Labdanums, hellt sich dann wieder auf durch Spritzer süßer Orangen und dunkler Beeren, bevor es mit einem Sprung in die Ginsterhecke wieder etwas grüner wird. Zarte Rosenblätter und eine Messerspitze feiner Zimt blitzen durch das Gewirr der Ginsterhecke, bevor sich durch die Wohldosierung von Gewürznelken und Selleriesamen Wärme in der Nase breit macht. Nach und nach umspielen kühle Weihrauchschwaden die Sinne und bereiten alles für das Grand Finale vor. Ein Potpourri aus goldenen Harzen, subtilem Räucherwerk, feinsten Hölzern und zarten Moosen lässt einen in einen wunderschönen Hain ehrwürdiger, alter Bäume eintauchen. Und nach dem die letzte Fanfare des Finales ertönt, fällt der Vorhang, lässt den Beobachter mit den malerischen Eindrücken dieser Dufterfahrung zurück und verbleibt als schöne doch vergängliche Erinnerung.
Ein Nachmittag im Spätsommer, monotones Zirpen einer Grille.
Samtbezogene Schuhe eines Sultans bahnen sich durch angelegte Gärten,
Eine Brise, warm und trocken, fährt in die feinen Kleider des Gelehrten.
Auch biegen sich Rosmarin und Davanadolden in dem warmen Wind,
Ein Hauch von Menthol und Ätherischem es ihm kurz den Atem nimmt.
Vorbei an grünen Ginsterhecken, die so schön duften in der Sonne,
Hin zu Orangenbäumen, praller Früchte, süßer Duft - was für eine Wonne!
Nicht weit von hier pflückt der Sultan dicke Brombeeren von der Hecke,
Johannisbeeren saftig, sauer, schmecken köstlich, dass er sich die Lippen lecke.
Seine Finger streifen zimtbestäubte Rosenblüten, zart und sehr fragil,
Auch duftet es nach Nelken und nach Sellerie, dezent und nicht sehr viel.
Büsche dicker Lorbeerblätter säumen sich am Rand des Hains,
Er lächelt selbstzufrieden, denn dieses Land ist alles seins.
Tiefer geht’s hinein ins Geflecht aus Harzen, Hölzern, Moosen.
Gelbes Gold von Wipfeln tropft auf zarte Blätter knochiger Zistrosen.
Aus längst vergangener Zeit steht eine Kapelle mittig auf der Lichtung,
Feine Schwaden Weihrauch und von Myrrhe wehen aus dieser Richtung.
Vor der Kapelle nimmt der Sultan Platz, Sonnenstrahlen kitzeln sein Gesicht,
Und so vergeht ein flüchtiger Spätsommertag, schwindet und Ende der Geschicht’.
Fin.
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Was für ein wunderschönes, fragiles und flüchtiges Elixir Amouage hier doch geschaffen hat! Die neueste Kreation aus der Reihe der Exceptional Extraits ist wahrlich ein Geschenk der oder für Könige. Perfekt ausbalanciert, komplex verwoben, sinnlich, kraftvoll und doch zugleich auch zart und so fragil und vergänglich wie das Leben selbst. Ein trocken, krautiger Auftakt verschwimmt langsam mit leichten, rauchigen Noten Labdanums, hellt sich dann wieder auf durch Spritzer süßer Orangen und dunkler Beeren, bevor es mit einem Sprung in die Ginsterhecke wieder etwas grüner wird. Zarte Rosenblätter und eine Messerspitze feiner Zimt blitzen durch das Gewirr der Ginsterhecke, bevor sich durch die Wohldosierung von Gewürznelken und Selleriesamen Wärme in der Nase breit macht. Nach und nach umspielen kühle Weihrauchschwaden die Sinne und bereiten alles für das Grand Finale vor. Ein Potpourri aus goldenen Harzen, subtilem Räucherwerk, feinsten Hölzern und zarten Moosen lässt einen in einen wunderschönen Hain ehrwürdiger, alter Bäume eintauchen. Und nach dem die letzte Fanfare des Finales ertönt, fällt der Vorhang, lässt den Beobachter mit den malerischen Eindrücken dieser Dufterfahrung zurück und verbleibt als schöne doch vergängliche Erinnerung.
6 Antworten
Eine Zauberschale voll Gelee
Schlieren süßen Gelees ausgewählter dunkler Beeren,
Zimt- und Pfeffer-Wirbel trocken durch die Lüfte schweben.
