27.11.2017 - 15:06 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
11
durchtanzte Sommernächte: Oh la la!
Vor zwei, drei Wochen fiel mir nach langer Zeit wieder einmal das Täschchen mit den vergessenen Parfum-Miniaturen in die Hände. Unglaublich, welche Schätze sich dort verbergen.
Das ist eine Entdeckungsreise, vorwiegend in die Duftwelt der achtziger und neunziger Jahre.
Azzaros "Oh la la" hatte ich damals wohl nur wegen des außergewöhnliches Flacons gekauft; eigentlich war es wohl weniger der wabenartig geschliffene Flacon, als der phantasievolle "Unterbau", auf dem er thronte.
So etwas gab es vorher nicht.
Und in dem Setzkasten, in dem meine Miniaturen wohnten, machte er sich sehr gut!
Das erklärt auch, weshalb diese Eau de Toilette-Miniatur noch zu einem Drittel gefüllt ist.
Vorsichtig prüfte ich den Inhalt und: ein völlig intakter Duft umgab mich.
Die Ära der großen und "goldenen" Düfte, die mich immer noch so begeistern, war Anfang der neunziger Jahre vorbei. Die Duftkompositionen wurden etwas leichtfüßiger: vielleicht liegt es doch am Fehlen der Aldehyde.
So ist es auch bei "Oh la la"!
Diese flotte Dame ist im ganzen etwas leichtgewichtiger!
Eine süß-fruchtige Note begrüßt mich: offenbar handelt es sich um Karo-Karounde; wie ich las, eine exotische Frucht, die mit Aprikosen und Pfirsichen verwandt ist.
Das erklärte die perfekte Harmonie mit dem sonnenreifen Pfirsichduft; dadurch entsteht eine ausgefallenere Duftnote, als das gewohnte Pfirsicharoma.
Die spritzige Mandarine und schöne vollreife Himbeeren vervollständigen diesen sommerlichen Obstkorb.
Bergamotte und das grüne, etwas derbe Aroma vom Feigenblatt vertiefen diese luftig-frische Kopfnote.
Sie wird ein wenig herber und runder: das tut ihr gut!
Nun trifft Neroli auf zarte, helle Narzissen: beide mögen sich bekanntlich sehr.
Jasmin und vollerblühte Rosen vereinen sich mit den bisherigen Bestanteilen dieser Duftkreation zu einem reichen Blütenbouquet.
Dieses erhält eine besondere Exotik durch damals noch seltenen Osmanthus. Blatt und Blüte dieses Teestrauches aus der Familie der Kamelien verfügen über einen exquisiten Duft, der "Oh la la" schon jetzt aus der Vielzahl seiner Zeitgenossen etwas heraushebt.
Das Strahlen von Ylang-Ylang setzt weitere orientalische Akzente, die durch eine geschickt dosierte Gabe Zimt noch vertieft werden. Sie verleiht diesem Duft seine überraschend schöne Wärme.
In der Basisnote fährt Azzaro alles auf, was zu einem guten Orientalen gehört: Vetiver, hier raffiniert eingesetzt, harmoniert mit Patchouli und Sandelholz bestens.
Die reiche Vanille passt sich an; die Tonkabohne ist mir hier ein wenig zu viel des Guten - sie ist für mich immer etwas gewöhnungsbedürftig.
Der schließlich alles umspannende Mantel aus Amber versöhnt mich wieder.
Die einzelnen Duftnoten finden sich endgültig zu einem lebendigen, weiblichen Ganzen.
Azzaro bietet hier keinen Duft, der zuhause auf dem Sofa sitzen will; er will ausgeführt werden!
Für vornehme Veranstaltungen oder für Opern- und Konzertsäle ist er nicht geeignet.
Dazu fehlt ihm die Seriosität!
Die "Oh la la"-Frau kann tanzen, trinken, singen und flirten - dieser Duft begleitet ihre eigene Lebendigkeit mit viel Freude lange Nächte hindurch.
Selbst ein den Abend abschließendes Frühstück bei Sonnenaufgang auf einer Parkbank oder am Ufer eines Sees, hält dieses Duftwesen anschließend noch aus, ohne müde zu werden!
Die Frau, die "Oh la la" trägt, darf nicht zu jung sein. Sie würde verkleidet wirken, wie damals als Mädchen mit Mamas Pumps und dem roten Lippenstift.
