Mandragore Goutal 2005

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6.9 / 10 231 Bewertungen

Ein Parfum von Goutal für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2005. Der Duft ist würzig-frisch. Es wurde zuletzt von Amore Pacific / 아모레퍼시픽 vermarktet. Der Name bedeutet „Alraune”.
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Duftrichtung

Würzig

Frisch

Zitrus

Grün

Holzig

Duftnoten

Grüne Minze

Sternanis

Bergamotte

schwarzer Pfeffer

Ingwer

Parfümeure

Camille Goutal, Isabelle Doyen

Bewertungen

Duft

6.9231 Bewertungen

Haltbarkeit

5.6175 Bewertungen

Sillage

5.0157 Bewertungen

Flakon

7.9156 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

5.913 Bewertungen

Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 25.06.2023.

Rezensionen

19 ausführliche Duftbeschreibungen

11.01.2012 - 14:15 Uhr

10
Flakon 2.5
Sillage 2.5
Haltbarkeit 1
Duft

Peanut
218 Rezensionen

Peanut

Top Rezension 18

Wenn das Medizinschränkchen mit dem Gewürzregal (…)

(…) still und heimlich lieb zueinander geworden wären, wäre „Mandragore“ das unplanmäßige Resultat.

Mal ehrlich: In diesem Duft vereint sich so ziemlich alles, was nach Erkältungsmedizin und Gewürzorgie duftet. Wüst durcheinander geschmissen und in einen anbetungswürdigen Flakon gepresst. Verschwendung ist gar kein Begriff.

Irgendwas muss sich Frau Goutal bei dieser Kreation gedacht haben. Es muss aber etwas unheimlich Avantgardistisches gewesen sein, das sich mir Schmalspurnase (noch) nicht erschließen mag.

Na wenigstens macht das Zeug für die vierzig bis fünfzig Minuten, in denen es hält, die Nase frei und die Sinne wach (woooaah- die schalten nach einer Dosis „Mandragore“ von Null auf Hundert!). Dafür die zehn Prozent.

Danke Respira fürs Pröbchen. Und für die Lektion, dass es bei mir und Frau Goutal offenbar keine Grauzone gibt: Die einen Düfte von ihr liebe ich heiß und innig („Petite Chérie“„Eau de Camille“, „Ninfeo Mio“), die anderen machen mir Ekelflecken („Quel Amour!“, „Mandragore“). Wem geht es noch so?

17.08.2018 - 16:57 Uhr

7
Preis 8
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Stanze
105 Rezensionen

Stanze

Top Rezension 16

Simsalakadabra und zweimal bunte Katze

Theophrastus (371 - 287 v. Chr.) schrieb in einer sehr ernsthaften Abhandlung, dass man, wenn man die Alraune pflückt, nach Osten schauend drei Kreise mit einem Schwert um die Alraune ziehen muss, dann herumtanzen und so viel wie möglich reden soll. Ein Schwert hatte ich in der Parfümerie nicht dabei, aber ist nicht die Feder ohnehin mächtiger als das Schwert? (Wenn es eine sehr große spitze Feder ist vielleicht.)

Zu einem anderen Duft von Annick Goutal kann man auf der offiziellen Webseite lesen, dass die Kräfte der Alraune legendär sind (laut Pyramide ist hier gar keine Alraune drin). "Die Alraune kann den Blitz abwenden und man machte daraus Liebestränke" (naja wirklich animalisch oder sexuell anregend finde ich Mandragore nicht; animalische Pfefferminze wäre so etwas wie die Quadratur des Kreises und um den Blitz abzuwenden verwende ich lieber einen Blitzableiter). "In der hintersten Ecke einer Werkstatt durch einen dünnen Schleier von Sternanis entfaltet das Alraunenelixir seinen mystischen und aromatischen Duft." Jaja, das ist das purpurne Zeug, denn die Urversion, Mandragore, gibt es nicht mehr. Alte Flakons verpuffen natürlich nicht wie durch Alraunen hervorgerufene Halluzinationen in der Luft, daher sollte man das mit der Nichtexistenz nicht zu wörtlich nehmen.

Eine von diesen Frauen in den hinteren Ecken von Läden besprühte mich neulich mit Alraunenelixir aus einem alten Flakon und stellte erst danach fest, dass sie es mir gar nicht mehr verkaufen kann. Ich hatte übrigens einen ziemlich schweigsamen Tag. Was passiert eigentlich, wenn man nicht so viel redet, während man die Alraune pflückt?