Dicke Him- und Brombeeren durch den Sirup schimmern,
Ich löffle mit Vergnügen, um Kalorien werd´ ich mich nicht kümmern.
Doch was ist das für eine wundersame, süße Speise?
Sie neigt sich nicht dem Ende, egal wie schnell und viel ich speise.
Immer wieder tauchen neue Beeren auf, wie von Geisterhand,
Doch nicht zum meinem Unbehagen, mein beeriges Schlaraffenland.
Die Magie scheint auszugehen von der Schüssel voll Gelee,
aus trockener Zeder gefertigt und geräuchert von der Weihrauchfee.
Verziert ist diese mit den Lettern OUD, golden funkelt es im Licht,
doch man möge mir verzeihen, daraus besteht die Schale leider nicht.
Und weil ich es nicht lassen kann, nehm‘ ich sie mit in meine Wanne,
Und löffle immer weiter, während ich im sanften Seifenschaum entspanne.
Fin.
___________
Mit Infusion Velours widme ich mich nun meinem zweiten Kandidaten aus der Oud-Kollektion des Hauses Ojar. Wie schon zuvor bei "Stallion Soul (Eau de Parfum) | Ojar" kann ich gleich eines vorwegnehmen - leider wieder kein Oud. Aber fangen wir ganz vorne an. Das zentrale Thema des Duftes sind reife, dunkle und vor allem süße Beeren. Wobei sich genauer gesagt auf Him- und Brombeeren konzentriert wird. Dieses Thema zieht sich vom Opening bis zum Drydown durch. Zwar wirken die ausgewählten Beeren minimal synthetisch, punkten jedoch mit einer ausgewogenen Süße und einem angenehmen Säureprofil. Recht schnell umgarnen trockene Wirbel aus viel Pfeffer und Zimt das Potpourri an Beeren und verleihen diesem immer mehr den Charakter einer Süßspeise. Dies verstärkt sich auch in der minimalen Wandlung des Beeren-Akkords hin zu geleeartiger Textur und Geruch. Nach und nach vernebeln kühle Weihrauchschwaden den Gesamteindruck und aus dem Hintergrund blitzen immer mal wieder feine Holz-Akkorde hindurch. Diese weisen zwar dunkle Facetten auf, jedoch kann ich bei Weitem kein Oud identifizieren. Was mich allerdings bei allen Tests stutzig gemacht hat ist, dass nach geraumer Zeit eine feine Note von Badeschaum hindurchzuschimmern scheint. So ganz kann ich mir das nicht erklären, jedoch lies dies den Duft nun vollends an einen Werk aus dem Hause Montale erinnern - "Oud Dream | Montale" . Alles in allem handelt es sich bei Infusion Velours um einen gut gemachten, recht linearen, orientalischen Duft mit dem Fokus auf süßen Beeren, kühlem Weihrauch und ein paar wenigen Hölzern, welcher mit einer schönen Sillage und ausgeprägter Gefälligkeit zu punkten weiß.
Zimt- und Pfeffer-Wirbel trocken durch die Lüfte schweben.
Dicke Him- und Brombeeren durch den Sirup schimmern,
Ich löffle mit Vergnügen, um Kalorien werd´ ich mich nicht kümmern.
Doch was ist das für eine wundersame, süße Speise?
Sie neigt sich nicht dem Ende, egal wie schnell und viel ich speise.
Immer wieder tauchen neue Beeren auf, wie von Geisterhand,
Doch nicht zum meinem Unbehagen, mein beeriges Schlaraffenland.
Die Magie scheint auszugehen von der Schüssel voll Gelee,
aus trockener Zeder gefertigt und geräuchert von der Weihrauchfee.
Verziert ist diese mit den Lettern OUD, golden funkelt es im Licht,
doch man möge mir verzeihen, daraus besteht die Schale leider nicht.
Und weil ich es nicht lassen kann, nehm‘ ich sie mit in meine Wanne,
Und löffle immer weiter, während ich im sanften Seifenschaum entspanne.
Fin.
