nickroyale68

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Rezensionen
nickroyale68 vor 6 Jahren 19 4
8
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
So eine Überraschung
Das hätte ich nicht vermutet.
Tom Ford bringt einen Duft auf den Markt, der mich nachhaltig beeindruckt.
Mit den TF Kreationen tue ich mich seit jeher schwer. Selbst die beiden TF Düfte, welche ich mein Eigen nenne, haben mich nur anfangs überzeugt.
Sie sind mittlerweile ganz weit in die hintere Ecke des Parfumschranks gezogen.
Beide Flakons noch zu gut 2/3 gefüllt.
Noir Anthracite bildet hier nun eine sehr erfreuliche Ausnahme.
Mehr noch, ich habe einen TF-Duft entdeckt, der meinem Eindruck nach keine tendenziell süsse, cremige TF-DNA aufweist und zudem für mein Empfinden über die gesamte Pyramide spannend bleibt.
Noir Anthracite zitiert von mir sehr geschätzte Düfte aus den 70ern und frühen 80ern (Jaques Bogart, Quorum), sowie ausgewählte britische Colognes (Trumper Astor - & Marlborough Cologne), präsentiert sich aber trotzdem sehr zeitgemäß und frisch. Eine gewisse "Krautigkeit" ist durchaus erkennbar, jedoch weder altbacken noch antiquiert.
Ergänzt wird der gute Eindruck durch einen edel anmutenden, schnörkellosen Flakon, welcher an Hochhäuser mit dunkler Glasfassade aus den 70ern und 80ern errinnert. Insofern ein stimmiges Gesamtpaket.
Der Duft als solches macht auf mich folgenden Eindruck:
Direkt nach dem Auflegen dominieren in der Kopfnote normalerweise Bergamotte und Pfeffer. Selten nehme ich anfangs eine irritierende, starke Pertroleumnote war, die jedoch schnell verfliegt.
Im weiteren Verlauf treten für mich vor allem Galbanum und Patchoulli hervor.
Der "dry down" rundet mit einer gut austarierten Holznote in der Basis alles so gut ab, dass der erste 100 ml Flakon nach ca. 4 Monaten bereits aufgebraucht ist ! - noch Fragen ?
- Ja, ich hab drin gebadet.
4 Antworten
nickroyale68 vor 10 Jahren 8 2
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Ein Nachfolger, der eine Chance verdient
Bei Scent 79 war ich von Anfang an sehr voreingenommen.
Wollte ihn nicht testen, habe es aber dann auf Anregung von Yatagan doch getan.

Der Duft startet seifig, fast flach und in der Kopfnote nicht so, wie ich das Original Jil Sander Man Pure in Erinnerung habe.
Dort hatte mir seinerzeit schon der Einstieg in den Duftverlauf gefallen.
Ich habe/hatte leider nicht die Möglichkeit, beide Varianten parallel zu testen.

Die Herznote kommt mir leicht citrisch vor; Veilchen und Patchouli, beides in homöopatischer Konzentration...
Die Herznote ist nicht stark ausgeprägt.

Mit der Zeit (ca. 60 min) kippt der Duft in Richtung Jil Sander Man Pure
Wie ich finde wird er nun immer angenehmer.

Nach 1,5 Stunden ist er zumindest, was meine Erinnerung der Basisnote angeht sehr ähnlich, was auch so bleibt.

Hurra ;-)

O.k. es ist ein etwas anderer Duft als das Original (Kopfnote, Duftverlauf, Wärme und Tiefe).
Der Flakon hätte m.E. auch dem des Originals viel ähnlicher sein dürfen.
Trotzdem, für mich passt das so !
Wie schon in einem anderen Kommentar zu Scent angemerkt.
Besser Scent 79 als überhaupt keinen vergleichbaren Duft.

Haltbarkeit bei mir ca. 6 Stunden.

70 % wegen der Basis, auch wenn Sillage, Flakon und Haltbarkeit von mir viel schlechter bewertet wurden.
Ein Duft, den ich unter der Woche auch mal im Büro tragen würde.
Er wird den Weg in meine Sammlung finden.

