21.07.2014 - 05:54 Uhr
DuftJunkie
31 Rezensionen
DuftJunkie
Top Rezension
23
Der Karitol-Komplex
Wirbelwind:
Es ist Hochsommer und die Straßen sind leer
Noch stehen Bäume, doch kein grüner mehr
Der Wirbelwind hat alles zerstört
Darunter auch was mir hat gehört
Dies zu vergessen vermag ich nicht mehr
Parfums verduften in ein paar Ebenen
Blumen verwelken und Menschen sterben
Die Mutter Natur bestimmt die Zeit
Alles Geschichte, Vergangenheit
Die Erinnerung bleibt, an mein Ebène
Der Karitol-Komplex:
Irgendwann in ferner Zukunft, so in etwa 8097 Jahren, machen Archäologen in Enerwien eine Entdeckung. Sie finden einen Glasflakon, der eine grüne Flüssigkeit enthält. Eigentlich kein großer Fund, wäre da nicht der Fachmann Cio. Er denkt an den anderen Fund ein Tag zuvor. Ein Stück Papier, wo etwas von einem Wirbelwind, Parfums und Ebène geschrieben stand. Und dieser Glasflakon sieht nach einem Parfum aus. Er untersucht das Glas und kann nur folgende Worte entziffern: COMPLEXE KARITOL. Bei der Untersuchung fällt ihm beim Öffnen das Glas fast aus der Hand und ein Teil der Flüssigkeit tropft ihm auf den Unterarm. Es macht sich sofort ein Wohlgeruch breit. Die zwischenzeitlichen Eiszeiten haben den Duft wohl vor dem Kippen bewahrt. Der Rest der Flüssigkeit wird ins Labor geschickt und Cio zum medizinischen Check. Zum Glück fehlt ihm nichts, doch die Auswertungen vom Labor sind nun umso interessanter für ihn. Was hat es bloß mit dem Karitol-Komplex auf sich?
Die Auswertung:
Als Cio am nächsten Morgen aufwacht bemerkt er, daß sein Unterarm an der Stelle, wo das Parfum darauf tropfte, von Ekzemen geheilt ist. Auch die Medizin des 11. Jahrtausends hatte nichts gegen die Ekzeme ausrichten können. Was steckt in diesem Parfum? Die Antwort gibt ihm die Analyse des Labors, die auf seinem TK-Bildschirm erscheint. Demnach ist diese Flüssigkeit kein Parfum, sondern ein Rasierwasser. So etwas benutzten die Menschen im 2. und 3. Millenium, als Parfum noch nicht verboten war. Parfums wurden Mitte des 3. Milleniums verboten, weil der Mensch auf der Suche nach immer neuen Düften erst Tierarten ausrottete, danach irgendwelche pilzbefallenen Bäume dezimierte und schließlich bestimmte Baldriangewächse des Himalaya aussterben ließ. Die Grenze war erreicht als ein Chemie-Riese auf die Wahnsinnsidee kam, einigen Orten in Maine wortwörtlich die Luft auszusaugen, um es in flüssiger Form als Parfum anzubieten. Dieses "Air Of Derry" war nicht nur bei Fans des historischen Autors Stephen King beliebt, was dazu führte, daß die Bewohner jener Orte in Maine wegen Atemnot die Kliniken überfüllten. Daraufhin wurden Parfums endgültig verboten. Doch zurück zu der Auswertung des Labors.
Cio richtet seinen Blick auf die Zusammensetzung des Duftbaums um nachzuvollziehen, was seine Ekzeme geheilt haben könnte. Dort liest er von Noten, Akkorden und Komplexen, aber der ominöse Karitol-Komplex ist nicht dabei.
Der Duftbaum:
-Kräuter-Komplex
-Grün-Komplex, Grüne Minze
-Citrus-Akkord
-Koniferen-Holz-Komplex
-Rosen-Komplex, Gewürz-Akkord
-Schwarze-Hölzer-Komplex
-Erdiger Komplex
-Leder-Komplex, Rauchige Noten
-Amber, Moschuskörner
Die Zeitreise:
Cio ist entschlossen dem Karitol-Komplex nachzugehen. Er erhofft, der Medizin neue Erkenntnisse erschließen zu können. Er beschließt eine Zeitreise in die 1960er Jahre zu unternehmen, um weitere Nachforschungen anstellen zu können. Er will die Entwicklung des Karitol-Komplex 'hautnah' miterleben und dokumentieren. Trotz der Gefahr einer Reise ohne Rückkehr wird ihm die Expedition vom Weltkongress bewilligt. Er wird daran erinnert, daß die Forscher, die die Rätsel um Area 51 aufdecken wollten, nie aus Roswell zurückgekehrt sind. Wahrscheinlich hätten sie eine Bruchlandung mit der einem Wetterballon ähnlichen Zeitmaschine erlitten. Nichtsdestotrotz: mit den kompletten Auswertungen des Labors und einigen Berichten zu der 'antiken' Parfumeurskunst' im Gepäck kann die 'Expedition Karitol-Komplex' starten.
