19.09.2017 - 15:01 Uhr
Meggi
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Für den Nischen-Nachwuchs?
Exotische Früchte gehen in Ordnung. Sternfrucht, Kiwi, Ananas? Alles Mögliche ist denkbar. Serviert auf einem Brettchen von Kunstholz. Dazu ein leichtes Frucht-Beißen, das für Apfel und Bergamotte stehen mag und latent an Haarspray erinnert.
Außerdem ist was Staubig-Süßes zu wittern, ähnlich Zimt vielleicht. Vanille à la Dr. Oetkers Paradiescreme grüßt, ehe wir uns – offenbar erfolgte eine industrielle Verarbeitung in Windeseile! - durch eine Lage Dosen-Obst essen sollen. Vermutlich haben wir es insgesamt mit einer Allgemein-Frucht-Note aus dem Labor zu tun. Allmählich diagnostiziere ich eine Art moosiges Geschabe im Untergrund. Noch im Laufe des Vormittags vergeht das Fruchtig-Florale und weicht einer zart-vanillesüßen, holzig-ambrierten und zwar nicht übermäßig, doch im Kontext verblüffend deutlich rauchigen Basis mit dunkelfruchtigem Schleier, welcher trotz eines strengen Bei-Geruchs wenigstens nicht nach ältlichem Trockenobst riecht. Dieser ebenso frühe wie still-ausdauernde Schluss-Akkord ist das Beste am Duft und vergleichsweise ordentlich, wirkt nach solchem Beginn allerdings schlichtweg unstet.
„Iris Violet“, soso… Anklänge von Iris haben es hier schwer. Nein, sehen wir der Wahrheit ins Gesicht. Iris? Nicht mal annähernde Karotte kann ich ausmachen.
Apropos Karotte: Nach rund einer Stunde dachte ich an Fruchtpüree aus dem Baby-Gläschen. Lediglich ein floraler Stich in unmittelbarer Nähe der Haut sowie diese diffuse, zimtig-gestrüppige Anwandlung aus dem Off wahrten die Form. Mein Nachwuchs ist aus dem Alter ohnehin lange raus.
Zweimal Apropos Nachwuchs: Die Probe habe ich bei Sens Unique in Paris bekommen, für meine Tochter. Die Dame sagte, sie würde Alexandre J jenen Kunden anbieten, die erste Schritte in die Nische tun wollten. Hm, was der Nischen-Nachwuchs daran vor allem lernen kann, ist, dass ein stolzer Preis (100ml kosten 98 Euro) keine adäquate Leistung garantiert. Ich bin gewiss kein Experte für die vorliegende Duft-Gattung, aber selbst mir fällt spontan Besseres und Charaktervolleres ein, bei Carthusia etwa auch für weniger Geld.
Fazit: Mäßig. Für Floral-Frucht-Freunde enttäuschend. Und wer eine Basis der geschilderten Art will, sucht die wohl nicht gern hinter einer Obst-Schicht.
PS: „Violet“ ist allein die Pulle.
Außerdem ist was Staubig-Süßes zu wittern, ähnlich Zimt vielleicht. Vanille à la Dr. Oetkers Paradiescreme grüßt, ehe wir uns – offenbar erfolgte eine industrielle Verarbeitung in Windeseile! - durch eine Lage Dosen-Obst essen sollen. Vermutlich haben wir es insgesamt mit einer Allgemein-Frucht-Note aus dem Labor zu tun. Allmählich diagnostiziere ich eine Art moosiges Geschabe im Untergrund. Noch im Laufe des Vormittags vergeht das Fruchtig-Florale und weicht einer zart-vanillesüßen, holzig-ambrierten und zwar nicht übermäßig, doch im Kontext verblüffend deutlich rauchigen Basis mit dunkelfruchtigem Schleier, welcher trotz eines strengen Bei-Geruchs wenigstens nicht nach ältlichem Trockenobst riecht. Dieser ebenso frühe wie still-ausdauernde Schluss-Akkord ist das Beste am Duft und vergleichsweise ordentlich, wirkt nach solchem Beginn allerdings schlichtweg unstet.
„Iris Violet“, soso… Anklänge von Iris haben es hier schwer. Nein, sehen wir der Wahrheit ins Gesicht. Iris? Nicht mal annähernde Karotte kann ich ausmachen.
Apropos Karotte: Nach rund einer Stunde dachte ich an Fruchtpüree aus dem Baby-Gläschen. Lediglich ein floraler Stich in unmittelbarer Nähe der Haut sowie diese diffuse, zimtig-gestrüppige Anwandlung aus dem Off wahrten die Form. Mein Nachwuchs ist aus dem Alter ohnehin lange raus.
Zweimal Apropos Nachwuchs: Die Probe habe ich bei Sens Unique in Paris bekommen, für meine Tochter. Die Dame sagte, sie würde Alexandre J jenen Kunden anbieten, die erste Schritte in die Nische tun wollten. Hm, was der Nischen-Nachwuchs daran vor allem lernen kann, ist, dass ein stolzer Preis (100ml kosten 98 Euro) keine adäquate Leistung garantiert. Ich bin gewiss kein Experte für die vorliegende Duft-Gattung, aber selbst mir fällt spontan Besseres und Charaktervolleres ein, bei Carthusia etwa auch für weniger Geld.
Fazit: Mäßig. Für Floral-Frucht-Freunde enttäuschend. Und wer eine Basis der geschilderten Art will, sucht die wohl nicht gern hinter einer Obst-Schicht.
PS: „Violet“ ist allein die Pulle.
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