10.04.2021 - 15:41 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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16
Rosenreise in die Liebe
Sie hatte sich so sehr auf dieses Erlebnis gefreut: Rosenpflücken!
Mitten in den duftenden Feldern, umgeben vom sinnlichen Duft, die fast noch schlafenden Blüten zu ernten: das wollte sie unbedingt erleben!
Nun stand sie hier mit den anderen Teilnehmern der Rosenreise, die große Schürze, deren Vorderteil fast ganz aus einer großen Tasche bestand, unkleidsam vorgebunden und gähnte: Morgengrauen!
Oh, ja! Sie schlurfte etwas mürrisch der aufgeregt plaudernden Gruppe hinterher. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Kaffee würde es auch erst später geben ...
Sobald sie aber mitten im Feld zwischen den noch Morgentau benetzten Rosenbüschen stand, wandelte sich alles wie von Zauberhand; sie war der Rosenfee begegnet!
Der reiche Duft der morgendlich frischen Rosen, die Berührung der zarten rosa Blütenköpfe, die sich vertrauensvoll in ihre Hand schmiegten, ehe sie sie abknipste; die Strahlen der frühen und doch schon wärmenden Sonne vergoldeten das Bild, das sich ihr bot und in der Nähe erklangen die Lieder der professionellen einheimischen Pflückerinnen. Erlebte Folklore!
Voller Eifer folgte sie den Anweisungen und füllte die große Tasche vor ihrem Bauch: aromatisch und süß, rosa-rosig duftete ihre Ernte.
Wie die anderen lieferte sie das Ergebnis ihrer Arbeit in der großen Holzscheune ab.
Wie sinnlich es aus den großen Holzbottichen duftete, die die Rosenblüten aufnahmen, nachdem sie gewogen wurden.
Glücklich, im Augenblick verweilend, nahm sie den ihr angebotenen Kaffeebecher.
Da sah sie ihm das erste Mal: Welche Märchenaugen strahlten sie an!
Spätestens jetzt sprang der Funke über: die Magie der Rosen wirkte!
Deren duftender Zauberstab wurde über ihnen geschwenkt.
Müde? Wer war hier müde? Sie vibrierte vor Leben!
Gemeinsam sangen sie auf der Ladefläche des Lastwagens, während sie die duftende Fracht zur Weiterverarbeitung in die kleine Manufaktur begleiteten.
Sie verbrachten die Tage dieser Rosenreise gemeinsam: kochten lachend und eifrig Rosenkonfitüre und Rosensirup; kandierten Rosenblätter: kurz, sie versanken jeden Tag ein bisschen mehr in der Welt der Rosen!
Ihr eigenes Rosenwasser und Rosenparfum war gut gelungen, aber sie brauchten es nicht.
Sie schwebten auf der rosa Duftwolke der Rosenblüten; campierten mit gut gefülltem Picknickkorb neben blühenden Feldern und badeten, vom Duft der Rosen umschmeichelt, in dem kleinen Weiher.
Sie redeten und redeten, lernten sich näher kennen.
Traumhaft und unmerklich verrann die Zeit; die Rosengöttin begleitete sie durch Tage und Nächte.
Würden sie sich wiedersehen?
"Ce Soir ou Jamais" - heute Nacht oder nie!
Bei meiner ersten Begegnung mit diesem Duft tendierte ich zum "Nie"!
Eine leicht fruchtige und doch recht vollmundige Rosenwelle überrollte mich, von einem feinen Moschushauch durchzogen.
Nein! Das war mir zu viel und ich hatte vor, diese Abfüllung an die nette Parfumista zurückzusenden, von der ich sie erhalten hatte. Sie war übrigens mein erster Kontakt mit "Parfumo" und war von meiner Einschätzung enttäuscht: Hatte sie doch lange gewartet, bis sie endlich einen Flacon dieses Annick Goutal-Duftes zu einem einigermaßen vernünftigen Preis ersteigern konnte.
Es blieb aber bei der Absicht; die Abfüllung verzog sich in die tiefsten Tiefen eines der Schmuckkartons mit Duftproben und meldete sich erst bei meiner letzten Ordnungsphase.
Ich tat, was jeder von uns täte: ich sprühte, schnupperte, schnupperte noch einmal - und war gefangen!
Diesmal hatte die Rosengöttin in ihrem strahlenden Sonnengewand gesiegt - ich ergab mich ihr und bereute es auch nicht!
Also hieß es nach Jahren doch: "Qui! Ce Soir!"
Meine große Zeit der Rosendüfte ist schon lange vorbei und dennoch mag ich auf die Entdeckung neuer und bekannter Düfte nicht verzichten; wenn ich sie auch nicht mehr ständig tragen mag, näher kennenlernen möchte ich sie doch!
Inzwischen habe ich gelernt, dass die Düfte der Damen von Goutal nicht besonders langlebig sind.
Aber da ich die Marke mag, bin ich gern bereit, immer wieder nachzulegen, wenn sich der Duftfluß verflüchtigt, ich aber noch nicht gesättigt bin!
So habe ich auch dieses duftende Überbleibsel einer ganz frühen "Parfumo"-Bekanntschaft aufgebraucht. Viel war nicht mehr übrig; aber genug, um mich zu verzaubern und auf eine Reise mitzunehmen, die ich eigentlich immer schon unternehmen wollte.
Eine gute Bekannte von mir organisiert seit Jahren "Rosenreisen" in ihre Heimat Bulgarien und von ihr borgte ich mir die Details für meine kleine Rosengeschichte.
Leider mussten auch die beiden für das Vorjahr geplanten Reisen abgesagt werden.
