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Nach langer Ruhe und Stille meinerseits, verfasse ich jetzt nochmal einen Kommentar zu einem Duft der mich doch sehr überrascht hat.

Zur Vorgeschichte um den Duft:

1. Hatte ich ihn gar nicht richtig auf den Schirm. Ich habe ihn nur kurz bei einem anderen befreundeten Parfumo gesehen, als dieser mir ein Bild per Whatsapp gesendet hatte. Da gefiel mir die Optik der OVP schon sehr, jedoch ist der Duft dann durch den Alltags Stress ein wenig in meinen Gedanken untergegangen.
2. Habe ich den Duft nun als Überraschungsgeschenk von meinem werten Parfumofreund bekommen. Dieser Parfumo ist schon längst nicht mehr nur ein Parfumofreund, sondern eben auch im realen Leben ein guter Kumpel geworden.
(In diesem Sinne möchte ich mich auch einfach nochmal bei den ganzen netten Parfumos bedanken, die ich über die Zeit hier kennen gelernt habe. Jedoch geht hier ein besonderer dank an 3 Parfumo´s die mittlerweile wirkliche Freunde geworden sind und mit denen ich wirklich regelmäßigen Kontak im privaten habe: Scentennial, PallasCC & Caligaria)
3. Hat der Duft mich wirklich einfach sehr überrarscht.

Und nun zurück zum eigentlichen Thema, dem Duft:

Wiener Schurken ist ein kleines Label, dass wie der Name schon vermuten lässt aus Österreich kommt. Die Österreicher Schurken gefallen mir übrigens deutlich besser als die Schurken aus Amerika. (Rogue Perfumery) Klar, das Label aus Österreich hat erst einen Duft, wohingegen Rogue schon deutlich mehr in petto hat. Beide setzen trotzdem auf den Vintage Style ihres Duftes. Hier hat jedoch Wien deutlich die Nase vorn. Preislich und Qualitativ kommen die Wiener in meinen Augen deutlich besser daher. Das sind aber auch nur meine Gedanken, dass Bild kann sich jeder selbst machen. Das "EdC" von den Wiener Schurken macht eine deutlich bessere Figur auf meiner Haut, als die Düfte von Rogue.
Haltbarkeit etc.

Zack und wieder zu weit abgeschweift, jetzt aber nund endlich der Duft :

Strawanza zeigt definitiv seine Vintage Charakteristik/Wurzeln, aber das sollte ein Duft der mit einer traditionellen Rezeptur von 1953 wirbt auch aufweisen.
Jetzt wird der ein oder andere sagen: "1953? Der Duft kann doch nur altbacken riechen."
Falsch, in meiner Nase wirkt er eben gar nicht altbacken.

Der Duft öffnet mit einer angenehmen frischen Opening. Ich vermute das dies von der Mischung aus Menthol und Pfeffer kommt. Relativ ergibt sich im Duft eine feine Würze , ich nehme die Gewürznelke wahr. Diese spielt wirklich schön mit dem Menthol und dem Pfeffer. Gibt man dem Duft ein paar weitere Minuten um sich zu entfalten, wird er deutlich holziger. Die Frische flacht ab, bleibt aber im Hintergrund zu erkennen. Moschus kommt zum Zuge und verleiht der ganzen Komposition eine leichte "creaminess". Das hat schon fast was von einem edlen Rasierschaum und das meine Ich in keinster weise negativ. Oft werden Vintagedüfte ja auch mit Seife verglichen, davon ist das ganze weit entfernt.
Strawanza ist ein Gentleman Duft. Ein Barbershop Duft, der mal einen anderen weg als den typischen Lavendel Fougeré beschreitet und überzeugt dazu noch mit einer starken Perfomance für ein Edc.

In diesem Sinne:
Pomade ins Haar, Strawanza aufsprühen, Kutte anziehen und ab vor die Tür ;)

Was ist ein perfekter Alltagsbegleiter bzw. was macht einen solchen aus?
Ich denke jeder hat da einen anderen Anspruch, besonders beim Thema Duft.
Wieso trägt also der „Betula“ Kommentar, die Überschrift „Der perfekte Alltagsbegleiter“.

