Café Tuberosa 2017

Jasminroedig
24.07.2021 - 13:12 Uhr
8
Hilfreiche Rezension
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft

Das Café am Rande der Schweiz

Ein neues Meisterwerk, das meine Nase heute schnuppern durfte. Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Düfte des Hauses Atelier Cologne bisher allesamt positiv überrascht haben.
Die paar, die ich testen durfte, haben ein hervorstechendes Duftprofil. Hier lernt man, was Nische ist.
Auch Café Tuberosa machte mich stutzig.
Zuerst muss man erst mal dem Haus seinen Respekt zollen. Tuberose und Kaffee ist ja nicht gerade eine übliche Kombination. Noch weniger konnte ich mir vorstellen, dass meiner Nase das wohl bekommen würde. Doch der Duft kam unerwartet verspielt daher. Die Herznote ist hervorragend gut gelungen und entwickelt sich nach einem kurzen und spritzigen Beginn (um ehrlich zu sein, ich nehme den Kopf so gut wie gar nicht wahr) zu einem wahren Erlebnis:
Irgendwo am Bodensee, Schweiz, 17:30, die Sonne geht bald unter, es hat 20 Grad
Ein Espresso, kräftiges Aroma, eher sauer als bitter und mit exotischem Einschlag
Die Crema darauf hat das typische Zebramuster, das den guten Espresso auszeichnet.
Daneben ein Glas stilles Wasser, in dem ein paar Blätter einer pfirsichfarbenen Rose schwimmen.
Dazu Sachertorte, so schön wie man sie aus Backbüchern kennt
Ein verheiratetes Ehepaar, sie kennen sich und sie lieben sich - und sie lieben Sachertorte
Sie kennen auch das Café, in dem sie sitzen - sie trafen sich hier- das erste Mal
Café Tuberosa ist all das - blumig, pudrig, cremig, süß
Ein Parfum mit verspieltem und romantischem Einschlag

Die Tuberose ist jetzt an sich hier nicht besonders, man kennt sie - liebt oder hasst sie. Kaugummiartig ist sie hier jedenfalls nicht- das würde hier alles andere als passend sein. Auch Kaffee und Patchouli kann ich förmlich vor meinen Augen sehen. So kenne ich es vom Haus Atelier Cologne...
Ich hätte nur einfach niemals gedacht, dass aus Espresso und Blumen so etwas authentisch Schönes hervorgehen kann.
Schön im Sinne von edel und irgendwie auch märchenhaft
Vanille hält sich hier tatsächlich im Hintergrund: Tuberose, Kaffee und Kakao lassen das cremige Süß hier links liegen.

Ich kann den Duft jedem empfehlen, der vom typischen Tuberosenduft gelangweilt ist. Ich selbst bin von solchen Düften auch eher genervt, weshalb ich mich jedes Mal freue, wenn mich ein neuer Duft dieser Familie in seinen Bann zieht.
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