19.10.2017 - 14:08 Uhr
Meggi
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Wie die namenlose Mücke
Rose Anonyme eröffnet eher fruchtig als rosig, fast sofort ist ordentlich warmer, süßer Rauch dabei, nahezu cremig in seiner Konsistenz. Rasch überflügelt er die Rose. Noch darüber schwebt eine duftig-metallene, latent bittere Anmutung, ich denke an Myrrhe, mit einer gewissen Nähe zur Cremigkeit wie im stillen Myrrherblümchen Caldo Encens von Officina delle Essenze.
Ein kühner Hauch von Muskat am späten Vormittag wird – das sei schon verraten – der weiteste Vorstoß ins Avantgardistische, den das Atelier heute wagt. Der angebliche Oud-Akkord erweist sich als sehr zahm, ist aber immerhin hinreichend deutlich spürbar, dass Rose Anonyme als verwandt mit der klassischen Rose-Oud-Kombination durchgehen kann.
Um die Mittagszeit darf prozentual (nicht absolut!) im insgesamt ruhigeren Geschehen etwas mehr Rose ran, doch ist sie nun, statt hinter dem Rauch, gleichsam hinter einem papiernen Vorhang verborgen, einer dünnen, stumpfen Schicht. Rätselhaft. Ein luftiger Paravent aus Seidenpapier vielleicht.
Und wenn sie für einen endlich solistischen Auftritt auf den Nachmittag gehofft haben sollte, wird sie wiederum enttäuscht. Obwohl der Duft – ein Schreihals war er ohnehin nicht – allmählich mehr weg als da ist, gelingt nicht der Schritt hinaus. Es genügt bloß für eine diffuse Melange aus fruchtbonbonhaft-citraliger Rose, kaum mehr als ein Schleier auf der Haut, überdies umgeben von einer Art unsüßen Ambers, der ganz am Schluss noch eine Moschus-Unterlage enthüllt. Diese Rose ist eine Unbekannte, ebenso anonym wie eine Mücke, die vor Jahrmillionen vom Bernstein eingeschlossen wurde. Insofern ist der Name des Duftes gut gewählt.
Fazit: Rose Anonyme ist ein feines Parfüm. Allerdings ist die Rose darin lediglich Beiwerk und geneigte Testerinnen und Tester sollten sich primär auf einen süßlichen Rauch-Amber-Schmeichler mit rosigem Tupfer einstellen.
Ein kühner Hauch von Muskat am späten Vormittag wird – das sei schon verraten – der weiteste Vorstoß ins Avantgardistische, den das Atelier heute wagt. Der angebliche Oud-Akkord erweist sich als sehr zahm, ist aber immerhin hinreichend deutlich spürbar, dass Rose Anonyme als verwandt mit der klassischen Rose-Oud-Kombination durchgehen kann.
Um die Mittagszeit darf prozentual (nicht absolut!) im insgesamt ruhigeren Geschehen etwas mehr Rose ran, doch ist sie nun, statt hinter dem Rauch, gleichsam hinter einem papiernen Vorhang verborgen, einer dünnen, stumpfen Schicht. Rätselhaft. Ein luftiger Paravent aus Seidenpapier vielleicht.
Und wenn sie für einen endlich solistischen Auftritt auf den Nachmittag gehofft haben sollte, wird sie wiederum enttäuscht. Obwohl der Duft – ein Schreihals war er ohnehin nicht – allmählich mehr weg als da ist, gelingt nicht der Schritt hinaus. Es genügt bloß für eine diffuse Melange aus fruchtbonbonhaft-citraliger Rose, kaum mehr als ein Schleier auf der Haut, überdies umgeben von einer Art unsüßen Ambers, der ganz am Schluss noch eine Moschus-Unterlage enthüllt. Diese Rose ist eine Unbekannte, ebenso anonym wie eine Mücke, die vor Jahrmillionen vom Bernstein eingeschlossen wurde. Insofern ist der Name des Duftes gut gewählt.
Fazit: Rose Anonyme ist ein feines Parfüm. Allerdings ist die Rose darin lediglich Beiwerk und geneigte Testerinnen und Tester sollten sich primär auf einen süßlichen Rauch-Amber-Schmeichler mit rosigem Tupfer einstellen.
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