Blu Mediterraneo

Cedro di Taormina 2016

Cedro di Taormina von Acqua di Parma
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7.7 / 10 232 Bewertungen
Cedro di Taormina ist ein beliebtes Parfum von Acqua di Parma für Damen und Herren und erschien im Jahr 2016. Der Duft ist frisch-zitrisch. Es wurde zuletzt von LVMH vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Frisch
Zitrus
Holzig
Würzig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZitronatzitroneZitronatzitrone BasilikumBasilikum PetitgrainPetitgrain
Herznote Herznote
LavendelLavendel schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer
Basisnote Basisnote
VirginiazederVirginiazeder haitianisches Vetiverhaitianisches Vetiver LabdanumLabdanum
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Bewertungen
Duft
7.7232 Bewertungen
Haltbarkeit
6.5202 Bewertungen
Sillage
6.0207 Bewertungen
Flakon
7.9199 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.239 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 22.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum war Teil der Kollektion „Blu Mediterraneo”.

Rezensionen

14 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Chizza

332 Rezensionen
Chizza
Chizza
Top Rezension 32  
Ein eleganter Duft für den Sommer
Da war ich also nach Jahren zurück in meiner Heimat, wandelte am Fuße des Berges hinab zu den Stadttoren meines Dorfes in Sizilien: Taormina. Es fühlte sich grotesk an, hierher zurückzukommen, doch merkte ich schnell, wie sehr ich dieses Idyll vermisst hatte. Warum genau ich damals fortging, das kann ich in der Retrospektive gar nicht mehr sinnbehaftet in Worte fassen. Ich mäanderte durch das Tal gen Dorf, bemerkte allerdings In mir selbst ein sanftes Zögern. Es wurde deutlicher: So langsam überkam mich ein mulmiges Gefühl nach all den Jahren weswegen ich draußen noch ein wenig umherstreifte, mich zerstreuen musste, mit gewissermaßen die Angst vor der eigenen Courage nehmen musste.
So wandelte ich durch die nahegelegenen Zitronenhaine und genoss die frische Luft, welche die Zitronen duften ließen kombiniert mit einer Brise welche direkt vom Meer herüber zukommen schien.
Nicht weit entfernt standen Pomeranzenbäume, welche im Wind ihre Äste tanzen ließen. Ich ergriff mehrere Blätter und führte diese an meine Nase. Wundervoll, wie mir dieser intensiv-krautige Orangenduft in die Nase stieg. So vertraut und doch so erfrischend neu. Vermischt mit den Zitronenbäumen nicht weit entfernt, fühlte sich dies belebend an. Ich lächelte bei dem Gedanken, denn besser konnte meine Heimkehr nicht beginnen.
Doch unterschwellig begleitete mich ein steter holzig-würziger und erhabener Duft....konnte es...?
Konnte das nach all den Jahren sein? All die Jahre des Wandels, des Fortschritts aber hier mussten sie irgendwo stehen. Wie lauter Mahnmale der Tradition, des sich auf die Wurzeln Besinnens, der Wichtigkeit der innerlichen Einkehr. Ich ging einige Schritte und erblickte sie endlich, die wundervollen Virginiazedern. Dort standen sie und ich trat näher um ihre kleinen fast schon nadelartigen Blattwerke zu betrachten. Es duftete wunderbar holzig, leicht herb. Vereinzelt sah ich Marienkäfer auf den Zedern umherschwirren, ich war also nicht alleine mit meinem Eindruck.
Nun war ich soweit. Das Wiedersehen mit den alten Bekannten aus dem Dorf stand an und ich hatte genug Zuversicht geschöpft. Ein letztes Mal blickte ich um mich herum, sog alle Gerüche auf :
Die dominante Zeder welche die Düfte der Pomeranzen und Zitronen förmlich aufsog, dabei sanft umspielt vom Lavendel, welcher die frischen Noten einerseits, andererseits auch das herbere Element des Petitgrains und der Zeder untermalte. Ich machte mich auf den Weg und bemerkte noch, wie eine würzig-pfeffrige Note das zitrische Wesen sukzessive abzulösen suchte.