Die Bruchlandung:
Durch eine falsche Berechnung der Koordinaten landet Cio in den USA. Seine Zeitmaschine löst sich quasi in Luft auf, doch er selbst überlebt. Er wird von zwei jungen Musikern mit den Namen Denny Zager und Rick Evans aufgefunden. Sie halten Cio für einen Junkie, als er irgendwas von 'Jahr 2525' oder 'in 10000 Jahren' faselt. Nachdem sie diesen 'schrägen' Junkie aufgepäppelt haben, trennen sich ihre Wege. Sie verarbeiten die 'Erinnerung an die Zukunft' des Junkie's in einem Lied mit den Zeilen:
"Now it's been ten thousand years, man has cried a billion tears
For what, he never knew, now man's reign is through
But through eternal night, the twinkling of starlight
So very far away, maybe it's only yesterday"
Der Neuanfang:
Nachdem Cio seine 'Erinnerung an die Zukunft' zurückerlangt, kann er sich eine neue Identität mit den Initialen C. I. O. zulegen. Ende der 1960er bis Ende der 1970er Jahre eignet er sich Fachwissen in der Olfaktorik an, um dem Karitol-Komplex auf die Schliche zu kommen. Ein richtiger Parfumeur wird er dennoch nicht. Er begibt sich Ende der 70er Jahre nach Paris, um Beziehungen zu Nasen in der Haute Parfumerie aufzubauen. Er freundet sich mit einigen Nasen an und kann schließlich mit der einen Nase, deren Namen er nicht einmal erfährt, endlich über 'seinen Duftbaum' sprechen. Die Nase ist von der Rezeptur fasziniert, weil sie auf geniale Weise Fougère und Chypre miteinander verbindet. Minze in der krautig-frischen Kopfnote eines Fougère über zahlreiche Akkorde und Komplexe mit der ledrigen Basis eines Chypre kombiniert. Minzleder, oder doch Lederminze? Wie auch immer; neuartig wäre es auf jeden Fall. So kommt es, daß Cio mit der Nase den Grundstein für ein neues Parfum legt.
Die Zeitschleife:
In einem Gespräch beschließen Cio und die Nase, eine hautpflegende Komponente in das Parfum einzubauen. Sie soll die Bezeichnung 'Karitol-Komplex' erhalten und auf pflanzlichen Auszügen diverser Ebenhölzer basieren. Vielleicht mit einem Schuss 'Nardostachys Jatamansii', weil nur dieses ätherische Öl die Fähigkeit besitzt, sowohl in die tiefsten Hautschichten einzudringen, als auch in die psychischen Ebenen, wo es dann das biologische und/oder seelische Gleichgewicht wiederherstellt. Zudem würde der eigenwillige Duft in das Fougère-Chypre Konzept passen. Als letztes fragt die Nase, welcher Name für das Parfum Cio vorschwebt. Cio muß an die letzten Worte aus dem Schriftstück 'Wirbelwind' denken und sagt: "Ebène". Cio wiederum fragt, für welches Unternehmen die Nase arbeitet. Die Nase antwortet daraufhin: "Balmain".
---
Die Erinnerung (an die Vergangenheit:-):
Meine Bekanntschaft mit Ebène ähnelte der Cio's in gewisser Weise. Es war vor 22 Jahren, als ich plötzlich Probleme mit der Gesichtshaut bekam. Es waren keine allgemeinen Beschwerden der Jugend; die Zeiten hatte ich schon längst hinter mir. Es war vielmehr ein Problem bedingt durch Umwelteinflüsse. Jedenfalls halfen keine teuren Cremes oder vom Arzt verschriebene Salben. An After-Shave oder ähnliches war gar nicht zu denken. Die bloße Rasur wurde zu einer Qual. Als ich zufällig in einer Parfümerie die Verkäuferin auf mein Leiden aufmerksam machte, zeigte sie mir das "Ebène After Shave Treatment Spray". Was soll ich sagen: In der Not frisst der Teufel Fliegen! Ich kaufte das Zeug. Bei der ersten, wohlgemerkt sehr behutsamen Anwendung bemerkte ich, das es nicht brannte wie sonst immer. Es prickelte und kühlte die Haut. Schon nach kurzer Zeit fühlte sich die Gesichtshaut schön gepflegt und glatt an. Eben wie Holz, Ebenholz.
