Valdar

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1 - 5 von 16
Valdar vor 1 Jahr 19 6
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Zaralogist – The Mantis
Von Zara fand ich bisher Vibriant Leather und seine Flanker äußerst solide, gut zu tragen und für den Preis durchaus hochwertig, allerdings wenig kreativ oder spannend.

Mit der Forest-Reihe scheint sich das zu ändern. Besonders “Sacred Green Forest“ hat mich auf Anhieb so überzeugt, dass ich es sofort gekauft habe.
Hätte mir das jemand blind aufgesprüht und behauptet es wäre das neue Mantis von Zoologist, ich hätte es geglaubt und vor meinem geistigen Auge einen Flakon gesehen, bedruckt mit einer lustig in Szene gesetzten Gottesanbeterin, die im Urwald ein Weihrauchfass schwenkt, um ominöse Gottheiten zu verehren.

Also starten tut das Ganze mit grünem Weihrauch, der mehr wie das Galbanum aus “The Bug“ von Lush riecht, entfernt auch wie das von Malles French Lover.
Jedenfalls mehr nach exotischen Pflanzen und weniger wie in der Kirche.
Begleitend kommt Ylang-Ylang hinzu, das mich ebenfalls an einen Lush-Duft erinnert und zwar an “The Devisl Nightcap“.
Heute hat mich hingegen die Kombination dieser beiden Komponenten den ganzen Tag an etwas erinnert und erst jetzt kam ich drauf: An Nuit de Bakélite von Naomi Goodsir, nur etwas weniger kantig und durch die von unten herauf subtil schmeichelnde Vanille tragbarer und freundlicher.

Jetzt könnte man wieder die von mir gepriesene Kreativität in Frage stellen und annehmen hier wurde Nuit de Bakélite kopiert, billig nach-gebastelt und rund geschliffen, so wie Zara es bereits mit Aventus, Black Afgano oder BR540 gemacht haben.
Aber ganz ehrlich, kann ich mir nicht vorstellen dass derartig tief im Sumpf gefischt wurde, um sich ein Parfum von Goodsir zum Vorbild zu nehmen.
Das wäre ein bisschen so, als würde Helene Fischer ein Lied der Cannibal Corpse covern. Dabei ist es vielmehr so, dass sie auch mal ein experimentelleres Lied schreiben wollte und dabei rein zufällig so wie die Cannibal Corpse klingt.

Nun, für mich auf jeden Fall der bisher größte Wurf von Zara. Wer die Jungle-Tiere von Zoologist, die von mir genannten Vergleichs-Düfte oder generell grüne Parfums mit etwas meditativem und exotischem Charakter mag, kann hier für unter 30 Euro bedenkenlos zuschlagen. Auch die Performance ist vollkommen in Ordnung.

Sicher kein Kompliment-Fänger, aber zu jeder Jahreszeit und überall tragbar, ohne negativ aufzufallen. Man riecht noch nicht wie ein Urwald, sondern mehr wie eine exotische Zimmerpflanze, vielleicht auch wie eine erhabene Gottesanbeterin, allerdings habe ich vergessen wie die eigentlich riechen oder vielleicht verwenden die gar kein Parfüm und riechen nach überhaupt nichts. Wer weiß...
6 Antworten
Valdar vor 3 Jahren 12 4
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Das Jungle-Monster
Früher, da gab es noch nicht so komische Sendungen, wie das Jungle-Camp. Da war der Urwald noch von echten Monstern besiedelt, anstatt von C-Promis, wie Dolly Buster, die dabei gefilmt werden, wie sie Würmer essen. Früher, da ließ man nur die richtig coolen Leute, wie Tarzan oder Mogli in den Jungle.

