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Hilfreiche Rezension
Erichs Salon
Ein kleiner Flashback in die, mittleren, 60er Jahre.
Es war mal wieder soweit. Ein Haarschnitt war fällig. Die Welle des sparsamen Einsatzes von Kamm und Schere, hatte Deutschland noch nicht völlig erreicht. Das Vorbild für Herrenhaarschnitte lieferten, noch, die amerikanischen GIs. Was nichts anderes bedeutete, als möglichst kurz, knapp vor der Glatze. Im Volksmund kurz „Mecki“ genannt. Wohl auch, in Anlehnung an die Stachelpracht des HörZu-Igels. Meine Haare hatten die Länge eines halben Streichholzes überschritten. Das war schon extrem lang und Handlung war dringend geboten.
So machte ich mich auf, zu Erich, der, zusammen mit seiner Frau, einen örtlichen Haarsalon betrieb. Ich ging auf ein typisches Geschäftshaus, in den 50ern erbaut und gestaltet, zu. Die Geschäftsräume befanden sich im Erdgeoschoss, darüber, wurde gewohnt.
Nach dem Öffnen der Tür stand man in einem Vorraum, der mit allerlei Bildern, Vitrinen usw. mit Vorschlägen, für einen zeitgemäßen Haarschnitt, zumindest für die Damen, ausstaffiert war. In der Luft waberte das Haarspray aus dem Damensalon, wo die Heizungen und Lüfter der Trockenhauben dafür sorgten, dass auch die letzte Ecke, in diese Gerüche getaucht wurde. Das Ganze hatte noch den Hauch der 50er. Auch die 60er sind nicht gleich vom Himmel gefallen.
Vom Vorraum gingen zwei große Räume, die durch Bögen mit Vorhängen abgeteilt waren, ab. Zum Glück durfte ich gleich links abbiegen und betrat den Herrensalon. Linkerhand gab es eine Sitzbank, davor ein großer Tisch mit allerhand Zeitschriften und sonstiger Lektüre, so dass, man sich die Wartezeit vertreiben konnte. Der Raum setzte sich schlauchförmig fort und hatte drei „Behandlungsplätze“, die von Erich und seinem Mitarbeiter Hubert bedient wurden.
An der Wand befanden sich, vor jedem Frisierstuhl, jeweils ein großer Spiegel mit einem großen Marmorsims und einem eingelassenen Waschbecken, darin. Die Stühle bestanden aus einer großen runden Basis mit allerhand Hebeln und Knöpfen. Die Sitze waren aus schwerem Leder und es gab, eine Kopfstütze, die von einer Papierrolle geziert wurde.
Der Kunde, vor mir, war fertig. Erich trat auf den großen Hebel und ließ Luft ab. Der Stuhl fuhr nach unten und erlaubte ein bequemes Aufstehen. Die Papierrolle an der Kopfstütze wurde weitergedreht. Über eine große Bügelspange wurde die Sitzfläche des Stuhls gehoben und gedreht. Mit einem satten Klang, fiel sie zurück in ihre Position. So saß man nicht in der „Wärme“ des Vorsitzers. Ich durfte Platz nehmen. Mit einigen Tritten auf einen Hebel, wurde Luft gepumpt und der Stuhl, fuhr, etwas quietschend, nach oben. Über die Art des gewünschten Schnittes, gab es keine Fragen, war ja klar. So machte Erich sich ans Werk. Als meine Haare die „gewünschte“ Meckilänge erreicht hatten, wurde noch kurz ein Rückspiegel angehalten und Erich trat den Hebel am Fuß des Stuhls, pffff!, es ging wieder nach unten.
Was hat das mit dem Duft zu tun? Bis hierhin … so rein gar nichts. Es ging mir nur um einen kleinen, hoffentlich, unterhaltsamen Eindruck in die damalige Welt des Herrenfriseurwesens.
Erichs Salon hatte aber nicht nur optische Eindrücke zu bieten. Wenn man, beim Betreten, den Vorhang zur Seite schob, ließ man die Welt des Haarsprays hinter sich. Es machte sich, schlagartig, eine warme, Lavendel getränkte, Luft bemerkbar. In Erichs Salon wurde auch rasiert. Für diesen Fall lagen ein paar Handtücher auf einer wärmenden Platte und nach jeder Rasur, gab es einen Schuss, beruhigendes, Lavendelwasser ins Gesicht, zusammen mit dem angewärmten Handtuch, diente es der Beruhigung und Erholung der, vom Rasieren, malträtierten Haut. Genau diesen Duft, verströmt Aigner N°2.
Jedes Mal, wenn ich diesen Duft trage, betrete ich Erichs Salon.
