L'Eau de Merzhin 2013

L'Eau de Merzhin von Anatole Lebreton
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7.1 / 10 68 Bewertungen
Ein Parfum von Anatole Lebreton für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist grün-blumig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Blumig
Würzig
Süß
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
GalbanumGalbanum VeilchenblattVeilchenblatt AngelikaAngelika
Herznote Herznote
RuchgrasRuchgras WeißdornWeißdorn Süße AkazieSüße Akazie
Basisnote Basisnote
grünes Heugrünes Heu TonkabohneTonkabohne MoosMoos IrisIris

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.168 Bewertungen
Haltbarkeit
7.954 Bewertungen
Sillage
7.255 Bewertungen
Flakon
7.347 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.211 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 23.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
UntermWert

56 Rezensionen
UntermWert
UntermWert
Top Rezension 64  
Spaziergang durch Kindheitserinnerungen auf dem Land
Ein Frühlingsabend auf dem Land. Das Kind hat den ganzen Tag im Heu gelegen, den Wolken am Himmel dabei zugeschaut, wie sie sich zu Märchenfiguren formieren, und hat sich Geschichten ausgedacht. Nun ist es auf dem Heimweg. Es hat einen Wildblumenstrauß gepflückt und spaziert an Wiesen und Höfen vorbei zurück nach Haus. Der Nachbar hat seinen Zaun gestrichen, an der Ecke seines Grundstücks steht eine große Akazie und reckt dem Kind ihre blühenden Äste entgegen. Kurz vor dem Haus nimmt es seine Schuhe unter den Arm und läuft barfuß über den vermoosten Rasen in die weit geöffneten Arme seiner Mutter.
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L'Eau de Merzhin bezieht sich auf ein "vegetal poem on a dry hay bed" und erfasst olfaktorische Kindheitserinnerungen von Streifzügen durch die bretonische Landschaft. *)

Der Duft eröffnet bitter-grün-herb mit der Angelika und dem Galbanum, weckt aber auch irgendwie ganz kurz einen Eindruck von Lösungsmittel, ein wenig so, als hätte jemand seinen Gartenzaun gestrichen - ich rieche Gräser, Pflanzen und Farbe.
Dann, ganz langsam wird der Duft von geschnittenem Heu stärker und die Akazie blüht hindurch; der Duft bekommt etwas leichtes, grünes, wie ein Bad im Heu im späten Frühling. Zur Akazienblüte gesellt sich im Verlauf der Weißdorn mit süßlicher Indolik, was m.E. wunderbar passt, aber vielleicht erklärt, warum manche hier einen eher unangenehmen Geruch von feuchtem (u.U. sogar gammelndem) Heu wahrnehmen. Mir geht es zum Glück nicht so, aber nachdem ich gerade ein bisschen zum Weißdorn recherchiert habe, scheint es bei dieser Note wohl sehr auf die ganz persönliche Wahrnehmung anzukommen, ob man sie eher honiglich süß oder unangenehm, eventuell sogar müffelig erlebt. Für mich duftet es wie blühende Bäume. Auf Armlänge sind eher holzig-grasige Noten wahrnehmbar. Alles bleibt dabei eher leicht und unwuchtig. Iris, Moos und grünes Heu in der Basis geben dem Duft etwas sehr angenehm entschleunigendes. Tonkabohne nehme ich kaum wahr - bei diesem insgesamt grün-krautigen Szenario ist mir das nur recht.

L'Eau de Merzhin ist ein sehr spannender Duft, tendenziell eher für die wärmere Jahreszeit, und erinnert mich mit den grünen Heu-Noten ein bisschen an Mal Aimée - er gefällt mir aber sogar ein bisschen besser. Ich vermute, der Weißdorn ist hier das "kritische Element", bei dem man nur durch sorgsames Testen für sich herausfinden muss, ob man sich insgesamt damit wohl fühlt. Für Freunde grüner Gras- und Heunoten unbedingt einen Test wert.
Meines Erachtens wieder ein sehr gelungener Lebreton mit spannendem Verlauf und toll aufeinander abgestimmten Duftkomponenten.