Als erstes setzen wir dann mal im Kern der Marke an.
Olfactive Pharmacy ist neu auf dem Parfummarkt. Hierbei handelt es sich um eine Indiemarke die von zwei Apothekern in Köln gegründet wurde. Die Düfte behandeln das Thema Heilpflanzen. Bedeutet:
Die Düfte basieren auf Pflanzen, Rinden, Blüten usw. die im Apotheker Handwerk geschätzt sind für ihre heilende Wirkung. Die erste Kollektion umfasst derzeit 3 dieser Heilpflanzen: „Birke, Lindenblüte & Salbei“. Jeder Duft hat somit ein Hauptaugenmerk auf eine dieser Pflanzen gelegt. Die Flakons wurden vom Stil her an alte Apothekerflaschen angelehnt. Gerade das Design dieser Flakons finde ich umwerfend, vor Allem wenn man diese in der Hand hält. Sie wirken hochwertig, sind schwer und mit Liebe verarbeitet. Da merkt man die Detailverliebtheit der beiden Gründer. Für mich gehört der Flakon von Betula mit zu den schönsten Flakons die ich bis jetzt in der Hand halten durfte.
Nun aber wieder zurück zum Thema Duft und weg vom Markenexkurs…

Betula ist wie der lateinische Name vermuten lässt ein Birkenduft.
Ich persönlich bin ja bekanntlich ein Liebhaber von „Birkenteer“. Vor allem wenn dieser sehr prägnant ist. Dies ist bei Betula jedoch definitiv nicht der Fall. Der Duft geht einen gänzlich anderen Weg, für mich zaubert dieser Duft eine totale Gelassenheit hervor.
Ich rieche Birke ohne Birkenteer, gemischt mit allerlei frischen Zutaten die sich zu einem Bild zusammensetzen. Mal scheint die frische der Zitrone durch in anderen Minuten ist es frisches Grün das mir ein Gefühl von frischen Wiesen oder fallenden saftig grünen Blättern ins Gedächtnis zaubert.
Wieso es fallende Blätter sind, kann ich euch nicht einmal sagen. Ich empfinde fallende Blätter als entspannend.

Im Allgemeinen denke ich bei diesem Duft an eine Birkenallee im Frühling.
Die Blätter sind tiefgrün, die Borke der Birken strahlt mir mit ihrem Weiß/Schwarz Kontrast aus der Ferne entgegen. Sonnenstrahlen streifen die Blätter und erleuchten die Allee, dazu gesellt sich ein feiner Schleier aus Morgentau.

Alleine der Gedanke an die oben genannte Birkenallee entspannt mich und genau das löst dieser Duft bei mir aus. Entspannung, ich fühle mich wohl, beruhigt…

Diese Duft will nicht provozieren, nichtsdestotrotz ist er speziell.
Wenn ich nun das Thema des „Apotheker kreieren eine Parfummarke“ hinzunehme, dazu der Gedanke das die beiden Herren wissen was Heilpflanzen sind und inwiefern etwas vermutlich beruhigend auf jemanden wirkt…
Thema perfekt eingefangen. Es hat schon fast etwas von Aromatherapie.

Nun aber zum Thema perfekter Alltagsbegleiter:

Eigentlich habe ich schon wieder mehr geschrieben als ich wollte, also nur kurz…

Wieso ist Betula nun mein perfekter Alltagsbegleiter?!

Wenn ich am Morgen vor meiner Sammlung stehe und überlege: „Was trägst du denn heute?“ und ich mich dann mal wieder nicht schnell genug entscheiden kann…
Dann geht meine Hand automatisch zu Betula. Mit ihm liege ich nie falsch. Er umgibt mich mit seiner entspannten Aura. Mein Umfeld nimmt ihn positiv wahr und außerdem freue ich mich jedes Mal auf neue wenn ich diesen genialen Flakon in der Hand halten kann.

Was ein Duft… Dank der lieben PallasCC, kamen meine bessere Hälfte und ich in den „Genuss“ dieses Duftes. Als erstes dachte ich, er wird wohl an meine Dame wandern… Weit gefehlt… Der Duft zog mich immer mehr in seinen Bann… Als der Duft zum ersten mal meine Haut benetzte, war mir klar: „DER MUSS HER“.

Nun werden sich wohl einige Fragen: „Was ist eine Jungle Jezebel & wieso schaut der Flakon aus, wie er ausschaut?“

Als erstes:
Den Duft gibt es auch in den normalen Flakons von Sarah Baker.
Der auf Parfumo angezeigte Flakon, ist der Flakon aus der „Artist Edition“ der auf 250 Stück weltweit limitiert ist.

Und nun zum Thema „Was ist eine Jungle Jezebel“... Wer Google oder andere Suchmaschinen nutzt wird schnell fündig. Jungle Jezebel ist ein Song von Divine. Wer ist Divine???
Divine war die bekannteste Dragqueen seiner Zeit. Sowohl Filmrollen als auch in der Musik machte sie sich einen Namen.

Nun sucht doch mal nach Divine… Schaut euch die Bilder an & beachtet danach den Flakon der „Artist Edition“. ;)
Ich denke hier wollte man „Divine“ ein kleines Denkmal setzen & das ist in meinen Augen absolut gelungen! Somit kam für mich als Musik & Parfumliebhaber mit Sammlerherz nur die „Artist Edition“ in Frage.