Es war mal wieder soweit. Ein Haarschnitt war fällig. Die Welle des sparsamen Einsatzes von Kamm und Schere, hatte Deutschland noch nicht völlig erreicht. Das Vorbild für Herrenhaarschnitte lieferten, noch, die amerikanischen GIs. Was nichts anderes bedeutete, als möglichst kurz, knapp vor der Glatze. Im Volksmund kurz „Mecki“ genannt. Wohl auch, in Anlehnung an die Stachelpracht des HörZu-Igels. Meine Haare hatten die Länge eines halben Streichholzes überschritten. Das war schon extrem lang und Handlung war dringend geboten.
So machte ich mich auf, zu Erich, der, zusammen mit seiner Frau, einen örtlichen Haarsalon betrieb. Ich ging auf ein typisches Geschäftshaus, in den 50ern erbaut und gestaltet, zu. Die Geschäftsräume befanden sich im Erdgeoschoss, darüber, wurde gewohnt.
Nach dem Öffnen der Tür stand man in einem Vorraum, der mit allerlei Bildern, Vitrinen usw. mit Vorschlägen, für einen zeitgemäßen Haarschnitt, zumindest für die Damen, ausstaffiert war. In der Luft waberte das Haarspray aus dem Damensalon, wo die Heizungen und Lüfter der Trockenhauben dafür sorgten, dass auch die letzte Ecke, in diese Gerüche getaucht wurde. Das Ganze hatte noch den Hauch der 50er. Auch die 60er sind nicht gleich vom Himmel gefallen.
Vom Vorraum gingen zwei große Räume, die durch Bögen mit Vorhängen abgeteilt waren, ab. Zum Glück durfte ich gleich links abbiegen und betrat den Herrensalon. Linkerhand gab es eine Sitzbank, davor ein großer Tisch mit allerhand Zeitschriften und sonstiger Lektüre, so dass, man sich die Wartezeit vertreiben konnte. Der Raum setzte sich schlauchförmig fort und hatte drei „Behandlungsplätze“, die von Erich und seinem Mitarbeiter Hubert bedient wurden.
An der Wand befanden sich, vor jedem Frisierstuhl, jeweils ein großer Spiegel mit einem großen Marmorsims und einem eingelassenen Waschbecken, darin. Die Stühle bestanden aus einer großen runden Basis mit allerhand Hebeln und Knöpfen. Die Sitze waren aus schwerem Leder und es gab, eine Kopfstütze, die von einer Papierrolle geziert wurde.
Der Kunde, vor mir, war fertig. Erich trat auf den großen Hebel und ließ Luft ab. Der Stuhl fuhr nach unten und erlaubte ein bequemes Aufstehen. Die Papierrolle an der Kopfstütze wurde weitergedreht. Über eine große Bügelspange wurde die Sitzfläche des Stuhls gehoben und gedreht. Mit einem satten Klang, fiel sie zurück in ihre Position. So saß man nicht in der „Wärme“ des Vorsitzers. Ich durfte Platz nehmen. Mit einigen Tritten auf einen Hebel, wurde Luft gepumpt und der Stuhl, fuhr, etwas quietschend, nach oben. Über die Art des gewünschten Schnittes, gab es keine Fragen, war ja klar. So machte Erich sich ans Werk. Als meine Haare die „gewünschte“ Meckilänge erreicht hatten, wurde noch kurz ein Rückspiegel angehalten und Erich trat den Hebel am Fuß des Stuhls, pffff!, es ging wieder nach unten.
Was hat das mit dem Duft zu tun? Bis hierhin … so rein gar nichts. Es ging mir nur um einen kleinen, hoffentlich, unterhaltsamen Eindruck in die damalige Welt des Herrenfriseurwesens.
Erichs Salon hatte aber nicht nur optische Eindrücke zu bieten. Wenn man, beim Betreten, den Vorhang zur Seite schob, ließ man die Welt des Haarsprays hinter sich. Es machte sich, schlagartig, eine warme, Lavendel getränkte, Luft bemerkbar. In Erichs Salon wurde auch rasiert. Für diesen Fall lagen ein paar Handtücher auf einer wärmenden Platte und nach jeder Rasur, gab es einen Schuss, beruhigendes, Lavendelwasser ins Gesicht, zusammen mit dem angewärmten Handtuch, diente es der Beruhigung und Erholung der, vom Rasieren, malträtierten Haut. Genau diesen Duft, verströmt Aigner N°2.
Jedes Mal, wenn ich diesen Duft trage, betrete ich Erichs Salon.
9 Antworten


Danke, dass du mich zu Erich begleitet hast 💈✂💺