Der Duft gefiel mir. Mandragore ist erst bergamottig frisch und wird dann minzig mit einigem Anis. Hätte vorher nicht gedacht, dass mir Minze überhaupt gefallen kann, obwohl ich Mandragore Pourpre kenne. Bei dem war ich mir nicht sicher, ob ich ihn mag. Grünes Mandragore ist mir wohl lieber als purpurnes.

Der Duft gefällt mir, aber die Haltbarkeit des Eau de Toilette ist wirklich unterirdisch, gute 4 Stunden. Das konnte ich im Laden natürlich nicht wissen. Die Projektion ist zu Beginn okay, wird dann aber hautnah.

Wie durch Zauberei ("Bitte" ist ja zum Beispiel auch ein Zauberwort) fand sich schließlich ein Flakon Mandragore bei mir ein, mit dessen Inhalt ich mich jetzt eifrig eindiesele. Ich hab den Männerflakon. Er ist solide funktionell. Hübscher Aufkleber, Metalldeckel.

Mandragore passt glaub ich eher zu Männern (und mir) und ich weiß ehrlich nicht, wieso es hauptsächlich Frauen gehört. Ich werde Mandragore eher in meiner Freizeit tragen. Obwohl die geringe Projektion das Parfum auch arbeitstauglich macht. Zum Ausgehen möchte man vielleicht etwas mit mehr Wumms tragen. Schach ist auch ein Sport, dazu könnte man es bestimmt tragen oder zum Curling.

17.03.2012 - 05:11 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 5
Duft

Unterholz
54 Rezensionen

Unterholz

Top Rezension

Wurzelgebräu

Die Alraune ist ein eher unscheinbares Pflänzchen mit blauvioletten Blüten und mit einer beachtlichen phallischen Pfahlwurzel bestückt, die man ihr auf den ersten Blick gar nicht zutraut. Gut möglich, dass sich deshalb so viele Märchen und Spukgeschichten um diesen blasphemischen "Zwitter" ranken, dem darüber hinaus magische Fähigkeiten zugesprochen werden. Die Pflanze wächst angeblich besonders gerne auf Galgenhügeln, an derjenigen Stelle, wo der Gehängte in den letzten Todeszuckungen seinen Samen fallen liess. Und wenn man die richtigen Beschwörungen kennt, kriecht an selbiger Stelle später dann ein Wurzelwicht hervor. Nachzulesen etwa im heiteren Kunstmärchen "Isabella von Ägypten" von Achim von Arnim...
Annick Goutal (ich wollte schon Achim von Goutal schreiben) hat dieses Garn als Inspiration und Grundlage für "Mandragore" genommen, ein guter Trick, denn gerade bei Düften läuft doch (auch) vieles über die Vorstellungskraft. Heraus kam allerdings kein olfaktorischer Hermaphrodit, sondern eine etwas eher eintönige Sache:
Es beginnt minzig frisch und grün mit einem Nachtspaziergang durch ein Buchsbaumlabyrinth auf einem herrschaftlichen Anwesen, überall stehen merkwürdig lebendig erscheinende Marmorstatuen herum, es spriessen phantasmagorisch duftende Hecken und schwülstige Vogelbäder hervor wie sie Jean Cocteau vielleicht ersonnen haben könnte.
Später gesellen sich dann die Gewürze dazu, Sternanis und Pfeffer, schön gemildert durch das Labdanum. Gerade beim Sternanis muss ich aber unweigerlich an Weihnachten denken, womit sich "Mandragore" trotz seiner eher kühlen Aura den Winterdüften zurechnen lässt.
Wo sind wir denn jetzt? Auf Grossmutters Dachboden, wo alles Nostalgische ein wenig muffig und nach Verfall riecht? Ich sehe auch feuchtes Papier, das in irgendwelchen Kisten eine säuerliche Schärfe entwickelt. Ein paar Stauden getrockneter Kräuter am Gebälk und stetige Zugluft. Das alles ist netter Effekt, aber irgendwie fehlt "Mandragore" meines Erachtens die Basis, die hässliche Wurzel, die ja schliesslich den eklen Homunkulus erst ausmacht. Ich hätte mir da noch etwas mehr Bewegung gewünscht, der Duft entwickelt sich eher wenig auf der Haut und "dämmert" zuletzt langsam und noch immer frisch hinweg. Aber auf "Teufel komm raus" wartet man leider vergeblich... das Wasser ist eher eine Kopfgeburt, nicht schlecht insgesamt, aber eben ohne Körper...

