Chrome 1996 Eau de Toilette

Primrose
13.02.2012 - 13:39 Uhr
6
7.5
Flakon
10
Haltbarkeit
8
Duft

Der letzte Bulle

Am Wochenende ist mir nach langer Zeit mal wieder Azzaro Chrome übern Weg gelaufen, meine Motivation für einen Kommentar zu einem Echte Kerle-Duft.

Chrome ist laut, fällt gleich mit der Tür ins Haus und ist auch nicht mehr wirklich auf der Höhe der Zeit. Ein Überbleibsel aus den Neunzigern, so wie der Schauspieler Henning Baum in der TV-Serie "Der letzte Bulle". Chrome würde perfekt zu seiner Lederblouson-Macho-Rolle passen.

Chrome hat nichts subtiles und ist kein intellektueller Duft, der sich von Kopfnote zur Basis hin elegant weiterentwickelt. Aber er ist von Anfang an da und zeigt dauerhaft Präsenz, man kann ihn nicht übersehen oder überriechen. Die Mischung aus herb, aquatisch & puderig, die in Summe ziemlich maskulin rüberkommt, hat überhaupt nichts metrosexuelles und ist von der Duftzielgruppendefinition sehr klar.

Es gibt Männerdüfte, die gehen auch bei Frauen wunderbar. Gerade ihre herbe Eleganz unterstreicht die Weiblichkeit um so schöner. So ein Duft ist Chrome definitiv nicht. Für Frauen ist er untragbar. Ich hab es ausprobiert und es war schlimm. Mit ihm riecht frau plötzlich nur noch wie ein Mann und fühlt sich auch wie einer.

Aber für Männer find ich ihn immer noch verdammt gut und freu mich jedesmal, wenn ich ihn mal wieder rieche. Von all den Herren-Mainstream-Düften aus den Neunzigern für mich einer der Besten. Ich bin ein wenig überrascht, dass er hier so schlecht bewertet wird. Von mir gibts 8o%.
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