Ein kleines bisschen Patina, verbunden mit Esprit und Stil steht hier beiden Beteiligten sicher sehr gut!
Shall we dance?
Das ist eine Entdeckungsreise, vorwiegend in die Duftwelt der achtziger und neunziger Jahre.
Azzaros "Oh la la" hatte ich damals wohl nur wegen des außergewöhnliches Flacons gekauft; eigentlich war es wohl weniger der wabenartig geschliffene Flacon, als der phantasievolle "Unterbau", auf dem er thronte.
So etwas gab es vorher nicht.
Und in dem Setzkasten, in dem meine Miniaturen wohnten, machte er sich sehr gut!
Das erklärt auch, weshalb diese Eau de Toilette-Miniatur noch zu einem Drittel gefüllt ist.
Vorsichtig prüfte ich den Inhalt und: ein völlig intakter Duft umgab mich.
Die Ära der großen und "goldenen" Düfte, die mich immer noch so begeistern, war Anfang der neunziger Jahre vorbei. Die Duftkompositionen wurden etwas leichtfüßiger: vielleicht liegt es doch am Fehlen der Aldehyde.
So ist es auch bei "Oh la la"!
Diese flotte Dame ist im ganzen etwas leichtgewichtiger!
Eine süß-fruchtige Note begrüßt mich: offenbar handelt es sich um Karo-Karounde; wie ich las, eine exotische Frucht, die mit Aprikosen und Pfirsichen verwandt ist.
Das erklärte die perfekte Harmonie mit dem sonnenreifen Pfirsichduft; dadurch entsteht eine ausgefallenere Duftnote, als das gewohnte Pfirsicharoma.
Die spritzige Mandarine und schöne vollreife Himbeeren vervollständigen diesen sommerlichen Obstkorb.
Bergamotte und das grüne, etwas derbe Aroma vom Feigenblatt vertiefen diese luftig-frische Kopfnote.
Sie wird ein wenig herber und runder: das tut ihr gut!
Nun trifft Neroli auf zarte, helle Narzissen: beide mögen sich bekanntlich sehr.
Jasmin und vollerblühte Rosen vereinen sich mit den bisherigen Bestanteilen dieser Duftkreation zu einem reichen Blütenbouquet.
Dieses erhält eine besondere Exotik durch damals noch seltenen Osmanthus. Blatt und Blüte dieses Teestrauches aus der Familie der Kamelien verfügen über einen exquisiten Duft, der "Oh la la" schon jetzt aus der Vielzahl seiner Zeitgenossen etwas heraushebt.
Das Strahlen von Ylang-Ylang setzt weitere orientalische Akzente, die durch eine geschickt dosierte Gabe Zimt noch vertieft werden. Sie verleiht diesem Duft seine überraschend schöne Wärme.
In der Basisnote fährt Azzaro alles auf, was zu einem guten Orientalen gehört: Vetiver, hier raffiniert eingesetzt, harmoniert mit Patchouli und Sandelholz bestens.
Die reiche Vanille passt sich an; die Tonkabohne ist mir hier ein wenig zu viel des Guten - sie ist für mich immer etwas gewöhnungsbedürftig.
Der schließlich alles umspannende Mantel aus Amber versöhnt mich wieder.
Die einzelnen Duftnoten finden sich endgültig zu einem lebendigen, weiblichen Ganzen.
Azzaro bietet hier keinen Duft, der zuhause auf dem Sofa sitzen will; er will ausgeführt werden!
Für vornehme Veranstaltungen oder für Opern- und Konzertsäle ist er nicht geeignet.
Dazu fehlt ihm die Seriosität!
Die "Oh la la"-Frau kann tanzen, trinken, singen und flirten - dieser Duft begleitet ihre eigene Lebendigkeit mit viel Freude lange Nächte hindurch.
Selbst ein den Abend abschließendes Frühstück bei Sonnenaufgang auf einer Parkbank oder am Ufer eines Sees, hält dieses Duftwesen anschließend noch aus, ohne müde zu werden!
Die Frau, die "Oh la la" trägt, darf nicht zu jung sein. Sie würde verkleidet wirken, wie damals als Mädchen mit Mamas Pumps und dem roten Lippenstift.
Ein kleines bisschen Patina, verbunden mit Esprit und Stil steht hier beiden Beteiligten sicher sehr gut!
Shall we dance?
4 Antworten