16.08.2019 - 11:57 Uhr
Profuma
213 Rezensionen
Profuma
Hilfreiche Rezension
5
Noora. Punkt.
Massig schwer liegt der Flakon in der Hand, kein Kunststoff allein, nein auch metallene Teile umkleiden das Glas, ein Stein thront auf dem Haupt, der Deckel ist sogar noch inwendig verschraubt. Hier sieht man ein Behältnis, das für die Ewigkeit gedacht ist, so könnte man meinen. Selbst in manchen "Bullaugen" sitzen noch funkelnde Steinchen. Wer mit solchen Flakons das Auge lockt, muss auch für die Nase etwas bieten. Und auch da trumpft Al Haramain. So kitschig golden und funkelnd die Hülle ist, genauso opulent kommt das Wasser daher, das in ihr wohnt.
Der erste Sprüh ist heftig, donnert vibrierend die Nase hoch und erschüttert jedes einzelne Härchen. Eine dichte Nebelbank setzt sich darin fest, etwas davon hat schon meinen Kopf erreicht und bringt ihn schon ein wenig zum Brummen. Heftig, was Ylang, Jasmin, Rose und Orange da bieten. Sie sind es, die ich im Moment am meisten wahrnehme. Ich denke auch, dass die Orange hier für mich an der oberen Grenze ist, was die Dosierung betrifft, denn ihr schreibe ich meinen Brummschädel zu. Gut Ding will Weile haben. Nicht dass mir die Eröffnung des Duftes mit eben diesen Noten missfallen würde, sie ist nur einfach heftig. Aber tapfer stelle ich mich dem weiteren Verlauf. Einige Minuten später beruhigt sich der Duft tatsächlich etwas. Jasmin wird noch etwas satter, Ylang finde ich, tritt etwas zurück, dafür wird das Ganze etwas harmonischer und einheitlicher. Am Anfang hatte ich eher das Gefühl, dass jede Komponente einfach alles rauslässt was sie hat, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber nun haben sie sich leicht gedimmt und somit zueinander gefünden, was den Duft einfach stimmiger macht. Von da an bemerke ich vor allem einen Einschlag, der ordentlich Süsse beisteuert. Zwar sind Gourmandnoten gelistet. Es ist aber nicht Vanille oder Karamell, auch Schokolade würde ich es nicht nennen. Es ist einfach eine farblose, klare Süsse ohne grossen Eigengeschmack, denn die Blumen- und Fruchtnoten vom Anfang werden nicht verfälscht, sondern nur stark gesüsst. Erst Stunden später, wenn sich der Duft etwas legt, kann ich noch Holznoten erkennen, die sich nun erst gegenüber den kraftvollen anderen Komponenten durchsetzen können. Noora ist ein durch und durch weisser Duft. Auch das Haus Al Haramain ist verwirrend. Es steht häufig für Orientalen mit tonangebendem Rosenatem oder Oud, doch genau das wird hier nicht geboten. Stattdessen ein fast gegenteiliger, intensiver weissblühender, frische Wäsche-Duft mit einer Weichspülernote. In besonders heissen Temperaturen vielleicht etwas zu heavy, aber ansonsten doch ein Sonnenkind, das von Frühling bis Herbst draussen spielen will. Aufgrund der zusammen harmonierenden und kräftigen Noten ist auch die Haltbarkeit entsprechend gut und wegen der besonders anfangs sehr kraftvollen Sillage eher sparsam zu dosieren. Das bekommt dem Duft, der seine Noten so erst richtig entfalten kann, anstatt sich selbst zu erdrücken und auch das Umfeld wird es zu schätzen wissen. Noora ist ein Duft, der mich zur Abwechslung mal nicht zu wilden Stories oder Abenteuergeschichten verleitet. Das bedeutet keineswegs etwas Ungutes, im Gegenteil, es ist ein Duft, dem ich einfach nichts mehr hinzuzufügen habe.
Noora ist Noora.
Punkt.
Der erste Sprüh ist heftig, donnert vibrierend die Nase hoch und erschüttert jedes einzelne Härchen. Eine dichte Nebelbank setzt sich darin fest, etwas davon hat schon meinen Kopf erreicht und bringt ihn schon ein wenig zum Brummen. Heftig, was Ylang, Jasmin, Rose und Orange da bieten. Sie sind es, die ich im Moment am meisten wahrnehme. Ich denke auch, dass die Orange hier für mich an der oberen Grenze ist, was die Dosierung betrifft, denn ihr schreibe ich meinen Brummschädel zu. Gut Ding will Weile haben. Nicht dass mir die Eröffnung des Duftes mit eben diesen Noten missfallen würde, sie ist nur einfach heftig. Aber tapfer stelle ich mich dem weiteren Verlauf. Einige Minuten später beruhigt sich der Duft tatsächlich etwas. Jasmin wird noch etwas satter, Ylang finde ich, tritt etwas zurück, dafür wird das Ganze etwas harmonischer und einheitlicher. Am Anfang hatte ich eher das Gefühl, dass jede Komponente einfach alles rauslässt was sie hat, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber nun haben sie sich leicht gedimmt und somit zueinander gefünden, was den Duft einfach stimmiger macht. Von da an bemerke ich vor allem einen Einschlag, der ordentlich Süsse beisteuert. Zwar sind Gourmandnoten gelistet. Es ist aber nicht Vanille oder Karamell, auch Schokolade würde ich es nicht nennen. Es ist einfach eine farblose, klare Süsse ohne grossen Eigengeschmack, denn die Blumen- und Fruchtnoten vom Anfang werden nicht verfälscht, sondern nur stark gesüsst. Erst Stunden später, wenn sich der Duft etwas legt, kann ich noch Holznoten erkennen, die sich nun erst gegenüber den kraftvollen anderen Komponenten durchsetzen können. Noora ist ein durch und durch weisser Duft. Auch das Haus Al Haramain ist verwirrend. Es steht häufig für Orientalen mit tonangebendem Rosenatem oder Oud, doch genau das wird hier nicht geboten. Stattdessen ein fast gegenteiliger, intensiver weissblühender, frische Wäsche-Duft mit einer Weichspülernote. In besonders heissen Temperaturen vielleicht etwas zu heavy, aber ansonsten doch ein Sonnenkind, das von Frühling bis Herbst draussen spielen will. Aufgrund der zusammen harmonierenden und kräftigen Noten ist auch die Haltbarkeit entsprechend gut und wegen der besonders anfangs sehr kraftvollen Sillage eher sparsam zu dosieren. Das bekommt dem Duft, der seine Noten so erst richtig entfalten kann, anstatt sich selbst zu erdrücken und auch das Umfeld wird es zu schätzen wissen. Noora ist ein Duft, der mich zur Abwechslung mal nicht zu wilden Stories oder Abenteuergeschichten verleitet. Das bedeutet keineswegs etwas Ungutes, im Gegenteil, es ist ein Duft, dem ich einfach nichts mehr hinzuzufügen habe.
Noora ist Noora.
Punkt.
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