Damit beende ich das Thema rund um „Flakon und was ist Jungle Jezebel“ und widme mich dem Duft.

Vorab:
Wem „DOULEUR!“ von Bogue zu „extrem“ & "seltsam" war, sollte gleich weitergehen. ;)

Beim Duft gibt es zwei Erfahrungen die ich mit meiner Nase machen durfte:

1. Sprüht meine Lebensgefährtin diesen Duft auf, startet er mit leicht animalischen Zibetnoten (leicht sind diese nur im Vergleich, dazu später mehr), die sich mit Bananen, Kaugummi und anderen süßen Früchten paaren. Zwischenzeitlich wird der Duft an ihr sehr süß und fruchtig, bis dann immer wieder Wolken von Zibet die Peitsche schwingen. Das ganze wechselt sich immer wieder in Zyklen ab! Spannend und schön. Ich mag den Duft an ihr, sie findet ihn auch gut… Erträgt ihn nur nicht immer.

2. Sprühe ich mir den Duft auf, startet er extrem animalisch… Die „leichte Zibetnote“ die man auf meiner Dame wahrnehmen konnte, explodiert auf meiner Haut. Sie ist eine Diva , sie ist laut & extrem. Sie schreit: „Hier bin ich!!! Stört es dich? I dont give a fuck!!!“ Wahnsinn!!! Wo sind auf mir die Früchte??? Nach ein paar Minuten Gesellen diese sich auch dazu. Vermutlich traut sich aber nur die Banane so wirklich und diese bekommt eine volle Breitseite des Zibets ab. Diese Kombination wirkt auf mir fast schon medizinisch. Zwischenzeitlich wird auch mal die Banane etwas stärker und erinnert mich ein wenig an die Banane aus dem alten „Bat“/“Night Flyer“. Wirklich aber nur ganz kurz, denn auf meiner Haut überwiegt die Animalik. Diese wird so stark, dass meine Dame es zwischenzeitlich schon mal für zu hart empfunden hat. „Du riechst wie ein vollgepisster Stall“ O-Ton Belakiss.

Für mich haben Miguel Matos & Sarah Baker hier eine unfassbar schöne und geniale Arbeit geleistet. Dieser Duft ist für mich ein Kunstwerk und fängt für mich die überdrehte Art von Divine perfekt ein.

- Bunt, Extrem, speziell und einfach genial –

Not everybody´s Darling, aber ganz ehrlich? Wen interessiert das? Ich trage einen Duft für mich und nicht für andere ;)

Wer Experimente mag, sollte diesen Duft testen.

Eine umherwandelnde Seele, getränkt in Wut und Leid…
Getrieben vom Schmerz des Todes… Sorgt für Chaos und Zerstörung.
Gebunden an eine andere Seele, stetig folgend Schritt für Schritt.
Hebt Tische empor, entzündet den Kamin und zerstört deine Einrichtung mit unsichtbarer Kraft.
Kratzend, trommelnd, terrorisierend… Schreiend und mit Kälte, dich aus dem Schlaf reißend…

Jeder von uns hat wohl ein eigenes Bild zu einem Poltergeist. Sei es durch Filme, Bücher oder Mythen.
Wie passt also nun der Duft von Heretic zu einem solchen übernatürlichen Wesen?

Sein Opening strahlt einem, mit seiner säuerlichen und kratzigen Art entgegen. Umklammert und fesselt einen mit seiner Aura. Vermutlich kommt diese Anfangsnote vom Wermutkraut und Wacholder… Das ist jedoch nur eine Vermutung, da ich aus dem Gedächtnis nicht weiß wie Wermutkraut duftet.
Das hat schon etwas von Poltergeist, denn diese Note stößt einen ordentlich vor den Kopf.
Verwirrt und terrorisiert einen ein wenig. Das ganze jedoch immer völlig positiv. Es wirkt fast schon übernatürlich, da sie einfach gänzlich unbekannt für mich daherkommt. Hinzu kommt eine leichte Holz-Note, die im Verlauf immer mehr zu nimmt.

Schließlich greift der Poltergeist zu immer mehr Mitteln… Er zündelt im Kamin und zerkratzt die Holzbalken. Er wirft das im Hause stehende Grün in die Flammen des Kamins. Er schlägt gegen die leicht feuchten Wände und schreit auf.
Er löscht sein gestartetes Feuer und entfacht es immer wieder neu. Er schlägt die Fenster des Hauses auf und zu, damit der nahestehende Wald zu beben beginnt. Wie ein Fächer verteilt er somit den Duft des Waldes im Haus und paart ihn mit seinem „Terror“. Er erschafft sich seine eigene Duftaura.

