27.05.2015 - 06:58 Uhr
Apicius
Apicius
Arabische Düfte in Bonn
Gerade, kurz vor Ladenschluss, schreibt mir DeGe53, sie habe einen neuen, tollen Laden endeckt, von der Straßenbahn aus, und nur 5 Fahrradminuten von meiner Wohnung entfernt. Es ist einer der Geschäfte in der inzwischen arabisch und türkisch geprägten Bonner Medina (=Altstadt), an denen deutsche Passanten meist achtlos vorbei gehen. Es gibt arabische Kleidung, Kosmetikartikel, Tees, Räucherstäbchen, Bakhoor und - arabische Parfumöle!
Es ließ mir keine Ruhe, ich bin sofort hingefahren. Erst neulich bestellte ich im Internet zwei Parfums von Al Rehab; natürlich blind, weil Probenbestellung von Parfumölen nicht möglich ist. Und Parfums kann man nur auf der Haut testen, alles andere ist Unsinn. Was blieb mir anderes übrig?
Doch damit ist jetzt Schluss! Von nun an steht zumindest Bonner Parfumfreunden die klassische arabische Parfumkunst offen. In dem kleinen, erst vor kurzem eröffneten Geschäft gibt es ein großes Sortiment vollkommen unbekannter Düfte. Es gibt Parfums im Sprayflakon, es gibt Parfumcremes, es gibt natürlich Parfumöle. Dann gibt es allerlei Räucherwerk, arabische Räucherstäbchen und auch Bakhoor. Der nette Verkäufer zeigte mir einen kleinen, elektrisch betriebenen Bakhoor-Ofen, auf dem Weihrauch, wohl auch Adlerholz und anderes verbrannt wird.
Mit den Parfumölen hat es eine besondere Bewandtnis. Sie kommen nicht von einer der größeren arabischen Parfummarken, sondern werden offenbar handwerklich hergestellt - von einem befreundeten Parfumeur, welcher damit im Nebenerwerb hauptsächlich in Frankreich tätig sei, sich gelegentlich aber auch auf dem Bonner Flohmarkt in der Rheinaue sehen ließe. Schön aufgereiht stehen sie in größeren und kleineren Flakons in einer schmucken Glasvitrine hinter der Ladentheke. Man bekommt sie gezeigt, kann am Glasstopfen riechen, und auf Wunsch darf man auf der Haut probieren. Wenn man sich für einen Duft entscheidet, bekommt man ihn in einen kleinen Glasflakon abgefüllt. Es ist wie bei Harry Lehmann in Berlin, nur auf arabisch!
Ich habe den Eindruck, d a s ist sie, die klassische arabische Parfumkunst. Sicher ist es nicht der ganz exklusive, hochpreisige Bereich, der hier angeboten wird. In der Bonner Altstadt wohnen halt keine Ölscheichs! Doch was ich gerochen habe, hat mir gefallen. Im übrigen versicherte man mir, man könne auf Wunsch auch die teuren Oud-Parfumöle über 100 € besorgen.
Ich habe mich für zwei Parfumöle entschieden: 6 ml eines Öls mit dem schlichten Namen „Amber“, und 3 ml eines geheimnisvollen „Mukhallat“, auf deutsch „Mischung“. Es bestehe aus 6 oder 7 unterschiedlichen Parfums, wurde mir gesagt. Zusammen habe ich 25 € ausgegeben, „mit Rabatt“!
Der Taiba Shop hat gerade neu eröffnet. Der sympathische Verkäufer sah sich selber noch nicht als Parfumfachmann, aber er wolle sich weiter einarbeiten. Bei seinem nächsten Besuch in Saudi Arabien werde er sich noch genauer umsehen. Auf Interesse stieß meine Erwähnung von Parfumo. Vielleicht können wir ja demnächst etwas von ihnen über arabische Parfumherstellung erfahren?
Stand: 2010
Es ließ mir keine Ruhe, ich bin sofort hingefahren. Erst neulich bestellte ich im Internet zwei Parfums von Al Rehab; natürlich blind, weil Probenbestellung von Parfumölen nicht möglich ist. Und Parfums kann man nur auf der Haut testen, alles andere ist Unsinn. Was blieb mir anderes übrig?
Doch damit ist jetzt Schluss! Von nun an steht zumindest Bonner Parfumfreunden die klassische arabische Parfumkunst offen. In dem kleinen, erst vor kurzem eröffneten Geschäft gibt es ein großes Sortiment vollkommen unbekannter Düfte. Es gibt Parfums im Sprayflakon, es gibt Parfumcremes, es gibt natürlich Parfumöle. Dann gibt es allerlei Räucherwerk, arabische Räucherstäbchen und auch Bakhoor. Der nette Verkäufer zeigte mir einen kleinen, elektrisch betriebenen Bakhoor-Ofen, auf dem Weihrauch, wohl auch Adlerholz und anderes verbrannt wird.
Mit den Parfumölen hat es eine besondere Bewandtnis. Sie kommen nicht von einer der größeren arabischen Parfummarken, sondern werden offenbar handwerklich hergestellt - von einem befreundeten Parfumeur, welcher damit im Nebenerwerb hauptsächlich in Frankreich tätig sei, sich gelegentlich aber auch auf dem Bonner Flohmarkt in der Rheinaue sehen ließe. Schön aufgereiht stehen sie in größeren und kleineren Flakons in einer schmucken Glasvitrine hinter der Ladentheke. Man bekommt sie gezeigt, kann am Glasstopfen riechen, und auf Wunsch darf man auf der Haut probieren. Wenn man sich für einen Duft entscheidet, bekommt man ihn in einen kleinen Glasflakon abgefüllt. Es ist wie bei Harry Lehmann in Berlin, nur auf arabisch!
Ich habe den Eindruck, d a s ist sie, die klassische arabische Parfumkunst. Sicher ist es nicht der ganz exklusive, hochpreisige Bereich, der hier angeboten wird. In der Bonner Altstadt wohnen halt keine Ölscheichs! Doch was ich gerochen habe, hat mir gefallen. Im übrigen versicherte man mir, man könne auf Wunsch auch die teuren Oud-Parfumöle über 100 € besorgen.
Ich habe mich für zwei Parfumöle entschieden: 6 ml eines Öls mit dem schlichten Namen „Amber“, und 3 ml eines geheimnisvollen „Mukhallat“, auf deutsch „Mischung“. Es bestehe aus 6 oder 7 unterschiedlichen Parfums, wurde mir gesagt. Zusammen habe ich 25 € ausgegeben, „mit Rabatt“!
Der Taiba Shop hat gerade neu eröffnet. Der sympathische Verkäufer sah sich selber noch nicht als Parfumfachmann, aber er wolle sich weiter einarbeiten. Bei seinem nächsten Besuch in Saudi Arabien werde er sich noch genauer umsehen. Auf Interesse stieß meine Erwähnung von Parfumo. Vielleicht können wir ja demnächst etwas von ihnen über arabische Parfumherstellung erfahren?
Stand: 2010