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Acqua di Parma ist ein Label, welches ich sehr schätze. Diesen hier mitgezählt, besitze ich fünf Düfte welche alle die natürlichen Zitrusnoten vereint und welche häufig in ihrer Schlichtheit enorme Eleganz ausstrahlen. Der Cedro di Taormina wird leider nicht mehr produziert, ist aber ein erfrischender Duft der besonderen Art, da ihm die Zeder als Nukleus innewohnt, welche von außen die erfrischenden Facetten erhält. Diese sind herber Natur, passend zur leisen und ernsthaften Zeder.
Vor dem Duft hier war ich auf der Suche nach einem sommerlichen Erfrischer der etwas anderen Art. Ich suchte noch eine Ergänzung zu denen aus meiner Sammlung, etwas fürs Büro genauer für Kundentermine, was mehr Eleganz ausstrahlen sollte als es ein schlichter Zitrusduft tut. Bei Cedro di Taormina gefällt mir die oben erwähnte Kombination sehr und ich werde hiermit meine Suche nach Düften für den Sommer schließen.

Edit: ich möchte AdAstra für die Probe danken, das hatte ich zunächst vergessen.
19 Antworten
8
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 30  
Am Ätna
Taormina. Da war ich als Zwölfjähriger mal. Wir hatten in der Nähe Urlaub gemacht, in Naxos.

Naturgemäß bleiben einem Kind von einer solchen Reise ganz andere Dinge im Gedächtnis als den Großen, mehr „Geschehen“ und weniger „Stimmung“ vielleicht. Lebhaft weiß ich zum Beispiel noch, dass mein achtjähriger Bruder plötzlich aus unserem Hotel verschwunden war. Selbst als kleiner Junge hatte ich von der Kronzucker-Entführung drei Jahre zuvor mitbekommen und – Prominenz-Unterschied hin oder her - die Sorgen meiner Eltern waren enorm. Zum Glück tauchte unser Jüngster nach einer Stunde wohlbehalten wieder auf, wie üblich mit ernstem Blick und prophylaktisch-trotzig vorgeschobenem Unterkiefer – das Bild sehe ich bis heute vor mir. Er sei halt in Naxos spazieren gegangen…

Vor allem jedoch erinnere ich mich an den Ätna. Ein paar Monate vorher, im März 1983, war er ausgebrochen und die Lage war im Sommer stabil genug, geführte Ausflüge dorthin zuzulassen. Der Blick in die Lava-Löcher war beeindruckend. Einige Teilnehmer der Tour hatten ungeachtet entsprechender Hinweise kein festes Schuhwerk angezogen, sondern liefen in Riemen-Schühchen oder Stroh-Sandalen über das Geröll. Eine Frau geriet am abschüssigen Rand einer Öffnung ins Straucheln. Sie schwankte und konnte sich nur mit knapper Not fangen. Aus ihrer Jackentasche glitt eine Packung Zigaretten heraus, fiel in das Glut-Loch und zerschmurgelte in Sekundenschnelle.

Wenn wir Kinder im Bett lagen, drang durchs Fenster das leise, beruhigende Gemurmel der Stimmen meiner Eltern und der Eltern einer schwedischen Familie, die das Appartement über unserem bewohnte. Die Großen saßen zu viert auf der Terrasse und genossen die abendliche Milde, während in der Ferne die glühenden Lavaströme des Ätna in der zunehmenden Dunkelheit immer heller schienen. Bisweilen – so berichteten sie – legte sich etwas wie ein Schleier auf die Haut und der Wein schmeckte anschließend nach Asche.

An Taormina hingegen habe ich leider kaum Erinnerungen. Ich werde nochmal hinfahren müssen…

Jetzt aber zum Duft - obwohl wir ein Detail unbemerkt schon gestreift haben.

„Cedro“ bezeichnet Zeder und Zitronat gleichermaßen. Vermutlich ein Wortspiel. Beiden Bedeutungen wird der Duft gerecht. Er startet eher zitronenschalig als zitrisch-frisch; gedämpft und wenig sauer, vielmehr mit jenem leicht künstlich-reinigungsmittelhaften Einschlag, der den Hesperidien-Schalen eigen ist. Sidolin wurde bereits erwähnt, das passt prima! Der Hausputz geht allerdings rasch vorbei und dann ist der Duft nobel-sanftzitrisch. Die Schale und das Weiße der Zitrone sind nun diszipliniert und völlig unbitter eingebunden, stattdessen luftig-frisch, nur eine Spur herb. Petitgrain liefert eine grüne Beigabe.

