Ancient Wood
Ancient Pine

Chizza
28.02.2023 - 17:32 Uhr
24
Top Rezension
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft

Rauschen der unsterblichen Wälder

Yggdrasil, die Weltenesche, eine solche Bedeutung wurde der Kiefer nie zuteil doch gilt sie in mehreren Kulturen seit jeher als ausdauernd, langlebig, besonnen. Dies gilt in besonderem Maße für die hier zu findende Grannenkiefer.
Introduktion: kühle Luft, schwanger von kaltem Rauch, rohe nordische Wälder, wächserne Nadeln, balsamische Harze, Atem gefriert, Frostraunen in der Einöde, Rauhreif im Nadelwald. Frische geschlagene Zedern, Späne tosen im Wind, bitteres Harz rinnt am Stamm herab, tropft zu Boden und vereint das Thing der Kiefernnadeln mit sich. Olfaktorische Symbiose, verharrender Terpentinhauch in Äonen der Fluten der Zeit beständig.

Tatsächlich sind solche Szenarien bei Grannenkiefern eher nicht gegeben. Karge Landschaften, misanthropische und daher menschenleere Landschaften. Archaisch, rauh, urwüchsig. Ancient Pine ist ein mächtiger Duft, reich an Impressionen, Erzähler von Geschichten, Historiker. Der Duft selbst ist nicht sehr vielschichtig, verläuft linear und sukzessive reduziert. Intensives Nadelgrün dominiert Baumharz, wählt holzig-frische Zedern sowie moos-olivfarbener Wacholder als Akkompagnement. Mehr ist es nicht. Schiller sagt, in der Einfachheit liegt die Reife. Ebenso verhält es sich hier. Barnaby Black kreierte Ruhe, balsamische Besonnenheit, implementierte auch hier diese extraordinäre Nuance, die einen Duft des Hauses unverkennbar werden lässt.

Sinnbildlich auch die Haltbarkeit und auch wenn das thematisch nicht ganz zum Herkunft der Ingredienzen passen mag, ende ich nordisch, wie ich auch begann:
„Nur hier können wir das Rauschen der unsterblichen Wälder hören
nur hier können wir das Heulen der Wölfe hören,
nur hier können wir das Rauschen der Quelle Urd hören,
nur hier in unseren Wäldern,
nur hier... für immer.“
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