Nachtrag: Mittlerweile habe ich mir diesen Duft zugelegt.
Nun nach längerem Tragen ist er ein klarer 80 % Kandidat.
Ich finde, es ist eine sehr gelungene neue Interpretation.

2. Nachtrag: Mittlerweile ist dieser Duft bei mir zu einem 100 % er geworden.
Absolute Empfehlung.
Einer meiner Lieblinge !

Edit:
Nachdem ich Scent 79 nicht mehr über meine üblichen Bezugsquellen erhalten konnte, habe ich heute erfahren müssen, dass der Duft aus dem Programm genommen wurde. Sehr schade. Dies hinterlässt eine große Lücke in meiner Sammlung, da Scent 79 meines Empfindens nach ausgesprochen individuell und einzigrtig war.
2 Antworten
nickroyale68 vor 10 Jahren 8 5
6
Haltbarkeit
8
Duft
Good evening Hammersmith ! We are Motoerhead. And we play Rock ´n Roll.
BÄÄM, Bängerrääng....

...es ist Samstag der 12 November 2011. Motorhead spielen im weltberühmten britschen Venue "Hammersmith Apollo". Einer der Londoner Traditionsstätten für
Veranstaltungen von Rock- und Popkonzerten.

Generationen von Musikern sind über die Jahre hier aufgetreteten. Queen, Depeche Mode, Bruce Sprinsteen, Dire Straits, Iron Maiden und eben auch Motorhead.
"No sleep till Hammersmith" ist ein Live Album der Band, welches durch die Namesgebung zur Legendenbildung des damaligen Hammersmith Odeon beigetragen hat.
Wenn man denn Motorhead sehen will, dann dort !

Ich hatte meiner Londoner Freundin versprochen, während des Gigs so gut es geht bei Ihr zu bleiben. Ihr Film auf dem Handy belegt nach 2:38 min. war es um mich geschehen.
Ich verschwand Richtung Bühne und tauchte ins Gewühl ein.
Dauergrinsend und sehr ausgelaugt (ich) trafen wir uns nach dem Konzert im Foyer des Apollo wieder.

Der Abend war bis dato der letzte dieser Art, an dem ich Comme des Garcons Black vermisste.

Moment ? CdG hat den Duft erst 2013 auf den Markt gebracht. Zwei Jahre später.

Der Duft für viele meiner Konzerterfahrungen von Anfang der 90er bis Anfang der 00er Jahre wäre CdG Black gewesen !
Er passt für mich ins "SO 36" nach Berlin, in die "Docks" nach Hamburg, Batschkapp - Frankfurt; Köln - Live Music Hall, Underground, MTC.

Dies ist duftmäßig genau die Art von "Schwarz" die mir nun rückblickend zu diesen Anlässen plötzlich gefehlt hat, um so einen ohnehin schon tollen Konzertabend weiter zu veredeln.

Mit der Musik (eine weitere Leidenschaft) und vor allem mit den Konzerten ist das bei mir ähnlich wie mit den Düften. Diese sind sehr stark an Emotionen, Situationen, Erinnerungen und auch den Zeitgeist gekoppelt.
Ein Duft, den man zur passenden Gelegenheit und zur richtigen Zeit trägt, das ist die Kür !
Genauso ist es mit einer Band die man zum richtigen Zeitpunkt Ihrer Karriere (bevor der "Major Deal" unterzeichnet ist und die Lust am Spielen der eigenen Stücke noch die Oberhand hat) am passenden Ort mit einem passenden Publikum erleben darf.

CdG Black zieht mich direkt mit den ersten Akkorden der Basisnote auf seine Seite.
Der Lakritz in der Herznote erinnert mich an Yohji Homme und kommt bei mir nicht allzu süß und recht trocken daher.
Vetiver und auch Weihrauch kann ich noch spürbar in der Basisnote wahrnehmen. Der Duftverlauf ist gut.

Alles in allem ein sehr guter CdG Duft. Ich könnte mir vorstellen, dass er polarisiert. Man liebt Ihn oder man hasst Ihn (ähnlich wie Odeur 71).
Straight, gnadenlos und kompromisslos.

