26.11.2015 - 14:01 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
23
Zweitplatziert
Eines lässt sich über den Auftakt unseres heutigen Werkes nicht sagen: Dass es dazu keine klaren Ansagen gebe. Zwar nehme ich ganz vornean staubigen Safran war, doch an der floralen Richtung der Startphase kommt null Zweifel auf: Jasmin und Orangenblüte in durchaus gängiger Weißblüher-Eintracht beherrschen den Duft lange.
Aus den Angaben zur Herznote seien zunächst abermals Safran sowie Guajak hervorgehoben. Außerdem bilde ich mir Zimt ein und es scheinen mir darüber hinaus ein paar andere Gewürze aus der Curry-Ecke beteiligt, die sich freilich nicht pointiert genug entwickeln, als dass ich sie einzeln benennen könnte.
Nach vier bis fünf Stunden schiebt sich (endlich, könnte ich sagen) heller Weihrauch in den Duft. Er hält sich eine Weile an der Grenze zur Unvorhandenheit und ist kein bisschen knarzig, bloß leicht herb vom Vetiver, zudem dezent süß-becremt und jasmin-floralisiert. Sehr kuschelig. Geradezu sexy. Bestimmt klasse an einer Frau.
Apropos Frau: Die meine fragte mich gegen Mittag telefonisch, welchen Duft ich morgens genommen hätte und fand zumindest den in der Bude hängenden Rest „ganz gut“. Das ist außergewöhnlich für einen Weihrauch-Duft. Sogar ein „ganz gut“ ist diesbezüglich eine sehr einsame Bewertung und entscheidender Beleg für die Verträglichkeit des eingesetzten Stoffes.
Im weiteren Verlauf mutiert Opus VIII in Richtung Holz, dem sich nach hinten raus in zunehmendem Maße Gewürz beigesellt; nach acht bis zehn Stunden ruht der Duft dann auf Jasmin, Weihrauch, Gewürz und Holz; sehr schmeichelnd und sanft.
Nach dem Currystrahl-Gebläse Opus VII schlägt Opus VIII mithin einen völlig anderen Weg ein. Der Duft hätte es mit seiner Verknüpfung von Jasmin und Weihrauch bei mir womöglich einfacher gehabt, wenn ich nicht aus dem Ergoproxy-Probenpaket - vielen Dank! - auch Shanaan von Micaleff gefischt hätte. Gegen dessen duftgewordene Erotik, dargeboten von denselben beiden Hauptdarstellern (bei denen geht es folglich nur im Kommi zu Shanaan zur Sache), kommt der Amouage nicht an.
Fazit: Mir fehlt es am Wow-Effekt. Mich erinnert Opus VIII mit der Teil-Kombination aus Jasmin und Holz irgendwie an Reflection Man, um bei Amouages Schaffen zu bleiben. Reflection würde ich mir allerdings heute nicht mehr zulegen. Opus VIII wird zwar wärmer und sinnlicher als sein Bruder, aber bei dem Preisniveau muss ein Duft-Eindruck einschlagen. Ich finde es beunruhigend, wie die Preisvorstellungen von Amouage dem dafür Gebotenen allmählich uneinholbar enteilen.
Aus den Angaben zur Herznote seien zunächst abermals Safran sowie Guajak hervorgehoben. Außerdem bilde ich mir Zimt ein und es scheinen mir darüber hinaus ein paar andere Gewürze aus der Curry-Ecke beteiligt, die sich freilich nicht pointiert genug entwickeln, als dass ich sie einzeln benennen könnte.
Nach vier bis fünf Stunden schiebt sich (endlich, könnte ich sagen) heller Weihrauch in den Duft. Er hält sich eine Weile an der Grenze zur Unvorhandenheit und ist kein bisschen knarzig, bloß leicht herb vom Vetiver, zudem dezent süß-becremt und jasmin-floralisiert. Sehr kuschelig. Geradezu sexy. Bestimmt klasse an einer Frau.
Apropos Frau: Die meine fragte mich gegen Mittag telefonisch, welchen Duft ich morgens genommen hätte und fand zumindest den in der Bude hängenden Rest „ganz gut“. Das ist außergewöhnlich für einen Weihrauch-Duft. Sogar ein „ganz gut“ ist diesbezüglich eine sehr einsame Bewertung und entscheidender Beleg für die Verträglichkeit des eingesetzten Stoffes.
Im weiteren Verlauf mutiert Opus VIII in Richtung Holz, dem sich nach hinten raus in zunehmendem Maße Gewürz beigesellt; nach acht bis zehn Stunden ruht der Duft dann auf Jasmin, Weihrauch, Gewürz und Holz; sehr schmeichelnd und sanft.
Nach dem Currystrahl-Gebläse Opus VII schlägt Opus VIII mithin einen völlig anderen Weg ein. Der Duft hätte es mit seiner Verknüpfung von Jasmin und Weihrauch bei mir womöglich einfacher gehabt, wenn ich nicht aus dem Ergoproxy-Probenpaket - vielen Dank! - auch Shanaan von Micaleff gefischt hätte. Gegen dessen duftgewordene Erotik, dargeboten von denselben beiden Hauptdarstellern (bei denen geht es folglich nur im Kommi zu Shanaan zur Sache), kommt der Amouage nicht an.
Fazit: Mir fehlt es am Wow-Effekt. Mich erinnert Opus VIII mit der Teil-Kombination aus Jasmin und Holz irgendwie an Reflection Man, um bei Amouages Schaffen zu bleiben. Reflection würde ich mir allerdings heute nicht mehr zulegen. Opus VIII wird zwar wärmer und sinnlicher als sein Bruder, aber bei dem Preisniveau muss ein Duft-Eindruck einschlagen. Ich finde es beunruhigend, wie die Preisvorstellungen von Amouage dem dafür Gebotenen allmählich uneinholbar enteilen.
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