Es ist Hochsommer und die Straßen sind leer
Noch stehen Bäume, doch kein grüner mehr
Der Wirbelwind hat alles zerstört
Darunter auch was mir hat gehört
Dies zu vergessen vermag ich nicht mehr
Parfums verduften in ein paar Ebenen
Blumen verwelken und Menschen sterben
Die Mutter Natur bestimmt die Zeit
Alles Geschichte, Vergangenheit
Die Erinnerung bleibt, an mein Ebène
Der Karitol-Komplex:
Irgendwann in ferner Zukunft, so in etwa 8097 Jahren, machen Archäologen in Enerwien eine Entdeckung. Sie finden einen Glasflakon, der eine grüne Flüssigkeit enthält. Eigentlich kein großer Fund, wäre da nicht der Fachmann Cio. Er denkt an den anderen Fund ein Tag zuvor. Ein Stück Papier, wo etwas von einem Wirbelwind, Parfums und Ebène geschrieben stand. Und dieser Glasflakon sieht nach einem Parfum aus. Er untersucht das Glas und kann nur folgende Worte entziffern: COMPLEXE KARITOL. Bei der Untersuchung fällt ihm beim Öffnen das Glas fast aus der Hand und ein Teil der Flüssigkeit tropft ihm auf den Unterarm. Es macht sich sofort ein Wohlgeruch breit. Die zwischenzeitlichen Eiszeiten haben den Duft wohl vor dem Kippen bewahrt. Der Rest der Flüssigkeit wird ins Labor geschickt und Cio zum medizinischen Check. Zum Glück fehlt ihm nichts, doch die Auswertungen vom Labor sind nun umso interessanter für ihn. Was hat es bloß mit dem Karitol-Komplex auf sich?
Die Auswertung:
Als Cio am nächsten Morgen aufwacht bemerkt er, daß sein Unterarm an der Stelle, wo das Parfum darauf tropfte, von Ekzemen geheilt ist. Auch die Medizin des 11. Jahrtausends hatte nichts gegen die Ekzeme ausrichten können. Was steckt in diesem Parfum? Die Antwort gibt ihm die Analyse des Labors, die auf seinem TK-Bildschirm erscheint. Demnach ist diese Flüssigkeit kein Parfum, sondern ein Rasierwasser. So etwas benutzten die Menschen im 2. und 3. Millenium, als Parfum noch nicht verboten war. Parfums wurden Mitte des 3. Milleniums verboten, weil der Mensch auf der Suche nach immer neuen Düften erst Tierarten ausrottete, danach irgendwelche pilzbefallenen Bäume dezimierte und schließlich bestimmte Baldriangewächse des Himalaya aussterben ließ. Die Grenze war erreicht als ein Chemie-Riese auf die Wahnsinnsidee kam, einigen Orten in Maine wortwörtlich die Luft auszusaugen, um es in flüssiger Form als Parfum anzubieten. Dieses "Air Of Derry" war nicht nur bei Fans des historischen Autors Stephen King beliebt, was dazu führte, daß die Bewohner jener Orte in Maine wegen Atemnot die Kliniken überfüllten. Daraufhin wurden Parfums endgültig verboten. Doch zurück zu der Auswertung des Labors.
Cio richtet seinen Blick auf die Zusammensetzung des Duftbaums um nachzuvollziehen, was seine Ekzeme geheilt haben könnte. Dort liest er von Noten, Akkorden und Komplexen, aber der ominöse Karitol-Komplex ist nicht dabei.
Der Duftbaum:
-Kräuter-Komplex
-Grün-Komplex, Grüne Minze
-Citrus-Akkord
-Koniferen-Holz-Komplex
-Rosen-Komplex, Gewürz-Akkord
-Schwarze-Hölzer-Komplex
-Erdiger Komplex
-Leder-Komplex, Rauchige Noten
-Amber, Moschuskörner
Die Zeitreise:
Cio ist entschlossen dem Karitol-Komplex nachzugehen. Er erhofft, der Medizin neue Erkenntnisse erschließen zu können. Er beschließt eine Zeitreise in die 1960er Jahre zu unternehmen, um weitere Nachforschungen anstellen zu können. Er will die Entwicklung des Karitol-Komplex 'hautnah' miterleben und dokumentieren. Trotz der Gefahr einer Reise ohne Rückkehr wird ihm die Expedition vom Weltkongress bewilligt. Er wird daran erinnert, daß die Forscher, die die Rätsel um Area 51 aufdecken wollten, nie aus Roswell zurückgekehrt sind. Wahrscheinlich hätten sie eine Bruchlandung mit der einem Wetterballon ähnlichen Zeitmaschine erlitten. Nichtsdestotrotz: mit den kompletten Auswertungen des Labors und einigen Berichten zu der 'antiken' Parfumeurskunst' im Gepäck kann die 'Expedition Karitol-Komplex' starten.
