Nasengold

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Parfumo kennt 4 Parfums dieser Marke.
Die Parfums wurden mit durchschnittlich 7.3 von 10 bewertet. Es wurden insgesamt 508 Stimmen zu Parfums dieser Marke abgegeben.
Wissenswertes
Nasengold startete 2013 mit seinen ersten Düften #S und :P auf dem Nischenmarkt. Gegründet wurde das Hamburger Unternehmen von Christian Plesch und seiner Frau. Plesch ist ein klassisch (bei Haarmann & Reimer in Holzminden) ausgebildeter Parfümeur – dementsprechend legt er bei der Gestaltung seiner Kompositionen großen Wert auf die handwerkliche Qualität seiner Arbeiten und auf die Güte der eingesetzten Rohstoffe. In diesem Sinne geht Plesch ganz „konservativ“ bei der Entwicklung eines Duftes vor.

Aufbauend auf seinen parfumhistorischen Kenntnissen setzt Plesch hingegen bewusst eine Zäsur zu bestimmten Dufttraditionen und siedelt seine Arbeiten in der Gegenwart an. Schnörkel, sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne, sind in seinen Produkten nicht zu finden. Seine Bezüge sind ganz klar das 21. Jahrhundert und die Großstadt. Barocke Üppigkeit im Duftaufbau wird zugunsten schlanker zeitgenössischer Olfaktorik weggelassen. Auch eine geschlechtliche Zuordnung der Düfte wird nicht vorgenommen.

Die Nasengold-Düfte zeichnen sich durch eine Vorliebe für Transparenz und Schlichtheit, aber auch durch Eigenwilligkeit aus. Diese spielt zusammen mit der Originalität der Kompositionen eine Hauptrolle. Nicht am Markt getestet und orientiert, werden „Autorendüfte“ kreiert – wenn man diese Kategorie heranziehen will. Dennoch sollen sie explizit „tragbar“ sein, d.h. auf die übliche Funktion von Parfum als „schön“ oder „attraktiv“ rekurrieren.

Wiederkehrende Noten in den Nasengold-Düften sind u.a. Pfeffer, Iso E Super, Kardamom, Ingwer, Hölzer und verschiedene Frischebringer wie Grapefruit. Die Hauptnote eines Parfums spiegelt sich in der Namensgebung wider, bei der ihr Anfangsbuchstabe stellvertretend für diese steht – so spielt sich :P beispielsweise rund um das Thema Pfeffer ab.

Inspiriert wird Plesch in seiner Arbeit nach eigenen Angaben oftmals von Musik und Malerei. Ehrlichkeit, Einfachheit und Schnelligkeit, aber auch „Frechheit“ und „Schmutz“ des Punkrock finden sich zum Beispiel analog in seinen Düften in der Ablehnung von „Kitsch“ wieder, wie man ihn etwa Vanillenoten oder romantischen Blumenakkorden zuschreiben könnte. Die Nasengolddüfte äußern sich in einer gewissen Klarheit, die aber zusätzlich eine kleine, vielleicht überraschende „Dreckecke“ beinhaltet. Gleichfalls sind direkte Duftreferenzen an bestimmte Musik- und Lebensstile mithilfe von Biernoten usw. sicherlich nicht zufällig.

Mit dem Namen des Labels werden Bedeutungsfelder eröffnet, die zwar zum Themengebiet „Nase“ gehören, aber üblicherweise nicht in einen Zusammenhang mit Parfum gebracht werden: Kokain und Popel. Dieses ist ein nasengoldtypischer ironischer Bruch mit einer schöngeistigen Dufttradition und den dazu passenden Markennamen oder auch Parfumtiteln.

Die Namen der Düfte sind ebenso unüblich: zwei Zeichen, eines aus dem Alphabet und eines aus der Interpunktion, ergeben ein Symbol, das etwa lautmalerisch oder visuell Assoziationen auslöst. Auf die abkürzende Schreibweise in Chats wird insbesondere angespielt, wenn etwa mit :P eine rausgestreckte Zunge angedeutet sein soll.

Die Flakons erscheinen in einer charakteristischen Quaderform aus Glas. Durch den Behälter hindurch kann man die gelisteten Inhaltsstoffe in serifenlosen Großbuchstaben und Blocksatz erkennen, was einer ästhetischen Gesamtidee von Transparenz folgt. Das Design wird von Christian von der Heide übernommen, der ebenfalls in Hamburg ansässig ist. Einen herkömmlichen Deckel gibt es nicht, stattdessen wird eine Klammer für den Transport beigegeben. Die Düfte kommen nur in einer Größe von 100 ml in den Handel.

Interview mit Christian Plesch: http://www.parfumo.de/blog/2013/12/22/goldnase-christian-plesch-von-nasengold-im-parfumo-interview

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