20.09.2014 - 14:23 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
18
Verliebt. Fast.
Nein – es war keine Liebe auf den ersten Atemzug.
Auch nicht auf den zweiten, den dritten und den vierten.
Und eigentlich ist auch jetzt, am Ende des vierten Testtages, keine Liebe entbrannt zwischen "Cèdre" und mir, spüre ich weder tiefe Zuneigung noch überschäumende Begeisterung.
Aber ich bin angetan von diesem unauffällig-unaufdringlichen Begleiter, der nichts falsch macht und damit eigentlich alles richtig, der sich nirgendwo vordrängt und niemandem den Atem raubt, sich weder anbiedert noch auf meiner Frauenhaut den starken Mann markiert.
Das macht ihn zum Sympathieträger, zum guten Freund - doch auch zu mehr?
"Cèdre" eröffnet mit einem herbwürzigen, schwach gummiartig-synthetischen und feuchtdumpfen Akkord, der den schwülen Schwaden in meinem Badezimmer ähnelt, wenn ich zu einem für Männerhaut konzipierten Duschgel gegriffen habe.
Nicht aquatisch-frisch-sauber, eher maskulin-würzig und nicht ganz so sauber – dafür sorgt jener dunkle, hitzigwarme und ein klein wenig unanständige Unterton, den ich in Düften wie "Testostérone" und "Askew" so sehr liebe und auch in preisgünstigeren Creationen durchaus zu schätzen weiß, wenn sich weder Parfümeur noch Träger in der Dosierung vertun.
Eine gute Weile changieren dumpffeuchtgrünliche Nuancen, die an die schweren Düfte der Natur nach einem ausgiebigen Sommerregen erinnern, mit warmwürzigem Lederholz, bevor sich im Laufe weniger Stunden die dunklen Anteile verstärken und damit meine Assoziationen an den Herzensbrecher von Sentifique.
Ein wenig Weihrauch weht im Hintergrund mit, jener harzig-aromatische, der eigentlich gar nicht da sein sollte, der mich vielleicht nur an der Nase herumführt und für jene doch so wahrnehmbar ist, eng gepaart mit würzigdunklem Holz.
Das ist fein, ohne Zweifel, das gefällt mir, keine Frage – allein: All diese Nuancen entwickeln und entfalten sich so nah an der Haut, daß Nase und Handgelenk über Stunden hinweg eine Einheit bilden müßten, um nur ja keine Facette zu verpassen.
Mit jedem Zentimeter Abstand zwischen Haut und Nase verwischen sich die Noten, wird der Eindruck verschwommener, beliebiger und letztlich nichtssagender – ein Duft, der in der Nähe lebt, von und für Intimität, der seine Stärke bezieht aus gedimmtem Licht und gedrosselter Lautstärke.
Und aus unvermuteter Zärtlichkeit, die mich immer wieder überrascht, wenn wir eine Handvoll Stunden später Seite an Seite auf dem Moschusbett liegen, Haut an Haut, sauber und sanft und warm – fast verliebe ich mich doch noch in diesen letzten Atemzügen.
Aber nur fast.
Auch nicht auf den zweiten, den dritten und den vierten.
Und eigentlich ist auch jetzt, am Ende des vierten Testtages, keine Liebe entbrannt zwischen "Cèdre" und mir, spüre ich weder tiefe Zuneigung noch überschäumende Begeisterung.
Aber ich bin angetan von diesem unauffällig-unaufdringlichen Begleiter, der nichts falsch macht und damit eigentlich alles richtig, der sich nirgendwo vordrängt und niemandem den Atem raubt, sich weder anbiedert noch auf meiner Frauenhaut den starken Mann markiert.
Das macht ihn zum Sympathieträger, zum guten Freund - doch auch zu mehr?
"Cèdre" eröffnet mit einem herbwürzigen, schwach gummiartig-synthetischen und feuchtdumpfen Akkord, der den schwülen Schwaden in meinem Badezimmer ähnelt, wenn ich zu einem für Männerhaut konzipierten Duschgel gegriffen habe.
Nicht aquatisch-frisch-sauber, eher maskulin-würzig und nicht ganz so sauber – dafür sorgt jener dunkle, hitzigwarme und ein klein wenig unanständige Unterton, den ich in Düften wie "Testostérone" und "Askew" so sehr liebe und auch in preisgünstigeren Creationen durchaus zu schätzen weiß, wenn sich weder Parfümeur noch Träger in der Dosierung vertun.
Eine gute Weile changieren dumpffeuchtgrünliche Nuancen, die an die schweren Düfte der Natur nach einem ausgiebigen Sommerregen erinnern, mit warmwürzigem Lederholz, bevor sich im Laufe weniger Stunden die dunklen Anteile verstärken und damit meine Assoziationen an den Herzensbrecher von Sentifique.
Ein wenig Weihrauch weht im Hintergrund mit, jener harzig-aromatische, der eigentlich gar nicht da sein sollte, der mich vielleicht nur an der Nase herumführt und für jene doch so wahrnehmbar ist, eng gepaart mit würzigdunklem Holz.
Das ist fein, ohne Zweifel, das gefällt mir, keine Frage – allein: All diese Nuancen entwickeln und entfalten sich so nah an der Haut, daß Nase und Handgelenk über Stunden hinweg eine Einheit bilden müßten, um nur ja keine Facette zu verpassen.
Mit jedem Zentimeter Abstand zwischen Haut und Nase verwischen sich die Noten, wird der Eindruck verschwommener, beliebiger und letztlich nichtssagender – ein Duft, der in der Nähe lebt, von und für Intimität, der seine Stärke bezieht aus gedimmtem Licht und gedrosselter Lautstärke.
Und aus unvermuteter Zärtlichkeit, die mich immer wieder überrascht, wenn wir eine Handvoll Stunden später Seite an Seite auf dem Moschusbett liegen, Haut an Haut, sauber und sanft und warm – fast verliebe ich mich doch noch in diesen letzten Atemzügen.
Aber nur fast.
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