02.08.2011 - 19:17 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
11
Überbordende Süße
Endlich kann ich Barq testen, das auf parfumo ja bereits ein wenig herumgereicht wurde. Dankeschön an AbuSafiyya für die Probe!
Dank Bonner Taiba Shop habe ich ja schon einen gewissen Überblick über typische Parfums aus Arabien bekommen können - und ja, auch Barq ist typisch arabisch! Aber Barq ist kein kräftiger Oud-Duft, wie die meisten es erwarten würden. Denn gerade auf dieses verpilzte Holz wird hierzulande nur zu oft die gesamte arabische Parfumkunst reduziert, so als gäbe es dort nichts anderes.
Nein, Barq ist ein arabischer Moschusduft! Oud findet man - wenn überhaupt - hier nur ganz am Rande.
Barq startet unglaublich süß, mit einer Fruchtnote von schon sirupartiger Konsistenz. Hier wurde eine ganze Dattelplantage abgeerntet und mit viel Zucker verpackt. Wer kennt sie nicht, die kleinen Holzkistchen mit den übersüß eingelegten Früchten! Wehe, wer den Inhalt gleich ganz vertigt! Oh je, das ist aber schon sehr gewöhnungsbedürftig. Hier bin ich doch etwas konsterniert. Diese Süße macht ja schon Sodbrennen!
Wenn ich unten bei Kankuro lese, das Barq nur ein wenig fruchtig und überdies rauchig ist, kommen mir schon Zweifel, ob wir das selbe testen. Möglicherweise nimmt man es bei Al Haramain nicht so genau damit, gleichbleibend zu liefern. Macht man hier jede Charge vielleicht ein wenig anders?
Hinter der überaus klebrigen Süße erscheint der Moschus. Doch er kann sich nicht recht durchsetzen. Gestützt wird er nach meinem Empfinden von einer dunkleren Note, die vielleicht eher Amber als Oud ist, und die leider viel zu wenig Kontrast zur üppigen Süße liefert. Erträglich ist das allenfalls, wenn man darauf verzichtet, direkt an der Haut zu riechen. Aber eigentlich ist mir das auch als Wolke unangenehm.
Nein, ein solches Parfum kann ich mir auf dem europäischen Markt überhaupt nicht vorstellen. Allenfalls im Drogeriemarkt würden wir etwas in dieser Art tolerieren - vielleicht als Billigduft für kleine Mädchen - mehr Spielzeug als Parfum.
Süßer Moschus ist eine eigene Richtung in der arabischen Parfümerie. Nach meiner Meinung müsste ein guter Duft dieser Art genügend interessante Kontraste mitbringen - sei es durch Oud, rauchigen Amber oder vielleicht auch kräuterige Noten. Das tun zum Beispiel die Parfums Tagreed und Atheer vom Konkurenten Al Rehab - dort stört mich die Süße nicht so sehr, eben weil genügend anderes vorhanden ist.
Arabische Parfums haben selten einen dreigliedrigen Aufbau, und so brauche ich auch bei Barq erfreulicherweise keine Entwicklung abwarten. Ich versuche jetzt mal, das Zeug abzuwaschen, und danach brauch ich einen Rollmops!
Dank Bonner Taiba Shop habe ich ja schon einen gewissen Überblick über typische Parfums aus Arabien bekommen können - und ja, auch Barq ist typisch arabisch! Aber Barq ist kein kräftiger Oud-Duft, wie die meisten es erwarten würden. Denn gerade auf dieses verpilzte Holz wird hierzulande nur zu oft die gesamte arabische Parfumkunst reduziert, so als gäbe es dort nichts anderes.
Nein, Barq ist ein arabischer Moschusduft! Oud findet man - wenn überhaupt - hier nur ganz am Rande.
Barq startet unglaublich süß, mit einer Fruchtnote von schon sirupartiger Konsistenz. Hier wurde eine ganze Dattelplantage abgeerntet und mit viel Zucker verpackt. Wer kennt sie nicht, die kleinen Holzkistchen mit den übersüß eingelegten Früchten! Wehe, wer den Inhalt gleich ganz vertigt! Oh je, das ist aber schon sehr gewöhnungsbedürftig. Hier bin ich doch etwas konsterniert. Diese Süße macht ja schon Sodbrennen!
Wenn ich unten bei Kankuro lese, das Barq nur ein wenig fruchtig und überdies rauchig ist, kommen mir schon Zweifel, ob wir das selbe testen. Möglicherweise nimmt man es bei Al Haramain nicht so genau damit, gleichbleibend zu liefern. Macht man hier jede Charge vielleicht ein wenig anders?
Hinter der überaus klebrigen Süße erscheint der Moschus. Doch er kann sich nicht recht durchsetzen. Gestützt wird er nach meinem Empfinden von einer dunkleren Note, die vielleicht eher Amber als Oud ist, und die leider viel zu wenig Kontrast zur üppigen Süße liefert. Erträglich ist das allenfalls, wenn man darauf verzichtet, direkt an der Haut zu riechen. Aber eigentlich ist mir das auch als Wolke unangenehm.
Nein, ein solches Parfum kann ich mir auf dem europäischen Markt überhaupt nicht vorstellen. Allenfalls im Drogeriemarkt würden wir etwas in dieser Art tolerieren - vielleicht als Billigduft für kleine Mädchen - mehr Spielzeug als Parfum.
Süßer Moschus ist eine eigene Richtung in der arabischen Parfümerie. Nach meiner Meinung müsste ein guter Duft dieser Art genügend interessante Kontraste mitbringen - sei es durch Oud, rauchigen Amber oder vielleicht auch kräuterige Noten. Das tun zum Beispiel die Parfums Tagreed und Atheer vom Konkurenten Al Rehab - dort stört mich die Süße nicht so sehr, eben weil genügend anderes vorhanden ist.
Arabische Parfums haben selten einen dreigliedrigen Aufbau, und so brauche ich auch bei Barq erfreulicherweise keine Entwicklung abwarten. Ich versuche jetzt mal, das Zeug abzuwaschen, und danach brauch ich einen Rollmops!
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