Mysteriös, übernatürlich, naturverbunden und wundervoll!

So empfinde ich diesen Poltergeist als nicht erschreckend, sondern als wirklich schönen und besonderen Duft.
Für mich sind weder Räucherschinken noch eine Ähnlichkeit zum angegebenen Duftzwilling „Bois d'Ascèse“ erkennbar. Ja, er hat sicherlich eine Rauchnote… Aber eine sehr eigene die einfach zu ihm passt und ihn einzigartig gestaltet.

Die Haltbarkeit ist ausgesprochen gut, nach über 10 Stunden auf meiner Haut kann ich ihn noch riechen. Die Sillage ist gerade im Opening sehr stark. Zieht sich dann aber etwas zurück und verteilt sich so, dass eine nebenstehende Person ihn noch wahrnehmen kann.

Solch ein „Poltergeist“ darf mich gerne Heimsuchen! Die negativen Wertungen kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Dieser Duft hat viel mehr Beachtung und bessere Bewertungen verdient.

Danke an meine zwei lieben Freunde: PallasCC für diese tolle Empfehlung & Caligari der mir den Test vor dem Kauf ermöglicht hat.
Ihr seid super!!!

Der Verkauf endet für heut... Ich habe genug eingenommen und meine Waren neigen sich dem Ende..
Langsam packe ich meine Sachen und verlasse den Marktplatz. Der Weg nach Hause führt mich wie jeden Tag durch unsere kleinen trocken gelaufenen Gehwege. Vorbei an den kleinen Kapellen aus denen der zarte Weihrauchnebel meine Nase ereicht. Mein Weg kreuzt den Bereich der betuchten Handelsherren, auch hier entgeht mir der Duft ihres Reichtums nicht, mit ihren verlockenden Gewürzen und ihrem so gänzlich anderem Weihrauch. Ein Weihrauch so tief, so dunkel und so erhaben.
Es folgen die letzten Schritte bis ich endlich Zuhause ankomme. Vorbei an den Immortellen und den kleinen Rosensträuchern... Endlich sehe ich in der ferne meine kleine Hütte, neben dem wundervollen Drachenbaum, dieser war schon lange vor mir dort... Ich weiss nicht, ob er von meinen Vorfahren gepflanzt wurde. Was ich jedoch weiss... Er bringt mir Glück und Heil, denn ab und an teilt er mit mir seine Früchte... Diese Früchte sind auf unserem Handelsmarkt noch um einiges mehr Wert als meine sonstigen Waren. DIe Handelsherren überbieten sich beim Abkauf dieser Beeren. Sie sagen mir, sie seien gut für Medizin, zum färben von Dingen. Mit solchen Dingen kann ich nichts anfangen.

Ich bin Ziegenhirte, wie mein Vater vor mir und meine Vorfahren auch. Ich lebe und genieße mein Leben, so wie ich es führe. Es ist Familientradition und für mich heiliger als alles andere.
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Prin hat mit Aksum in meinen Augen ein unfassbar schönen Duft geschaffen.
Einen wundervollen harzigen Duft, der in meinen Augen seines gleichen sucht. Er bietet so viel:

Von seiner Rauchigkeit der verschiedenen fein abgestimmten Weihraucharten, über die harzigen Noten bis hin zu trocken Blumenwiese. Endlich wurde auch für Oud nochmal ein besonderes Setting geschaffen, dass sich komplett von den typisch bekannten Oudpfaden bewegt.
Mitschwingend dabei ist immer eine leichte animlische Note. Diese nehme ich persönlich als wunderschön wahr. Sie ist auch nicht vergleichbar mit der Animalik eines "Mriga", die ebenfalls toll umgesetzt ist. Ich empfinde sie in diesem Duft als deutlich weicher. Ziegenhaar kommt sicherlich hin, jedoch ist es eine saubere Ziege, keine ungepflegte ;)
Tragbar ist dieser Duft für mich zu jeder Jahreszeit, ich empfinde ihn sogar als relativ erfrischend am heutigen Tag.
Jetzt bin ich natürlich umso mehr auf "Aran" gespannt, der ja auch Ziegenhaar enthält und von Prin ist.

Ist Aksum ein Must-Have?
Ich würde sagen ja, zumindest für die Leute die Prins Arbeit zu schätzen wissen. Der ein"ziege" (Wortwitz) Negativpunkt wäre Preis.
520$ für 50ml...
Naja, mal sehen... Ab und an muss dann das Portmonee wohl in den sauren Apfel beissen ;) Die Zeit wird also irgendwann kommen.

Danke an den lieben Caligari, für das Testexemplar dieses wunderschönen Duftes.

P.S. AdAstra72, ich habe mich mal an deinem Leitspruch als Hashtag bedient ;)