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Mit Infusion Velours widme ich mich nun meinem zweiten Kandidaten aus der Oud-Kollektion des Hauses Ojar. Wie schon zuvor bei "Stallion Soul (Eau de Parfum) | Ojar" kann ich gleich eines vorwegnehmen - leider wieder kein Oud. Aber fangen wir ganz vorne an. Das zentrale Thema des Duftes sind reife, dunkle und vor allem süße Beeren. Wobei sich genauer gesagt auf Him- und Brombeeren konzentriert wird. Dieses Thema zieht sich vom Opening bis zum Drydown durch. Zwar wirken die ausgewählten Beeren minimal synthetisch, punkten jedoch mit einer ausgewogenen Süße und einem angenehmen Säureprofil. Recht schnell umgarnen trockene Wirbel aus viel Pfeffer und Zimt das Potpourri an Beeren und verleihen diesem immer mehr den Charakter einer Süßspeise. Dies verstärkt sich auch in der minimalen Wandlung des Beeren-Akkords hin zu geleeartiger Textur und Geruch. Nach und nach vernebeln kühle Weihrauchschwaden den Gesamteindruck und aus dem Hintergrund blitzen immer mal wieder feine Holz-Akkorde hindurch. Diese weisen zwar dunkle Facetten auf, jedoch kann ich bei Weitem kein Oud identifizieren. Was mich allerdings bei allen Tests stutzig gemacht hat ist, dass nach geraumer Zeit eine feine Note von Badeschaum hindurchzuschimmern scheint. So ganz kann ich mir das nicht erklären, jedoch lies dies den Duft nun vollends an einen Werk aus dem Hause Montale erinnern - "Oud Dream | Montale" . Alles in allem handelt es sich bei Infusion Velours um einen gut gemachten, recht linearen, orientalischen Duft mit dem Fokus auf süßen Beeren, kühlem Weihrauch und ein paar wenigen Hölzern, welcher mit einer schönen Sillage und ausgeprägter Gefälligkeit zu punkten weiß.
8 Antworten
Die Geborgenheit des Träumens
Es hebt sich erst ihr Bein bis, in Gänze elegant, ihr Fuß findet Halt am Wannenrand.
Von ihrem makellosen Körper rinnen feine Ströme Honig, von Rücken, Dekolleté und gar von beider Hand.
Warm und wohlig das kuschelweiche Handtuch über ihre zarten Schultern fällt.
Schatten huschen über Wände, während Vanillekerzen flackern, knistern unterm dunklen Himmelszelt.
Haar und Haut gehüllt in weiche Tücher, leichte Schritte über angewärmte Sandeldielen.
In weiße Laken versinkt sie förmlich, ein Griff zur Kiste mit Zigarren die ihrem Mann gefielen.
Nicht zu denken ist ans Rauchen, viel mehr daran zu schnuppern und ein wenig dann zu träumen.
Heller, trockener Tabak knistert zwischen zarten Fingern, Erinnerungen fangen an sich aufzubäumen.
Der Duft des Tabaks verweilt noch lange in der Luft, umhüllt sie schützend und lässt erinnern.
Von Reisen in den Orient, von Stil und Charme, von Küssen in den Nacken und Nächten in Hotelzimmern.
Sie lässt Gedanken jetzt Gedanken sein und greift zu Dessert und Buch, draußen es gewittert.
Weiße Seiten ziehen vorbei, während süße Kruste Blätterteig in ihrem Mund zersplittert.
Ihre Lippen benetzt von Honigschlieren, krosser Sesam und Krokant aus Tonka umspielen ihre Sinne.
Duft von warmem Teig mit Nelke und Anis erfüllt das Zimmer, sie rekelt sich und hält kurz inne.
Es blitzt und donnert vor den Fenstern, Regentropfen trommeln sanft in aller Ruh.
Weich und wohlig wärmt die Decke, ein Zittern ihrer Lieder und es fallen ihr die Augen zu.
Fin.
____________
Guerlain geht mit der Zeit - und auch nicht. Guerlains Tobacco Honey will sich aufgrund seiner Lautstärke nicht so recht in die Kreationen des Hauses einsortieren, obwohl wir es mit einem durchaus eleganten, vornehmen und zeitlosen Duft zu tun haben, welcher so warm und anschmiegsam ist, dass er ein wahnsinnig schönes Gefühl von Geborgenheit erzeugt. Den Auftakt dominiert knusprig, gerösteter Sesam in warmen Honigstrudeln und süßer Blätterteig samt Tonkakrokant. Hell, süß, natürlich und ein wenig klebrig kommt der Honig daher, welcher unumstrittenen der Protagonist dieses Werks ist. Nach und nach schimmert sehr heller, leichter Tabak versetzt mit einem Hauch Anis hindurch, während sich immer mal wieder Noten von Gewürznelken zu erkennen geben. Im weiteren Verlauf wird es durch Sandelholz und Vanille immer cremiger und weicher, bis er ganz anschmiegsam auf der Haut liegt und einen Hauch von Make-up und Puder verströmt.
