07.07.2015 - 14:22 Uhr
Meggi
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11
Españanità
So, jetzt aber! Diesen Kommi hatte ich zunächst in dem Glauben angefertigt, Basi Homme (ohne Armand vorweg) vor mir zu haben. Die nunmehr richtige Zuordnung löst manches Rätsel: Vor allem, warum mir die vermeintliche Ambra derart vanillig und gänzlich unviehisch vorkam. Sie ist halt keine (jedenfalls der Papierform nach). Oder, warum es zwar tee-duftig war, doch nicht wie Tee roch. Es ist halt keiner (wiederum gemäß Papierform).
Gleichwohl bleiben die wesentlichen Duft-Eindrücke natürlich bestehen. Unmittelbar nach dem Auftragen ist schon die Basis zu spüren: Warm und weich, sacht-vanillig, duftig wie jene Aura, die über frisch gebrühtem Tee liegt. Sie wirft unmittelbar die Frage auf, was die Angabe „Homme“ bloß soll. Den Auftakt jedenfalls hätte ich glasklar als für Damen gedacht (und für Herren geeignet) eingestuft.
Erst nach einer knappen Stunde wird der Duft allmählich herber. Herber. Nicht herb. Zeder passt gut, aber wegen der Verbindung mit der Vanille wird sie keineswegs trocken. Eine unerwartete, luftig-holzig-cremige Köstlichkeit nahe der Grenze zum Süßen entsteht. Ich bin sehr angetan. Frisch-grünliche Noten ergänzen ab der dritten Stunde, soeben gepflückt. Eine dezente, weder scharfe noch ölige Würze von Muskatnuss gibt Pfiff hinein. Die angeblichen floralen Noten bleiben mir verborgen.
Diese Balance von Creme auf der einen und ausgleichenden Zutaten auf der anderen Seite finde ich stark. Elegant abgemischt, strahlt sie jene nonchalante Lässigkeit aus, die wir (zumindest ich) an den Bewohnern der Mittelmeer-Länder bewundern. Insofern rückt der Duft für mich – stilistisch, nicht von den Zutaten her – in puncto Italianità in die Nähe des köstlichen Vetiver Ambrato. Españanità gewissermaßen. Dabei ist Armand Basi Homme nicht die Speerspitze der Originalität oder Innovation, er ist einfach äußerst angenehm zu tragen.
Größtes Manko ist, eine weitere Parallele zum Genannten, die mäßige Haltbarkeit. Denn leider flaut die Begeisterung bereits am späten Vormittag Mittag, sprich: nach kaum mehr als vier Stunden, mächtig ab. Der Duft wird dann nämlich insgesamt rasch schwächer, relativ am wenigsten allerdings die Vanille, so dass Armand Basi Homme nun doch aus der Balance gerät, in einer vergleichsweise platten Basis landet und sich innerhalb der siebenten Stunde mit einer letzten Zuckung von Zeder praktisch verabschiedet.
Meine vorsichtige Bewertung ist nicht allein der geringen Haltbarkeit geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die vorliegende Duftrichtung nicht ganz die meine ist. Für deren Freunde ist Armand Basi Homme freilich eine Test-Empfehlung, weil der Duft offenbar recht preiswert zu haben ist, Nachlegen mithin nicht allzu sehr schmerzt.
Vielen Dank an noirceur für die Probe!
Gleichwohl bleiben die wesentlichen Duft-Eindrücke natürlich bestehen. Unmittelbar nach dem Auftragen ist schon die Basis zu spüren: Warm und weich, sacht-vanillig, duftig wie jene Aura, die über frisch gebrühtem Tee liegt. Sie wirft unmittelbar die Frage auf, was die Angabe „Homme“ bloß soll. Den Auftakt jedenfalls hätte ich glasklar als für Damen gedacht (und für Herren geeignet) eingestuft.
Erst nach einer knappen Stunde wird der Duft allmählich herber. Herber. Nicht herb. Zeder passt gut, aber wegen der Verbindung mit der Vanille wird sie keineswegs trocken. Eine unerwartete, luftig-holzig-cremige Köstlichkeit nahe der Grenze zum Süßen entsteht. Ich bin sehr angetan. Frisch-grünliche Noten ergänzen ab der dritten Stunde, soeben gepflückt. Eine dezente, weder scharfe noch ölige Würze von Muskatnuss gibt Pfiff hinein. Die angeblichen floralen Noten bleiben mir verborgen.
Diese Balance von Creme auf der einen und ausgleichenden Zutaten auf der anderen Seite finde ich stark. Elegant abgemischt, strahlt sie jene nonchalante Lässigkeit aus, die wir (zumindest ich) an den Bewohnern der Mittelmeer-Länder bewundern. Insofern rückt der Duft für mich – stilistisch, nicht von den Zutaten her – in puncto Italianità in die Nähe des köstlichen Vetiver Ambrato. Españanità gewissermaßen. Dabei ist Armand Basi Homme nicht die Speerspitze der Originalität oder Innovation, er ist einfach äußerst angenehm zu tragen.
Größtes Manko ist, eine weitere Parallele zum Genannten, die mäßige Haltbarkeit. Denn leider flaut die Begeisterung bereits am späten Vormittag Mittag, sprich: nach kaum mehr als vier Stunden, mächtig ab. Der Duft wird dann nämlich insgesamt rasch schwächer, relativ am wenigsten allerdings die Vanille, so dass Armand Basi Homme nun doch aus der Balance gerät, in einer vergleichsweise platten Basis landet und sich innerhalb der siebenten Stunde mit einer letzten Zuckung von Zeder praktisch verabschiedet.
Meine vorsichtige Bewertung ist nicht allein der geringen Haltbarkeit geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die vorliegende Duftrichtung nicht ganz die meine ist. Für deren Freunde ist Armand Basi Homme freilich eine Test-Empfehlung, weil der Duft offenbar recht preiswert zu haben ist, Nachlegen mithin nicht allzu sehr schmerzt.
Vielen Dank an noirceur für die Probe!
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