Yharnam79
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vor 5 Jahren - 18.11.2018
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Gelegenheit macht Liebe vs. Liebe bei jeder Gelegenheit

Manchmal schießt mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf und ich habe sofort nichts anderes mehr, als das Bedürfnis darüber zu sprechen und zu diskutieren - zumindest mich - im Anschein der subjektiven momentanen Wichtigkeit jemandem mitzuteilen... Vielleicht auch, weil ich meist denke, dass ich den Gedanken sonst vergesse und vielleicht nie wieder haben werde. So kam mir gerade beim Lesen des ein oder anderen Kommentars hier auf parfumo ein Gedanke, den ich schon des öfteren mal ganz kurz hatte.

Ich lese ganz, ganz oft in Kommentaren oder Statements wie Leute sich darüber austauschen, zu welcher Gelegenheit ein bestimmter Duft wohl passen könnte. Andersherum gibt es zahlreiche Diskussionen darüber, ob ein Duft für bestimmte "Gelegenheiten", wie z.B. das Alltagsgeschäft wie Büro/Arbeit "tragbar" sei.

Für mich waren und sind diese Beiträge seit jeher nicht wirklich greifbar. Ich kenne diese Gedanken bei mir in dieser Form nämlich so gar nicht.

Ich wage sogar zu behaupten, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe - weder beim Testen, noch beim Kauf oder aber später dann vor dem Duftschrein stehend und überlegend, was mir gerade meine Sinne stimulieren könnte. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, für mich gibt es sowas wie eine passende oder im umgekehrten Fall unpassende Gelegenheit für einen Duft gar nicht.

Ich trage täglich zur Arbeit genau den Duft auf den ich am Morgen am meisten Lust habe. Genaugenommen funktioniert es so, dass ich entweder danach gehe, welche Stimmung ich gerade habe oder aber welche Stimmung ich heute gerne hätte. Und ja, dabei gehe ich in der Tat recht egoistisch vor. Zu meiner Verteidigung kann ich jedoch versprechen, dass ich noch nie - gerade auch bei der Arbeit, denn das scheint vielen in den besagten Diskussionen Kopfzerbrechen zu bereiten - negativ auf meine "Duftwolke" angesprochen wurde. Ab und an mal sogar ganz im Gegenteil. Und von Patchouli Absolu bis hin zu Tyrannosaurus Rex habe ich bei der Abeit schon so ziemlich alles aus meiner Sammlung getragen.

Klar habe ich Düfte, die ich nur selten trage, das liegt aber schlichtweg daran, dass ich so ein, zwei Experten besitze, die mich je nach Tagesform und Laune einfach selbst überfordern. Bat, Rhinoceros oder auch oder Duro und Dolce di Giorno gehören zum Beispiel dazu. ...wäre nebenbei bemerkt auch mal ein Thema, welches mich interessieren würde...

Meine Einstellung zu Düften oder wenn man es anders nennen mag, mein Bild von dem, was ein Parfum für mich sein soll: es soll mich an dem Tag oder zu / in dem jeweiligen Moment begleiten. Ich will mich darin wohlfühlen, ich möchte den Duft die nächsten Stunden um mich haben. Und ich oute mich auch gern noch weiter, denn ich trage einen Duft auch in allererster Linie für mich. Und auch wenn mich das eventuell nicht sympathischer macht, in zweiter Linie trage ich ihn ebenfalls für mich. Klar freue ich mich über Komplimente, kann aber auch durchaus damit leben, wenn mein Kollege mal sagt: "...ich würde den jetzt nicht tragen...", oder "...krasses Zeug!".

Und das empfinde ich auch nicht als Negativkritik sondern als völlig normal, denn wenn parfumo mir bisher eines bestätig hat, dann dass jeder Duft bei jedem einzelnen etwas anderes und eigenes auslöst. Und weil das ja so ist, ist es (um mal eine ganz komplizierte Denkaufgabe in den Raum zu werfen) eigentlich ja noch schwieriger, einen Duft und eine Gelegenheit als passend oder unpassend zu verknüpfen, oder?

Man kann nun natürlich darüber diskutieren oder mir die Frage stellen, welchen chilligen Job ich habe, ob mein Umfeld einfach besonders tolerant ist oder ich selbst einfach ziemlich egozentrisch bin. Ich muss aber vorher nochmal klarstellen, dass es mir wirklich Null darum geht , hier irgenwelche Meinungen anzuzweifeln, jemanden zu belehren oder gar eine Wertung abzugeben. Ich habe mir nach dem Lesen der Kommentare einfach Gedanken gemacht, weil mir aufgefallen ist, dass ich offensichtlich bei diesem Thema anders ticke. Das finde ich spannend. Nicht mehr, nicht weniger,

Danke fürs Lesen und

Feuer frei!

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