Somit in vielerlei Augen vielleicht kein typischer Guerlain, in meinen jedoch eine wahnsinnig schöne Kreation, die mit ihrer Lautstärke den Zeitgeist bedient, ohne dabei gewollt zu wirken.
Von ihrem makellosen Körper rinnen feine Ströme Honig, von Rücken, Dekolleté und gar von beider Hand.
Warm und wohlig das kuschelweiche Handtuch über ihre zarten Schultern fällt.
Schatten huschen über Wände, während Vanillekerzen flackern, knistern unterm dunklen Himmelszelt.
Haar und Haut gehüllt in weiche Tücher, leichte Schritte über angewärmte Sandeldielen.
In weiße Laken versinkt sie förmlich, ein Griff zur Kiste mit Zigarren die ihrem Mann gefielen.
Nicht zu denken ist ans Rauchen, viel mehr daran zu schnuppern und ein wenig dann zu träumen.
Heller, trockener Tabak knistert zwischen zarten Fingern, Erinnerungen fangen an sich aufzubäumen.
Der Duft des Tabaks verweilt noch lange in der Luft, umhüllt sie schützend und lässt erinnern.
Von Reisen in den Orient, von Stil und Charme, von Küssen in den Nacken und Nächten in Hotelzimmern.
Sie lässt Gedanken jetzt Gedanken sein und greift zu Dessert und Buch, draußen es gewittert.
Weiße Seiten ziehen vorbei, während süße Kruste Blätterteig in ihrem Mund zersplittert.
Ihre Lippen benetzt von Honigschlieren, krosser Sesam und Krokant aus Tonka umspielen ihre Sinne.
Duft von warmem Teig mit Nelke und Anis erfüllt das Zimmer, sie rekelt sich und hält kurz inne.
Es blitzt und donnert vor den Fenstern, Regentropfen trommeln sanft in aller Ruh.
Weich und wohlig wärmt die Decke, ein Zittern ihrer Lieder und es fallen ihr die Augen zu.
Fin.
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Guerlain geht mit der Zeit - und auch nicht. Guerlains Tobacco Honey will sich aufgrund seiner Lautstärke nicht so recht in die Kreationen des Hauses einsortieren, obwohl wir es mit einem durchaus eleganten, vornehmen und zeitlosen Duft zu tun haben, welcher so warm und anschmiegsam ist, dass er ein wahnsinnig schönes Gefühl von Geborgenheit erzeugt. Den Auftakt dominiert knusprig, gerösteter Sesam in warmen Honigstrudeln und süßer Blätterteig samt Tonkakrokant. Hell, süß, natürlich und ein wenig klebrig kommt der Honig daher, welcher unumstrittenen der Protagonist dieses Werks ist. Nach und nach schimmert sehr heller, leichter Tabak versetzt mit einem Hauch Anis hindurch, während sich immer mal wieder Noten von Gewürznelken zu erkennen geben. Im weiteren Verlauf wird es durch Sandelholz und Vanille immer cremiger und weicher, bis er ganz anschmiegsam auf der Haut liegt und einen Hauch von Make-up und Puder verströmt.
Somit in vielerlei Augen vielleicht kein typischer Guerlain, in meinen jedoch eine wahnsinnig schöne Kreation, die mit ihrer Lautstärke den Zeitgeist bedient, ohne dabei gewollt zu wirken.
5 Antworten
Schatzsuche im Blütenmeer
Wallende Blätter dunkler Rosenblüten - so unsüß, ja ein Hauch von Seife.
Gepfeffertes Veilchen sinkt herab - ich in Gedanken über Blumenwiesen streife.
Jede Polle, jeder Samen, Blütenstaub kitzelt fein in meiner Nase.
Blüten über Blüten jeglicher Coloeur und Farbe, mein Blumenherz schlägt in Ekstase.
Auf dunklem Boden des Patchoulis rekeln, schlingern feine Schwaden.
Dichter Dunst von kühlem Weihrauch, in welchem Jasminblüten baden.
In mitten dieses Blütenmeers findet der, der finden will, eine Truhe fremder Gaben.
Feine, dunkle Hölzer in Lederbeuteln samtig weich, nebst Vanilleschoten verlockend, um sich dran zu laben.
Doch versteckt im letzten Beutel aus Leder in Velours.
