Fierce Abercrombie & Fitch 2002 Cologne

Den ersten Test mit diesem Duft habe ich unternommen, ohne zu wissen, dass es das vielgepriesene „Fierce“ ist - die Beschriftung des Minisprühers hatte sich nämlich gelöst. Im Vertrauen darauf, dass der liebe Spender mir bestimmt eine nette Überraschung ins Duftpäckchen gelegt hat, habe ich also völlig unvoreingenommen durch Duftpyramiden, Bewertungen und Kommentare einen kräftigen Sprüher auf den Handrücken gegeben.

Hmm, eindeutig ein Herrenduft – im Auftakt zitrisch-frisch, leicht würzig, aquatische Anklänge, ziemlich synthetische Anmutung, im Ausklang etwas holzig … nicht unbedingt eine Nahtoderfahrung für meine Nase, aber gefühlte tausend Düfte aus dem Drogerieregal riechen ähnlich.

Als ich dann auf Nachfrage erfahren habe, dass ich den angeblichen Pantydropper Fierce aufgesprüht habe, ist bei mir nur eins gedroppt: meine Kinnlade. DAS soll dieses unglaublich tolle, frauenverführende Fierce sein? Der Duft mit Sexappeal? Kann doch nicht sein! Also habe ich flugs die von den Parfumeuren eigentlich vorgesehenen Projektionsflächen, nämlich meinen Mann und ein unschuldiges T-Shirt, zwangsbeduftet, am Ergebnis hat sich jedoch nichts geändert.

Fierce riecht nicht unbedingt fies, aber unglaublich beliebig, wie unzählige andere For Men und/oder Sport-Düfte, die man in jedem gut sortierten Drogeriemarkt für kleines Geld kaufen kann und von denen er sich nur durch seine zugegebenermaßen unglaubliche Haltbarkeit unterscheidet. Für meine Nase ein belangloser Duft ohne Wiedererkennungswert, was ich in Anbetracht des ambitionierten Preises und des Traras, der rundherum veranstaltet wird, als umso ärgerlicher empfinde.