Früher war alles besser und früher, da waren die Düfte von Zoologist noch richtige Urgewalten. Der alte, wilde Dodo oder der Bat von 2015...alles noch echte Monster und kein Vergleich zu den neuen Versionen, die zu harmlosen Früchtchen verkommen sind... aber HALT!
Hier kommt das Faultier! Und das ist eine absolute Urgewalt oder besser eine Urge-Walze, denn es walzt alles platt. Die Noten werden einem extrem roh, unverfälscht und brachial um die Ohren geballert. Eine gewalttätige Kamille, eine bestialische Acai-Frucht, gebettet auf einer Fallgrube, gefüllt mit zähem Honig, der einen verschlingt wie Treibsand.
Okay okay....das klingt vielleicht etwas brutal, denn die Noten sind im Kern eigentlich von freundlicher Natur, aber in “Sloth“ kommen sie so echt, so authentisch und dabei auch überreif, kompost-artig zur Geltung, dass es wirklich nichts mehr mit der Vorstellung von Parfum im eigentlichen Sinne zu tun hat. Dabei wird jegliche Gefälligkeit zugunsten von Authentizität geschickt umgangen.

Jetzt muss ich etwas strukturierter und sachlicher werden. Die Kopfnote startet mit harscher Kamille und undefinierbarer Frucht. Langsam verbindet sich die Kamille mit den un-süßen Honignoten der Herznote und wird von einer Heu-Note grundiert. In diesen Momenten erinnert es an “The Smell of Weather Turning“ von Lush. Wenn da nicht nebenbei noch diese vergorenen Früchte mitschwingen würden, die vielleicht noch am ehesten an die Früchte aus Byredos “Pulp“ erinnern, aber keine all zu große Rolle spielen.

Auf jeden Fall richtig cool finde ich eine Note, die ich überhaupt nicht zuordnen kann. Sie ist sehr präsent in Kopf und Herz und riecht meinem Empfinden nach, nach Pumpernickel-Brot. (Vielleicht weiß hier jemand was das sein könnte?)

Im weiteren Verlauf bekommt das Ganze dann einen Grund-Vibe, der an das BAT (2015) aus gleichem Hause erinnert. Einfach ein allgemeines, dichtes Jungle-Feeling, welches sich nicht anhand von einzelnen Duftkomponenten festnageln ließe.

Das alles hält sich wirklich lange (10 Stunden+), hat ordentlich Sillage und ist zu jeder Jahreszeit und bei jeder Gelegenheit tragbar, da es die Leute, wenn dann, sowieso immer scheiße finden, egal ob auf einer sommerlichen Hochzeit oder im Winter bei der Büroarbeit.

Okay im Ernst, es ist ein Duft für einen selbst, den man alleine zuhause vorm Fernseher genießt, während man sich Désirée Nick im Jungle-Camp ansieht, die in Schnecken baden muss, um ihre C-Promi-Rente etwas aufzubessern, damit sie sich vielleicht irgendwann auch einen erlesenen 160 Euro Duft, wie diesen hier leisten kann. Wie verdreht das Leben doch manchmal sein kann...

