Schenkt euch nichts oder schenkt euch Zeit!

Was schenke ich, was bekomme ich geschenkt? Keinen Duft, kein neues Handy, schon gar kein Auto, keinen Schmuck, keine Kosmetik (kann man sich ja am besten selbst kaufen), keine Krawatte, keine Socken, kein After Shave. Stattdessen Zeit in der Familie, Zeit mit Freunden, Zeit mit Verwandten, wer grad so vorrätig ist, Zeit für sich selbst, für Kirche (wer mag), also kein rastloses Kaufen, sondern Ruhe, keine Päckchen, sondern Plätzchen, kein Konsum, sondern Konzentration, und zwar auf das Wesentliche an Weihnachten (je nach Gusto: der christliche Kern, die Familie, die Liebe, Konzentration auf sich selbst, Meditation, jedenfalls alles weit entfernt vom Kaufrausch), ist auch ökologisch korrekter, produziert kein CO2 (jedenfalls in den meisten Fällen nicht), produziert keinen Verpackungsmüll, produziert keinen Stress - oder kauft gebrauchte Sachen (auch Düfte, auch Bücher, auch Kleidung), denn auch das ist ökologisch viel sinnvoller. Oder nutzt Dinge mehrfach und länger, repariert sie. Meine Großmutter (1911 - 2008) bekam auf dem Hof Ihrer Eltern zu Weihnachten immer wieder die gleiche Puppe zu Weihnachten. Nach ihrem Geburtstag (1.1.) wurde sie wieder verpackt und versteckt, Geld für andere Geschenke war nicht da. Das ist sicherlich kein Modell für heute (auch nicht für unsere eigenen Kinder, die Geschenke bekommen), aber es regt zum Nachdenken an, gerade um diese Zeit, wenn man die Flut von Plastik, Unfug und Überfluss sieht, die jedes Jahr auf den Gabentischen landet. Ich nehme mich da - wohlgemerkt - generell nicht aus. Wir alle sind Teil - oder nicht.

Friedvolle Weihnachten!

Yatagan