02.04.2022 - 14:57 Uhr
Floyd
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Floyd
Top Rezension
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Erschaffe ein Bild ohne Worte zu denken
Wie malt man ein Bild ohne Worte zu denken, schneeblind von Absinth, von Kampfer betrunken, berauscht und verwirrt von bitterem Thujon, fallen Flocken aus kalten Funken, scharfe Asche und Kardamom auf silbernem Sandpapier aus Jasmin wachsen so seltsame Cannabisblüten, fließen weiche vanillfarbne Wurzeln in Erde aus Harz und bitteren Mandeln und werden zu Lehm und mulchigen Rinden, Du glaubst warmen Ton, morsche Hölzer zu sehn unter all den zu Eis erstarrten Sternen im Weltenraum Deiner Vorstellungen.
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Anna Zworykina erschafft eigenen Angaben nach olfaktorische Landschaften aus zu 100% natürlichen Materialien. Ihre Düfte seien angehaltene Momente, Fluchtwege in Träume und Märchen, Verbindungen ins Langzeitgedächtnis, sie machten den Träger zum Co-Autor ihrer Geschichten.
In "Without Words" wird dies besonders deutlich, verbinden wir doch Düfte mit bildhaften Konzepten, die wir wiederum mit Worten ausdrücken. Sprache ist Denken. Das ist in diesem Fall angenehm irreführend. Kardamom, Pfeffer und Absinth erzeugen zu Beginn ein fast schon weißes Rauschen, den ätherisch-scharfen, bitter-herben, eukalyptischen Eindruck von zu Schnee erstarrtem Rauch. Jasmin liegt wie Reif auf würzig-grünen Marihuanablüten. Darunter bildet sich bald ein Akkord aus erdig-ledrigem Labdanum, rauchig-wurzeligem Vetiver, schokolikörigem Patchouly sowie einem Hauch Vanille und Mandel heraus. Wie unten von Caligari bereits treffend beschrieben erzeugt das die Illusion von hochwertigem lehmig-rauchigem Oud. Unser Gedächtnis sucht nach Ankern. Nach Worten. Die bleiben undeutlich in dem Nebel aus silberfarbenem kaltrauchigem Reif, der bis zuletzt über dem Boden bleibt. "Without Words" projiziert gute acht Stunden lang moderat.
(Mit Dank an Chizza)
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Anna Zworykina erschafft eigenen Angaben nach olfaktorische Landschaften aus zu 100% natürlichen Materialien. Ihre Düfte seien angehaltene Momente, Fluchtwege in Träume und Märchen, Verbindungen ins Langzeitgedächtnis, sie machten den Träger zum Co-Autor ihrer Geschichten.
In "Without Words" wird dies besonders deutlich, verbinden wir doch Düfte mit bildhaften Konzepten, die wir wiederum mit Worten ausdrücken. Sprache ist Denken. Das ist in diesem Fall angenehm irreführend. Kardamom, Pfeffer und Absinth erzeugen zu Beginn ein fast schon weißes Rauschen, den ätherisch-scharfen, bitter-herben, eukalyptischen Eindruck von zu Schnee erstarrtem Rauch. Jasmin liegt wie Reif auf würzig-grünen Marihuanablüten. Darunter bildet sich bald ein Akkord aus erdig-ledrigem Labdanum, rauchig-wurzeligem Vetiver, schokolikörigem Patchouly sowie einem Hauch Vanille und Mandel heraus. Wie unten von Caligari bereits treffend beschrieben erzeugt das die Illusion von hochwertigem lehmig-rauchigem Oud. Unser Gedächtnis sucht nach Ankern. Nach Worten. Die bleiben undeutlich in dem Nebel aus silberfarbenem kaltrauchigem Reif, der bis zuletzt über dem Boden bleibt. "Without Words" projiziert gute acht Stunden lang moderat.
(Mit Dank an Chizza)
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