Heute labere ich über einen neuen Amouage Duft. Naja, fast neu, immerhin ist er erst letztes Jahr erschienen. Beach Hut klingt vom Namen her für mich sehr schön, da man damit automatisch an Strände denkt. Und damit an Sonne. An Urlaub. An nackte Haut, oder so… :D
Ich hatte letztens die Herrenversion dieses Duftes ausprobiert und war eher enttäuscht. Der Duft an sich hatte mir nicht besonders zugesagt, und abgesehen davon fand ich auch den Duftnamen unpassend gewählt, weil Beach Hut für Herren irgendwie gar nichts mit Stränden zu tun hatte. Und auch eine Strandhütte konnte ich mir damit eher schlechter vorstellen.
Jetzt bin ich also bei der Damenvariante angelangt und bin mal gespannt, wie dieser hier duftet, denn manchmal scheinen die Herren- und Damenversionen von Amouage-Düften sich ziemlich voneinander zu unterscheiden!
Der Duft:
Der Duft beginnt kurz frisch mit der Bergamotte. Im Hintergrund sind tatsächlich mineralische Noten heraus zu riechen, denn es gibt so einen felsig steinigen Hintergrund-Duft, ich würde schon fast auf Feuerstein oder so ähnlich tippen. Zudem finde ich den Duft auch ein klein wenig aquatisch und zusammen mit den mineralischen Noten gibt dies einem zumindest einen kleinen Eindruck der Gerüche am Meer, auch wenn es hier nicht salzig bzw. wirklich maritim duften sollte. Am stärksten aber kommt der Patchouli durch, der den man auch meisten riecht, der allerdings sich gut zu den eben beschriebenen Noten einfügt. Wobei ich natürlich noch sagen sollte, dass man die meisten Duftnoten eigentlich nur dann einigermaßen riechen kann, wenn man wirklich an der gesprühten Stelle schnüffelt, da man sonst in der aufsteigenden Duftwolke eigentlich am meisten nur den Patchouli riechen kann.
Etwas später rieche ich den Ylang-Ylang, der hier sich allerdings nicht komplett entfaltet und eher schwach bleibt. Beim Treibholz bin ich mir nicht so sehr sicher, ob ich es wirklich wahrnehme, aber vermutlich vermischt sich dies mit den erdigen und den mineralischen Noten und scheint einen ganz gering moderigen oder eher moosigen Duft zu versprühen, was aber nicht so schlecht ist, wie es gerade eventuell klingt. Auch Kräuterähnliche Duftnoten nehme ich wahr, zunächst duften diese ganz leicht wie Koriander, danach mehr wie unbestimmbare Küchenkräuter.
Da es später auch leicht algenhaft duftet und der Duft wie gesagt eine kleine, moderig-moosige Note bekommt (es ist so ein Duft wie am Meer, wenn man Algen und Moos an den Felsen und den am Strand abgestellten Booten riecht), nehme ich an, dass ich nun das Treibholz etwas besser rieche.
Allerdings gilt auch hier, dass der Patchouli weiterhin am stärksten duftet und man alles andere eher nur an der gesprühten Stelle riechen kann. Diese Duftkombination bleibt auch in der späteren Basis bestehen, wobei nun das Ylang-Ylang noch weiter zurückgeht. Süß ist der Duft nicht wirklich, auch wenn man hin und wieder eine ganz geringe Süße wahrnehmen sollte und der Duft allgemein leicht süßlicher wird, je mehr Zeit vergeht. Dann ist der Duft aber auch etwas blumiger und weniger erdig und hat dann auch nichts mehr von seinen holzig-aquatisch-moderigen Noten und riecht mehr wie ein „stinknormaler“, durchschnittlicher Patchouli-Blumenduft (aber wie gesagt mehr blumig als erdig), was zwar noch nett ist, aber eben nichts besonderes an sich hat.
Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Ausstrahlung des Duftes ist moderat, gehört also zu den eher schwächeren Amouage-Düften. Das heißt zwar nicht, dass man ganz nahe rankommen muss, aber auf größerer Entfernung ist er eben nicht so gut zu riechen.
Die Haltbarkeit beträgt ca. sechs Stunden, das ist nicht soo viel, aber noch okay.
Der Flakon:
Der Flakon ist rechteckig mit leicht eingedrückten Seitenflächen. Dieser Flakon hier ist dunkelgelb bzw. leicht orange und wie immer hochwertig. Auf der Vorderseite sieht man das Amouage Logo, welches diesmal nicht vergoldet ist, sondern in weiß kommt. Der Hals des Flakons dagegen wurde wie immer vergoldet und darauf wurde auch der Name des Duftes eingraviert. Der Deckel ist weiß, sieht aus wie die Turmspitze von orientalischen Türmen und auf dessen Spitze wurde ein Swarovski-Kristall eingebettet. Ein wie immer hochwertiger und schöner Flakon, wobei es schade ist, dass die Damenflakons nicht ab und zu mal solche Zeichnungen wie bei den Herrenflakons zeigen (siehe beispielsweise Beach Hut für Herren).
Okay, zunächst einmal: dieser Duft hat mit einem Strand ein wenig mehr zu tun als die Herrenvariante des Duftes. Denn durch das leicht aquatische Feeling und dem Treibholz wird man schon etwas an Strände erinnert, aber nicht auf die Weise, wo man eher Sonne, Sonnenmilch, Salz und so riechen würde sondern wie beschrieben mehr so das erdige, moosige und so.
Man befindet sich also nicht an einem sonnigen Strand, wo man sich schön brutzeln lässt und in netten Bikinis gekleideten Damen hinterher schaut und sich dann fragt, ob einige dieser Damen eventuell Parfumas sind… he he he… sondern man liegt am Strand, welcher eine üppigere Vegetation im Hintergrund mit vielen Bäumen hat, wo man mehr Grünzeug und Hölzer riecht, was der Bezeichnung von „Beach Hut“ dann näher kommt.
Allerdings ist der Duft mit dieser Duftausrichtung nicht unbedingt ein frischer Duft, aber auch kein wirklich schwerer, womit er zu einem Allrounder wird, der jederzeit getragen werden kann. Man muss aber vor allem Patchouli und mineralische Treibholznoten mögen. Daher wäre dieser Amouage auch für Fans eventuell kein Blindkauf-Produkt, so dass man ihn erst einmal auf jeden Fall ausprobiert haben sollte.
Ich selber finde ihn zwar nicht schlecht, aber auch nicht so besonders, zudem bin ich auch nicht ein großer Patchouli-Fan. Ich finde auch, dass es wesentlich bessere Amouage Düfte gibt. Aber besser als die Herrenversion ist dieser Duft auf jeden Fall!