Sharp Andrea Maack 2010

Von diesem Duft habe ich mir viel versprochen. Orangen verheißen, die zwar reizvolle, aber mir doch oft zu dominante Vanille in Schach zu halten. Moschus ist sowieso mein Freund, setzt er doch viele Kompositionen erst in Bezug zu Haut und Eigengeruch.

Doch "Sharp" enttäuscht mich. Zwar hält er, was die Pyramide verspricht: Ich kann alle drei Komponenten genau herausriechen. Orange, Vanille, Moschus. Doch sie gehen eine für meine Nase so unangenehme Symbiose ein, dass ich diesen Duft nicht auf meiner Haut haben mag. Nie. Statt des skinnig-frischen Gourmands, den ich erwartet habe, entwickelt sich auf meiner Haut eine ausgesprochen unappetitliche Verbindung.

Folgendes Szenario: Das lange Wochenende hast du nach eiliger Abreise bei Freunden verbracht. Es war toll! Doch bei deiner Heimkehr erwartet dich eine böse Überraschung. Die teuren Bio-Orangen sind in sich zusammengefallen. Und die Vanille-Kerzen vom letzten IKEA-Beutezug treiben ihr olfaktorisches Unwesen in der gesamten Wohnung. Vergorene Frucht und süßes Vanillearoma - und du möchtest am liebsten rückwärts wieder verschwinden. Stattdessen atmest du konzentriert durch den Mund und entsorgst das Übel.

Es wird mal wieder Zeit, den Müll wegzubringen.