Vlach

Vlach

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1 - 5 von 8
Vlach vor 2 Jahren 3 2
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Das kleine Sommer-Schwarze
Oud in homöopathischen Dosen, für mich eher eine zitrisch-blumige Sommer-Variante von Tom Fords “Noir” - auch mit einer Verwandtschaft, in seiner staubig/pudrigen Blumigkeit, zu “Geranium” von Boclet.
Kein absoluter Favorit, aber ich kann ihn mir gut vorstellen im Spätfrühling oder Sommer als Zwischendurch-Begleiter wenn einem sonst gerade nichts einfällt. Ebenso wie ich auch “Noir” im Winter handhabe.
2 Antworten
Vlach vor 2 Jahren 3 1
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Dunkelgrüner Rauch
Der Beginn lässt an Schulmedizin denken, alsbald wandelt sich der Duft aber in Richtung eines faszinierenden Kräutermixes welcher auch Blütentöne mitschwingen lässt. Im weiteren Verlauf deutlich rauchiger, und von Nadelgehölz und Harzen durchzogen. Erinnert in seiner grünen Phase an "Klubwasser" von Wiener Blut.
Im Gegensatz offenbar zu den meisten KommentatorInnen hier kann ich mir diesen Duft sehr gut im Sommer vorstellen. Eben aber nicht unbedingt als "Erfrischer", sondern eher als "Vertiefer" von Eindrücken. Denn all diese dunkelgrünen Noten sind weder am Sprießen noch sind sie am Absterben - sondern stehen vielmehr im vollen Saft der durch die Hitze langsam weg trocknet und verraucht. Ein Duft der im Kopf nachglimmt.
1 Antwort
Vlach vor 5 Jahren 1
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Katalysator
Sehr ölig-holziger Muskatellersalbei mit einem Schuss Vanille - Erbsensuppe vermag ich nicht direkt wahrzunehmen, erahne aber die Verwandtschaft ;) Denn der Duft hat etwas von einem Mahl - beispielsweise einem würzig-fettigem Abendessen dessen Reste schon einige Zeit unaufgeräumt auf dem alten Holztisch steht - die Gäste sind gegangen, nur die Geschichten sind noch im Raum.

Das Labdanum und die Hölzer werden im Laufe der Zeit dominanter, gelegentlich vernehme ich auch die Lippenstift-pudrige Iris. Gegen Ende hin bleibt Patchouli gemeinsam mit dem Harz übrig,

Überhaupt ist dieser Duft zugleich dominant und zurückhaltend, dabei wärmend und faszinierend ohne das man ihn so recht greifen kann. Wie bei Gabriella Chieffo des Öfteren ist dies für mich kein Duft für die Öffentlichkeit sondern eher eine private Geschichte die nachhallt. Eher Katalysator als Reaktant.
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Vlach vor 5 Jahren 5 5
10
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Die Rose gibt den Bienen Honig
Süsse Rose. Gleich zu Beginn nach einem Alkoholschwall. Dann kommt ein Ton dazu, Apfel und Litschi vermutlich, der sich in Kombination mit der Rose anmutet wie verbrannter Gummi. Verbrannter Gummi auf fruchtig/blumige Weise. Dieser Eindruck geht alsbald zurück um dem Kümmel - gemeinsam mit Rose - Platz zu machen. In dieser Phase erinnert es ein wenig an Lumiere Noire von MFK, auch weil weil vielleicht unterschwellig schon Patchouli hervorlugt. Hinzu kommt eine leicht animalisch/erotische Note. Man denkt stets im ersten Moment "ah, nur Rose", um dann sogleich, wenn man sich nur ein wenig darauf einlässt, viel mehr wahrzunehmen. Die Hölzer erden dann den Rosen-Duft. Auch hier eine Paralelle zu Lumiere noire.

EC wirkt auf der (meiner) Haut anders als auf einem Teststreifen. Auf der Haut ist die Rose erst später dominant, wirken die Fruchtanteile anfangs stärker und säuerlicher, die verbrannte Gumminote bleibt länger. Auch die Rose wirkt "schärfer" und weniger süss. Hier erkenne ich dann auch den Grund der Süsse und der Animalik - es ist Honig mit Moschus.

Ich mag diesen Duft, sogar sehr. Er ist einnehmend, changierend und fruchtig warm in all seiner Rosigkeit. Tendentiell manchmal so blumig-süss das ich ihn mehr an Damen als an Herren sehe, müsste ich ihn aber klassifizieren so wäre er unisex ;)

Herbst/Winter, Ausgehen/Abend wäre für mich die Haupt-Einordnung, aber ausser in der extremen Hitze kann man den wohl immer tragen wenn man möchte. Die Haltbarkeit ist aber eher gering, auch wenn immer wieder ein "Hauch" zu vernehmen ist.

Zuletzt möchte ich noch auf Gedanken eingehen welche ich beim Testen des Duftes hatte. Der Name und der Bezug auf Newton sind schon frappant. Ja, es ist da ein wenig Apfel, der ihm ja auf den Kopf gefallen sein soll usw. Aber grundsätzlich handelt es sich um einen eigenwilligen Rosen-Honig-Holzduft mit leichter Kokelnote. Wenn ich nun aber die Rose verbinde mit dem "Kreuz" des Parfum-Namens so komme ich ... auf die Rosenkreuzer, welche als Symbol eine Rose u.A. am (Holz-)-Kreuz hatten. "Wissen" bezeichnen die Rosenkreuzer u.A. als Honig, den sie aus der Rose am Kreuze gewinnen wollen ... einer ihre Sinnsprüche ist “Dat rosa mel apibus” - "Die Rose gibt den Bienen Honig". - Nun wissen/wussten auch die Rosenkreuzer das die Rose höchstens Nektar liefert, und die Bienen selbst den Honig herstellen - das ist die verklausulierte Aufgabenstellung für den spirituellen Menschen, aus den mystischen Wahrheiten neue Werke und eine Transformation der Menschheit zu bewirken. Und so schreibt auch Etat Libre D'Orange auf ihrer Webseite zu dem Duft: "we have tried to create a fragrance that will change the world."

Vielleicht nur durch Rosenduft überreizte Gedanken? Gut möglich! Aber: Newton war (höchstwahrscheinlich) Rosenkreuzer ;)
5 Antworten
Vlach vor 5 Jahren 22 5
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Backhendl-Zeit
Es gab eine Zeit, da dufteten die feuchten Tücher in den Wienerwald-Lokalen sehr ähnlich. Muss in den späten 70ern so gewesen sein. Meine Grossmutter hatte immer welche dabei, und säuberte mich Fratz damit zu allen erdenklichen Gelegenheiten.

Es muss wohl die Mischung aus Zitrone, Orange, Neroli und Rosmarin sein. eine gute Mischung - frisch, sonnig, vielseitig, nicht störend und funktional bis elegant.

Ich verbinde damit Sauberkeit und Geborgenheit. (Und Wald und Wiese und Sonne, wir hatten die Feuchttücher wohl immer zu Spaziergängen dabei). Und Backhendl im Wienerwald . Ja auch das.

Und so mag ich diesen Duft,, er erfrischt mich, lässt mich "sauber" fühlen. Und gleichzeitig ist da diese Wehmut, nach vergangenen Menschen die ich weniger kannte als gedacht, entfernten Orten die ich nicht mehr finden würde. Meiner Backhendl-Zeit.
5 Antworten
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