Da findet sich ein Hauch von weichem Moschusfluff gleich einer Sternenschnuppenspur.
Fin.
__________________
Eigentlich wollte ich mich schon vor einem guten halben Jahr an den Test einiger Ojars machen, doch bedingt durch die Masse an Abfüllungen, welche sich bei mir angesammelt haben, und eine kleine kreative Pause komme ich jetzt erst dazu. Sei’s drum - den Aufschlag mache ich mit Ojars Stallion Soul. Ich erwartete einen deutlich Oud fokussierten Duft mit schönen Weihrauchakzenten, derbem Leder, viel Moschus und etwas Blüten. Doch was sich mir bei meinen Tests offenbarte, war davon meilenweit entfernt. Um es kurz und bündig runterzubrechen, gestaltet sich Stallion Soul als sehr blumiger Duft bestehend aus einer etwas dunkleren, nicht zu süßen Rose, viel Veilchen und sehr verträglichem Jasmin. Ein Hauch von Weihrauch und zartem Veloursleder kontrastieren den gefälligen Blütenmix bis sich von Stunde zu Stunde leichter Moschus, süßlicher Patchouli, eine Spur Vanille und eine Ahnung von „Oud“ hinzugesellen. Gerade von der Dosierung und der Beschaffenheit der zuletzt genannten Ingredienz war ich doch ein wenig enttäuscht. Wenn man bedenkt, dass Stallion Soul der Oud-Linie von Ojar entspringt, hätte ich mir doch hier etwas mehr versprochen. Vielmehr bekommt man einen diffusen Mix aus dunklen Hölzern. Alles in allem ist Stallion Soul ein sehr schön abgestimmter und gut komponierter Blütenmix mit einem leicht orientalischen Einschlag, der durch seine Unaufdringlichkeit und Sanftheit in alltäglichen Anwendungen zu überzeugen vermag.
Gepfeffertes Veilchen sinkt herab - ich in Gedanken über Blumenwiesen streife.
Jede Polle, jeder Samen, Blütenstaub kitzelt fein in meiner Nase.
Blüten über Blüten jeglicher Coloeur und Farbe, mein Blumenherz schlägt in Ekstase.
Auf dunklem Boden des Patchoulis rekeln, schlingern feine Schwaden.
Dichter Dunst von kühlem Weihrauch, in welchem Jasminblüten baden.
In mitten dieses Blütenmeers findet der, der finden will, eine Truhe fremder Gaben.
Feine, dunkle Hölzer in Lederbeuteln samtig weich, nebst Vanilleschoten verlockend, um sich dran zu laben.
Doch versteckt im letzten Beutel aus Leder in Velours.
Da findet sich ein Hauch von weichem Moschusfluff gleich einer Sternenschnuppenspur.
Fin.
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Eigentlich wollte ich mich schon vor einem guten halben Jahr an den Test einiger Ojars machen, doch bedingt durch die Masse an Abfüllungen, welche sich bei mir angesammelt haben, und eine kleine kreative Pause komme ich jetzt erst dazu. Sei’s drum - den Aufschlag mache ich mit Ojars Stallion Soul. Ich erwartete einen deutlich Oud fokussierten Duft mit schönen Weihrauchakzenten, derbem Leder, viel Moschus und etwas Blüten. Doch was sich mir bei meinen Tests offenbarte, war davon meilenweit entfernt. Um es kurz und bündig runterzubrechen, gestaltet sich Stallion Soul als sehr blumiger Duft bestehend aus einer etwas dunkleren, nicht zu süßen Rose, viel Veilchen und sehr verträglichem Jasmin. Ein Hauch von Weihrauch und zartem Veloursleder kontrastieren den gefälligen Blütenmix bis sich von Stunde zu Stunde leichter Moschus, süßlicher Patchouli, eine Spur Vanille und eine Ahnung von „Oud“ hinzugesellen. Gerade von der Dosierung und der Beschaffenheit der zuletzt genannten Ingredienz war ich doch ein wenig enttäuscht. Wenn man bedenkt, dass Stallion Soul der Oud-Linie von Ojar entspringt, hätte ich mir doch hier etwas mehr versprochen. Vielmehr bekommt man einen diffusen Mix aus dunklen Hölzern. Alles in allem ist Stallion Soul ein sehr schön abgestimmter und gut komponierter Blütenmix mit einem leicht orientalischen Einschlag, der durch seine Unaufdringlichkeit und Sanftheit in alltäglichen Anwendungen zu überzeugen vermag.
