31.05.2015 - 12:02 Uhr
loewenherz
881 Rezensionen
loewenherz
Top Rezension
10
Four weddings and a funeral
Wer erinnert sich nicht - zwanzig Jahre ist es her, ist das zu glauben? - an die wunderbar leicht-bittersüße Geschichte eines Freundeskreises der Londoner Oberschicht rund um den liebenswert trotteligen Charles sowie die namengebenden vier Hochzeiten und den einen dazwischenliegenden Todesfall? Der Film ist zeitlos in seiner britischen Spritzigkeit und Eleganz - und machte Hugh Grant (der die Rolle des niedlich-unbeholfenen Engländers allerdings nicht mehr los wurde) für mindestens ein Jahrzehnt zu einem Star. Unvergessen ist u.a. eine Szene kurz vor der dritten Hochzeit, in der Charles in einem Geschäft nach der dort ausliegenden Hochzeitsliste fragt, und ihm knapp mitgeteilt wird: 'Viele wunderschöne Sachen für um die tausend Pfund...'
Eines der Geschäfte, in denen solche Hochzeitslisten der Londoner Oberschicht typischerweise ausliegen, ist Asprey in Mayfair, 167 New Bond Street, Hoflieferant seit über 150 Jahren. Verkauft werden neuer und antiker Schmuck, hochwertige Wohnaccessoires sowie Textil- und Lederwaren und - in begrenztem Umfang - auch Parfum. Purple Water - der Flakon beinahe schmerzhaft zurückgenommen und klassisch dezent gestaltet - heißt dieses Parfum, das sich an Damen wie an Herren gleichermaßen richtet, wenngleich es nie auf Massenkompatibilität hin vermarktet wurde.
Purple Water ist seinem Wesen nach ein traditionell aufgebauter Zitrusduft von höchstens mittelstarker Ausprägung. Er eröffnet mit einer Frische, der noch die Erinnerung an ein (wahrscheinlich etwas zu kaltes) englisches Badezimmer anhaftet, und lässt ihr eine zarte Krautigkeit nachfolgen, die - unabhängig von seiner Dosierung - nur wahrnehmbar wird, wenn man sich seinem Träger deutlich stärker nähert, als sich schickt. Diese Krautigkeit dunkelt im weiteren Verlauf - der nicht sehr lang ist - etwas nach und hinterlässt einen wohlriechenden Hauch auf Haut und Kleidung, der kaum mehr verrät, als dass dort eben mehr ist als nur 'nichts' - was unter all den (mitunter herrlichen) Düften voller Kraft und Kapriziosität wunderbar unaufgeregt ist und fast wie eine olfaktorische Katharsis scheint.
Fazit: ein ruhiger Duft voll Klasse und Zurückhaltung, Liebhabern englischer Barbier- und Parfumkunst sei er nachdrücklich empfohlen. Die anderen wird er vermutlich langweilen, aber das stört ihn nicht.
Eines der Geschäfte, in denen solche Hochzeitslisten der Londoner Oberschicht typischerweise ausliegen, ist Asprey in Mayfair, 167 New Bond Street, Hoflieferant seit über 150 Jahren. Verkauft werden neuer und antiker Schmuck, hochwertige Wohnaccessoires sowie Textil- und Lederwaren und - in begrenztem Umfang - auch Parfum. Purple Water - der Flakon beinahe schmerzhaft zurückgenommen und klassisch dezent gestaltet - heißt dieses Parfum, das sich an Damen wie an Herren gleichermaßen richtet, wenngleich es nie auf Massenkompatibilität hin vermarktet wurde.
Purple Water ist seinem Wesen nach ein traditionell aufgebauter Zitrusduft von höchstens mittelstarker Ausprägung. Er eröffnet mit einer Frische, der noch die Erinnerung an ein (wahrscheinlich etwas zu kaltes) englisches Badezimmer anhaftet, und lässt ihr eine zarte Krautigkeit nachfolgen, die - unabhängig von seiner Dosierung - nur wahrnehmbar wird, wenn man sich seinem Träger deutlich stärker nähert, als sich schickt. Diese Krautigkeit dunkelt im weiteren Verlauf - der nicht sehr lang ist - etwas nach und hinterlässt einen wohlriechenden Hauch auf Haut und Kleidung, der kaum mehr verrät, als dass dort eben mehr ist als nur 'nichts' - was unter all den (mitunter herrlichen) Düften voller Kraft und Kapriziosität wunderbar unaufgeregt ist und fast wie eine olfaktorische Katharsis scheint.
Fazit: ein ruhiger Duft voll Klasse und Zurückhaltung, Liebhabern englischer Barbier- und Parfumkunst sei er nachdrücklich empfohlen. Die anderen wird er vermutlich langweilen, aber das stört ihn nicht.
1 Antwort