Das was mich ein wenig stört ist die Haltbarkeit des Duftes. Diese ist bei mir leider nicht so ausgeprägt, so dass ich häufiger "nachlegen" muss.

Aber was die Haltbarkeit betrifft, um mal wieder auf die eingangs erwähnten alternden Herren "Rockgötter" zurück zu kommen, tun diese sich ja mittlerweile mitunter auch ein wenig schwer ;-)

Ich hoffe und wünsche Motorhead aber, dass Sie 2015 wieder auf die Bühne zurückkehren können.

CdG Black werde ich dieses Jahr im März und April in FFM und London einem ersten echten "Live-Test" unterziehen !
5 Antworten
nickroyale68 vor 10 Jahren 6 4
10
Duft
Die pure "Einstiegsdroge"
Meinen ersten Parfumo Kommentar möchte ich einem Duft widmen, den es seit längerer Zeit nicht mehr zu kaufen gibt und mit welchem ich einige prägende Ereignisse verbinde.
Seit ein paar Tagen mache ich mir nun schon darüber Gedanken, welchen Duft ich für meinen ersten Kommentar auswählen sollte.
Im Vergleich zu einem Großteil anderer Mitglieder der Parfumo Community besitze ich eine recht überschaubare Sammlung.
Dennoch fiel es mir gar nicht so leicht.
Meine Duftvorlieben haben sich über die Jahre stetig gewandelt/entwickelt.
Viele Düfte schaffen es mittlerweile nicht mehr in meine Sammlung.
Sie passen in eine bestimmte Zeit und zu einer Person, die ich damals war.
Dennoch gibt es "Klassiker", die ich immer noch tragen würde, die jedoch heute nicht mehr produziert werden.
Einer davon ist Jil Sander Man Pure.
Bevor ich Jil Sander Man Pure entdeckte, gab es genau 2 Düfte, die ich bis dahin benutzt hatte (Boss Number One, Azzaro Pour Homme ).
Diese in Summe 3 Düfte haben mich in der Adoleszenzphase quasi von der Tanzschule bis zum Abitur begleitet.
Wobei Boss und Azzaro immer durch ein dezentes aber stetiges Benzin/Öl Gemisch olfaktorisch überlagert wurden (ich fuhr Leichtkraftrad).
Der Autoführerschein und Jil Sander Man Pure (im wahrsten Sinne des Wortes, dann auch Pur ohne das Benzin/Öl-Gemisch… ) kamen im Anschluss an die Zweiradzeit fast zeitgleich zusammen.
Die Zweiradzeit endete abrupt, weil ich mehrfach schmerzhaft feststellen musste, dass ich für mehr als 10 PS auf 2 Rädern nicht ausreichend Talent hatte :-)
Es war Ostern 1986 ich war im österreichischen Hermagor im Skiurlaub, es gab eine Parfümerie, eine Disko und ich hatte mein Azzaro in Deutschland vergessen.
In besagter Parfümerie testete ich Jil Sander Man Pure das erste Mal.
Kopf- und Herznote gefielen mir auf Anhieb und ich besprühte mich eifrig.
Dass dieser Duft sich bei mir gut entwickelte und auch gut zu mir zu passen schien, zeigte sich am gleichen Abend, wurde ich doch sage und schreibe 4x auf den Duft angesprochen.
Das war mir bis dahin noch nicht passiert - kein Wunder, waren die anderen Düfte doch meist durch besagtes Benzin/Öl-Gemisch überlagert.
Am nächsten Tag ging ich abermals in die Parfümerie und wollte mir den Duft kaufen.
Leider gab dies das Budget für den Skiurlaub aber nicht mehr her.
Die freundliche Verkäuferin schenkte mir jedoch eine Miniatur und der restliche Urlaub war gerettet.
Anfang der 90er kaufte ich meine letzte Flasche Jil Sander.
Bei einem Freund habe ich den Duft vor ein paar Jahren nochmals riechen können, da er noch eine angebrochene Flasche hatte.
Zu dieser Zeit gab es Jil Sander Man Pure leider schon nicht mehr zu kaufen.
Ich verbinde mit dem Duft eine tolle Zeit und würde ihn sicher auch heute noch ab und zu verwenden.
4 Antworten