14.06.2014 - 01:25 Uhr

5
Flakon 5
Sillage 2.5
Haltbarkeit 9
Duft

Fluida
49 Rezensionen

Fluida

Top Rezension 16

Grüne Elfe

Diesen Duft (EdP) wählte ich bei einem Flanierbummel in Bern mit meiner Freundin gemeinsam für sie aus. Er duftet so unwiderstehlich an ihr, dass ich ihn mir einmal nachkaufen musste für mich. Doch bei jedem Duftschwall hatte ich sie vor Augen und kann ihn deswegen nicht tragen, obwohl ich ihn umwerfend finde!

Der Duft selbst ist saftig und besonders, er kommt mir frischgrün und leicht zitrisch entgegen. Das wird die Bergamotte sein. Die Elfe lockt und ich sehne mich nach dieser grünen Wiese, in die ich mich hineinlegen und meinen Träumen nachhängen kann. Knackig frisch und retro angehaucht, erinnert er mich an den Badezimmerduft meiner Mutter aus den 70er Jahren. Diese Verbindung macht ihn so sehr anziehend für mich, dass ich ihn mir mit Leidenschaft einverleiben könnte.
Ich rieche das besondere Sternanis heraus, das macht ihn eigenwillig und kühlwürzig. Da ist Natur drin, und das riecht man auch! Ausgesprochen krautig und leicht minzig dieses Wässerchen, leider geht ihm bald die Puste aus. Das ist der grosse Minuspunkt von Mandragore, er hat einfach eine lausige Haltbarkeit von ca. 2 – max. 2.5 h. Bedauerlicherweise bleibt auch rein gar nichts in den Kleidern hängen, und so wird die Freude massiv getrübt. Die Sillage ist vorhanden, und umweht einem sporadisch als wunderbar sphärischen Hauch. Und so hat man von diesem absoluten Favoritenduft leider nicht viel ausser man ist bereit, häufig nachzulegen.

Das Flakon gefällt mir aktuell in klar besser als noch in diesem purpurnen Farbton. Der verhiess etwas anderes als drin ist. Die Form ist verspielt und zart-romantisch und passt mit dem goldenen Knauf gut zum Inhalt.

Fazit: Wer einen grünen Charakter will, der seinesgleichen sucht (kenn wer einen Duftzwilling?) und sich nicht scheut, ab und an nachzulegen, wird sich in einem traumhaften Naturduft wiederfinden.

Nachtrag 5. 5. 2015: Die Verbindung Duft-Freundin hat sich aufgelöst, ich kann ihn nun tragen, ohne immer an sie denken zu müssen. Das EdP bietet auch eine deutlich längere Haltbarkeit, die eine noch mal neue Note in der Basis enthüllt: wärmer und schmeichelnder. Nach wie vor ein Favoritenduft!

01.07.2011 - 08:06 Uhr

2.5
Haltbarkeit 4
Duft

Florblanca
1143 Rezensionen

Florblanca

Top Rezension 15

Warum sollte er es mir leichtmachen?

sicherlich bin ich nicht die erste, die diesen Duft als einen Drückeberger erlebt, aber ich habe dank 3/4 der Phiole, die ich über meine linke Armbeuge gesprüht habe, zumindest die Chance bekommen, ihn ein klein wenig kennenlernen zu können.

Direkt beim Aufsprühen kommt eine fruchtige, sehr schöne Duftwolke bei mir an, die allerdings nur gefühlte Bruchteile von Sekunden erhalten bleibt. Dann ist alles weg, nichts mehr, aber auch gar nichts mehr wahrnehmbar.

Verdammt noch mal ('zeihung) das müsste doch nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn Goutal dieses Wässerchen nach wie vor zu solchen Preisen verkaufen kann. Riech ich nichts mehr oder was soll das bedeuten? So ungefähr waren meine Gedanken und ich widmete mich zwei anderen Düften, die hoffentlich interessanter waren.

Nach einer halben Stunden schnupperte ich mal wieder an meiner linken Armbeuge. Und siehe da! Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Ein schöner, leiser, fruchtiger Duft frischer Heidelbeeren direkt aus dem Wald mit einer guten Portion ebenfalls frischer Pfefferminzblätter. Es duftete sehr angenehm und blieb so in etwa knappe 2 Stündchen erhalten. Immer wieder schnupperte ich daran, bis es nicht mehr wahrzunehmen war.

Fazit:
Ja, es ist ein Duft da!
Nein, ich rieche NICHT die bei der Beschreibung angegebenen Komponenten!
Nein, ich würde den Duft nicht kaufen, obwohl ich Goutal Fan bin!
Ja, der Duft ist seinen Preis NICHT wert!

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