06.10.2022 - 12:03 Uhr
NuiWhakakore
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NuiWhakakore
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32
aus Asche geboren
Die Hügel hinter meinem Haus brennen. Die Feuerwand frisst sich durch die Pinien. Der Himmel ist schwarz vor Rauch. Die Nachbarin jammert, es sei doch gar keine Waldbrand-Saison. Schätzchen, Waldbrände haben jetzt immer Saison. Ich muss weg, wir werden evakuiert. Wird mein Haus noch stehen, wenn ich wiederkomme?
Die Hügel sind schwarz und öde. Nur noch Asche ist übrig. Der Rauch hängt beißend in der Luft. Das Haus steht noch. Eines der wenigen in der Straße. Es ist wie in einer Lotterie, aber es gibt nur Verlierer, denn wer will hier noch sein, in dieser Ödnis? Bald kommt der Regen, dann der Schlamm, die Erdrutsche…
Ich bin geblieben, aller Widrigkeiten zu Trotz. Wohin hätte ich auch gekonnt? Die Hügel sind immer noch öde und leer. Aber dort sprießt erstes neues Grün aus dem verbrannten Boden. Neue Kiefern wachsen durch den Herbstnebel dem warmen Licht entgegen. Den Rauch rieche ich immer noch, oder bilde es mir zumindest ein, er wird mich wohl bis zum Ende meines Lebens begleiten.
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Ganz so apokalyptisch ist Pine Barrens nicht. Er versinnbildlicht für mich eher das Ende der Geschichte, den Neuanfang aus der Asche und die ersten zarten Triebe neuen Lebens. Gleichzeitig schwingt aber auch etwas Vergängliches mit.
Der Duft startet leicht alkoholisch, würzig und auch bereits mit trockenem Holz. Ein Bramble-Cocktail ist das nicht, eher ein Harz-Cocktail. Wildblumen konnte ich auch keine finden (habe aber auch nicht genau gesucht). Das Holz-Harz-Gemisch ist warm-würzig, es kommt ein leichtes Gefühl von Zimt auf. Der Rauch ist weit weg, zwar wahrnehmbar, aber nicht sehr intensiv oder dunkel. Ein trockener Holzrauch, wie von einem ausgeblasenen Streichholz (ohne den Schwefel). Es schleicht sich dann noch wenig Erde und eine leicht frische Note von den Kiefernnadeln rein. Diese empfinde ich aber als eher zurückgenommen. Zur Basis hin wird der Rauch etwas deutlicher, aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich. Die Hauptfarbe des Dufts ist für mich braun und nicht grün. Er lässt mich an den Herbst denken, an kühle Morgen und dann doch warme, sonnige Nachmittage. Der Winter steht aber in Gedanken schon vor der Tür. Übermäßig dunkel ist er nicht, aber doch deutlich dunkler als Knuckles Down Lonesome aus dem selben Haus. Dieser fängt den Frühling im Wald ein. Fehlen also noch Sommer und Winter.
Die Haltbarkeit und Silage sind mau, dafür ist alles sehr natürlich. Für mich ist das allerdings auch nicht unbedingt ein Parfum, mit dem man hinausgeht, sondern eher ein Duft für einen selbst, auf dem Sofa im Herbst.
Die Hügel sind schwarz und öde. Nur noch Asche ist übrig. Der Rauch hängt beißend in der Luft. Das Haus steht noch. Eines der wenigen in der Straße. Es ist wie in einer Lotterie, aber es gibt nur Verlierer, denn wer will hier noch sein, in dieser Ödnis? Bald kommt der Regen, dann der Schlamm, die Erdrutsche…
Ich bin geblieben, aller Widrigkeiten zu Trotz. Wohin hätte ich auch gekonnt? Die Hügel sind immer noch öde und leer. Aber dort sprießt erstes neues Grün aus dem verbrannten Boden. Neue Kiefern wachsen durch den Herbstnebel dem warmen Licht entgegen. Den Rauch rieche ich immer noch, oder bilde es mir zumindest ein, er wird mich wohl bis zum Ende meines Lebens begleiten.
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Ganz so apokalyptisch ist Pine Barrens nicht. Er versinnbildlicht für mich eher das Ende der Geschichte, den Neuanfang aus der Asche und die ersten zarten Triebe neuen Lebens. Gleichzeitig schwingt aber auch etwas Vergängliches mit.
Der Duft startet leicht alkoholisch, würzig und auch bereits mit trockenem Holz. Ein Bramble-Cocktail ist das nicht, eher ein Harz-Cocktail. Wildblumen konnte ich auch keine finden (habe aber auch nicht genau gesucht). Das Holz-Harz-Gemisch ist warm-würzig, es kommt ein leichtes Gefühl von Zimt auf. Der Rauch ist weit weg, zwar wahrnehmbar, aber nicht sehr intensiv oder dunkel. Ein trockener Holzrauch, wie von einem ausgeblasenen Streichholz (ohne den Schwefel). Es schleicht sich dann noch wenig Erde und eine leicht frische Note von den Kiefernnadeln rein. Diese empfinde ich aber als eher zurückgenommen. Zur Basis hin wird der Rauch etwas deutlicher, aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich. Die Hauptfarbe des Dufts ist für mich braun und nicht grün. Er lässt mich an den Herbst denken, an kühle Morgen und dann doch warme, sonnige Nachmittage. Der Winter steht aber in Gedanken schon vor der Tür. Übermäßig dunkel ist er nicht, aber doch deutlich dunkler als Knuckles Down Lonesome aus dem selben Haus. Dieser fängt den Frühling im Wald ein. Fehlen also noch Sommer und Winter.
Die Haltbarkeit und Silage sind mau, dafür ist alles sehr natürlich. Für mich ist das allerdings auch nicht unbedingt ein Parfum, mit dem man hinausgeht, sondern eher ein Duft für einen selbst, auf dem Sofa im Herbst.
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