Das Basilikum hat zunächst Mühe, erst nach einer Viertelstunde ist es besser zu identifizieren und wirkt frisch gepflückt. Lavendel? Hm... Gegen Ende der Auftakt-Stunde mag ich ihm einen ersten Auftritt zubilligen, streng-trocken-ernsthaft, fast ein bisschen seifig. Ich stürze mich freilich lieber auf den Schwarzen Pfeffer. Er bewegt sich an der Schwelle des Spürbaren, doch will ich ihn mir einbilden, denn er gibt dem Duft eine klitzekleine, grenz-rauchige Kante. Ich denke an einen vom Ätna herangewehten Asche-Schleier….

Schon nach einer halben Stunde wird der Duft merklich ruhiger. Die Zeder scheint mir bereits das Weiße der Zitrone zu substituieren. Daneben erahne ich mir im Laufe der zweiten Stunde einen Hauch süßdunkler Orange, sacht beharzt, köstlich, aber still.

Nach drei Stunden benötigt der geneigte Riecher einige Ruhe und Nähe, um den fraglos schönen Rest würdigen zu können. Der Lavendel ist weiterhin beteiligt, sehr edel, die Zeder ist luftig-dezent. Vetiver, sonst häufig Zitrusfrische-Verlängerer, hat bloß eine Nebenrolle. Liegt wahrscheinlich daran, dass der Duft hier nicht primär mit Zitrusfrische, sondern eben mit der Schale und dem Weißen der Zitrone spielt. Trotzdem bleibt eine luftige Wenn-auch-nur-Schale-Frische noch ein Weilchen erhalten. Berühmt ist die Haltbarkeit damit gleichwohl insgesamt nicht.

Fazit: Wer sich nicht an gelegentlichem Nachsprüh-Bedarf stört, wird ganz ordentlich und für einen Zitrus-Duft halbwegs originell bedient.
17 Antworten
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
DaveGahan101

535 Rezensionen
DaveGahan101
DaveGahan101
Top Rezension 41  
Live aus dem Büro - Interview mit einer 3er Männer-WG
Auszug aus dem heutigen Interview mit einer 3er-Männer-WG(Zweckgemeinschaft), geführt wurde das Interview von der schwäbischen Zeitung "Kehrwoche 24x7" mit Dave, Kollege 1 und Kollege 2.
Das komplette Interview gibts auf den Pay-Channels Douglas, Breuninger und Mußler.

Kehrwoche: Hallo Dave, schön dass Du Dir für dieses Interview Zeit genommen hast, Zeit ist schliesslich Geld...sagt man doch so im Ländle oder?

Dave: Gern geschehen, kleine Korrektur, es heisst "Zeit isch Geld" richtigerweise..und Geld hemmer koins(Red. "Geld haben wir keines")also fangen Sie an!

Kollege 1(flüsternd zu Kollege2): Der hat doch was an der Waffel mit seinen Parfums!

Kehrwoche: Was haben Sie denn heute für einen schönen blauen Flakon neben dem Monitor?

Dave: Das ist mein neuerster Zugang in der Sammlung, inzwischen 21 Stück, der ist aus dem renomierten Haus Acqua di Parma, die haben eine klassische Cologne-Serie für die Männer und eine mediterane blaue Serie für beide Geschlechter, die bereits 7 Düfte umfasst, dieser ist der neue "Cedro di Taormina"!

Kehrwoche: Wer braucht 21 Düfte und warum?
Kollege1: (Kopfschütteln)
Kollege2: (Kopfschütteln)
Dave: Ich brauche das, so habe ich für jede Gelegenheit und Anlaß den "richtigen" Duft, wer braucht 17 Zinnteller auf dem Regal oder 23 Gartenzwerge im Garten oder 5 Kästen Stuttgarter Hofbräu?
Kollege1:(Reusper)
Kollege2:(Reusper)

Kehrwoche: Aeehmm..ok..da haben Sie nun auch wieder recht..ok..also warum haben Sie diesen gekauft, also den 21. und was zeichnet ihn aus..diesen Pedro und Gina oder wie hiess der nochmal?