Aber nun gut, einziger Manko ist (neben dem Preis), dass ich den Duft, für die eher ruhige Mentalität eines Faultieres als zu wild empfinde. Allerdings muss ich zugeben, dass mir spontan auch kein passenderes Tier einfällt, außer eben ein imaginäres Jungle-Monster, wie z.B. Dolly Buster, wenn sie durch einen Sumpf mit Blutegeln schwimmen und dabei verfaulte Mangos essen muss. Also wenn in ferner Zukunft die Reformulierung in "Dolly" umbenannt wird und sich eine verstörende Zeichnung auf dem Fläschchen befindet, wisst ihr dass Victor Wong zu oft mit mir telefoniert hat.
4 Antworten
Valdar vor 3 Jahren 15 2
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Drecks Kälte
“So eine drecks Kälte und das mitten im April“ schimpfte Max, als er früh morgens bei Sonnenaufgang in den Schuppen ging, um einen Spaten zu holen. “Kann ich mit dem Auftrag nicht bis Mittag warten? Der Boden ist noch ganz fest und gefroren?“ fragte er in den glasklaren, mit sanften Sonnenstrahlen durchzogenen Himmel. “Nein! Es muss jetzt sein, solange es noch kühl und frostig ist“ ertönte mit einem Grollen die Stimme seines Schöpfers aus dem Nichts.
“Für was soll das überhaupt gut sein? Und kann ich das Loch nicht da vorne in der etwas weicheren Blumenerde graben?“ erkundigte sich Max weiter. “Nein! Es muss hier sein, wo der Boden aus Lehm besteht und von wunderschönen Schneeglöckchen und dem frischen Gras geschmückt wird!“ sprach sein Schöpfer. “Herrgott, aber wozu? Wozu dieser Aufwand mitten in der Früh? Außerdem sehen diese Blumen viel mehr wie Maiglöckchen aus“ quengelte der arme Max weiter vor sich hin.
Die Erde vibrierte und sein langsam zornig werdender Schöpfer gab Antwort: “Max! Als Moses von seinem Schöpfer den Auftrag bekam auf den heiligen Berg zu kletter, da hat er auch keine Fragen gestellt...er hat es einfach gemacht und basta!“
“Ach scheiße, aber ich habe Hunger, ich brauch ein Frühstück, um genug Kraft zu haben, um hier ein Loch graben zu können“ beschwerte sich der Auserwählte weiter, wie ein bockiges Kind.
Das helle Blau des Himmelszeltes öffnete sich mit donnernden Tönen zu einem Riss, der für einen kurzen Moment den Blick in die vollkommene Unendlichkeit des Daseins freigab. Ein kleiner Gegenstand fiel aus dem Riss heraus und landete direkt vor Max. Es war ein Corny Müsli-Riegel mit Kokos-Geschmack. Max aß den Riegel und begann zu graben, bis sein Schöpfer schließlich sprach “Halt! Nimm dieses gefrorene Stück Lehm mit den von Tau bedeckten Grasbüscheln daran in deine Hände!“
“Alles klar Chef...und soll ich nun Adam und Eva 2.0 draus formen oder was?“ wollte der Auserwählte weiter wissen. “Es reicht, wenn du daran riechst und mir sagst, nach was es riecht“
Max führte den Klumpen zu seiner Nase und sagte “Naja, riecht halt wie ein verdammter Brocken gefrorene Erde mit ein paar Grasbüscheln drauf....und jetzt?“
“Nichts jetzt....dein Auftrag ist hiermit beendet“ dröhnte die Antwort des Schöpfers hervor.
“Waaaaas? Das soll wohl ein Witz sein?!!!“ brüllte Max.

Der arme Max wird nie erfahren, dass ich, sein allmächtiger Schöpfer, ihn das Loch im gefrorenen Lehm nur graben ließ, damit ich für diese Rezension ein passendes Beispielszenario habe, um den Duft “Snowy Owl“ von Zoologist besser beschreiben zu können.

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Also, der Duft beginnt absolut großartig mit einer undefinierbaren, sehr trockenen Kälte (Minze und Kokosnuss erkennt man nur, wenn man gelesen hat, dass es drin ist). Man kann nicht sagen, wie dieser Schnee-Akkord gemacht ist, aber er wirkt auf mich durchaus authentisch.
Es folgen grüne, grasige Elemente, die Freunden von z.B. “French Lover“ gefallen könnten, jedoch alles viel leichter und trockener.
Nach zirka 2 Stunden fällt das ganze zusammen und es bleibt lediglich eine belanglose Moschus-Basis, begleitet von der mysteriösen Dreckigkeit, die von Anfang an Kopf-, Herz und Basis Note begleitet. Diese Erdigkeit schwebt irgendwie unabhängig vom eigentlichen Duft in der Sillage mit und ist weg, sobald man direkt am Arm riecht. Es ist nicht der Geruch von Blumenerde, wie in Figment Man von Amouage und es ist auch nicht der Duft von dunklem Torf wie in Nightcap von Dunhill (viel Spaß den Leuten, die nach einem Flakon davon bei Douglas fragen).
Also! In Snowy Owl ist es trockener, gefrorener Lehm, der die komplette Charakteristik der Sillage dieses Parfums ausmacht. Die restliche Magie findet hautnah am Arm für einen selbst statt!

So! Und nun ging ich heute damit besprüht nach draußen, traf zufällig meine Tante und sagte “Hier riech mal an meinem Arm“
Sie schnupperte und sagte: “Mhm riecht komisch...es riecht nicht schlecht, aber gut auch nicht, was ist das?“
Ich antwortete: “Das ist ein Parfum, welches den Duft des Lebensraums einer Schneeeule widerspiegeln soll....faszinierend nicht wahr?“
Sie sagte: “Mhm...naja okay....“ und ging unbeeindruckt weiter.

