22.12.2019 - 12:57 Uhr
Meggi
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Meggi
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50
Ärztlicher Rat
Die Ärztin hat mich ermahnt, auf mein Gewicht zu achten. Nie wurde derlei sorgsamer befolgt. Jüngst etwa habe ich zu Abend eine Familien-Packung Backfisch verdrückt. Vier Stücke zu je 100 Gramm à 175 Kalorien, macht 700 Kalorien. Plus dänische Remoulade. Reichlich vier Esslöffel werden es gewesen sein, also wohl locker weitere 150 Kalorien. Zum Nachtisch gab’s eine Portion Profiteroles. Ungefähr ein Viertel des Packungs-Inhalts von 450 Gramm zu 277 Kalorien je 100 Gramm habe ich gegessen, macht bummelig noch einmal gut 300 Kalorien.
In Summe an die 1.200 Kalorien. Straffe Leistung für einen Abend, finde ich. Die Ärztin wird sehr zufrieden sein mit meinen Bemühungen. Ich kann schließlich nichts dafür, dass das alles nichts bringt. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit versuche ich tapfer, via Gans, Knödel, Süßigkeiten etc. einige Kilos zuzulegen, kriege aber kaum mal die 65 auf die Waage. Nicht viel auf knapp einsachtzig Länge – und binnen weniger All-Tage ist eh alles wieder weg, runter auf 60. Ich habe übrigens bis heute den ersten Gürtel in Gebrauch, den ich mir im zarten Alter von vielleicht 15 Jahren selbst gekauft hatte, Mitte der Achtziger.
Säßen wir jetzt auf einem Parfumo-Treffen, wäre ich womöglich längst erschlagen worden. Nun höre ich auch auf damit – und empfehle einfach ‚Stardust‘: den Duft zum niveauvollen Genuss ohne Kalorien.
Die Betonung liegt auf „niveauvoll“, denn Süß-Bomben gibt’s ja viele, bloß eben nicht selten mit brutaler Karies-Gefahr auf der Meta-Ebene. Der Schnick ist vorliegend die großartige Balance, die von Anfang bis Ende gewahrt bleibt, um das gleich vorwegzunehmen. Als richtiger Genuss-Duft weckt ‚Stardust‘ nur wenig Motivation, den Einzel-Aromen besonders figelinsch nachzuspüren, doch ein paar Dinge seien genannt:
Orangen-Bitterschokolade eröffnet. Köstlich fruchtig und herb. Und derart lebensecht, es ist verblüffend. Den Ausgleicher spielt ein grün-saurer Einschlag. Und um sicherzugehen, wird die Schoki rasch unterfüttert und aufgeraut, wohl von (Kakao)-Patchouli. Toller Gourmand-Akkord, der trotzdem gekonnt das allzu Süße vermeidet.
Die Vanille ist hintergründig und herb, dunkel und voluminös. Ich habe bereits anderndufts erlebt, dass sie geradezu das Rauchige streifen kann, so scheint’s auch hier. Schleichend löst sie die Schokolade ab, die Orange bleibt ein Weilchen länger und dimmt nur ganz allmählich weg. Ein wächsern-luftiger Hauch sorgt nun mit dafür, dass die Sache weder zu süß noch zu essbar wird.
Erst zum späteren Vormittag hin erfolgt die pyramidal erwartbare Verjahrmarktung, behutsam tritt eine zarte, karamellig-zuckrige Note hinzu, fein abgeschliffen von einem floral-fruchtigen Rest und unserem Wachs. Die diversen weiteren Beigaben kann ich mir mehr oder weniger gut einbilden,
Ohnehin gilt, wie meist bei Neuffer: Dass neue Teilnehmer das Spielfeld betreten, bedeutet nicht zwangsläufig, dass die schon Anwesenden es verlassen. Den ganzen Nachmittag über und bis in den Abend hinein umschweben Vanille, Kakao, Wachs, sachte Frucht-Reste einander in immer wechselnder Gewichtung. Das führt dazu, dass sich von einem Tag auf den nächsten unterschiedliche Nuancen ergeben. Etwas schwächere Dosierung lässt beispielsweise bei mir den Jahrmarkt-Part subtil werden.
Fazit: Rundweg gelungen. Dass derlei nie vollends „meins“ sein wird, tut nichts zur Sache.
Ich bedanke mich heute dreifach: Einmal bei meinem Sohn, dass ich das Pröbchen ebenfalls versuchen durfte, welches er – dies mein zweiter Dank – von der ‚Stardust‘-Schöpferin höchstselbst bekommen hat, um seiner übersichtlichen, allerdings durchaus exklusiven Vanilleduft-(zumeist Pröbchen)-Sammlung ein wahres Kleinod beizusteuern. Ihm gefällt der Duft sehr, wenngleich er einen Zacken lieber zu Guerlains ‚Spiritueuse Double Vanille‘ greift. Ich kann ihm das nicht verübeln, ein Neuffer-Duft ist für einen Zwölfjährigen fraglos eine Herausforderung.
