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Dia Woman 2002 Eau de Parfum

MissPiggy
15.12.2012 - 08:05 Uhr
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Duft

Weiche von mir, Seif-tan…..oder Dr. Je-Kill und Mr. Alde-Hyde

Weiter geht meine Duft-Test-Serie durch ein paar Düfte von Amouage - nach der wundersamen Freude mit Ubar nun aber... tja...
Was stört mich denn da ? Was klemmt da in meiner Nase und will und will nicht verschwinden ? Die Aldehyde !

Irgendwer hat eine nasse Seife in der Schale liegengelassen, die jetzt vor sich hin-glitscht. Ich assoziiere sofort einen Klo-Vorraum, irgendwo unterwegs. Viele Frauen, alle überbordend parfumiert, warten auf das eine, freie Kabinettchen. Manche waschen sich die Hände, kleben Lippgloss auf, pudern ihr Antlitz, was das Zeug hält und drücken den Sprayknopf ihres jeweiligen Duftes als wenn sie die „anderen“ damit töten wollten.
Manchmal ist Kopf-Kino verstörend !

So überfällt mich Dia, alle (Duft-)Waffen im Anschlag. Der Killer…. Umgehauen und olfaktorisch übergewältigt sitze ich nun hier und weiss nicht. Finde ich das irgendwo noch gut, angenehm, lecker ? Nein.
Too much is too much, meldet mein limbisches System und sticht mal eben heftig zu, um mich davon abzuhalten, weiter einzuatmen.
Es gibt sie, diese Düfte, die mir sofort Kopfschmerzen bescheren, hoch oben in der Nase, brennend und stechend. Dia ist offensichtlich einer davon und sorgt für ein puckerndes Unbehagen, das nur darauf wartet, zu einem vollfetten Kopfschmerz werden zu dürfen.

Zwar lesen sich die Zutaten grossartig, wert-voll, vielversprechend, aber auf der Suche nach Pfingstrose, Alpenveilchen, Iris oder Pfirsich kapituliere ich vor feucht-glibberigen Schichten von helltürkiser, nasser Seife.
Seife geht doch wieder ab, wenn man sie abwäscht, nicht ? Das ist doch eigentlich der Witz dabei – nicht aber Dia, dieser Duft klebt an mir, als wollte er seinen hohen Preis durch Impertinenz untermauern.

Dass dieser Duft polarisiert, ist kein Wunder. Für mich ist er nicht nur nichts, sondern ich möchte bitte auch nicht in der Nähe eines Menschen sein, der es benutzt. Da ist es wie Poison – was auch alles überseucht, was sonst in der Nähe wagt, ein oder zwei Duftmoleküle auszusenden.

Andrew-Sisters' Textzeile, leicht modifiziert: "Bei mir biste NICHT scheee....." - für mich und meine Nase ist Dieser nichts. Wohl dem, der den edlen Zutaten auch nasale Freude abgewinnen kann, wie hier weiter unten zu lesen...

Dia der schwarze Ninja. Dia, der Seifinator.
Nach gefühlten 2 Tagen (es waren ca. 8 Stunden) verblasst die Seife, nun getrocknet, zu einem rissigen Stück herber Enttäuschung. Leicht ausatmend, gibt das Waschstück noch einen letzten Hauch Weihrauch her, gemischt mit ein paar sonnengebleichten Hölzern. Moschus oder irgendwas Kuscheliges suche ich vergeblich und frustriert.
Nichts, was es lohnt, vor dem ins-Bett-gehen noch einmal aufgefrischt zu werden.

Dia ist enorm haltbar (für mich:leider), umwerfend vielfältig (für mich: too much von allem) und hyper-seifig. Wie man lesen kann, gibt es hier Damen, die genau DAS schätzen.
Wie war: für jeden Topf gibt es – Himmelseidank – auch einen Duft-Deckel.
Hier bleibe ich lieber oben ohne. Deckel, meine ich.
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