Dave: Cedro di Taormina!!!!..können Sie denn kein französisch krutzefix?
Kehrwoche: Wir kennet älles nur koi Hochdeitsch! (Red. "wir können alles ausser Hochdeutsch")!

(Duft inzwischen grossflächig und grosszügig aufgesprüht)

Dave: Also nochmal, Cedro di Taormina zeichnet eine grün-zitrische Kopfnote aus, herb-fruchtig und sehr erfrischend, wie der Frühling abgefüllt in Flaschen(Kollege1 + 2 machen eine international bekannte "Scheibenwischer"-Handbewegung). Alles schon mal dagewesen, nicht wirklich neu..aber der hat irgendetwas für mich, die Mischung fruchtig-holzig ist sehr gelungen, auch diese Kombination kenne man aus vielen Düften, aber hier ist sie sehr gut gelungen! Je länger man ihn trägt, je holziger wird er!

Kollege1: (mach vielsagend das Fenster trotz Heuschnupfen auf!)
Kollege 2 und Kehrwoche: Beide schauen mich ratlos und fragend an, ist der gleiche Blick wenn man einem Schwaben sagt, das Geld ist zum Ausgeben da..auch leichte Angst ist zu erkennen)

Kehrwoche: Ja ist denn der Peter und Tarantula nur für Männer?
Dave: (Gesichtsausdruck wie auf dem "Shining"-Kinoplakat) CEDRO DI TAORMINA Sie Einzeller!!!!!
Dave: (wieder beruhigt) Nöö...der ist von Frauen und Männer gleichermassen zu Tragen, herrlich unkompliziert und immer passend!
Kollege2: (hat inzwischen vielsagend die Bürotüre dauerhaft geöffnet!)

Kehrwoche: Echt? Isch denn des überhaupt erlaubt..für Kerla und Weiber!!? (Vor lauter Aufregung gleitet der Interviewer immer ins Schwäbische ab)...des isch doch sicher so a neumodischs Zeigs gell?
Dave: Heiligsblechle..do hat dia Zeitdong den grögschten Seggel gschickt(Red. "da hat die Zeitung den grössten Idioten geschickt"). Jetzt verrate ich Ihnen einen geheimen Trick der Parfumindustrie, die schreiben inzwischen auf jeden Duft "Unisex" drauff, somit verdoppelt sich die Zielgruppe der Kosumenten, somit nämlich alle! Oder fällt Ihnen neben Frauen und Männer noch ne Zielgruppe ein?

Kehrwoche: Äh..nöö...wisset se(Red. "wissen Sie") ..mei Frau schdoaht( "steht") de ganza Dag in ihra Küchaschierz("Küchenschürze") am Herd..dia braucht koi Rassierwasser...aber warum steht denn der Flakon neben dem Monitor?
Dave: Willkommen im 21. Jahrhundert Sie..Sie...Sie Ignorant!!!! Aber 21. Jahrhundert ist das passende Schlusswort für den Duft, er ist sehr modern, mit einer aber traditionellen Holzbasis! Der steht neben dem Monitor weil es zum einen cool aussieht Sie Kernseifen-Duscher und zum anderen, kann ich alle paar Stunden nachsprühen, weil er etwas dezent ist!

Kollege1 und 2: flüchten mit Atemmasken aus dem Büro!!!

Kehrwoche: Na das freut mich, dass Ihnen Pavel und Martina so gut gefällt, der wird sicherlich viele Anhänger finden!

Dave: RAUS!!!!

Dave: (sitzt wieder alleine da und fühlt sich missverstanden)

Red. Das Interview wurde nie gedruckt(zuviele unflätige Wörter, der Mitarbeiter von Kehrwoche ist in seinen alten Beruf als Brieftaubenzüchter zurück, die Kollegen 1+2 wurden nie mehr gesehen, Dave starrt immer noch glückselig auf das blaue Ding neben seinem Monitor!
15 Antworten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 25  
Thèse - Antithèse - Eau de Synthèse Extrême
Ich hatte eigentlich gar nicht vor, diesen Duft zu mögen. Ich war darauf eingestellt, das mir von Puderduft18 zugeschickte Pröbchen (danke!) nur en passant zu testen und vielleicht ein Statement dazu abzusetzen. Aber was soll ich machen, Cedro di Taormina redet mit mir. Er sagt mir was und ich finde ihn gut. Und ich finde, er kommt hier im Schnitt zu schlecht weg (DaveGahan101s schöner Beitrag von 2016 ist eine der Ausnahmen).