Und das ist der Knackpunkt, wieso ich dem Duft eine 7,5 und keine 8 oder 9 gebe. Er schafft es nicht über eine längere Tragedauer, eine emotionale Komponente zu bewahren. Ich möchte dass ein Parfum meine Gefühle berührt. Das darf auch mal negativ sein und man ist aufgewühlt und sagt “Ihhh“ oder man ist zu Tränen gerührt, weil ein Duft wunderschöne, atmosphärische Bilder im Kopf erzeugt, die einen träumen lassen. Genau das schafft die Schneeeule leider nur die ersten 5 Minuten mit dem Schnee-Akkord. Der Rest ist ein etwas grünes Moschus-Grundrauschen mit schwebenden Lehm-Partikeln. Leise und nach 7 Stunden sowieso verschwunden.

Ich bin kein Profi und was ich jetzt sage ist schon kleinliches Jammern auf hohem Niveau, aber vielleicht hätte eine ozonische Note, die das Fliegen der Eule versinnbildlicht, dem Ganzen etwas mehr emotionale Tiefe gegeben.

So bleibt es ein ganz netter, aber für Zoologist mittelmäßiger Duft. Schade, denn ich hätte mich lieber mit einer Schneeeule identifiziert, anstatt mit einem Faultier, aber Sloth punktet bei mir gerade viel höher.
2 Antworten
Valdar vor 3 Jahren 10 3
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Morgens halb zehn, verkatert im teutonischen Wald
Wer kennt es nicht? Da wird man morgens von sanften Sonnenstrahlen geweckt, die durch das dichte Geäst des Waldes schimmern. Tautropfen blitzen wie Diamanten im Blätterwerk der Bäume. Die Vöglein singen und entfernt vernimmt man das Rauschen eines Baches. Das wäre wunderschön, wenn nicht dieser stechende Schmerz im Kopf wüten würde, die müden Glieder und die fehlende Erinnerung, unmittelbar verbunden mit der Frage: „Wo zur Hölle bin ich? Was ist gestern passiert?“
Doch dieser Geruch in der feuchten Kleidung bringt langsam Fragmente der gestrigen Nacht zurück ins Gedächtnis. Es ist der Duft von süßem Malibu Kokos-Likör und Met (der Honigwein, nicht dieser fleischige Brotaufstrich).

Genau! Dieser verdammte Met! Und dieser teuflische Kokos-Likör! Da ging man am Abend einfach nur ein bisschen im Wald spazieren und plötzlich war da diese hölzerne Bar! Genau! Eine Bar im Freien, mitten in der Wildnis, gefertigt aus frischen, harzigen Holzbrettern. Und diese Trolle und Elfen, welche die Bar betrieben haben. „Probier doch einen Schluck von unserem Likör…ein Gläschen wird schon nicht schaden…und ein bisschen Met zum nachspülen…komm schon Junge, nur ein oder zwei Gläschen, es sind auch ganz kleine Gläschen“ haben sie gesagt.

Und jetzt liegt man wie ein Depp im Moos, irgendwo, verborgen in den tiefen Wäldern, hat Kopfschmerzen und von der Bar ist keine Spur mehr zu sehen. Als hätte sie nie existiert. Ein Blick in den Geldbeutel verrät den nächsten Schock. 160 Euro versoffen!
Naja, aber lustig war es trotzdem irgendwie…

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Also, was erwartet einen mit Amber Teutonic?

Zunächst mal mehr Amber als Teutonic. Und dieser Amber-Akkord kommt süßlich, zäh, honig-artig und zum Teil wirklich mit einer fruchtigen Kokos-Assoziation ums Eck. Außerdem hat er einen versoffenen Grundton, der mich an diverse Liköre denken lässt.
Das teutonisch Waldige bildet eine Art kühles Hintergrundrauschen und wird ebenfalls von einer gewissen Harzigkeit dominiert. Hintergrundrauschen ist vielleicht nicht ganz treffend formuliert. Sagen wir, es formt die Umgebung des Ambers.

