Le Vie della Lana - Kid Mohair Acqua di Biella 2008
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Top Rezension
Sauber macht lustig
Willst Du wie frisch geduscht riechen, dann geh' einfach duschen! Quatsch, das tolle an Parfüms ist ja gerade die Möglichkeit, Flüchtiges zu verlängern und dieses gute Gefühl von Frische noch eine Weile mit in den Tag zu nehmen. Clean-Düfte kamen mir bisher etwas verwechselbar vor. Nachdem ich aber kürzlich im Forum den tollen Thread von Peanut "Parfumos geballtes Sauberduft-Wissen" entdeckte, wurde mir klar, dass es für mich auf diesem Gebiet noch einiges zu entdecken gibt und dass auch Sauberdüfte durchaus facettenreich und differenziert sein können. Mein vorläufiger Favorit ist Kid Mohair.
Kid Mohair heißt die Wolle der Angora- bzw. Mohairziege und Kid Mohair, der Duft, ist Teil einer Parfümlinie, die sich an das Thema Wolle anlehnt ("Le Vie della Lana" – "Die Straße der Wolle").
Die Beschreibung, ein Duft umhülle die Trägerin wie ein warmer Kaschmirpulli, ist durch den häufigen Gebrauch fast schon zum Klischee geworden. Vielleicht taugt der Mohairpulli nicht als Analogie, da er zu stark haart? Kid Mohair erinnert mich jedenfalls nicht an Wolle, er hat auch nichts Einhüllendes oder Kuscheliges, es ist ganz einfach ein schöner, netter Sauberduft! Nett klingt ja etwas langweilig, das Nett geht hier aber eher in Richtung wohltuend, unaufdringlich, dezent und lustig.
Ja, er startet mit Mangoaromen, die nicht an echte Früchte, sondern den Geruch von Mangojoghurt oder fruchtig duftende Weichspüler und Shampoos erinnern und das wirkt irgendwie lustig. Im weiteren Verlauf verwandelt sich die Mango in einen weichen, weißen Pfirsich, vielleicht ist das der Osmanthus, der ja manchmal so ein liebliches Fruchtaroma verströmt. Der Moschus ist zu keiner Zeit stechend, sondern geschmeidig, als hätte er geholfen, die Fruchtnoten langsam und gleichmäßig in die Basis einzurühren. Und zwar so lange, bis von Patchouli und Ambra kaum noch etwas übrig bleibt.
Nach ca. einer Stunde kommt ein Hauch Rose zum Vorschein, die lustig-verspielte Atmosphäre des Beginns verfliegt langsam, es riecht jetzt seriöser, sehr feminin und noch deutlicher nach Frischeduft. Es ist eine klare Sommerfrische, ohne kühle Nuancen. Skeptiker dieses Duft-Genres werden bestimmt auch bei diesem Frischekick kritisch bleiben, für alle anderen (in erster Linie Frauen) ist er auf jeden Fall einen Test wert! Kid Mohair hat eine unbeschwerte Ausstrahlung und macht mir gute Laune. Sauberdüfte sind für mich so etwas wie fettreduzierte Wurst, es bleibt ein Verlangen nach Mehr. Aber an manchen Tagen – vielleicht an solchen der olfaktorischen Übersättigung – ist weniger tatsächlich mehr. Oder, da er nach vier Stunden ohnehin nur noch aus nächster Nähe wahrnehmbar ist, man wechselt am Mittag einfach zu einem neuen, saftigeren Duft.
Kid Mohair heißt die Wolle der Angora- bzw. Mohairziege und Kid Mohair, der Duft, ist Teil einer Parfümlinie, die sich an das Thema Wolle anlehnt ("Le Vie della Lana" – "Die Straße der Wolle").
Die Beschreibung, ein Duft umhülle die Trägerin wie ein warmer Kaschmirpulli, ist durch den häufigen Gebrauch fast schon zum Klischee geworden. Vielleicht taugt der Mohairpulli nicht als Analogie, da er zu stark haart? Kid Mohair erinnert mich jedenfalls nicht an Wolle, er hat auch nichts Einhüllendes oder Kuscheliges, es ist ganz einfach ein schöner, netter Sauberduft! Nett klingt ja etwas langweilig, das Nett geht hier aber eher in Richtung wohltuend, unaufdringlich, dezent und lustig.
Ja, er startet mit Mangoaromen, die nicht an echte Früchte, sondern den Geruch von Mangojoghurt oder fruchtig duftende Weichspüler und Shampoos erinnern und das wirkt irgendwie lustig. Im weiteren Verlauf verwandelt sich die Mango in einen weichen, weißen Pfirsich, vielleicht ist das der Osmanthus, der ja manchmal so ein liebliches Fruchtaroma verströmt. Der Moschus ist zu keiner Zeit stechend, sondern geschmeidig, als hätte er geholfen, die Fruchtnoten langsam und gleichmäßig in die Basis einzurühren. Und zwar so lange, bis von Patchouli und Ambra kaum noch etwas übrig bleibt.
Nach ca. einer Stunde kommt ein Hauch Rose zum Vorschein, die lustig-verspielte Atmosphäre des Beginns verfliegt langsam, es riecht jetzt seriöser, sehr feminin und noch deutlicher nach Frischeduft. Es ist eine klare Sommerfrische, ohne kühle Nuancen. Skeptiker dieses Duft-Genres werden bestimmt auch bei diesem Frischekick kritisch bleiben, für alle anderen (in erster Linie Frauen) ist er auf jeden Fall einen Test wert! Kid Mohair hat eine unbeschwerte Ausstrahlung und macht mir gute Laune. Sauberdüfte sind für mich so etwas wie fettreduzierte Wurst, es bleibt ein Verlangen nach Mehr. Aber an manchen Tagen – vielleicht an solchen der olfaktorischen Übersättigung – ist weniger tatsächlich mehr. Oder, da er nach vier Stunden ohnehin nur noch aus nächster Nähe wahrnehmbar ist, man wechselt am Mittag einfach zu einem neuen, saftigeren Duft.
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