01.02.2019 - 05:39 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
37
Vor der Basis falsch abgebogen
Obwohl ich seit gefühlt 100 Jahren nicht mehr wirklich als Drogistin tätig war, haben sich doch die im Gedächtnis für Fachlatein gespeicherten Nomenklaturen von Heilkräutern bis heute gehalten. Deshalb fühlt es sich für mich noch immer so an, als ob eine Schublade aufgeht, in der Bezeichnung, Stammpflanze, Familie, Inhaltsstoffe, Wirkungsweise, Verwendung, Anwendung usw. usw. einer Droge abgelegt sind. Und bevor nun wieder die unvermeidlichen Nachfragen nach dem Begriff "Droge" bei z.B. Kamillenblüten kommen: Als Droge bezeichnet man eigentlich z.B. getrocknete Pflanzenteile zur Arzneimittelherstellung. Deshalb die Berufsbezeichnung Drogerie, bzw. Drogist. Ein Beruf, der leider inzwischen mehr oder weniger überflüssig geworden ist. Umgangssprachlich werden heute nur bewusstseinsverändernde Drogen als solche bezeichnet.
Jedenfalls war mir bei dem Namen Quercia sofort klar, dass das Eichenmoos oder Eichenrinde eine maßgebliche Rolle bei diesem Duft spielen muss. Ich weiß auch heute noch, wie Eichenrinde schmeckt, wenn man auf den Stückchen kaut, denn wir haben sie oft mal als Kaugummiersatz verwendet. Herb, adstringierend (zusammenziehend) und etwas streng, so habe ich das noch in Erinnerung. Meine Erwartung war natürlich auch dahingehend und ich hoffte, einen neuen Stern an meinem Dufthimmel aufgehen zu sehen, denn herbe Düfte sind ja nun nicht wirklich der derzeitige Trend.
Es fängt relativ harmlos an. Zitrisch-frisch leitet die Kopfnote zu einer wirklich interessanten und für mich sehr angehmen Herznote hin. Kardamdom und Zeder spielen hier die würzige und ernsthafte Hauptrolle. Meine Begeisterung steigt wirklich, das mag ich und die Wunschliste blinkt auch schon, denn die Eichenmoosbasis ist schon deutlich zu erahnen.
Doch dann passierts wieder: Wie so oft schlägt die Basis eine völlig andere Richtung ein, weil wieder mal Tonkabohne wohl erschrocken über so viel Mut des Parfumeurs noch schnell mit ihrer cremigen Süße der Ernsthaftigkeit des Duftes einen Dämpfer verpasst. Man muss fast schon dankbar sein, dass nicht auch noch Vanille eingesetzt wurde, um die Bemühungen um einen starken und kraftvollen Duft zu bremsen. Pudriges Patchouli statt z.B. sauberem Weihrauch tut sein Übriges, um den roten Faden von Quercia nun entgültig zu verlieren.
Nun ist der Duft einfach nur noch nett. Und das ist in meiner Bewertungsskala so ganz kurz vor überflüssig. Es wurde eine Chance vertan, einen wirklich ausdrucksstarken ernsthaften Unisexduft für Liebhaber herber Düfte zu schaffen, der die Stärke und Widerstandskraft seiner Namensgeberin zum Thema hat. Mehr als mittelmäßig ist leider nicht draus geworden.
Jedenfalls war mir bei dem Namen Quercia sofort klar, dass das Eichenmoos oder Eichenrinde eine maßgebliche Rolle bei diesem Duft spielen muss. Ich weiß auch heute noch, wie Eichenrinde schmeckt, wenn man auf den Stückchen kaut, denn wir haben sie oft mal als Kaugummiersatz verwendet. Herb, adstringierend (zusammenziehend) und etwas streng, so habe ich das noch in Erinnerung. Meine Erwartung war natürlich auch dahingehend und ich hoffte, einen neuen Stern an meinem Dufthimmel aufgehen zu sehen, denn herbe Düfte sind ja nun nicht wirklich der derzeitige Trend.
Es fängt relativ harmlos an. Zitrisch-frisch leitet die Kopfnote zu einer wirklich interessanten und für mich sehr angehmen Herznote hin. Kardamdom und Zeder spielen hier die würzige und ernsthafte Hauptrolle. Meine Begeisterung steigt wirklich, das mag ich und die Wunschliste blinkt auch schon, denn die Eichenmoosbasis ist schon deutlich zu erahnen.
Doch dann passierts wieder: Wie so oft schlägt die Basis eine völlig andere Richtung ein, weil wieder mal Tonkabohne wohl erschrocken über so viel Mut des Parfumeurs noch schnell mit ihrer cremigen Süße der Ernsthaftigkeit des Duftes einen Dämpfer verpasst. Man muss fast schon dankbar sein, dass nicht auch noch Vanille eingesetzt wurde, um die Bemühungen um einen starken und kraftvollen Duft zu bremsen. Pudriges Patchouli statt z.B. sauberem Weihrauch tut sein Übriges, um den roten Faden von Quercia nun entgültig zu verlieren.
Nun ist der Duft einfach nur noch nett. Und das ist in meiner Bewertungsskala so ganz kurz vor überflüssig. Es wurde eine Chance vertan, einen wirklich ausdrucksstarken ernsthaften Unisexduft für Liebhaber herber Düfte zu schaffen, der die Stärke und Widerstandskraft seiner Namensgeberin zum Thema hat. Mehr als mittelmäßig ist leider nicht draus geworden.
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