12 Antworten
Portrait of Octavian
Ich muss verkünden, für Uninspiriertheit gibt es leider keine Prosa,
Fakten auf den Tisch, kein Blick durch die Brille in der Farbe Rosa.
Fin.
______________________
Ich mache es kurz und schmerzlos. Ich bin enttäuscht! Allerdings nicht in durch und durch negativer Weise, was sich auch in der Bewertung des Duftes widerspiegelt. Ich habe mich vor einigen Wochen durch einige Düfte des Hauses Electimuss getestet. Den Anstoß dafür, gab mir Octavian, welcher schon lange auf meiner Merkliste verweilte und sich mir nun endlich die Gelegenheit bot mir einen guten Überblick über Marke zu verschaffen. Jedoch entpuppte sich Octavian beim Aufsprühen und beim längeren Tragen als ein Duft, welcher mich, erst anfangs nur zaghaft und schlussendlich unverwechselbar, an einen Duft in meiner Sammlung erinnerte - Frederic Malles Portrait of a Lady. Octavian startet zwar etwas pfeffriger und es fehlt ihm die schöne Gewürznelke des POAL, doch in den restlichen 90% gleich sie sich wie zweieiige Zwillinge. Gerade wenn man die Sillage in der Luft vernimmt, fällt es schwer die beiden noch auseinander zu halten. Trotz dessen ist die Umsetzung, wenn auch etwas uninspiriert, durchaus gut gelungen. Wunderschöne Rose, mit etwas saurer Fruchtigkeit, kühlen Weihrauchschwaden und etwas cremigem Sandelholz. Wer genauer hinschaut, wird in meiner Auflistung kein Oud finden und damit kommen wir auch zum großen Knackpunkt. Hier hätte Electimuss für ihren Octavian ein Alleinstellungsmerkmal kreieren können, doch vergebens sucht man die kostbare Zutat. Lediglich ein kaum wahrnehmbar Hauch von etwas dunklem Holz blitzt im Drydown immer mal wieder durch, doch von einer Starken Note des Duftstoffes, ganz gleich ob Akkord oder in natürlicher Form, kann man hier leider nicht sprechen. Daher kann ich leider auch nur eine durchschnittliche Bewertung für diesen Duft abgeben, welchen ich nur zu gern gemocht hätte.
Fakten auf den Tisch, kein Blick durch die Brille in der Farbe Rosa.
Fin.
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Ich mache es kurz und schmerzlos. Ich bin enttäuscht! Allerdings nicht in durch und durch negativer Weise, was sich auch in der Bewertung des Duftes widerspiegelt. Ich habe mich vor einigen Wochen durch einige Düfte des Hauses Electimuss getestet. Den Anstoß dafür, gab mir Octavian, welcher schon lange auf meiner Merkliste verweilte und sich mir nun endlich die Gelegenheit bot mir einen guten Überblick über Marke zu verschaffen. Jedoch entpuppte sich Octavian beim Aufsprühen und beim längeren Tragen als ein Duft, welcher mich, erst anfangs nur zaghaft und schlussendlich unverwechselbar, an einen Duft in meiner Sammlung erinnerte - Frederic Malles Portrait of a Lady. Octavian startet zwar etwas pfeffriger und es fehlt ihm die schöne Gewürznelke des POAL, doch in den restlichen 90% gleich sie sich wie zweieiige Zwillinge. Gerade wenn man die Sillage in der Luft vernimmt, fällt es schwer die beiden noch auseinander zu halten. Trotz dessen ist die Umsetzung, wenn auch etwas uninspiriert, durchaus gut gelungen. Wunderschöne Rose, mit etwas saurer Fruchtigkeit, kühlen Weihrauchschwaden und etwas cremigem Sandelholz. Wer genauer hinschaut, wird in meiner Auflistung kein Oud finden und damit kommen wir auch zum großen Knackpunkt. Hier hätte Electimuss für ihren Octavian ein Alleinstellungsmerkmal kreieren können, doch vergebens sucht man die kostbare Zutat. Lediglich ein kaum wahrnehmbar Hauch von etwas dunklem Holz blitzt im Drydown immer mal wieder durch, doch von einer Starken Note des Duftstoffes, ganz gleich ob Akkord oder in natürlicher Form, kann man hier leider nicht sprechen. Daher kann ich leider auch nur eine durchschnittliche Bewertung für diesen Duft abgeben, welchen ich nur zu gern gemocht hätte.
6 Antworten