Vorausschicken muss ich, dass meine Eindrücke nicht an den Namen anknüpfen können, weil mich kein Karma mit Sizilien und Taormina verbindet. Bei Sizilien denke ich an Commissario Montalbano und an ein paar klassische Bildungs-Versatzstücke, die attische Expedition, Dionys der Tyrann bei Schiller. Von Taormina weiß ich, dass es keine Figur aus der Zauberflöte ist, und dass es in Berlin eine Pizzeria "Taormina II" gibt. Man bekommt dort von netten Italienern für reelle Preise sehr ordentliche Pizzen. Ich würde sagen, es ist fast ein Geheimtipp - wenn man es mit Gleichmut oder mit amüsiertem Blick fürs Skurrile zu nehmen vermag, an einer hässlichen vielbefahrenen Kreuzung und zwischen Alt-Schöneberger Rentnerpärchen und Jogginghosenträgern, die auf ihre Pizza to go warten, zu sitzen. Kurzum, ich kann mich ganz auf die immanenten Qualitäten des Parfüms konzentrieren.

Zunächst mal: Ich kann die Kritik an der Haltbarkeit nicht nachvollziehen. Ich habe mit etwa 5 Sprühern dosiert (davon 2 aufs Handgelenk "übereinander") und war nach 6 Stunden noch deutlich eingehüllt von der schönen Basis des Duftes, und selbst nach 11 Stunden war hautnah mehr als nur eine letzte Ahnung wahrzunehmen. Für einen "leichten Sommerduft" (und dafür, dass ich keine sehr feine Nase habe) finde ich das sehr beachtlich. Was die Projektion angeht, ist Cedro di Taormina (ich hab das hier kürzlich in einem Kommentar gelesen, hat mir gut gefallen) ein "Auraduft", er erschlägt nicht und man riecht ihn nicht über Meter hinweg, er hüllt den Träger eher ein, das aber durchaus mit Substanz.

Dieser Parmigiano überrascht mit einem starken, markanten und hegelsch-dialektischem Verlauf: Er perlt zunächst mit einem frischen, spritzigen, rund-ausgewogenem hesperidischem Auftakt entgegen, der schon sehr angenehm überrascht, das ist nicht ganz alltäglich, da ist irgendetwas besonderes dabei. Andererseits leichte Zweifel, ob das nicht doch zu wenig Körper und Gewicht hat und ob es nicht doch zu beliebig ist.

Dann, nach etwa einer Stunde denkt man einen anderen Duft vor sich zu haben: sehr, sehr holzig, fast etwas stechend und fast unangenehm ins stinkig-oudige ziehend und mit der hier zutreffend schon angemerkten typischen Bleistiftnote.

Nach einer kurzen Übergangsphase (etwa 2 Stunden nach Auftragen des Duftes), die ich als voll, rund und fast schon fruchtig empfinde, stellt sich dann eine wunderbare Basis ein, die - wie erwähnt - viele, viele Stunden anhält und - mich jedenfalls - höchlich erfreut. Ich nehme sie als einerseits holzig und würzig, andererseits frisch (fast schon aquatisch) wahr, insgesamt entsteht ein dunkelgrüner Eindruck von tiefem Wald und rauschendem Bach, den.... ich sehr gut kenne von einem der ersten Düfte, die ich mir bewusst gekauft habe und der mir auch heute noch exzellent gefällt: Es ist Eau de Sauvage Extrême von Dior, ein Duft, der meines Erachtens unterschätzt wird, vielleicht weil es "nur" ein Flanker ist, und dem ich hier schon einen Verteidigungskommentar gewidmet habe.

Ein Blick auf die Pyramiden bestätigt den Befund: Fast alle Duftnoten sind gleich oder ähnlich in beiden Düften vorhanden, wenngleich sie hier mal der Basis- und dort mal der Kopfnote zugeordnet werden: Basilikum, Lavendel, Zeder und Vetiver sind identisch, eine Zitrusnotenkombination in der Kopfnote haben beide und im einen Fall finden wir Elemi, im anderen Labdanum, beides sind Baumharze, von denen ich annehme, dass sie sich im Geruch ähneln.