Die Bruchlandung:
Durch eine falsche Berechnung der Koordinaten landet Cio in den USA. Seine Zeitmaschine löst sich quasi in Luft auf, doch er selbst überlebt. Er wird von zwei jungen Musikern mit den Namen Denny Zager und Rick Evans aufgefunden. Sie halten Cio für einen Junkie, als er irgendwas von 'Jahr 2525' oder 'in 10000 Jahren' faselt. Nachdem sie diesen 'schrägen' Junkie aufgepäppelt haben, trennen sich ihre Wege. Sie verarbeiten die 'Erinnerung an die Zukunft' des Junkie's in einem Lied mit den Zeilen:
"Now it's been ten thousand years, man has cried a billion tears
For what, he never knew, now man's reign is through
But through eternal night, the twinkling of starlight
So very far away, maybe it's only yesterday"
Der Neuanfang:
Nachdem Cio seine 'Erinnerung an die Zukunft' zurückerlangt, kann er sich eine neue Identität mit den Initialen C. I. O. zulegen. Ende der 1960er bis Ende der 1970er Jahre eignet er sich Fachwissen in der Olfaktorik an, um dem Karitol-Komplex auf die Schliche zu kommen. Ein richtiger Parfumeur wird er dennoch nicht. Er begibt sich Ende der 70er Jahre nach Paris, um Beziehungen zu Nasen in der Haute Parfumerie aufzubauen. Er freundet sich mit einigen Nasen an und kann schließlich mit der einen Nase, deren Namen er nicht einmal erfährt, endlich über 'seinen Duftbaum' sprechen. Die Nase ist von der Rezeptur fasziniert, weil sie auf geniale Weise Fougère und Chypre miteinander verbindet. Minze in der krautig-frischen Kopfnote eines Fougère über zahlreiche Akkorde und Komplexe mit der ledrigen Basis eines Chypre kombiniert. Minzleder, oder doch Lederminze? Wie auch immer; neuartig wäre es auf jeden Fall. So kommt es, daß Cio mit der Nase den Grundstein für ein neues Parfum legt.
Die Zeitschleife:
In einem Gespräch beschließen Cio und die Nase, eine hautpflegende Komponente in das Parfum einzubauen. Sie soll die Bezeichnung 'Karitol-Komplex' erhalten und auf pflanzlichen Auszügen diverser Ebenhölzer basieren. Vielleicht mit einem Schuss 'Nardostachys Jatamansii', weil nur dieses ätherische Öl die Fähigkeit besitzt, sowohl in die tiefsten Hautschichten einzudringen, als auch in die psychischen Ebenen, wo es dann das biologische und/oder seelische Gleichgewicht wiederherstellt. Zudem würde der eigenwillige Duft in das Fougère-Chypre Konzept passen. Als letztes fragt die Nase, welcher Name für das Parfum Cio vorschwebt. Cio muß an die letzten Worte aus dem Schriftstück 'Wirbelwind' denken und sagt: "Ebène". Cio wiederum fragt, für welches Unternehmen die Nase arbeitet. Die Nase antwortet daraufhin: "Balmain".
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Die Erinnerung (an die Vergangenheit:-):
Meine Bekanntschaft mit Ebène ähnelte der Cio's in gewisser Weise. Es war vor 22 Jahren, als ich plötzlich Probleme mit der Gesichtshaut bekam. Es waren keine allgemeinen Beschwerden der Jugend; die Zeiten hatte ich schon längst hinter mir. Es war vielmehr ein Problem bedingt durch Umwelteinflüsse. Jedenfalls halfen keine teuren Cremes oder vom Arzt verschriebene Salben. An After-Shave oder ähnliches war gar nicht zu denken. Die bloße Rasur wurde zu einer Qual. Als ich zufällig in einer Parfümerie die Verkäuferin auf mein Leiden aufmerksam machte, zeigte sie mir das "Ebène After Shave Treatment Spray". Was soll ich sagen: In der Not frisst der Teufel Fliegen! Ich kaufte das Zeug. Bei der ersten, wohlgemerkt sehr behutsamen Anwendung bemerkte ich, das es nicht brannte wie sonst immer. Es prickelte und kühlte die Haut. Schon nach kurzer Zeit fühlte sich die Gesichtshaut schön gepflegt und glatt an. Eben wie Holz, Ebenholz.
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