02.04.2022 - 15:26 Uhr
Nüsternlust
6 Rezensionen
Nüsternlust
Hilfreiche Rezension
3
Batch No. 46 vs. Rive Gauche, grün vs. lila, Natur vs. Kultur
Hier wird (wieder einmal) eine Alternative zu dem von mir hoch verehrten Rive Gauche ins Spiel gebracht. Hier hört der Spaß auf, und es muss eine ernsthafte Auseinandersetzung her. Los geht's...
Rive Gauche scheint für jeden etwas anderes zu bedeuten. Das überrascht nicht, wenn ein Duft verschieden Phasen im Verlauf hat und vor allem, wenn verschiedene Formulierungen existieren.
Mich persönlich hat bereits die Auswechslung der Metalldosen-Urversion durch ihren Nachfolger mit der eckigen Kappe geschmerzt. Immerhin war der Neue (inzwischen möglicherweise selbst bereits wieder reformuliert) immer noch recht nah am Original und damit farblich-assoziativ lila. Er ging aber des Teils verlustig, der für mich das Geniale und Seligmachende an RG ausmacht, nämlich der leicht kratzige, herbe Akkord, der sich in der Urversion einstellt, sobald sich die Kopfnoten verabschiedet haben.
Der Batch No. 46 hat nun also eine nicht leugbare Ähnlichkeit zu RG's Ur-Kopfnote. Er gleicht auch dem RG-Nachfolger mit der eckigen Kappe, außer dass er grün anstatt lila erscheint. Diese Barbershopnote, nun in grün, gefällt mir sogar. Das ist in der Tat im Alltag (sofern man da immer parfümiert sein will) äußerst unkompliziert zu tragen, besonders bei Outdooraktivitäten. Leider bleibt schon bald nur noch eine unrunde bis naive Moschus-Amber-Kombi übrig, die den Duft ins vollkommen Triviale stürzt und mich regelrecht nervt. Keine Alltagssituation kann nun mehr banal genug sein, als dass man mit diesem Duftakkord "olfaktorisch overdressed" sein könnte. Mit so etwas kommt jemand, der die Klasse von RG zu schätzen weiß, ganz schwer zurecht. Wer das Ur-RG auflegt, um in den Genuss der Herz- und Basisnoten zu kommen, dem ist doch schnuppe, ob es in der amerikanischen Pampa irgendeinen Berg zu besteigen gilt (so der Mythos der Namensgebung für den Batch), einen Berg, der nicht mal einen Namen, sondern nur eine Zahl hat. Nein, so jemand streift sein schickes Sakko über und geht mal wieder in den Jazzclub, oder setzt sich ins Café, um Zeitung oder anspruchsvolle Literatur zu lesen.
Brut Fabergé wurde auch mal irgendwo als RG-verwandt gehandelt, ist aber auch grün und, noch weiter entfernt, maximal der Kopfnote ähnlich.
Aber wenn es wieder mal einen Anwärter auf den RG-Ersatz geben sollte...., immer her damit!
Rive Gauche scheint für jeden etwas anderes zu bedeuten. Das überrascht nicht, wenn ein Duft verschieden Phasen im Verlauf hat und vor allem, wenn verschiedene Formulierungen existieren.
Mich persönlich hat bereits die Auswechslung der Metalldosen-Urversion durch ihren Nachfolger mit der eckigen Kappe geschmerzt. Immerhin war der Neue (inzwischen möglicherweise selbst bereits wieder reformuliert) immer noch recht nah am Original und damit farblich-assoziativ lila. Er ging aber des Teils verlustig, der für mich das Geniale und Seligmachende an RG ausmacht, nämlich der leicht kratzige, herbe Akkord, der sich in der Urversion einstellt, sobald sich die Kopfnoten verabschiedet haben.
Der Batch No. 46 hat nun also eine nicht leugbare Ähnlichkeit zu RG's Ur-Kopfnote. Er gleicht auch dem RG-Nachfolger mit der eckigen Kappe, außer dass er grün anstatt lila erscheint. Diese Barbershopnote, nun in grün, gefällt mir sogar. Das ist in der Tat im Alltag (sofern man da immer parfümiert sein will) äußerst unkompliziert zu tragen, besonders bei Outdooraktivitäten. Leider bleibt schon bald nur noch eine unrunde bis naive Moschus-Amber-Kombi übrig, die den Duft ins vollkommen Triviale stürzt und mich regelrecht nervt. Keine Alltagssituation kann nun mehr banal genug sein, als dass man mit diesem Duftakkord "olfaktorisch overdressed" sein könnte. Mit so etwas kommt jemand, der die Klasse von RG zu schätzen weiß, ganz schwer zurecht. Wer das Ur-RG auflegt, um in den Genuss der Herz- und Basisnoten zu kommen, dem ist doch schnuppe, ob es in der amerikanischen Pampa irgendeinen Berg zu besteigen gilt (so der Mythos der Namensgebung für den Batch), einen Berg, der nicht mal einen Namen, sondern nur eine Zahl hat. Nein, so jemand streift sein schickes Sakko über und geht mal wieder in den Jazzclub, oder setzt sich ins Café, um Zeitung oder anspruchsvolle Literatur zu lesen.
Brut Fabergé wurde auch mal irgendwo als RG-verwandt gehandelt, ist aber auch grün und, noch weiter entfernt, maximal der Kopfnote ähnlich.
Aber wenn es wieder mal einen Anwärter auf den RG-Ersatz geben sollte...., immer her damit!
2 Antworten