Entdeckerstolz!, ich freue mich über die Bestätigung, nach anderthalb Jahren aktivem Testen und Parfumo-Mitgliedschaft immer mehr solcher objektivier- und verifizierbarer Wiederentdeckungserlebnisse zu haben.

Ob Acqua di Parma abgekupfert hat oder ob ein "Pseudoplagiat" im Sinne von Stanislaw Lem vorliegt, weiß ich nicht, mir jedenfalls gefällt das Ergebnis ausgezeichnet. Vielleicht lasse ich die beiden noch mal im Doppeltest gegeneinander antreten.
9 Antworten
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 21  
Eden Roc
Am Cap d'Antibes, knapp südlich von Juan-les-Pins, liegt eins der berühmtesten und legendärsten Hotels der Côte d'Azur, wenn nicht der ganzen Welt: das Hôtel du Cap-Eden Roc oder einfach nur - Eden Roc. Man sollte mit sichtbar zur Schau gestelltem Wohlstand sicherlich nicht fremdeln, um sich hier wohl zu fühlen, aber Orte, an denen sich reiche Leute treffen, um dort gemeinsam abzuhängen, sind ja selten so wirklich doof. Und das Eden Roc - das Hotel selber, die Lage, der umgebende Park und das ganze Drumherum - ist wirklich atemberaubend schön. Und selbst wenn man sich dort nicht gleich einmietet - ein Glas Champagner auf der Terrasse mit Blick auf das azurfarbene Mittelmeer kann man woanders zwar günstiger bekommen - aber das gelegentlich trotzdem hier zu tun (wenn man mal in der Gegend ist), ist einfach wunderbar.

Die Düfte aus Acqua di Parmas Blu Mediterraneo-Kollektion leben alle mehr oder weniger davon, solche mediterranen Hochglanzträume zu verkaufen - wie eben jenes Glas Champagner auf der Terrasse des Eden Roc am Cap d'Antibes. Wo man nichts anderes tragen möchte als schneeweiße Baumwolle zur schwarzen Kreditkarte. Wo das Leben sich unendlich federleicht anfühlt - hesperidisch überhaucht der Auftakt (Bergamotte und Petitgrain - wie könnte es auch anders sein?) und danach kaum mehr als eine Ahnung von Macchie oder Garrigue (Lavendel, Labdanum, Vetiver und die namengebende Zeder), ganz weich und warm und elegant und anschmiegsam - während die unendliche blaue See unterhalb der weißen Villen gegen die Felsen brandet. Wenn ich die Augen schließe und hineinrieche, kann ich sie aus der Ferne hören...

Fazit: südländische Hochglanzeleganz, Acqua di Parma-typisch erwartbar und wenig überraschend konzipiert, aber hochwertig und konsequent gemacht. Für die kleinen Eden Roc-Momente - wenn Mittelmeer, Champagner und Juan-les-Pins mal wieder viel zu weit entfernt sind. Oder auch Taormina, gut tausend Kilometer weiter südlich an der Ostküste Siziliens.
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

58 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 2 Jahren
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Mediterraner Wind
Weht auf dem Castello von Taormina
Trägt Duft würziger Zitrushaine und
Alter Zedern heran
Blick schweift übers blaue Meer
35 Antworten
AukaiAukai vor 2 Jahren
6
Sillage
8.5
Duft
Wo wilder Basilikum gedeiht
zwischen Lavendel-Schöpfen,
dort unter Zitronenbäumen
und mächtigen Zedern
genieße ich die Meeresbrise.
18 Antworten
Konst121Konst121 vor 2 Tagen
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Genieße meine erfrischende Zitronenlimo mit Basilikum unter dem schattenspendenden Zedernbaum im Lavendelfeld Taorminas. Life’s good!
26 Antworten
GandixGandix vor 3 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Frühling im Süden
Zitronenglitzern in der Luft
Orangenfelder
Sanft krautiges,
Grün-cremiges Laben
Es wiegen sich Zedern im Wind
17 Antworten
BastianBastian vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Hoppla ist der aber gut
Elegant, Stilvoll und perfekt abgestimmt.
Wunderschöner Frühling/ Sommer Duft.
Der Beste von den Blauen.
Bin Fan!!!
15 Antworten
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