(mit liebem Dank an Susan)

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*) s.auch ALzD und Internet-Seite von Anatole Lebreton
40 Antworten
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 21  
Botanisch statt floral
L'Eau de Merzhin beginnt gewissermaßen als betagter Mosy-Steckschaum mit streng riechenden Resten von alten Blumen darin. Ich schätze, das ist der Weißdorn, der soll ja ein unglaublicher Stinker sein. Aus gegebenem Anlass an dieser Stelle daher sofort die Warnung: Vorsichtig dosieren! Auf Kopfnoten-Charme setzt Herr Lebreton jedenfalls nicht.

Sekunden später öffnet sich ein Orkus des floralen Miss-Vergnügens. Das Aroma streift das Raubtierhaft-Animalische, scheint sich auszudehnen wie ein rasch wachsender Spalt, gleich stürze ich in die Tiefe. Puh. Das ist mal ne Ansage. Derlei namentlich mit „L’Eau“ zu versehen, ist schon recht gewagt. Die kompromisslose Drastik lässt mich an den schneidenden Vorwasch-Spray-Start von Armanis Pierre de Lune denken.

Binnen weniger Minuten dimmt sich der Gestank herunter, nach ungefähr einer halben Stunde ist er auf der Haut. Oberhalb davon bildet sich nun ein herb-floraler Eindruck mit reinigungsmittelhaftem Dreh. Teppichschaum vielleicht. Das wäre wiederum eine Analogie zum Armani und der Gedanke an das Grün der Schwarzen Johannisbeere (Hauptdarsteller bei Pierre de Lune) ist tatsächlich absolut naheliegend. L'Eau de Merzhin als „blumig“ zu bezeichnen, führt auf die falsche Spur. Womöglich sollte man besser „botanisch“ sagen.

Gegen Mittag sind die Beißereien endgültig aus der Projektion verschwunden, der Teppichschaum benetzt bloß noch die Haut. In einigen Zentimetern Abstand hat eine metallisch-duftige Heu-Cumarin-Note übernommen. Das Veilchenblatt wird plausibel und gibt etwas Pfiff hinein. Am schwebenden Charakter des Ganzen mag Iris (mit)-wirken, eigenständig erriechen kann ich sie nicht.

Insgesamt geht das beinahe in die Nähe weichen, weißen Leders. Doch nur beinahe – dies ist kein Lederduft! Für die Assoziation ist vermutlich das Veilchen verantwortlich. Im Laufe des Nachmittags entwickelt sich eine staubig-distanzierte Art, die mich im Stil neben besagtem Pierre de Lune zudem an Geste von Humiecki & Graef erinnert. Am Armani ist das freilich dichter dran wegen der via Botanik erzeugten Kratzigkeit. Nach rund acht Stunden ist der Nennen-wir-ihn-Verlauf beendet.

Fazit: Ein kräftiger, geradliniger, tiefernst-botanischer Duft, den ich mir eher an Frauen vorstelle. An richtigen Frauen, versteht sich. Nix für kleine Mädchen.

Ich bedanke mich bei Derailroaded für die Probe - sowie bereits jetzt für die Gelegenheit, alle vier Lebretons zu testen.
19 Antworten

Statements

20 kurze Meinungen zum Parfum
AzuraAzura vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Junigräser lauschen träge auf grünes Grillenzirpen,
rauchende Weihdornrispen wispern dumpfe Weisen.
Mittagssonne auf Waldmeisterlichtungen
13 Antworten
Rieke2021Rieke2021 vor 9 Monaten
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Sommer auf dem Land. Kräuter pflücken, über gemähte Wiesen laufen, barfuß im Moos. Bäume + Sträucher blühen süß. Iris pudert es zum Parfüm.
7 Antworten
FliolineFlioline vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Schnüffler: Gibs mir, Gras!
Heu: Yeah, ich bin ganz feucht, muff muff, rrrrrrr.
Schon irgendwie neu, das ist wohl wahr. Muss aber auch nicht
6 Antworten
Maggy4uMaggy4u vor 6 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Grün. Erst Herb. Dann süßlich. Etwas weicher. Die Heunote ist wunderschön und bringt zu jedem Zeitpunkt Frühling und ein Lächeln. Testen!
1 Antwort
MITIMITI vor 2 Tagen
8
Duft
Schöner saftig grasiger Heuduft mit leichtem Moos kühle Iris ist gut eingearbeitet vermisse aber irgendwie das Veilchen
13 Antworten
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