Aber sie war begeistert von meiner Idee einer Rosenreise in Worten, meine "Rosenkönigin"!
Mitten in den duftenden Feldern, umgeben vom sinnlichen Duft, die fast noch schlafenden Blüten zu ernten: das wollte sie unbedingt erleben!
Nun stand sie hier mit den anderen Teilnehmern der Rosenreise, die große Schürze, deren Vorderteil fast ganz aus einer großen Tasche bestand, unkleidsam vorgebunden und gähnte: Morgengrauen!
Oh, ja! Sie schlurfte etwas mürrisch der aufgeregt plaudernden Gruppe hinterher. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Kaffee würde es auch erst später geben ...
Sobald sie aber mitten im Feld zwischen den noch Morgentau benetzten Rosenbüschen stand, wandelte sich alles wie von Zauberhand; sie war der Rosenfee begegnet!
Der reiche Duft der morgendlich frischen Rosen, die Berührung der zarten rosa Blütenköpfe, die sich vertrauensvoll in ihre Hand schmiegten, ehe sie sie abknipste; die Strahlen der frühen und doch schon wärmenden Sonne vergoldeten das Bild, das sich ihr bot und in der Nähe erklangen die Lieder der professionellen einheimischen Pflückerinnen. Erlebte Folklore!
Voller Eifer folgte sie den Anweisungen und füllte die große Tasche vor ihrem Bauch: aromatisch und süß, rosa-rosig duftete ihre Ernte.
Wie die anderen lieferte sie das Ergebnis ihrer Arbeit in der großen Holzscheune ab.
Wie sinnlich es aus den großen Holzbottichen duftete, die die Rosenblüten aufnahmen, nachdem sie gewogen wurden.
Glücklich, im Augenblick verweilend, nahm sie den ihr angebotenen Kaffeebecher.
Da sah sie ihm das erste Mal: Welche Märchenaugen strahlten sie an!
Spätestens jetzt sprang der Funke über: die Magie der Rosen wirkte!
Deren duftender Zauberstab wurde über ihnen geschwenkt.
Müde? Wer war hier müde? Sie vibrierte vor Leben!
Gemeinsam sangen sie auf der Ladefläche des Lastwagens, während sie die duftende Fracht zur Weiterverarbeitung in die kleine Manufaktur begleiteten.
Sie verbrachten die Tage dieser Rosenreise gemeinsam: kochten lachend und eifrig Rosenkonfitüre und Rosensirup; kandierten Rosenblätter: kurz, sie versanken jeden Tag ein bisschen mehr in der Welt der Rosen!
Ihr eigenes Rosenwasser und Rosenparfum war gut gelungen, aber sie brauchten es nicht.
Sie schwebten auf der rosa Duftwolke der Rosenblüten; campierten mit gut gefülltem Picknickkorb neben blühenden Feldern und badeten, vom Duft der Rosen umschmeichelt, in dem kleinen Weiher.
Sie redeten und redeten, lernten sich näher kennen.
Traumhaft und unmerklich verrann die Zeit; die Rosengöttin begleitete sie durch Tage und Nächte.
Würden sie sich wiedersehen?
"Ce Soir ou Jamais" - heute Nacht oder nie!
Bei meiner ersten Begegnung mit diesem Duft tendierte ich zum "Nie"!
Eine leicht fruchtige und doch recht vollmundige Rosenwelle überrollte mich, von einem feinen Moschushauch durchzogen.
Nein! Das war mir zu viel und ich hatte vor, diese Abfüllung an die nette Parfumista zurückzusenden, von der ich sie erhalten hatte. Sie war übrigens mein erster Kontakt mit "Parfumo" und war von meiner Einschätzung enttäuscht: Hatte sie doch lange gewartet, bis sie endlich einen Flacon dieses Annick Goutal-Duftes zu einem einigermaßen vernünftigen Preis ersteigern konnte.
Es blieb aber bei der Absicht; die Abfüllung verzog sich in die tiefsten Tiefen eines der Schmuckkartons mit Duftproben und meldete sich erst bei meiner letzten Ordnungsphase.
Ich tat, was jeder von uns täte: ich sprühte, schnupperte, schnupperte noch einmal - und war gefangen!
Diesmal hatte die Rosengöttin in ihrem strahlenden Sonnengewand gesiegt - ich ergab mich ihr und bereute es auch nicht!
Also hieß es nach Jahren doch: "Qui! Ce Soir!"
Meine große Zeit der Rosendüfte ist schon lange vorbei und dennoch mag ich auf die Entdeckung neuer und bekannter Düfte nicht verzichten; wenn ich sie auch nicht mehr ständig tragen mag, näher kennenlernen möchte ich sie doch!
Inzwischen habe ich gelernt, dass die Düfte der Damen von Goutal nicht besonders langlebig sind.
Aber da ich die Marke mag, bin ich gern bereit, immer wieder nachzulegen, wenn sich der Duftfluß verflüchtigt, ich aber noch nicht gesättigt bin!
So habe ich auch dieses duftende Überbleibsel einer ganz frühen "Parfumo"-Bekanntschaft aufgebraucht. Viel war nicht mehr übrig; aber genug, um mich zu verzaubern und auf eine Reise mitzunehmen, die ich eigentlich immer schon unternehmen wollte.
Eine gute Bekannte von mir organisiert seit Jahren "Rosenreisen" in ihre Heimat Bulgarien und von ihr borgte ich mir die Details für meine kleine Rosengeschichte.
Leider mussten auch die beiden für das Vorjahr geplanten Reisen abgesagt werden.
Aber sie war begeistert von meiner Idee einer Rosenreise in Worten, meine "Rosenkönigin"!
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