Und drittens bedanke ich mich bei allen lieben Leuten hier und wünsche allseits eine schöne Weihnachtszeit.
In Summe an die 1.200 Kalorien. Straffe Leistung für einen Abend, finde ich. Die Ärztin wird sehr zufrieden sein mit meinen Bemühungen. Ich kann schließlich nichts dafür, dass das alles nichts bringt. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit versuche ich tapfer, via Gans, Knödel, Süßigkeiten etc. einige Kilos zuzulegen, kriege aber kaum mal die 65 auf die Waage. Nicht viel auf knapp einsachtzig Länge – und binnen weniger All-Tage ist eh alles wieder weg, runter auf 60. Ich habe übrigens bis heute den ersten Gürtel in Gebrauch, den ich mir im zarten Alter von vielleicht 15 Jahren selbst gekauft hatte, Mitte der Achtziger.
Säßen wir jetzt auf einem Parfumo-Treffen, wäre ich womöglich längst erschlagen worden. Nun höre ich auch auf damit – und empfehle einfach ‚Stardust‘: den Duft zum niveauvollen Genuss ohne Kalorien.
Die Betonung liegt auf „niveauvoll“, denn Süß-Bomben gibt’s ja viele, bloß eben nicht selten mit brutaler Karies-Gefahr auf der Meta-Ebene. Der Schnick ist vorliegend die großartige Balance, die von Anfang bis Ende gewahrt bleibt, um das gleich vorwegzunehmen. Als richtiger Genuss-Duft weckt ‚Stardust‘ nur wenig Motivation, den Einzel-Aromen besonders figelinsch nachzuspüren, doch ein paar Dinge seien genannt:
Orangen-Bitterschokolade eröffnet. Köstlich fruchtig und herb. Und derart lebensecht, es ist verblüffend. Den Ausgleicher spielt ein grün-saurer Einschlag. Und um sicherzugehen, wird die Schoki rasch unterfüttert und aufgeraut, wohl von (Kakao)-Patchouli. Toller Gourmand-Akkord, der trotzdem gekonnt das allzu Süße vermeidet.
Die Vanille ist hintergründig und herb, dunkel und voluminös. Ich habe bereits anderndufts erlebt, dass sie geradezu das Rauchige streifen kann, so scheint’s auch hier. Schleichend löst sie die Schokolade ab, die Orange bleibt ein Weilchen länger und dimmt nur ganz allmählich weg. Ein wächsern-luftiger Hauch sorgt nun mit dafür, dass die Sache weder zu süß noch zu essbar wird.
Erst zum späteren Vormittag hin erfolgt die pyramidal erwartbare Verjahrmarktung, behutsam tritt eine zarte, karamellig-zuckrige Note hinzu, fein abgeschliffen von einem floral-fruchtigen Rest und unserem Wachs. Die diversen weiteren Beigaben kann ich mir mehr oder weniger gut einbilden,
Ohnehin gilt, wie meist bei Neuffer: Dass neue Teilnehmer das Spielfeld betreten, bedeutet nicht zwangsläufig, dass die schon Anwesenden es verlassen. Den ganzen Nachmittag über und bis in den Abend hinein umschweben Vanille, Kakao, Wachs, sachte Frucht-Reste einander in immer wechselnder Gewichtung. Das führt dazu, dass sich von einem Tag auf den nächsten unterschiedliche Nuancen ergeben. Etwas schwächere Dosierung lässt beispielsweise bei mir den Jahrmarkt-Part subtil werden.
Fazit: Rundweg gelungen. Dass derlei nie vollends „meins“ sein wird, tut nichts zur Sache.
Ich bedanke mich heute dreifach: Einmal bei meinem Sohn, dass ich das Pröbchen ebenfalls versuchen durfte, welches er – dies mein zweiter Dank – von der ‚Stardust‘-Schöpferin höchstselbst bekommen hat, um seiner übersichtlichen, allerdings durchaus exklusiven Vanilleduft-(zumeist Pröbchen)-Sammlung ein wahres Kleinod beizusteuern. Ihm gefällt der Duft sehr, wenngleich er einen Zacken lieber zu Guerlains ‚Spiritueuse Double Vanille‘ greift. Ich kann ihm das nicht verübeln, ein Neuffer-Duft ist für einen Zwölfjährigen fraglos eine Herausforderung.
Und drittens bedanke ich mich bei allen lieben Leuten hier und wünsche allseits eine schöne Weihnachtszeit.
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