Nun, im Gegensatz zu anderen Düften von D.S. & Durga, wie “Bowmakers“ oder “Mississippi Medicine“, die mir auf Anhieb gefallen haben, hat dieser hier ein paar Anläufe gebraucht. Letztlich entwickelt er dennoch eine größere Magie und Mystik, als die beiden eben genannten, die zwar schön, aber auch leicht durchschaubar sind, was man von Amber Teutonic nicht behaupten könnte. Die Akkorde sind hier eine Kunst für sich und erzeugen Assoziationen und Bilder, die mit den einzelnen Noten, aus denen sie bestehen, absolut nichts mehr zu tun haben. Faszinierend….

Die Haltbarkeit ist mit zirka 9 Stunden relativ gut, die Sillage angemessen und die Tragbarkeit gefühlt am besten im Frühling und Herbst, bestimmt ziemlich vielseitig und absolut unisex.
Einzig und allein der Preis von 165 Euro für 50 ml bereitet mir Kopfschmerzen, doch als würdige Alternative, wenn man einen süßlich, honigartigen Wald möchte, fällt mir nur “WALD“ von Euphorium Brooklyn ein, der in die gleiche Kerbe schlägt, aber mit (ich glaube) zirka 150 Euro für 50 ml auch nicht wirklich günstiger ist (und auf den Kokos-Likör verzichtet).

Also Leute… wenn ihr ein wenig Kleingeld übrig habt und so cool sein wollt, wie jemand der sich nachts in einer Wald-Bar mit Met und Kokos-Likör besäuft, um morgens verkatert durch die Wildnis zu torkeln, dann holt euch das Zeug!
3 Antworten
Valdar vor 4 Jahren 26 9
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Gottesdienst mit Tintenfisch im Hallenbad
Zunächst mal ist dieses Parfum ganz großes Kino, denn es ist:

- einzigartig
- modern
- gut tragbar
- vielseitig einsetzbar
- spannend
- qualitativ hochwertig
- gute Performance (S/H)
- und absolut verrückt!!

Alle in der Pyramide genannten Komponenten finde ich wieder…das Salz, den Pfeffer, die Tinte, Benzoe usw., aber in erster Linie dominiert bei mir von Anfang bis Ende der Weihrauch. Und das ist auch gut so! Durch die ihn umgebenden, frischen Elemente wirkt er klar, sauber, strahlend und freundlich, doch bekommt er durch die Tinte eine gewisse Einzigartigkeit und Tiefe.

Wäre das nicht schon toll genug, gibt es als besonderes Special noch eine wundersame, chlorartige Hallenbad-Note, die im Hintergrund mitschwingt.
Ich bin nicht Profi genug, um sicher zu sagen, wodurch dieses Feeling erzeugt wird, aber ich schreibe es dem Salicylat zu. Dabei handelt es sich um das Salz der Salicylsäure, die wir in unterschiedlicher Form aus Aspirin, Anti-Schuppen-Shampoos, sowie aus Cremes gegen Akne und Fußpilz kennen.
Einen medizinischen Charakter bekommt der Tintenfisch dadurch nicht, aber wirkt es so, als würde er nicht in dreckigen Gewässern hausen, sondern lieber in künstlich gereinigten und steril gemachten Hallenbädern herum planschen.

Nun habe ich mich beim Tragen die ganze Zeit gefragt, wie das denn alles zusammenpasst:
Sakraler Weihrauch (einer der Schönsten, die ich kenne) und ein grimmiger Tintenfisch, der schwarze Tinte absondert und im Hallenbad herumschwimmt?
Und da viel es mir wie Schuppen aus den Haaren und der Kreis schloss sich.
Der Weihrauch wird von einer Sekte verräuchert, die bei einer rituellen Zeremonie ihrem Gott huldigen, im Hallenbad! Denn bei diesem Gott handelt es sich um niemand Geringeren als den mächtigen Cthulhu, der vom Meeresgrund auferstanden und in ein Hallenbad umgezogen ist, da dieses besser als Kirche umfunktioniert werden konnte und außerdem moderne Zeiten, moderne Maßnahmen erfordern.
So lasst uns die Auferstehung des großen Alten mit dieser grandiosen Duft-Kreation feiern!

„Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt“
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